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Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur stützenden Lagerung/Halterung und Führung von Leitungen, insbesondere Schornsteinen im Bereich von Durchtritten von Raumabdeckungen, insbesondere im Bereich der Dachhaut (Dachfläche, Dachstuhl).
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Als Schornsteine sind im Wesentlichen vertikal, oftmals durch eine Vielzahl von Geschoßen durchgeführte Gasleitungen bezeichnet, welchen an diskreten Stellen Feuerstätten anschließbar sind und die der Ableitung von Verbrennungsgasen in die freie Atmosphäre dienen.
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Gattungsgemäße Schornsteine können einen oder eine Mehrzahl von einander unabhängiger Gasführungskanäle, typischer Weise runde Keramikrohre (Inliner), aufweisen, welche in einer außen vierkantigen, vorzugsweise keramischen Außenhülle eingebracht und dort gehalten und geführt sind, derart, dass die Inliner jeweils nahezu vollständig von einem Luftraum oder einer adäquaten Isolierung umgeben sind.
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Der Luftraum erstreckt sich dabei meist durchgängig entlang der Schornsteinlänge und kann z. B. als Luftführung (z. B. Vorwärmung im Gegenstrom) zu den Feuerstellen dienen.
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Außenhülle und Inliner sind in der Regel aus relativ kurzen Längenabschnitten bereitgestellt, aus welchen letztlich der Schornstein von unten nach oben aufgebaut wird.
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Außenhülle und Inliner sind jeweils in bekannter Weise dichtend miteinander verbunden. Im Zuge von einschlägigen Richtlinien zur Ausführung von Schornsteinanlagen ergibt sich insbesondere im Bereich der Dachdurchführung des Schornsteines eine besondere Anforderung zur Stabilisierung eines Schornsteines.
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Das frei aus der Dachhülle herausragende Schornsteinende stellt dabei eine Angriffsfläche für äußere Krafteinflüsse, insbesondere Windbelastungen dar, was zu Biegebelastungen (Knickbelastungen) des Schornsteines führt, wobei die Biegelänge (Knicklänge) durch den Abstand der letzten Fixierung des Schornsteines zu dessen oberem Ende, üblicher Weise im Bodenbereich des Dachgeschoßes, gebildet ist.
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Um diese Biegelänge (Knicklänge) weitgehendst zu reduzieren und dadurch ein Reißen oder Brechen des Schornsteines, insbesondere im Bereich der Stoßstellen, zu vermeiden, ist der Schornstein im Bereich des Dachstuhles bzw. der Dachhaut abzustützen.
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Bei den bekannten Abstützungen wird ein zwischen den Dachsparren hindurch geführter Schornstein durch auf Sparren (außen), unter Sparren (innen), und zwischen Sparren montierte Haltevorrichtungen gehalten.
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Die bekannten Abstützungen erstreben unter anderem das Ziel, universell auf das Schornsteinformat und die Dachneigung anpassbar zu sein.
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Althergebracht wird der Schornstein quasi zwischen den Sparren ”einbetoniert”, d. h. es ist zunächst im Spartenbereich um den Schornstein herum eine Schalung anzulegen, diese z. B. mit Beton aufzufüllen und nach Aushärtung die Verschalung abzubauen. Dieser Vorgang erfordert spezielle Fachkräfte und erheblichen Zeitaufwand.
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Eine derartige Vorrichtung ist in der
EP 2 006 468 A1 beschrieben. Diese Vorrichtung ist universell für eine Auf-, Unter- und Zwischensparrenmontage geeignet und ist, aufgrund stabiler, schwerer Einzelbauteile, vorzugsweise aus Stahl, den gegebenen hohen Anforderungen gewachsen. Diese Vorrichtung besteht aus einer Vielzahl von Bauteilen, welche zum Teil auf der Baustelle vor Ort angepasst werden müssen (passgenaues Ablängen, Absägen oder Abflexen der Stützstangen/Gewindestangen usw.).
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Die Fixierung der lastaufnehmenden Bauteile, Stützstangen (Gewindestangen) in den jeweiligen Halteorganen erfolgt letztlich mittels einer Vielzahl so genannter Abreißschrauben (Kraft/Formschlüssige Verbindung).
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Da die Gesamtstruktur der Haltevorrichtung statisch gattungsgemäß auf die anspruchsvollere Windbelastung in Sparrenrichtung abgestimmt ist, ergibt sich in den davon abweichenden Belastungsrichtungen eine ”Überdimensionierung” der Vorrichtung, was aus ökonomischer Sicht (Gesamtgewicht, Erstehungspreis usw.) nachteilig ist.
