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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Schallisolierteil gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1 und ein Kraftfahrzeug gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 10.
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Kraftfahrzeuge weisen eine Karosserie auf und innerhalb eines Motorraumes ist ein Verbrennungsmotor angeordnet. Dabei ist der Motorraum durch ein Karosserieteil, nämlich ein Motor-Karosserietrennteil (Stirnwand), von einem Innenraum mit einem Fahrzeugsitz abgetrennt. Auf der dem Innenraum zugewandten Seite des Motor-Karosserietrennteiles ist ein Schallisolierteil als Stirnwandisolation befestigt, um dadurch den von dem Verbrennungsmotor ausgehenden Schall zu dämmen und/oder zu dämpfen, d. h. den Innenraum mit den Insassen auf den Fahrzeugsitzen möglichst geräuscharm zur Verfügung zu stellen.
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Das Schallisolierteil umfasst eine Schaumstoffschicht aus PUR (Polyurethan) und eine Schwerschicht aus gefülltem EVA oder EPDM. Dieses Schallisolierteil fungiert als Feder-Masse-System mit dem Schaumstoff als Feder und der Schwerschicht aus gefülltem EVA oder EPDM als Masse, so dass dadurch die Schallenergie mit diesem Feder-Masse-System in Wärme umgewandelt werden kann und das Schallisolierteil zur Schalldämmung und/oder Schalldämpfung des von dem Verbrennungsmotor ausgehenden Schalles beiträgt. Aufgrund der Schwerschicht mit einer großen Masse weist das Schallisolierteil ein großes Gewicht bzw. eine große Masse auf, was nachteilig ist für das Kraftfahrzeug, da dadurch die Gesamtmasse des Kraftfahrzeuges ansteigt. Die Anpassung der Form der Schwerschicht und/oder Vliesschicht erfolgt dabei üblicherweise mittels Tiefziehen und/oder Vorformen, die Anpassung der Form an die Karosserie üblicherweise durch Hinterschäumen mittels PUR. Für Kraftfahrzeuge mit unterschiedlichen Anforderungen hinsichtlich der Schalldämmung und/oder Schalldämpfung, beispielsweise ist bei Benzinverbrennungsmotoren eine geringere Schalldämmung und/oder Schalldämpfung erforderlich als bei Dieselverbrennungsmotoren, ergeben sich Schwerschichten und/oder Vliesschichten mit einer unterschiedlichen Form, d. h. Länge und/oder Breite und/oder Dicke. Dadurch sind für Kraftfahrzeuge mit unterschiedlichen Anforderungen hinsichtlich des Schallisolierwertes der Schallisolierung somit unterschiedliche Formwerkzeuge zur Herstellung von unterschiedlichen Schallisolierteilen, beispielsweise für Kraftfahrzeuge mit einem Benzinverbrennungsmotor und Dieselverbrennungsmotor, erforderlich. Somit ist es in nachteiliger Weise erforderlich für Kraftfahrzeuge mit Dieselverbrennungsmotor oder Benzinverbrennungsmotor unterschiedliche Formwerkzeuge zur Verfügung zu stellen und mit diesen die unterschiedlichen Schallisolierteile herzustellen. Dadurch treten hohe Kosten bei der Herstellung der Schallisolierteile mit unterschiedlichen Schallisolierwerten auf, so dass dadurch die Kosten für die Herstellung von Kraftfahrzeugen unnötig erhöht wird.
