-
Dalben werden als Schutz von Bauwerken, zum Anlegen und Festmachen/Vertäuen von Schiffen genutzt. In Reihe parallel zur Uferlinie bzw. der Uferbefestigungen versetzt, oder auch in Hafenanlagen dienen sie ebenso mit zum Schutz der Schiffe. In Abhängigkeit der jeweils vor Ort anstehenden Bodenverhältnisse und unter Berücksichtigung der Erfordernisse für die Schifffahrt, mit in Abhängigkeit der für das jeweilige Gewässer geltenden wechselnden Wasserstände, wird die statische Bemessung des Dalbenquerschnitts, die Dalbenlänge, sowie die Ausstattung der Dalben nach dem Regelwerk:
Empfehlungen des Arbeitsausschusses „Ufereinfassungen" Häfen und Wasserstraßen EAU 2004 durchgeführt.
-
Insbesondere ist auch für die Ermittlung der Dalbenlänge, aufgrund der je nach Gewässer auftretenden starken Wasserstandschwankungen, die amtlich verzeichnete 100-jährige Hochwassermarke (HW 100) mit zu berücksichtigen. Für die Andienung der Dalben vom Schiff aus wird über die amtliche Höhenkote HW 100 hinaus in der Regel ein Zuschlag von 150 cm für die Bestimmung der Dalbenoberkante in der Gesamtdalbenlänge mit berücksichtigt.
-
Die Dalbenoberkante liegt somit 1,50 m über dem des amtlich verzeichneten Pegel des 100-jährigen Hochwassers, was resultierend hieraus eine sehr große Länge der Dalben bedingt. Dalben werden üblicherweise als komplettes Bauteil aus konventionellen Stahlprofilen wie: zusammengesetzte Stahlspundbohlen, Stahl-(Peiner-)trägern-Spundwinkeln oder auch aus Stahlrohren – in einem Stück gefertigt.
-
Somit ergibt sich weiter, aufgrund dieser Bauart, ein hohes Gewicht für das Bauteil. Das Einbringen der Dalbe in den Baugrund, bzw. im Schadensfall das Auswechseln, gestaltet sich als sehr kostenintensiv begründet durch die Abmessung und des Gewichts.
-
Basierend auf der sich aus den Bemessungsgrundlagen ergebenden Dalbenlänge ragen diese dauerhaft über das an die Schifffahrtsstraße angrenzende Ufer mit Verkehrswegen an Land, die vorhandenen Ufereinfassungen und baulichen Anlagen. Die oft bis zu ca. 5,0 m über dem Normalwasserstand herausragenden Dalben werden von den Bürgern als Verunstaltung der Landschaft angesehen.
-
Auch speziell an denkmalgeschützten Ufereinfassungen werden dem Genehmigungsverfahren Höhenvorgaben für die Dalbenoberkante vorgegeben, die den Erfordernissen der amtlichen Hochwasseraufzeichnungen bis HW 100 und somit den technischen Grundlagen/Erfordernissen, je nach schiffbarem Gewässer, nicht entsprechen.
-
Dauerhafte bauliche Anlagen aus Dalben, in Reihen versetzt, deren Oberkanten diesen landschaftsplanerischen Höhenvorgaben der Genehmigungsbehörden nicht entsprechen sind meist nicht mehr genehmigungsfähig, was unter anderem den wirtschaftlichen Erfolg, zum Beispiel bei der Personenschifffahrt, einschränkt bzw. verhindert.
-
Der im Schutzanspruch 1 angegebenen Erfindung liegt der technische Anspruch zu Grunde, einen Dalben so zu entwickeln, dass trotz der auftretenden starken Wasserstandschwankungen eine Nutzung des Dalbens für die Schifffahrt bis zur Hochwassermarke HW 100 gewährleistet ist und die landschaftsplanerischen Auflagen der Genehmigungsbehörden eingehalten werden, somit die Dalbenoberkante nicht dauerhaft über die Höhenkote der Hochwassermarke HW 100 herausragt. Unter Erfüllung der vorgenannten Bedingungen fügt sich der im Schutzanspruch 1 entwickelte Dalben in das Landschaftsbild, bzw. Ortsbild ein.