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Zudem ist die Montage relativ komplex und erfordert neben spezieller Werkzeuge entsprechendes Fachwissen und Können, insbesondere bei Montage zwischen den Sparren (hier kann unter Umständen die Verbindung über Nägel mangels Raum zwischen Schornstein und Sparren nicht oder nur unvollständig ausgeführt werden).
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Ein etwaiges Nachjustieren der Vorrichtung nach der Montage (gesetzte Abreißschrauben) oder eine ggf. erforderliche Demontage ist schwer möglich (Zerstörung von Bauteilen erforderlich).
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Eine weitere Vorrichtung ist in der
DE 100 23 419 C2 beschrieben. Diese Vorrichtung ist zur Montage auf oder unter Sparren vorgesehen und besteht aus vier konstruktionsgleich aufgebauten Stützelementen, welche jeweils durch ein Fixierteil mit einer Vielzahl von Bohrungen zur Festlegung in diskreten Positionen auf (unter) den Sparren mittels Nägeln aufweist. Sparrenabstand resp. Schornsteinformate können dadurch in gewissen Bereichen berücksichtigt werden.
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Nachteilig ist hierbei, dass die ausschließlich druckbelastbaren Bauteile, insbesondere bei Belastungen des Schornsteines quer zur Sparrenlaufrichtung, begünstigt durch die relativ geringe Beabstandung der Stützpunkte zur Symmetrieachse des Schornsteines, den entsprechenden Sparren durchbiegen können, was eine für den Schornstein schädliche ”Bewegungsmöglichkeit” darstellt.
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Eine Zwischensparrenmontage ist nicht vorgesehen.
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Ein Nachjustieren der fertig gestellten Abstützung ist nicht praktikabel.
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Eine weitere Vorrichtung ist in der
DE 20 207 004 728 U1 beschrieben. Diese Vorrichtung ist zur Montage auf oder unter Sparren vorgesehen und besteht aus 2 × 2 konstruktionsgleich aufgebauten Stützelementen aus flachen Blechzuschnitten. Die Konstruktionselemente sind im Wesentlichen L-förmig ausgebildet, wobei einer der L-Schenkel einen Befestigungsfortsatz zum Festlegen auf bzw. unter den Sparren aufweist. Die Befestigungsfortsätze weisen eine Vielzahl von Bohrungen auf, welche ein Festlegen am entsprechenden Dachsparren z. B. mittels Nägel ermöglicht, derart, dass unterschiedliche Sparrenabstände nebst unterschiedlichen Schornsteindimensionen berücksichtigt werden können.
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Die Schenkel des einen Konstruktionselements weisen quasi female Längsführungsstrukturen auf während die Schenkel des anderen Konstruktionselementes weisen quasi male Längsführungsstrukturen aufweisen, welche zusammen eine Teleskopführung ausbilden können. Diese Teleskopführungen ermöglichen eine geschlossene und in der Öffnungsweite an das Schornsteinformat anpassbare Umfassung des Schornsteines.
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Als nachteilig gilt hier, wie schon bei der Ausführung gemäß
DE 100 23 419 C2 erläutert, das ungünstige Verhalten bei einer Windbelastung quer zum Sparrenverlauf (durch die nicht blockierten Teleskopführungen sind auch diese Bauteile nur druckbelastbar).
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Das zur Verschiebung erforderliche Laufspiel der Teleskopbauteile bewirkt eine gewisse Destabilisierung der Haltestruktur und belastet die Anbindestellen an den Sparren zusätzlich tordierend.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine wirkungsvolle, universell für alle praktikablen Dachneigungen und alle üblichen quaderförmigen Schornsteinkaliber verwendbare Stützbaugruppen zum Abstützen eines Schornsteins gegenüber einem Dachteil bereitzustellen, welche leicht montierbar und günstig in der Erstehung ist, wobei insbesondere die Nacheile des Standes der Technik weitmöglichst umgangen sind.
