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Die Erfindung betrifft eine Authentifizierungsvorrichtung für eine Befüllstelle, die zumindest eine bedienbare Befüllvorrichtung für eine Flüssigkeit in einem Selbstbedienungsbereich und eine Quittierungsvorrichtung für einen Befüllungsvorgang in einem Sicherungsbereich aufweist.
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In der Praxis ist häufig eine von einer Person bedienbare und in einem Selbstbedienungsbereich befindliche Befüllstelle für eine Flüssigkeit von denjenigen Räumlichkeiten getrennt, nachfolgend Sicherungsbereich genannt, in dem der Befüllungsvorgang durch Quittierungen, die von der jeweiligen Person zu leisten sind, abgeschlossen werden kann. Eine solche räumliche Trennung kann verschiedene Ursachen haben.
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Handelt es sich bei den Flüssigkeiten z.B. um Gefahrgüter, wie Chemikalien, Treibstoffe usw., so wird deren Entnahme bzw. Umfüllung in der Regel aus Sicherheitsgründen in offenen und von benachbarten Gebäuden entfernt angeordneten Freibereichen vorgenommen. Eine Flüssigkeitsentnahme von in einem von einem Sicherungsbereich entfernt angeordneten Freibereich kann schon auf Grund der Menge einer jeweils zu entnehmenden Flüssigkeit erforderlich sein. Ist z.B. ein Tanklastzug, der mit einem Rohstoff für die Lebensmittelherstellung beladen ist, z.B. mit Milch oder flüssiger Schokolade, wird dessen Umfüllung in lokale Tankanlagen in einem Freibereich vorgenommen. Nach Abschluss des Entladevorgangs werden die vom Fahrer des Lastzugs zu leistenden Quittierungen, z.B. die Übergabe und Vervollständigung von Frachtpapieren und vielem mehr, häufig in Büroräumen eines angrenzenden Gebäudes erledigt.
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Andererseits kann es in anderen Fällen erwünscht sein, dass die Quittierungen nicht ebenfalls im Selbstbedienungsbereich, sondern in einem gezielt davon abgrenzten Sicherungsbereich vorgenommen werden. Eine solche Situation liegt vielfach dann vor, wenn beim Quittierungsvorgang auch Zahlungen vorgenommen werden müssen. Dabei ist es von den quittierenden Personen häufig aus Gründen der Daten- und Personensicherheit gewünscht, dass zur Ausführung derartiger Zahlungen neben dem vielfach öffentlich zugänglichen Selbstbedienungsbereich ein davon abgegrenzter Sicherungsbereich zur Verfügung steht. Hierbei kann es sich um einen z.B. mit einer Videoraumüberwachung und Geräten für den bargeldlosen Zahlungsverkehr ausgestatteten, speziell dafür vorgesehenen Zahlungsbereich handeln. Darüber hinaus kann der Sicherungsbereich auch Sanitäreinrichtungen bzw. einen zusätzlichen Verkaufsbereich aufweisen.
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In diesen Fällen ist es zur Vermeidung von Verwechslungen bzw. Manipulationen notwendig, dass es sich bei der im Sicherungsbereich befindlichen und die Quittungsvorrichtung bedienenden bzw. eine Quittierung ausführenden Person um dieselbe handelt, die vorher im räumlich davon entfernten Selbstbedienungsbereich eine bestimmte Flüssigkeitsbefüllung vorgenommen hat.
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Die Sicherstellung und Protokollierung einer derartigen Personenidentität kann z.B. im Rahmen der Qualitätssicherung bei Betriebsstätten erforderlich sein, in denen Produkte hergestellt werden. Aber auch bei Befüllungsvorgängen, an denen Endverbraucher beteiligt sind, ist es notwendige, dass eine Personenidentität bei der Durchführung einer Flüssigkeitsbefüllung in einem Selbstbedienungsbereich und der darauf folgenden Abwicklung der den jeweiligen Befüllungsvorgang betreffenden Quittierungen sichergestellt ist.