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Die
DE 10 2004 039 438 A1 zeigt ein Verfahren zum Herstellen eines Schallisolations-Formteils mit Masse und Feder, wobei sowohl Masse als auch Feder auf Grundlage des gleichen Materials, insbesondere Polyurethan, hergestellt werden, wobei zur Bildung einer Masse Reaktionsstoffe und Füllstoffe in eine Form eingebracht, insbesondere eingespült bzw. eingespritzt, und zur Reaktion gebracht werden und anschließend Schaum als Feder auf der Masse in derselben Form ausgebildet wird, wobei das Einsprühen so gesteuert wird, dass zur Bildung der Masse die Reaktionsstoffe und die Füllstoffe in die Form örtlich in unterschiedlicher Menge und/oder Zusammensetzung zugeführt werden, abhängig von der örtlich zusammen mit der Feder zu erreichenden Schalldämmung.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht deshalb darin, ein Schallisolierteil und ein Kraftahrzeug zur Verfügung zu stellen, bei dem das Schallisolierteil in der Herstellung einfach und preiswert ist, auch bei Schallisolierteilen mit einem unterschiedlichen Schallisolierwert, und das Schallisolierteil eine geringe Masse aufweist.
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Diese Aufgabe wird gelöst mit einem Schallisolierteil zur Befestigung an einem Karosserieteil eines Kraftfahrzeug, umfassend eine Schaumstoffschicht, eine weitere mit der Schaumstoffschicht verbundene Dämmschicht und/oder Dämpfungsschicht, wobei die weitere mit der Schaumstoffschicht verbundene Dämmschicht und/oder Dämpfungsschicht als wenigstens eine Vliesschicht ausgebildet ist. Das Schallisolierteil funktioniert damit nicht als ein Feder-Masse-System, sondern als ein Schall absorbierendes System und weist eine geringe Masse auf. In vorteilhafter Weise kann damit das Schallisolierteil bei einer geringen Masse einen hohen Schallisolierwert zur Verfügung stellen. Bei einer Anordnung des Schallisolierteiles an einem Kraftfahrzeug weist dadurch dieses eine geringere Masse auf.
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Insbesondere umfasst das Schallisolierteil mehrere, insbesondere unterschiedliche, Vliesschichten. Durch mehrere, insbesondere unterschiedliche, Vliesschichten des Schallisolierteiles kann dieses auch einen höheren Schallisolierwert aufweisen als bei nur einer Vliesschicht.
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In einer weiteren Ausgestaltung bestehen die unterschiedlichen Vliesschichten aus einem unterschiedlichen Material und/oder weisen eine unterschiedliche Dichte auf und/oder weisen eine unterschiedliche Dicke auf und/oder weisen eine unterschiedliche Form, z. B. Länge und/oder Breite bei im Wesentlichen identischer Dicke, auf. Bei einem Einsatz von Vliesschichten mit einer unterschiedlichen Form bei einem ansonsten identischen Schallisolierteil kann somit ein Schallisolierteil mit einem unterschiedlichen Schallisolierwert zur Verfügung gestellt werden bei einer Herstellung mit einem identischen Formwerkzeug.
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In einer ergänzenden Ausführungsform ist zwischen der Schaumstoffschicht und der wenigstens einen Vliesschicht eine Folie, z. B. aus Metall oder Kunststoff oder Kunststoffgewebe, insbesondere nur eine Folie, angeordnet und/oder zwischen der Schaumstoffschicht und der wenigstens einen Vliesschicht ist eine Schwerschicht, z. B. aus EPDM oder EVA, angeordnet und/oder die Schaumstoffschicht ist mittelbar, insbesondere mit der Folie und/oder der Schwerschicht, oder unmittelbar stoffschlüssig mit der wenigstens einen Vliesschicht verbunden und/oder die Schaumstoffschicht ist in einem Formwerkzeug hergestellt und die wenigstens eine Vliesschicht und/oder die Schwerschicht ist mit der Schaumstoffschicht verbunden, indem die wenigstens eine Vliesschicht und/oder die Schwerschicht vor dem Einbringen des Schaumstoffes in das Formwerkzeug eingelegt ist.
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Vorzugsweise weist das Schallisolierteil eine Rückseite zur Befestigung an dem Karosserieteil und eine Vorderseite auf und die Rückseite ist von der Schaumstoffschicht gebildet.