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Diese Aufgabe wird durch eine Stützbaugruppe gemäß Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Vorteilhafterweise bilden vier Stützbaugruppen eine Schornsteinabstützung. Dabei kann jeweils eine der vier Stützbaugruppen eine Ecke des Schornsteins gegenüber einem Dachsparren abstützen. Alternativ ist es auch denkbar, mehr als vier solcher Stützbaugruppen zur Abstützung eines Schornsteins zu verwenden. Dabei können z. B. insbesondere an einer Schornsteinecke zwei oder mehr Stützbaugruppen angebracht sein. Es ist auch denkbar, einen Schornstein mit weniger als vier Stützbaugruppen abzustützen. Besonders vorteilhaft ist allerdings das Abstützen des Schornsteins mit genau vier Stützbaugruppen. Die zur Abstützung eines Schornsteins verwendeten Stützbaugruppen können in einer vorteilhaften Ausführungsform alle baugleich ausgeführt sein. Alternativ können auch verschieden ausgeführte Stützbaugruppen verwendet werden. Insbesondere können die verschiedenen zu Abstützung eines Schornsteins verwendeten Stützbaugruppen auf die spezielle Einbausituation abgestimmt sein. Z. B. kann der Abstand zwischen dem Schornstein und benachbarten Dachsparren eine Anpassung erforderlich machen.
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In einer bevorzugten Ausführungsform weist eine Schornsteinabstützung vier, die jeweiligen Eckbereiche des Schornsteines in dessen Projektion diametral gegenüberliegend umfassend anlegbare Winkelprofile, vier mittels Nägeln oder Schrauben an den oder die Dachsparren festlegbare Stützelemente und dazwischen angeordnete Kraftübertragungsmittel auf, wobei die Kraftübertragungsmittel als teleskopierbare, längeneinstellbare und längenfixierbare Druckstangen ausgebildet sein können. Die Hauptwirkrichtung der Druckstangen bezogen auf die Projektionsebene der Dachfläche nimmt einen, durch die Stützelemente starr vorgegebenen, Stützwinkel von 30° bis 60°, vorzugsweise 45° ein, wobei die am Schornstein anlegbaren Winkelprofile kugelgelenkig mit den Kraftübertragungsmitteln in Wirkverbindung stehen können. Die direkt zur Abstützung des Schornsteines herangezogenen Dachsparren sind vorteihafter Weise mittels Zuggurten stabilisiert. Zur Abstützung des Schornsteins können dabei insbesondere zwei Dachsparren herangezogen werden. Z. B. können die zwei Dachsparren herangezogen werden, zwischen denen sich der Schornstein befindet. Alternativ kann auch eine geeignete andere Anzahl von Dachsparren zur Abstützung des Schornsteins herangezogen werden.
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Bei dieser Ausgestaltung einer Schornsteinabstützung ergibt sich, insbesondere durch vier gleichartig, günstiger Weise vormontiert vorliegende, Stützbaugruppen, eine besonders einfache Montage. Jede Stützbaugruppe kann für sich einzeln an die entsprechende Position verbracht und durch Verbinden mit einem Dachsparren (z. B. vernageln) festgelegt werden. Es müssen lediglich leichtgewichtige und zusammenhängende Bauteile als Stützbaugruppen gehandhabt werden, wobei jede für sich eigenständig ihren Toleranzraum, bzw. Bauraum beanspruchen darf. Durch die vorteilhafte kugelgelenkige Lagerung der die Schonstein-Längskanten umgreifenden Winkelprofile ist eine quasi ”automatische” Anpassung zur Erreichung einer optimalen Anlagesituation gegeben, unabhängig von dem Dachwinkel bzw. der Montage der Stützelemente. Ein anschließendes Nachjustieren bzw. Einstellen der Stützelemente ist jederzeit möglich.
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Durch die vordefinierten Stützwinkel, die bevorzugt zwischen 30° und 60°, besonders bevorzugt 45° betragen, ergibt sich ein vergrößerter wirksamer Stützabstand an den Dachsparren (synonym auch „Sparren”), was zusätzlich Freiraum für die Montage sowie für etwaige Isolierungen schafft (alle Verbindungselemente erreichbar bzw. setzbar) und die Durchbiegung am druckseitigen Sparren verringert. Die statisch günstige Anordnung der Bauteile der Schornsteinabstützung erlaubt eine prinzipiell bezüglich des Gesamtgewichtes reduzierte Auslegung derselben. Durch Stabilisierung der betroffenen Dachsparren mittels Zuggurten kann die Gesamtstabilität weiter erhöht werden.