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Als eines von vielen Beispielen soll eine Tankstelle als mögliche Befüllstelle für Treibstoff als flüssiges Medium genannt werden. Dort können ohne weiteres Verwechslungen zwischen der Person, die in einem als Sicherungsbereich dienenden Kassenbereich im Rahmen einer Quittierung z.B. eine Zahlung leistet, und einer von einer anderen Person vorher ausgeführten Treibstoffbefüllung auftreten. Da hierbei sowohl die Füllmengen als auch die Treibstoffsorten und in Folge davon die damit verbundenen Zahlungsbeträge starken Schwankungen unterliegen, ist eine Personenidentität erforderlich. Eine solche ist auch hilfreich, um gelegentlich auftretende Manipulationen bzw. gezielte Täuschungen aufdecken bzw. unterbinden zu können.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde eine Vorrichtung anzugeben, womit bei einer Befüllstelle der oben dargestellten Art sichergestellt werden kann, dass bezüglich eines Flüssigkeitsbefüllungsvorgangs sowohl im Selbstbedienungsbereich als auch im Sicherungsbereich dieselbe Person aktiv war.
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Die Aufgabe wird gelöst mit der im Anspruch 1 angegebenen Authentifizierungsvorrichtung. Vorteilhafte weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Die Erfindung bietet den Vorteil, dass die Benutzung der z.B. in einem Außenbereich einer Befüllstelle angeordneten technischen Komponenten, z.B. den Zapfsäulen einer Tankstelle, bei den z.B. in einem Innenbereich der Befüllstelle angeordneten technischen Komponenten, z.B. dem Kassensystem einer Tankstelle, eindeutig einer bestimmten Person zugeordnet werden kann. Es ist somit eine Authentifizierung bei der Benutzung der in einem ersten, insbesondere nicht überwachten Selbstbedienungsbereich einer Befüllstelle befindlichen Komponenten, mit den in einem zweiten Sicherungsbereich befindlichen Komponenten, z.B. einem überwachten Bedienungs-, Personal-, Service- oder Kassenbereich, möglich. Schlägt eine solche Authentifizierung fehl bzw. kann diese nicht innerhalb eines vorgegebenen Zeitraums erfolgreich durchgeführt werden, so ermöglicht die Erfindung eine sofortige Einleitung weiterer Maßnahmen, z.B. eine Kontrolle des Selbstbedienungsbereichs bzw. die Auslösung eines Alarms.
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Als Sensoren zur Erfassung der jeweiligen Sätze an biometrischen Daten sind berührungslose Fingerprintsensoren besonders geeignet. Von den Sensoren können aber auch andere biologische, eine Person eindeutig kennzeichnende Parameter ausgewertet werden, z.B. der Augenhintergrund, die Gesichtsform, und vieles mehr. Dabei werden bei der Erfindung die beiden von den Sensoren erfassten Sätze biometrischer Daten nur auf Übereinstimmung geprüft. Die Identifizierung eines bestimmten Individuums mit Hilfe der erfassten biometrischen Daten ist weder vorgesehen noch notwendig.
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Darüber hinaus können die erfassten Sätze biometrischer Daten selbst dann gelöscht werden, wenn deren Vergleich fehlschlägt, die gewünschte Authentifizierung ausbleibt und somit die Freischaltung der Quittierungsvorrichtung blockiert wird. In einem solchen Fall ist es die Angelegenheit von Bedienpersonal, geeignete Maßnahmen zu ergreifen. Andererseits kann im Falle eines Versehens die Blockierung auch von den beteiligten Personen selbst beseitigt werden, indem z.B. die „richtige” Person die Eingabe von biometrischen Daten am zweiten Sensor in der Quittierungsvorrichtung wiederholt.
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Die Erfindung und weitere vorteilhafte Ausführungen derselben werden mit den in den Figuren dargestellten Beispielen näher erläutert. Dabei zeigen
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1 ein Blockschaltbild einer beispielhaften Befüllstelle für Treibstoff als Flüssigkeit, welche mit einer vorteilhaften Ausführung einer erfindungsgemäßen Authentifizierungsvorrichtung ausgestattet ist,
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2 ein Flussdiagramm zur Visualisierung der Abläufe bei einem Einsatz der erfindungsgemäßen Vorrichtung im Selbstbedienungsbereich einer Tankstelle als eine beispielhafte Befüllstelle, und
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3 ein weiteres Flussdiagramm, in dem die in einem zum Flussdiagramm von 2 gehörenden Sicherungsbereich auftretenden Abläufe der Authentifizierungsvorrichtung am Beispiel einer Tankstelle visualisiert sind.