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In einer Variante ist die Vorderseite wenigstens teilweise von der Vliesschicht und/oder der Schwerschicht und vorzugsweise von der Schaumstoffschicht gebildet.
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Zweckmäßig ist die wenigstens eine Vliesschicht als wenigstens eine Faservliesschicht ausgebildet, z. B. mit Fasem aus PES und/oder Polyester und/oder Baumwolle und/oder aus anderen Natur- oder Synthesefasern und/oder die Schaumstoffschicht besteht aus PUR.
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In einer weiteren Ausführungsform weist die Schaumstoffschicht eine Dichte zwischen 20 g/l und 70 g/l, insbesondere zwischen 40 g/l und 60 g/l, auf und/oder die Schaumstoffschicht weist eine Dicke zwischen 1 mm und 70 mm, insbesondere zwischen 15 mm und 50 mm, auf und/oder die Schwerschicht weist eine Dichte zwischen 700 g/l und 2500 g/l, insbesondere zwischen 1000 g/l und 2000 g/l, auf und/oder die Schwerschicht weist eine Dicke zwischen 0,5 mm und 8 mm, insbesondere zwischen 1 mm und 5 mm, auf. Mit der Schwerschicht an dem Schallisolierteil kann der Schalldämmwert des Schallisolierteiles zusätzlich erhöht werden auf einen sehr hohen Schallisolierwert.
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Insbesondere umfasst das Schallisolierteil eine erste und zweite Vliesschicht und/oder die erste Vliesschicht weist eine Dicke zwischen 5 mm und 50 mm, insbesondere zwischen 10 mm und 25 mm, auf und/oder die erste Vliesschicht weist eine Dichte zwischen 15 g/l und 60 g/l, insbesondere zwischen 30 g/l und 40 g/l, auf und/oder die zweite Vliesschicht weist eine Dicke zwischen 2 mm und 10 mm, insbesondere zwischen 4 mm und 7 mm, auf und/oder die zweite Vliesschicht weist eine Dichte zwischen 200 g/l und 500 g/l, insbesondere zwischen 200 g/l und 350 g/l, auf.
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Zweckmäßig sind die erste und zweite Vliesschicht unterschiedlich, z. B. mit einer unterschiedliche Form, insbesondere einer unterschiedliche Länge und/oder Breite.
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Erfindungsgemäßes Kraftfahrzeug, umfassend eine Karosserie mit wenigstens einem Karosserieteil, einen Verbrennungs- und/oder Elektromotor, wenigstens ein Schallisolierteil, wobei das wenigstens eine Schallisolierteil als ein in dieser Schutzrechtsanmeldung beschriebenes Schallisolierteil ausgebildet ist, insbesondere das Kraftfahrzeug eine Motorraum und einen Innenraum umfasst und der Motorraum von dem Innenraum von einem Motor-Karosserietrennteil abgetrennt ist und an dem Motor-Karosserietrennteil an der dem Innenraum zugewandten Seite das wenigstens eine Schallisolierteil befestigt ist.
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In einer weiteren Variante besteht die Folie aus PE und/oder PA.
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Zweckmäßig weist die Folie eine Dicke zwischen 30 μm und 150 μm, insbesondere zwischen 50 μm und 120 μm auf und vorzugsweise eine Flächenmasse zwischen 20 g/m2 und 120 g/m2, insbesondere zwischen 30 g/m2 und 80 g/m2.
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In einer weiteren Variante besteht die Schaumstoffschicht und die wenigstens eine Vliesschicht aus einem unterschiedlichen Material.
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Zweckmäßig bestehen die Schaumstoffschicht und die Schwerschicht aus einem unterschiedlichen Material.