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Der Stützabstand ist z. B. von den räumlichen Dimensionen des zwischen dem Winkelprofil und dem Stützelement angeordneten Kraftübertragungsmittels einer Stützbaugruppe abhängig. Vorteilhafterweise kann mit einer Stützbaugruppe gemäß zumindest mehreren Ausführungsformen dieser Stützabstand variiert werden. Dabei kann der Stützabstand z. B. als der geringste Abstand zwischen einer Ecke des Schornsteins und einem Dachsparren definiert werden.
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Vorteilhafterweise umfasst eine Stützbaugruppe zumindest ein Winkelprofil, ein Stützelement und ein zwischen dem Winkelprofil und dem Stützelement angeordnetes Kraftübertragungsmittel. Dabei kann eine gelenkige Verbindung zwischen dem Stützelement und dem Winkelprofil gegeben sein. Insbesondere kann diese gelenkige Verbindung zwischen dem Kraftübertragungsmittel und dem Winkelprofil bestehen. Dabei kann das Kraftübertragungsmittel an dem Stützelement fest angebracht sein. Alternativ ist es auch denkbar, dass die gelenkige Verbindung zwischen dem Stützelement und dem Kraftübertragungsmittel ausgebildet ist. Dabei kann dann vorteilhafterweise das Winkelprofil mit dem Kraftübertragungsmittel fest verbunden sein.
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Das Winkelprofil kann z. B. zwei Schenkel umfassen, die in einem Winkel von 90° oder ungefähr 90°, z. B. in einem Winkel zwischen 85° und 90° zueinander stehen. Abhängig von der speziellen Anwendung und dem entsprechenden Schornstein kann auch eine andere Koordination der beiden Schenkel des Winkelprofils zueinander angebracht sein. Die Ausbildung der gelenkigen Verbindung kann z. B. dadurch gegeben sein, dass das Winkelprofil eine sphärische Vertiefung aufweist und das Kraftübertragungsmittel ein dazu komplementäres sphärisches Formelement aufweist, das in die sphärische Vertiefung eingesetzt werden kann, sodass eine gelenkige Verbindung zwischen dem Kraftübertragungsmittel und dem Winkelprofil besteht. Es ist auch denkbar, dass die sphärische Vertiefung an dem Stützelement ausgebildet ist und damit eine gelenkige Verbindung des Stützelements mit dem Kraftübertragungsmittel gegeben ist.
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Besonders vorteilhaft ist es, wenn die sphärische Vertiefung als Kugelpfanne ausgebildet ist und das dazu komplementäre sphärische Formelement ein Kugelkopf ist.
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Vorteilhafterweise ist das Kraftübertragungsmittel stangenförmig.
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In einer besonders kostengünstigen Variante kann die gelenkige Verbindung dadurch erreicht werden, dass das Winkelprofil eine Öffnung aufweist, durch das sich das Kraftübertragungsmittel erstreckt. Dabei kann das Kraftübertragungsmittel auf der dem Stützelement abgewandten Seite des Winkelprofils eine Verbreiterung aufweisen. Vorteilhafterweise ist der Durchmesser der Verbreiterung dabei größer, als der Durchmesser der Öffnung des Winkelprofils, sodass das Kraftübertragungsmittel damit mit dem Winkelprofil verbunden ist.
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Besonders bevorzugt ist es, wenn der Durchmesser der Öffnung größer als der Durchmesser des Kraftübertragungsmittels ist. Damit ist das Kraftübertragungsmittel nicht fest an dem Winkelprofil befestigt, sondern hat Raumspiel und eine gelenkige Verbindung.
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Dabei ist der Ausdruck „gelenkige Verbindung” nicht nur als eine gelenkige Verbindung im Sinne eines Kugelgelenks zu verstehen, sondern allgemein als eine Verbindung, bei der die räumliche Orientierung der beiden verbundenen Elemente zueinander noch verändert werden kann. In Bezug auf zumindest einige Ausführungsformen kann der Ausdruck „gelenkige Verbindung” allerdings auch als gelenkige Verbindung im Sinne eines Kugelgelenks verstanden werden.
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Zum Realisieren der gelenkigen Verbindung ist es weiterhin vorteilhaft, wenn an dem Kraftübertragungsmittel ein Halteelement angebracht ist, dass einen größeren Durchmesser als die Öffnung des Winkelprofils aufweist. Dabei kann das Haltelement insbesondere an der dem Stützelement zugewandten Seite des Winkelprofils an dem Kraftübertragungsmittel angebracht sein. Dieses Halteelement kann insbesondere eine Kontermutter sein. Dabei kann dieser Kontermutter z. B. integral mit dem Kraftübertragungsmittel ausgebildet sein. Alternativ kann die Kontermutter auf ein Gewinde des Kraftübertragungsmittels geschraubt sein.