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1 zeigt das Blockschaltbild einer beispielhaften Befüllstelle T. Diese weist einen Selbstbedienungsbereich TA auf, der mit zumindest einer bedienbaren Befüllvorrichtung AA für eine Flüssigkeit ausgestattet ist. Die beispielhafte Befüllstelle T weist weiterhin einen Sicherungsbereich TI auf. Dieser ist mit einer Quittierungsvorrichtung B ausgestattet, an der zum Abschluss eines Befüllungsvorgangs Quittierungen vorgenommen werden können, d.h. z.B. die Bestätigung der jeweils entnommenen oder auch zugeführten Menge bzw. Art einer Flüssigkeit, die Ausstellung schriftlicher Belege, die Vornahme von Buchungen bzw. Zahlungen, usw..
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Das Blockschaltbild in 1 und die Flussdiagramme in den 2, 3 beziehen sich beispielhaft auf eine Tankstelle als Befüllstelle T. Deren Selbstbedienungsbereich TA befindet sich üblicherweise in einem außen liegenden, befahrbaren Freifeld. Auf diesem sind Zapfsäulen zur Abgabe von flüssigen bzw. gasförmigen Treibstoffen als bedienbare Befüllvorrichtungen AA, AB angeordnet. Der Sicherungsbereich TI der Tankstelle T stellt in der Regel einen abgeschlossenen und gegebenenfalls überwachten Raum in einem an den Selbstbedienungsbereich TA angrenzenden Gebäude dar. Dort sind als Quittierungsvorrichtungen B z.B. eine Kasseneinheit bzw. eine elektronische Einrichtung zur Ausführung von bargeldlosen Transaktionen vorhanden.
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Die Erfindung kann auch bei anderen Arten von Befüllstellen und der Befüllung mit anderen Stoffen eingesetzt werden. So ist die Erfindung z.B. im landwirtschaftlichen Bereich bei einer Befüllung von Tankfahrzeugen mit flüssigen Düngern, oder z.B. bei der Entnahme von flüssigem Fertigbeton aus einem Mischer und der Befüllung eines entsprechenden Transportfahrzeugs zur Authentifizierung der jeweils aktiven Personen einsetzbar. Weiterhin wird vom Begriff der Befüllung nicht nur die Abgabe eines flüssigen Stoffes z.B. aus einem ortsfesten Tank an ein Tankfahrzeug umfasst. Vielmehr ist hiervon auch der umgekehrte Vorgang, d.h. die Anlieferung eines Stoffes mit einem mobilen Tankfahrzeug und dessen Abgabe in einen ortsfesten Tank unter Verwendung einer lokalen Befüllvorrichtung umfasst. So kann z.B. auch der Anlieferungsbereich einer Molkerei eine Befüllstelle im Sinne der Erfindung darstellen. Mit den dortigen bedienbaren Befüllvorrichtungen kann z.B. Rohmilch aus Tanklastzügen in lokale Tankanlagen umgefüllt werden.
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Wie im Blockschaltbild von 1 beispielhaft dargestellt ist, weist die erfindungsgemäße Authentifizierungsvorrichtung an einer Befüllvorrichtung AA einen ersten Sensor A1 zur Entgegennahme biometrischer Daten 11 einer Person auf. Weiterhin ist eine erste Steuerung A2 zur Überwachung der Eingabe biometrischer Daten 11 in den ersten Sensor A1 vorhanden. Erfindungsgemäß ist auch an der Quittierungsvorrichtung B ein entsprechender zweiter Sensor B1 zur Entgegennahme biometrischer Daten 21 einer Person vorhanden. Schließlich ist auch dort eine zweite Steuerung B2 zur Überwachung der Eingabe biometrischer Daten 21 in den zweiten Sensor B1 vorhanden. Beide Steuerungen sind A2 und B2 sind über eine erste Übertragungsstrecke T1 für den Transfer von Daten zwischen der bedienbaren Befüllvorrichtung AA und der Quittierungsvorrichtung B gekoppelt.
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Erfindungsgemäß wird eine Authentifizierung gestartet, wenn von der ersten Steuerung A2 die Erfassung eines ersten Satzes 11 biometrischer Daten vom ersten Sensor A1 vollständig detektiert wurde. Da nun eine in der Regel manipulationssichere datentechnische Kennzeichnung der im Selbstbedienungsbereich TA befindlichen Person in der ersten Steuerung A2 vorliegt, wird von der Steuerung A2 die bedienbare Befüllvorrichtung AA zur Durchführung einer Flüssigkeitsbefüllung durch die Person freigeschaltet. Weiterhin wird von der ersten Steuerung A2 der erfasste Satz an biometrischen Daten 11 des ersten Sensors A1 über die erste Übertragungsstrecke T1 von der ersten Steuerung A2 an die zweite Steuerung B2 übertragen, um im dortigen Sicherungsbereich TI die Durchführung einer Authentifizierung zu ermöglichen.