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Erfindungsgemäßes Verfahren zur Herstellung eines Schallisolierteiles mit den Schritten: Öffnen eines Formwerkzeuges vor dem Einbringen von Schaumstoff, Einlegen wenigstens einer Vliesschicht in das Formwerkzeug, Schließen des Formwerkzeuges, Einbringen von Schaumstoff in das Formwerkzeug, Öffnen des Formwerkzeuges nach dem Einbringen des Schaumstoffes, Herausnehmen des Schallisolierteils aus dem Formwerkzeug, wobei in das Formwerkzeug unterschiedliche Vliesschichten eingelegt werden und dadurch unterschiedliche Schallisolierteile mit einem identischen Formwerkzeug hergestellt werden.
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In einer weiteren Ausgestaltung werden Schallisolierteile mit dem identischen Formwerkzeug mit einem unterschiedlichen Schallisolierwert hergestellt, indem unterschiedliche Vliesschichten in das Formwerkzeug eingelegt werden.
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In einer Variante werden Vliesschichten aus einem unterschiedlichen Material und/oder mit einer unterschiedlichen Dichte und/oder mit einer unterschiedlichen Dicke und/oder mit einer unterschiedlichen Länge und/oder unterschiedlichen Form, z. B. Länge und/oder Breite bei im Wesentlichen identischer Dicke, in das Formwerkzeug eingelegt.
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In einer ergänzenden Variante werden Vliesschichten mit einer unterschiedlichen Form, insbesondere unterschiedlichen Länge und/oder Breite, von einer Rohvliesschicht, z. B. von einer Rolle abgerollt, abgetrennt, z. B. mit Stanzen oder Schneiden. Damit können Vliesschichten mit einer unterschiedlichen Form und identischen Dicke einfach für unterschiedliche Schallisolierteile hergestellt werden zum Einlegen in das Formwerkzeug.
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Zweckmäßig erhärtet der Schaumstoff nach dem Einbringen in das Formwerkzeug. Beispielsweise erhärtet der Schaumstoff aufgrund einer chemischen Reaktion.
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In einer weiteren Variante ist das Formwerkzeug ein Spritzgusswerkzeug.
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Vorzugsweise ist das Formwerkzeug zweiteilig mit einer einem ersten Formwerkzeugteil und einem zweiten Formwerkzeugteil ausgebildet.
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In einer weiteren Ausführungsform wird in das Formwerkzeug eine Schwerschicht eingelegt.
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In einer weiteren Ausgestaltung wird die wenigstens eine Vliesschicht und/oder die Schwerschicht nach dem Einlegen in das Formwerkzeug an dem Formwerkzeug fixiert, insbesondere indem das Formwerkzeug Bohrungen aufweist und mit Vakuum in den Bohrungen die wenigstens eine Vliesschicht und/oder die Schwerschicht angesaugt wird und/oder das Formwerkzeug keine Aussparung zum Einlegen der wenigstens einen Vliesschicht und/oder der Schwerschicht aufweist.
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In einer ergänzenden Variante wird während des Einbringens des Schaumstoffes in das Formwerkzeug, insbesondere aufgrund des Druckes des Schaumstoffes in dem Formwerkzeug, das wenigstens eine Vlies komprimiert und während des Öffnen des Formwerkzeuges nach dem Einbringen des Schaumstoffes das wenigsten eine Vlies dekomprimiert wird und/oder während des Herausnehmens des Schallisolierteils aus dem Formwerkzeug das wenigstens eine Vlies dekomprimiert wird.
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In einer ergänzenden Variante wird die wenigstens eine Vliesschicht und/oder die Schwerschicht mit dem Schaumstoff stoffschlüssig verbunden, indem während des Einbringens des Schaumstoffes die wenigstens eine Vliesschicht und/oder die Schwerschicht von dem Schaumstoff kontaktiert wird und der Schaumstoff erhärtet.
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Insbesondere wird vor dem Einlegen der wenigsten einen Vliesschicht und/oder der Schwerschicht diese nicht tiefgezogen und/oder nicht gepresst und/oder nicht vorverformt und/oder nicht mit Niederhaltem in dem Formwerkzeug gehalten und/oder nicht in eine Aussparung in dem Formwerkzeug gehalten.