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Vorteilhafterweise ist durch ein Zusammenwirken der Verbreiterung des Kraftübertragungsmittels mit dem Halteelement eine gelenkige Verbindung gegeben.
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Auch die Verbreiterung kann als Kontermutter ausgebildet sein, hier als „zweite Kontermutter” bezeichnet. Auch die zweite Kontermutter kann z. B. auf ein Gewinde des Kraftübertragungsmittels geschraubt sein oder integral mit dem Kraftübertragungsmittel ausgebildet sein. Alternativ kann die Verbreiterung z. B. kugelförmig sein, oder eine andere geeignete Form, wie z. B. eine Quaderform aufweisen. Zur Aufnahme der Verbreiterung an dem Winkelprofil kann an dem Winkelprofil eine Ausbuchtung ausgebildet sein. Diese Ausbuchtung kann verschiedene Formen annehmen, wie z. B. die Form einer Hohlkugel.
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Durch diverse Anschläge bzw. Markierungen kann ein Unterschreiten des vorgesehenen Mindestabstand Schornstein/Sparren verhindert werden. Des Weiteren ist der maximale Abstand Schornstein/Sparren durch einen Anschlag oder eine Markierung vorgegeben. Durch die Teleskop-Kraftübertragungsmittel ist ein stufenloses Einstellen von Mindestabstand bis Maximalabstand möglich. Sollten beide Abstände vergrößert werden, kann das durch eine generell verlängerte Druckstange erfolgen. Die Erfindung ist nachfolgend anhand von zeichnerisch dargestellten Beispielen näher erläutert.
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Es zeigen:
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1 eine perspektivische schematische Gesamtdarstellung einer Schornsteinabstützung gemäß einer Ausführungsform als Zwischensparrenlösung,
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2 eine Aufsicht gem. Pfeil II auf 1,
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3 eine schematische perspektivische Darstellung einer Stützbaugruppe in Explosionsdarstellung,
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4 einen Schnitt durch die Stützbaugruppe aus 3 in zusammengesetzter Form in einer Ausführungsvariante,
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5 eine schematische perspektivische Darstellung einer Schornsteinabstützung gemäß einer Ausführungsform als Auf- oder Untersparrenlösung,
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6 eine Aufsicht gem. Pfeil VI auf 5,
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7 eine schematische perspektivische Darstellung einer Stützbaugruppe einer Ausführungsform,
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8 eine schematische perspektivische Darstellung der Schornsteinabstützung nach 1 mit zusätzlich angebrachten Zuggurten, und
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9 eine schematische Perspektivdarstellung einer Stützbaugruppe im eingebauten Zustand, wobei bei dieser Stützbaugruppe die gelenkige Verbindung durch eine Schweißverbindung ersetzt wurde.
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1 und 2 zeigen jeweils eine Schornsteinabstützung (1) in einer so genannten ”Zwischensparren”-Montagesituation. Die Schornsteinabstützung (1) ist dabei aus vier gleichartigen Stützbaugruppen (2) gebildet, welche sich einerseits an den dem Schornstein (ST) zugewandten Innenflächen der Dachsparren (DS) abstützen und andererseits an den Eckbereichen (E) eines quaderförmigen Schornsteins (ST) formschlüssig angreifen. Die Stützbaugruppen (2) bzw. Stützelemente sind bezüglich ihrer Längsachse (3f), betrachtet in Projektion zur Dachebene (DE), in einem Winkel (α) von 30° bis 60°, vorteilhafter Weise 45°, angeordnet, derart, dass sich deren Längsachsen (3f) im Wesentlichen vom Schornsteinzentrum sternförmig in der Dachebene (DE) ausbreiten.
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Bei dieser Ausgestaltung ergibt sich, im Gegensatz zum Stand der Technik, eine raumgreifendere Abstützung an den Dachsparren (DS), d. h. der Abstand (A) der sparrenseitigen Stützpunkte (S) ist entsprechend vergrößert, was sich bezüglich Durchbiegung der Dachsparren (DS) günstig auswirkt.