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Wie oben bereits ausführlich dargestellt wurde, ist eine Authentifizierung der jeweils aktiven Person dann erforderlich, wenn diese eine Befüllung im Selbstbedienungsbereich abgeschlossen hat, d.h. mittels der Befüllvorrichtung AA z.B. eine gewünschte Menge an Kraftstoff entnommen und in einen Fahrzeugtank gepumpt hat, oder mittels der Befüllvorrichtung AA z.B. eine bestimmte Menge eines flüssigen Wertstoffs aus einem Tanklastzug entnommen und in ein lokales Silo gepumpt hat. Zur Vornahme der nun notwendigen Quittierungen wechselt die aktive Person vom Selbstbedienungsbereich TA in den Sicherungsbereich TI über. Damit dort sichergestellt ist, dass die Quittierungen von bzw. gegenüber derselben Person vorgenommen werden, ermöglicht die Erfindung eine Authentifizierung der im Selbstbedienungsbereich aktiven Person.
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Dort ist erfindungsgemäß ebenfalls ein Sensor B1 zur Erfassung biometrischer Daten vorhanden und wird von der zweiten Steuerung B2 überwacht. Kann von dieser eine Dateneingabe am zweiten Sensor B1 detektiert werden, so wird von der zweite Steuerung B2 ein Vergleich des übertragenen Satzes an biometrischen Daten 11 des ersten Sensors A1 mit dem vom zweiten Sensor B1 erfassten zweiten Satz biometrischer Daten 22 vorgenommen. Kann dabei eine Übereinstimmung beider Sätze biometrischer Daten festgestellt werden, so kann auch die Quittierungsvorrichtung B zur Durchführung der jeweils gewünschten bzw. notwendigen Handlungen freigeschaltet werden. Im Beispiel der 1 können dabei z.B. über eine Schnittstelle 22 eine Kasse bzw. ein elektronisches Abrechnungssystem K freigegeben und Abrechnungsdaten zur Anzeige gebracht werden.
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Andernfalls bleibt die Quittierungsvorrichtung B gesperrt, z.B. bis die jeweilige Situation durch Bedienperson geklärt werden konnte. Gegebenenfalls kann dabei auch über eine Schnittstelle 23 eine Melde- und/oder Alarmeinheit M aktiviert werden. Bei einer weiteren, im Beispiel der 1 bereits dargestellten Ausführung ist eine weitere Übertragungsstrecke T3 für biometrische Daten von einer bzw. an eine zentrale Datenbank D z.B. in einem Rechenzentrum vorhanden. Diese kann z.B. im Falle einer fehlenden Überstimmung der Sätze 11, 22 biometrischer Daten von der zweiten Steuerung B2 genutzt werden, um den Satz biometrischer Daten 11 des ersten Sensors A1 und/oder den am zweiten Sensor B1 erfassten Satz biometrischer Daten 22 an die zentrale Datenbank D weiterzuleiten. Dies ermöglicht eine Sammlung biometrischer Daten, bei denen Unregelmäßigkeiten bei einer versuchten Authentifizierung in einer Befüllstelle aufgetreten sind. Andererseits können derartige biometrische Daten auch über die Übertragungsstrecke T3 an andere Befüllstellen weitergeleitet werden, z.B. um das Auftreten möglicher weiterer Unregelmäßigkeiten zu vermeiden.
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Wie im Beispiel der 1 bereits dargestellt ist, kann der Selbstbedienungsbereich TA der Befüllstelle T mit weiteren Befüllvorrichtungen ausgestattet sein. Dies ist in 1 durch eine Übertragungsstrecke T2 zumindest für die biometrischen Daten eines an einer weiteren bedienbaren Befüllvorrichtung AB angeschlossenen biometrischen Sensors symbolisiert. Je nach Ausführung und Ausbau der jeweiligen Befüllstelle T können über die Übertragungsstrecken T1, T2 zusätzlich zu den biometrischen Daten der jeweils an den dortigen Steuerungen der dortigen Befüllvorrichtungen angeschlossenen biometrischen Sensoren weitere Daten und Steuersignale ausgetauscht werden.