-
Durch die Zweiteilung des Dalbens mit (1) Tragdalben und (2) Schwimmdalben mit integriertem (3) Auftriebskörper, Schutzanspruch 3, der in Abhängigkeit der wechselnden Wasserstände einen automatischen Hub bis HW 100 und Sunk bis auf Normalwasserstand ermöglicht, wird weiter eine Längen- und Gewichtsreduzierung, resultierend hieraus auch eine Beanspruchungsverminderung mit verbessertem Handling und Schadensbehebung vor Ort erreicht. Die Einhaltung der statischen Bemessungsgrundlagen nach EAU 2004 für die neue Dalbenkonstruktion ist gegeben, sowie die Belange der Schifffahrt für das Anlegen und Vertauen der Schiffe bei den unterschiedlichen Wasserständen ist berücksichtigt.
-
Für den Einsatz der Erfindung auch an Orten von an die Schifffahrtsstraßen angrenzenden Verkehrswege und Wohnbebauungen, also angrenzende Innerortsbereichen, werden mit dem neu entwickelten Dalben auch die Belange aus Lärmschutz mit beachtet. Die auf einen Dalben wirkenden äußeren Kräfte treten waagerecht in jedem beliebigen Winkel und lotrecht in einem Winkel von bis zu 45° nach oben auf. Dabei werden die am intensivsten, als störend empfundenen, Geräusche durch die waagerecht und senkrecht am Dalben wirkenden Kräfte verursacht. Die Ursache hierfür sind Bewegungen des vertäuten Schiffes infolge der vorbeifahrenden Schifffahrt, durch Gleiten des äußeren (2) Schwimmdalbens über den (1) Tragdalben, also die Geräusche aus den Reibungskräften von Stahl auf Stahl. Durch die Anordnung von Gleitelementen aus Kunstoffen, Glasfaserkunststoffen oder Elastomeren, Schutzanspruch 5, befestigt am (1) Tragdalben, kann diese störende Geräuschentwicklung auf ein Minimum reduziert, bzw. vermieden werden. Durch das Wirken der äußeren Kräfte – waagerecht in jedem beliebigen Winkel und lotrecht in einem Winkel von bis zu 45° nach oben – auf den Dalben, entsteht auch Torsion auf das Bauteil (2) Schwimmdalben, besonders bei kreisförmigen Querschnitten des Innen- und Außendalbens. Die Minimierung, bzw. das Verhindern von auftretenden Verdrehungen am äußeren (2) Schwimmdalben wird durch die Wahl der Querschnittsform, Schutzanspruch 2, für (1) Trag und (2) Schwimmdalben, erreicht.
-
Die Einzelelemente der Erfindung „Zweiteiliger Dalben mit integriertem vertikalem Hub” sind:
- (1) Tragdalben, (2) Schwimmdalben, (3) Auftriebsrohr, (4) Verstärkungsblech, (5) Gleitelemente, (6) Betonschachtring, (7) Ausstattungsgegenstände
-
Die Erfindung bezieht sich somit auf die Herstellung eines Dalbens nicht aus den üblich verwendeten Profilen wie: Spundbohlen und Spundwinkeln, sondern auf die Herstellung des Dalbens, Schutzanspruch 1, aus (1) Trag- und (2) Schwimmdalben aus Stahlblechen bzw. abgekanteten Stahlblechen, die zur Unterbindung der Verdrehung und somit auch zur Reduzierung der Geräusche aus waagerechtem Gleiten führt, zu einem Vieleck, Schutzanspruch 2, als Dalbe verschweißt werden, z. B. Viereck, Sechseck, Achteck und die Einleitung der äußeren Kräfte in Achse des Dalbens, die parallel der Achse des angelegten Schiffs liegt.