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Die Stützbaugruppen (2) in einer Ausführungsvariante gem. 3 weisen jeweils ein über eine Stützplatte (4a) dachsparrenseitig festlegbares Stützelement (4) auf. Dieses kann ein den Stützwinkel (α) vorgebendes Führungsmittel (4c) tragen.
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Das Führungsmittel (4c) kann zumindest endseitig mit einem Innengewinde (4d) versehen sein, in welches eine Gewindestange (3a) des Kraftübertragungsmittels (3) verstellbar (teleskopierbar) längsgeführt eingreift.
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Vorteilhafterweise umfasst das Kraftübertragungsmittel (3) eine Gewindestange (3a). Alternativ kann das Kraftübertragungsmittel auch als Gewindestange (3a) ausgebildet sein. Die Gewindestange (3a) kann in das Innengewinde (4d) des Führungsmittels (4c) eingeschraubt werden. Abhängig davon, wie weit die Gewindestange (3a) eingeschraubt wird, verändert sich der Einbauabstand, sodass dieser angepasst werden kann. Eine Kontermutter (3d) kann an der Gewindestange (3a) integral ausgebildet sein, oder an dieser angeschraubt sein, um das Kraftübertragungsmittel (3) an dem Führungsmittel (4c) festzulegen. Damit wird z. B. ein Lösen der Verschraubung verhindert.
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An dem, dem Stützelement (4) abgewandten Ende des Kraftübertragungsmittels (3), ist ein Stützorgan in Form eines Winkelprofils (5), welches einen entsprechenden Eckbereich (E) des Schornsteines (ST) umgreifen kann, mittels Gelenk, insbesondere Kugelgelenk (3b, 5a) verbunden. Das Kugelgelenk (3b, 5a) sorgt für stets vollflächiges sicheres Anlegen des Winkelprofils (5) an die entsprechende Schornsteinkontur unter Kompensation von unterschiedlichen Dachneigungen und diversen Montagetoleranzen.
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Beispielsweise trägt dabei die Gewindestange (3a) die Gelenkkugel (3b) wobei die Kugelpfanne (5a) dem Winkelprofil (5) als Stützprofil zugeordnet ist.
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Die wirksame Länge der Stützebaugruppen (2) ist über die Gewindeverbindung (3a, 4d) einstellbar und z. B. über eine Kontermutter (3d) gesichert.
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Die Einstellung der wirksamen Länge erfolgt unter Maßgabe der Distanz des Schornsteines (ST) von dem Dachsparren (DS), d. h. dieser Abstand definiert die einzustellende wirksame Länge der Stützbaugruppen (2). Der Verstellbereich, resp. der minimal und maximal erfassbare Abstand zwischen Schornstein (ST) und Dachsparren (DS) ist z. B. durch eine mechanische Begrenzung bzw. einen Anschlag (4e) oder eine optisch erkennbare Markierung (3e) bewerkstelligt (4).
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Die Stützplatte (4a) des Stützelementes (4) weist in einer Ausführungsform zur Festlegung an den Dachsparren (DS) diskret angeordnete Durchgangsbohrungen (4f) zur Aufnahme von Befestigungsmitteln wie z. B. Nägeln oder Schrauben (nicht dargestellt) auf. Die Stützplatte (4a) kann in einem besonderen Fall, wie schematisch dargestellt, durch eine Abwinkelung (4b) ergänzt werden, welche führend die Längskante (SL) des entsprechenden Dachsparrens (DS) umgreift und als weitere Verbindungsfläche dienen kann.
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Die Kontaktflächen (5b) bzw. Angriffsflächen der Stützwinkel (5), welche mit der Schornsteinoberfläche in Wirkverbindung stehen, sind ggf. mittels einer duktilen Kompensationsschicht (nicht dargestellt) versehen.
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4 zeigt eine Variante einer Stützbaugruppe (4) gemäß 3 im Schnitt, welches im Unterschied zu der zuvor beschriebenen Variante eine Stützplatte (4a) mit einer den Stützwinkel vorgebenden Führungshülse (4c) ohne Innengewinde trägt. Die Einstellung der Stützlänge erfolgt dabei mittels Einstellmutter (3c), welche ggf. ein Sicherungsmittel (nicht dargestellt) aufweisen kann.
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5 bis 7 zeigen jeweils eine Schornsteinabstützung (10) in einer so genannten ”Aufsparren”-Montagesituation. Im Unterschied zu den in 1 und 2 beschriebenen Schornsteinabstützungen (1) sind die vier gleichartigen Stützbaugruppen (20) mit speziellen Stützelementen (40) ausgestattet, welche den Stützwinkel (α) von ca. 45° vorgebende Führungshülsen (40c) aufweisen, deren Längsachse in einer Ebene parallel zur Montageebene der Stützplatten (40a) verläuft.