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So ist die im Beispiel der 1 eine Zapfsäule darstellende bedienbare Befüllvorrichtung AA mit einer Pumpe A3 ausgestattet. Hierüber kann mittels einer an einen Schlauch A31 angeschlossenen Zapfpistole A4 Kraftstoff z.B. aus einem unterirdischen Tank in einen Fahrzeugtank gepumpt werden. Weiterhin kann die Befüllvorrichtung AA ausgestattet sein mit einer Anzeigeeinheit A5 z.B. für den aktuellen Zustand der Befüllvorrichtung, z.B. einem Freigabe- oder Sperrsignal. Schließlich können aktuelle Daten des jeweiligen Befüllvorgangs, z.B. Säulennummer, Füllmenge, Kraftstoffsorte usw.., über eine Schnittstelle 14 mit der zugeordneten Steuerung A2 ausgetauscht, und von dieser über die Übertragungsstrecke T1 an die Quittierungsvorrichtung B übergeben werden.
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Andererseits kann von der Steuerung A2 im Zuge der Freischaltung der Befüllvorrichtung AA z.B. ein Steuersignal 12 zur Aktivierung der Pumpe A3 ausgegeben und eine magnetische Sperrvorrichtung A42 der Zapfpistole A4 deaktiviert werden, sobald die Erfassung eines ersten Satzes 11 biometrischer Daten vom ersten Sensor A1 detektiert wurde. Die Beendigung eines Befüllvorgangs kann z.B. über einen Sensor A41 an der Zapfpistole A4 erfasst, über ein Signal 13 an die Steuerung A2 weitergeleitet und über die Übertragungsstrecke T2 bis zur Quittierungsvorrichtung B gemeldet werden.
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Mögliche Betriebsabläufe dieser Art werden nachfolgend am Beispiel der Flussdiagramme der 2 und 3 näher erläutert.
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So zeigt 2 ein Flussdiagramm zur Visualisierung der möglichen Abläufe bei einem Einsatz der erfindungsgemäßen Authentifizierungsvorrichtung im Selbstbedienungsbereich TA einer Tankstelle als eine beispielhafte Befüllstelle. 3 zeigt ein Flussdiagramm, in dem die in einem zum Flussdiagramm von 2 gehörenden Sicherungsbereich TI möglichen Abläufe bei einem Einsatz einer gemäß der Erfindung ausgeführten Authentifizierungsvorrichtung am Beispiel einer Tankstelle visualisiert sind. Die einzelnen logischen Aktionselemente in den Flussdiagrammen sind zur Erleichterung der nachfolgenden Erläuterungen mit Nummern von 100 bis 132 versehen.
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Die Abläufe im Selbstbedienungsbereich TA der Tankstelle werden im Wesentlichen durch dort verteilt angeordnete Zapfsäulen bestimmt. In 2 wird dies am Beispiel einer Zapfsäule visualisiert, die zu Beginn einer Authentifizierung zunächst durch das Element 100 „Zapfsäule sperren” blockiert ist. Eine Inbetriebnahme über das Element 101 „Beginn Zapfvorgang” setzt den erfolgreichen Abschluss eines vorangegangenen Zapfvorgangs voraus. Dies wird von der Quittierungsvorrichtung TI über das Element 131 „Ende Zapfvorgang” in 3 unten und den Rücksprung 117 signalisiert.
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Wird nun die Eingabe eines gültigen Satzes biometrischer Daten durch einen Benutzer der Befüllstelle über das Element 102 „erster Sensor Erfassung biometrische Daten” detektiert, so werden diese von der ersten Steuerung A2 eingelesen. Diese ist in 2 durch einen strichlierten Block dargestellt. Im Normalfall kann nach der Abfrage 106 „Zapfsäule freigeben” über das Element 107 „Zapfsäule aktivieren” eine Freischaltung der bedienbaren Befüllvorrichtung AA erfolgen. Andernfalls bleibt die Zapfsäule gesperrt, was in 2 durch einen Rückpfeil auf das Element 100 symbolisiert ist. Eine solche Sperre kann z.B. durch ein vorgelagertes Element 104 „Datenabgleich” hervorgerufen werden, wenn bei diesem eine Übereinstimmung der am ersten Sensor erfassten biometrischen Daten mit einem Eintrag in der 105 „Datenbank biometrische Daten” festgestellt wird. Dies kann auf eine mögliche, an einer anderen Stelle in der Vergangenheit beobachtete Unregelmäßigkeit im Zusammenhang mit den biometrischen Daten hinweisen. Eine solcher Datenabgleich ist jedoch zur optional.