-
Wird auf die Reduzierung der Geräuschentwicklung durch waagerechtes Gleiten von Stahl auf Gummi o. ä. verzichtet, bezieht sich die Erfindung auch auf die Verwendung von Stahlrohren für (1) Trag- und (2) Schwimmdalben, Schutzanspruch 1. Der Innendurchmesser des (2) Schwimmdalbens ist 140 mm größer als der Außendurchmesser des (1) Tragdalbens. Er hat unten, außen umlaufend, ein (4) Verstärkungsblech von 12 × 500 mm, Schutzanspruch 6. Der (1) Tragdalben hat oben, außen umlaufend, ein (4) Verstärkungsblech von 12 x 500 mm, Schutzanspruch 6.
-
Unterhalb des Verstärkungsblechs des (1) Tragdalbens befinden sich (5) Gleitelemente, Schutzanspruch 5, mit einer Länge von ca. 5,0 m. Diese sind auf ein Grundblech nach Werksvorschrift verschraubt. Das Grundblech ist mit dem (1) Tragdalben oberhalb des Normalwasserstandes verschweißt. Somit wird ein späterer Austausch der Gleitelemente ohne Tauchereinsatz ermöglicht. Beim zweiteiligen Vieleck-Dalben befinden sich die Gleitelemente beidseitig jeder Abkantung.
-
Der (2) Schwimmdalben wird mit einer umlaufend wasserdicht verschweißten Kopfplatte, d = 30 mm stark, verschweißt. An der Kopfplatte wird der Kopfpoller nach Herstellerangaben montiert.
-
Der innen liegende Auftriebskörper, Schutzanspruch 3, besteht aus einem (3) Druckrohr aus den Rohmaterialien aus Stahl, Kunststoffen, Glasfaserkunststoffen. Der Auftriebskörper ist am, im Wasser eingetauchten, Rohrende mit einem Boden, Material wie vor, gerade oder gewölbt, wasserdicht verschlossen. Der am Druckrohr wasserdicht angebundene Flansch ist an der Kopfplatte des (2) Schwimmdalbens verschraubt. Der Außendurchmesser des (3) Auftriebsrohres ist 100 mm kleiner als der Innendurchmesser (Ersatzkreis) des im Boden eingebrachten (1) Tragdalbens.
-
Das (3) Auftriebsrohr wird ca. 50 cm länger ausgeführt, als nach theoretischer Berechnung der Eigenlast des (2) Schwimmdalbens mit (7) Ausstattungselementen (wie Poller, etc.) erforderlich und nach Montage durch Einfüllen von Ballast ausgeglichen. Hierzu ist in die Kopfplatte am (2) Schwimmdalben eine verschließbare Bohrung mit Innengewinde eingearbeitet. Dieser Rohrkörper steht mit steigendem Wasserstand unter Auftrieb, so dass der (2) Schwimmdalben bis zur Hochwassermarke HW 100 +1,50 m über dem (1) Tragdalben herausragt.
-
Die Abmessungen des (3) Auftriebskörpers werden so bemessen, dass das Eigengewicht, sowie das Gewicht von (2) Schwimmdalben mit (7) Ausstattungsgegenständen am (2) Schwimmdalben, entsprechend der errechneten Hubhöhe in Abhängigkeit des Wasserstandes, unter Auftrieb stehen. Der (2) Schwimmdalben mit (7) Ausstattungsgegenständen und (3) Auftriebsrohr werden als Einheit montiert.
-
Die Sicherung des (2) Schwimmdalbens gegen Anlandungen erfolgt durch einen (6) Betonschachtring DN 2000, 2,50 m hoch, Schutzanspruch 4, welcher bis ca. 50 cm unter der Kanalsohle gegründet ist.
-
Die Erfindung wird anhand der folgenden Skizze mit erläutert.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Nicht-Patentliteratur
-
- Empfehlungen des Arbeitsausschusses „Ufereinfassungen” Häfen und Wasserstraßen EAU 2004 [0001]
- EAU 2004 [0009]