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Um die Stützbaugruppen (20) universell, d. h. an allen vier Positionen einsetzbar zu gestalten, sind diese mit jeweils zwei Führungsmitteln (40c, 41c) ausgestattet, wobei der zwischen den Längsachsen der jeweils zwei Führungsmittel (40c, 41c) symmetrisch aufgespannte Winkel (β) 180° minus dem zweifachen Stützwinkel (α) entspricht.
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Die Stützplatten (40a) können die Längskante (SL) eines Dachsparren (DS) umfassende Abwinkelungen (40b) aufweisen, welche der Führung bzw. auch der weiteren Verbindungsmöglichkeit (nageln etc.) dienen.
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Ein Schornsteinhalter nach 5 bis 7 ist als ”Aufsparren”-Lösung sowie als ”Untersparren”-Lösung sowie in einer Kombination dieser Lösungen einsetzbar.
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8 zeigt die Möglichkeit, die direkt zur Festlegung dienenden Dachsparren (DS), gegen Durchbiegung, insbesondere quer zur Sparrenlängsachse, zu versteifen. Hierbei sind die beiden betroffenen Sparren mittels Zuggurten (6) entweder auf oder unter oder einer beliebigen Kombination dieser Möglichkeiten aufgenagelt oder aufgeschraubt.
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Die Zuggurte (6) befinden sich idealer Weise auf Höhe bzw. in der Nähe der Stützplatten.
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Die Einzelteile der Stützbaugruppen (2, 20) können als verschweißte Einzelteile, konfektionierte Halbzeuge oder im Gussverfahren hergestellt sein, sowie auch als Kombination derselben.
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9 zeigt eine kostengünstigere Ausführungsform einer Stützbaugruppe. Hier wurde auf die Gelenkigkeit der Verbindung zwischen dem Stützelement (4) und dem Winkelprofil (5) verzichtet. Das Kraftübertragungsmittel (3) ist hier mit einer Gewindestange (3a) in einem Führungsmittel aufgenommen, das günstigerweise ein Innengewinde aufweisen kann. Damit ist das Kraftübertragungsmittel (3) an dem Stützelement (4) fest angebracht. Das dem Stützelement (4) abgewandte Ende des Kraftübertragungsmittels (3) ist bei der in 9 gezeigten Stützbaugruppe fest mit dem Winkelprofil (5) verbunden. Dadurch kann die Stabilität der bereitgestellten Verbindung erhöht werden. Zwar ist in der in 9 gezeigten Ausführungsform die Montageflexibilität eine geringere als in den Ausführungsformen, die sich auf eine gelenkige Verbindung zwischen dem Stützelement (4) und dem Winkelprofil (5) beziehen, die Variabilität des Abstands zwischen dem Stützelement (4) und dem Winkelprofil (5) ist allerdings durch die spezielle Ausgestaltung des Kraftübertragungsmittels (3) und des Führungsmittels auch hier gegeben. Damit kann auch diese Stützbaugruppe zur Montage von Schornsteinen in variablen Einbausituationen, die z. B. durch variable Anordnungen der Dachsparren (DS) entstehen können, eingesetzt werden.
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Eine Schornsteinabstützung gemäß zumindest einer der beschriebenen Ausführungformen kann vorteilhafterweise zur Halterung eines Schornsteins (ST) verwendet werden. Dazu können z. B. in der Ausführungsform, in der die Schornsteinabstützung vier Stützbaugruppen (2) umfasst, die vier Winkelprofile (5) der Stützbaugruppen (2) jeweils an einer Außenkante E des Schornsteins ST befestigt werden. Weiterhin können die vier assoziierten Stützelemente (4) jeweils an einem Dachsparren DS befestigt werden.
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Dabei kann es vorteilhaft sein, für zumindest eine der Stützbaugruppen (2) den Abstand zwischen dem Winkelprofil (5) und dem Stützelement (4) mit dem Abstand der zugehörigen Außenkante E des Schornsteins (ST) und dem zugehörigen Dachsparren DS abzustimmen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 2006468 A1 [0012]
- DE 10023419 C2 [0017, 0023]
- DE 20207004728 U1 [0021]