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In einer weiteren Ausführungsform wird die wenigstens eine Vliesschicht und/oder die Schwerschicht von dem Schaumstoff während des Einbringens des Schaumstoffes in das Formwerkzeug in eine Endposition innerhalb des Formwerkzeuges bewegt.
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Erfindungsgemäßes Verfahren zur Herstellung eines Kraftfahrzeuges, wobei an einem Karosserieteil des Kraftfahrzeuges ein Schallisolierteil befestigt wird und das Schallisolierteil mit einem in dieser Schutzrechtsanmeldung beschriebenen Verfahren hergestellt wird.
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In einer zusätzlichen Ausgestaltung wird das Schallisolierteil an einem Motor-Karosserietrennteil zwischen einem Motorraum und einem Innenraum befestigt, insbesondere an einer dem Innenraum zugwandten Seite des Motor-Karosserietrennteil.
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Im Nachfolgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher beschrieben. Es zeigt:
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1 einen Längsschnitt eines Schallisolierteiles in einem ersten Ausführungsbeispiel,
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2 einen Längsschnitt des Schallisolierteiles in einem zweiten Ausführungsbeispiel,
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3 einen Längsschnitt des Schallisolierteiles in einem dritten Ausführungsbeispiel,
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4 einen Längsschnitt des Schallisolierteiles in einem vierten Ausführungsbeispiel,
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5 einen Längsschnitt eines Formwerkzeuges in einem geöffneten Zustand,
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6 einen Längsschnitt des Formwerkzeuges gemäß 5 in einem geschlossenen Zustand,
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7 eine Seitenansicht eines Kraftfahrzeuges.
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Ein Kraftfahrzeug 1 (7) weist eine Karosserie 2 aus Metall, insbesondere aus Stahl, auf. Die Karosserie 2 besteht aus unterschiedlichen Karosserieteilen 3, die vorzugsweise mittels einer Schweißverbindung miteinander verbunden sind. Das Kraftfahrzeug 1 weist ferner einen Verbrennungsmotor 5 und vorzugsweise einen Elektromotor 6 auf, welche innerhalb eines Motorraumes 7 angeordnet sind. Der Elektromotor 6 kann auch an eine anderen Stelle an dem Kraftfahrzeug 1 angeordnet sein (nicht dargestellt). Der Motorraum 7 ist von der Karosserie 2 begrenzt und ferner begrenzt bzw. umschließt die Karosserie 2 auch einen Innenraum 8 des Kraftfahrzeuges 1. Der Innenraum 8 des Kraftfahrzeuges 1 weist Fahrzeugsitze 9 auf, auf denen Insassen des Kraftfahrzeuges Platz nehmen können. Der Motorraum 7 ist von einem Motor-Karosserietrennteil 4 (Stirnwand) von dem Innenraum 8 abgetrennt. Insbesondere der Verbrennungsmotor 5 weist große Schallemissionen auf, so dass eine dem Innenraum 8 zugewandte Seite 24 des Motor-Karosserietrennteils 4 mit einem Schallisolierteil 10 verbunden ist, um den Schallpegel in dem Innenraum 4 zu reduzieren. Das Schallisolierteil 10 bildet damit eine Stirnwandisolation des Kraftfahrzeuges 1. Auf der anderen Seite des Motor-Karosserietrennteiles 4 ist auch eine Schallisolierung angeordnet (nicht dargestellt).
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In 1 ist das Schallisolierteil 10 in einem ersten Ausführungsbeispiel dargestellt. Das Schallisolierteil 10 weist eine Schaumstoffschicht 16 aus Schaumstoff 17, nämlich aus PUR (Polyurethan) auf und die Schaumstoffschicht 16 ist mittelbar mit einer ersten Vliesschicht 19 als Vliesschicht 18 verbunden, da zwischen der ersten Vliesschicht 19 und der Schaumstoffschicht 16 eine Folie 22 angeordnet ist. Eine Rückseite 11 des Schallisolierteiles 10 ist an der Seite 24 des Motor-Karosserietrennteils 4 befestigt und eine Vorderseite 12 des Schallisolierteiles 10 ist dem Innenraum 8 des Kraftfahrzeuges 1 zugeordnet bei der Befestigung an dem Motor-Karosserietrennteil 4. Abweichend hiervon kann das Schallisolierteil 10 auch an anderen Karosserieteilen 3, beispielsweise im Bereich der Rädhäuser, an der Karosserie 2 des Kraftfahrzeuges 1 befestigt sein (nicht dargestellt).
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Bei der Herstellung des Schallisolierteiles 10 wird von einer Rolle eine Rohvliesschicht abgerollt (nicht dargestellt) und anschließend hieraus die erste Vliesschicht 19 für das in 1 dargestellte erste Ausführungsbeispiel des Schallisolierteiles 10 ausgestanzt. In gleicher Weise wird auch von einer Rolle eine Rohfolie abgerollt und aus dieser Rohfolie die Folie 22 für das Schallisolierteil 10 gemäß 1 ausgestanzt und anschließend miteinander verbunden, insbesondere stoffschlüssig z. B. mit Kleben oder thermischen Schweißen. Alternativ kann auf der Rolle auch die Rohvliesschicht und die Rohfolie bereits miteinander verbunden sein. Die Folie 22 und die erste Vliesschicht 19 weisen damit die identische Form, d. h. Ausdehnung senkrecht zu der Zeichenebene von 1 und 5 auf. Die erste Vliesschicht 19 sowie die daran befestigte Folie 22 werden anschließend in ein Formwerkzeug 13 in einem geöffneten Zustand gemäß der Darstellung in 5 eingelegt, wobei die erste Vliesschicht 19 mit der Folie 22 erwärmt sind oder Raumtemperatur aufweisen. Das Formwerkzeug 13 als ein Spritzgusswerkzeug und/oder Schaumwerkzeug ist zweiteilig und umfasst ein erstes Formwerkzeugteil 14 und ein zweites Formwerkzeugteil 15. Dabei sind an dem zweiten Formwerkzeugteil 15 Bohrungen 23 ausgebildet. Die erste Vliesschicht 19 wird auf einen Bereich des zweiten Formwerkzeugteiles 15 aufgelegt, so dass die Bohrungen 23 abgedeckt sind. Anschließend wird das Formwerkzeug 13 geschlossen, d. h. das erste Formwerkzeugteil 14 zu dem zweiten Formwerkzeugteil 15 bewegt, so dass das erste und zweite Formwerkzeugteil 14, 15 einen dichten Hohlraum abschließen und innerhalb dieses Hohlraumes ist die erste Vliesschicht 19 mit der Folie 22 angeordnet. Die Bohrungen 23 werden dabei mit einer Vakuumpumpe verbunden, so dass dadurch aufgrund des Vakuums in den Bohrungen 23 die erste Vliesschicht 19 mit der Folie 22 an dem zweiten Formwerkzeugteil 15 fixiert sind. Anschließend wird Schaumstoff in den Hohlraum des Formwerkzeuges 13 eingebracht, d. h. der Hohlraum wird ausgeschäumt mit Schaumstoff 17, hierdurch wird die erste Vliesschicht 19 während des Ausschäumens komprimiert und mit dem Schaumstoff 17 verbunden. Nach dem Erhärten des Schaumstoffes 17 wird das Formwerkzeug 13 wieder geöffnet, d. h. das erste Formwerkzeugteil 14 nach oben bewegt, entfernt von dem zweiten Formwerkzeugteil 15, so dass das fertig hergestellte Schallisolierteil 10 aus dem Formwerkzeug 13 herausgenommen und anschließend an dem Kraftfahrzeug 1 befestigt werden kann. Die erste Vliesschicht 19 weist elastische Eigenschaften auf, so dass während des Einbringens des Schaumstoffes 17 in den Hohlraum des Formwerkzeuges 13 aufgrund des Druckes des Schaumstoffes 17 die erste Vliesschicht 19 komprimiert wird, d. h. eine geringere Dicke aufweist. Nach dem Herausnehmen des Schallisolierteiles 10 im geöffneten Zustand des Formwerkzeuges 13 wirkt auf die erste Vliesschicht 19 nicht mehr die unter Druck stehende Schaumstoffschicht 16 bzw. der Schaumstoff 17, da an der Vorderseite 12 des Schallisolierteiles 10 mit der ersten Vliesschicht 19 kein Druck mehr auf die erste Vliesschicht 19 aufgebracht ist, so dass dadurch die erste Vliesschicht 19 dekomprimiert, d. h. wieder seine Dicke erhöht und dadurch die Vorderseite 12 gemäß der Darstellung in 1 an der ersten Vliesschicht 19 einen größeren Abstand zu der Rückseite 11 aufweist als die Vorderseite 12 mit der Schaumstoffschicht 16. Das in 1 dargestellte Schallisolierteil 10 weist insgesamt eine sehr geringe Masse auf und fungiert als absorbierendes System, d. h. der Schall wird von dem Schallisolierteil 10 absorbiert.
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Für Kraftfahrzeuge 1 mit unterschiedlichen Verbrennungsmotoren 5, z. B. einem Benzinverbrennungsmotor 5 oder einem Dieselverbrennungsmotor 5, werden Schallisolierteile 10 mit unterschiedlichen Schallisolierwerten benötigt. Mit dem in 5 und 6 identischen Formwerkzeug 13 können in einfacher Weise unterschiedliche Schallisolierteile 10 hergestellt werden, indem in das Formwerkzeug 13 unterschiedliche Vliesschichten 18 eingelegt werden.
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In dem in 2 dargestellten zweiten Ausführungsführungsbeispiel des Schallisolierteiles 10 weist dieses neben der ersten Vliesschicht 19 auch eine zweite Vliesschicht 20 auf. Die erste Vliesschicht 19 überdeckt die Vorderseite 12 nur teilweise und die zweite Vliesschicht 20 überdeckt die Vorderseite 12 des Schallisolierteiles 10 im Wesentlichen vollständig. Die erste und zweite Vliesschicht 19, 20 sind beispielsweise mit einer Klebeverbindung miteinander verbunden und auch auf der zweiten Vliesschicht 20 ist die Folie 22 mit einer Klebeverbindung verbunden. Zur Herstellung des in 2 dargestellten Schallisolierteiles 10 braucht somit nur von einer anderen Rolle mit einer Rohvliesschicht die zweite Vliesschicht 20 abgerollt werden und entsprechend ausgestanzt zu werden und anschließend verbunden werden mit der ersten Vliesschicht 19 sowie mit der Folie 22.
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In 3 ist ein drittes Ausführungsbeispiel des Schallisolierteiles 10 dargestellt. Dieses weist neben der Schaumstoffschicht 16 eine Schwerschicht 21 auf. Zur Herstellung des in 3 dargestellten Schallisolierteiles 10 braucht nur von einer Rolle eine Rohschwerschicht abgerollt zu werden und entsprechend der notwendigen Form ausgestanzt und anschließend in das in 5 dargestellte Formwerkzeug 13 eingelegt werden in dem geöffneten Zustand.
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Das in 4 dargestellte vierte Ausführungsbeispiel des Schallisolierteiles 10 weist neben der Schwerschicht 21 auch eine erste Vliesschicht 19 auf. Bei der Herstellung des in 4 dargestellten vierten Ausführungsbeispieles des Schallisolierteiles 10 wird die entsprechend ausgestanzte Schwerschicht 21 und die entsprechend ausgestanzte erste Vliesschicht 19 mittels einer Klebeverbindung miteinander verbunden, anschließend in das Formwerkzeug 13 in den geöffneten Zustand eingelegt und anschließend in analoger Weise mit dem Schaumstoff 17 bei dem geschlossenen Formwerkzeug 13 umspritzt bzw. ausgeschäumt.
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Insgesamt betrachtet sind mit dem erfindungsgemäßen Schallisolierteil 10, dem erfindungsgemäßen Kraftfahrzeug 1 und dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Herstellung des Schallisolierteiles 10 wesentliche Vorteile verbunden. Mittels eines identischen Formwerkzeuges 13 können Schallisolierteile 10 mit unterschiedlichen Schallisolierwerten einfach und preiswert hergestellt werden, indem lediglich in das Formwerkzeug 13 unterschiedliche Vliesschichten 19 und/oder unterschiedliche Schwerschichten 21 eingelegt und anschließend mit dem Schaumstoff 17 umspritz bzw. ausgeschäumt werden in dem Formwerkzeug 13. Das in 1 dargestellte Schallisolierteil 10 kann beispielsweise bei einem Kraftfahrzeug 1 mit einem Benzinverbrennungsmotor 5 eingesetzt werden, da dieses nur die erste Vliesschicht 19 mit einer kleinen Länge und Breite aufweist. Das in 2 dargestellte Schallisolierteil 10 weist neben der ersten Vliesschicht 19 zusätzlich die zweite Vliesschicht 20 mit einer größeren Länge und Breite auf, so dass dadurch das Schallisolierteil 10 gemäß 2 über einen größeren Schallisolierwert verfügt und damit beispielsweise in einem Kraftfahrzeug 1 mit einer weiteren Benzin- oder Dieselverbrennungsmotor 5 eingesetzt werden kann. Das in 3 und 4 dargestellte Schallisolierteil 10 weist zusätzlich die Schwerschicht 21 auf und verfügt damit über einen noch höheren Schallisolierwert und wird beispielsweise in einem Kraftfahrzeug 1 mit einem Dieselverbrennungsmotor 5 eingesetzt.
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Es wurde wenigstens ein Ausführungsbeispiel beschrieben, wobei zu beachten ist, dass eine große Anzahl an Varianten hierzu existieren. Es sollte auch wahrgenommen werden, dass das Ausführungsbeispiel oder die Ausführungsbeispiele nur Beispiele sind und damit nicht beabsichtigt ist, den Schutzumfang, die Anwendbarkeit bzw. Ausführbarkeit oder den Aufbau in irgendeiner Weise zu beschränken. Die oben stehende Beschreibung vermittelt den Fachmann mit einer geeigneten Anleitung zur Ausführung von wenigstens einem Ausführungsbeispiel. Es ist zu verstehen, dass verschiedene Veränderungen gemacht werden können in der Funktion und der Anordnung der beschriebenen Komponenten in einer beispielhaften Ausführungsform ohne vom Schutzumfang der nachstehenden Ansprüche und sowie den Äquivalenten der nachstehenden Ansprüche abzuweichen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Kraftfahrzeug
- 2
- Karosserie
- 3
- Karosserieteil
- 4
- Motor-Karosserietrennteil
- 5
- Verbrennungsmotor
- 6
- Elektromotor
- 7
- Motorraum
- 8
- Innenraum
- 9
- Fahrzeugsitz
- 10
- Schallisolierteil
- 11
- Rückseite des Schallisolierteils
- 12
- Vorderseite des Schallisolierteils
- 13
- Formwerkzeug
- 14
- Erstes Formwerkzeugteil
- 15
- Zweites Formwerkzeugteil
- 16
- Schaumstoffschicht
- 17
- Schaumstoff
- 18
- Vliesschicht
- 19
- Erste Vliesschicht
- 20
- Zweite Vliesschicht
- 21
- Schwerschicht
- 22
- Folie
- 23
- Bohrung
- 24
- Seite des Motor-Karosserietrennteils zugewandt zu Innenraum
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102004039438 A1 [0004]