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In dieser Phase einer Authentifizierung liegt eine wesentliche Aufgabe der Steuerung A2 neben einer Erfassung biometrischer Daten vom ersten Sensor in der Übertragung dieser Daten über die erste Übertragungstrecke T1 an die Quittierungsvorrichtung TI. Dies ist in 2 durch das Element 103 „Übertragung biometrische Daten an zweite Steuerung” und in 3 durch das Element 121 „Datenabgleich” symbolisiert. Bei Bedarf können dabei weitere Daten mit übertragen werden, im vorliegenden Fall einer Zapfsäule in einer Tankstelle als bespielhafte Befüllvorrichtung einer Befüllstelle z.B. eine Zapfsäulennummer, Zeitstempel, Treibstoffsorte bzw. Zapfpistolennummer usw.”
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Vor der Freischaltung einer Flüssigkeitsbefüllung ist es vorteilhaft, wenn von der Steuerung A2 über das Element 108 „Sperrung erster Sensor” eine erneute Eingabe von biometrischen Daten am ersten Sensor A1 verhindert wird und auf diese Weise Verwechslungen bzw. Manipulationsversuche ausgeschlossen werden können. Danach wird die bedienbare Befüllvorrichtung AA über die Elemente 109 „Entriegelung Zapfpistole” und 110 „Kraftstoffpumpe einschalten” freigegeben. Diejenige Person, deren biometrische Daten zum Zwecke einer nachfolgenden Authentifizierung bereits an die zweite Steuerung B2 der Quittierungsvorrichtung TI im Sicherungsbereich TI übermittelt worden sind, kann nun die jeweils gewünschte Kraftstoffentnahme durchführen. Die dabei auftretenden Parameter, insbesondere die jeweilige Füllmenge, werden über das Element 111 „Erfassung Daten Zapfvorgang” gemessen und nach Abschluss der Befüllung, welche über das Element 112 „Sensor Zapfpistole” detektiert werden kann, vom Element 113 „Übertragung Daten Zapfvorgang an Quittierungsvorrichtung” mittels der Übertragungsstrecke T1 an die zweite Steuerung B2 und eine Kasseneinheit K weitergeleitet. Dies ist in 2 durch ein auf 3 verzweigendes Element 114, und in 3 durch ein von 2 verzweigendes Element 115 symbolisiert.
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Im Flussdiagramm der 3 wird die Authentifizierung bei der Quittierungsvorrichtung B mit dem Element 116 „zweiter Sensor Erfassung biometrische Daten” fortgesetzt. Im Element 121 „Datenvergleich” erfolgt die eigentliche Gegenüberstellung der biometrischen Daten des ersten Sensors im Selbstbedienungsbereich mit den biometrischen Daten des zweiten Sensors im Sicherungsbereich. Kann dabei im Element 123 „Identität?” eine Übereinstimmung der Daten festgestellt werden, so wird im dargestellten Beispiel mit dem Element 126 „Freigabe Kassensystem” die Quittierungsvorrichtung B freigeschaltet. Andernfalls erfolgt über das Element 124 „Alarm” die Aktivierung einer Melde- und/oder Alarmeinheit M. Gegenfalls können dabei die betroffenen biometrischen Daten, d.h. nicht authentifizierbare biometrische Daten bzw. solche, bei deren Authentifizierung Unregelmäßigkeiten aufgetreten sind, zusätzlich über eine Datenschnittstelle S zur weiteren Verarbeitung an das Element 120 „Datenbank biometrische Daten” D übergeben werden.
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Bei einer weiteren, im Beispiel der 3 bereits dargestellten Ausführung kann zudem eine zeitgerechte Verfügbarkeit der biometrischen Daten des zweiten Sensors über das Element 118 „Zeitüberwachung” festgestellt werden. Wird dabei die Überschreitung eines Zeitraums festgestellt, innerhalb dem das Vorliegen von biometrischen Daten am zweien Sensor erwartet wird, so kann auch hier über das Element 119 „Alarm” die Aktivierung der Melde- und/oder Alarmeinheit M erfolgen.
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Im Beispiel der 3 wird im Kassensystem K mit dem Element 127 eine „Verarbeitung Daten Zapfvorgang” vorgenommen und mit einem „Bezahlvorgang” 128 abgeschlossen. Über die Elemente 129 „Zapfsäule rücksetzen” und 130 „Freigabe erster Sensor” ist das Ende 131 eines Zapfvorgangs erreicht. Mit Hilfe der erfindungsgemäßen Authentifizierungsvorrichtung können dabei entweder die Identität der im Selbstbedienungsbereich TA und im Quittierungsbereich B aktiven Person festgestellt, oder bei Vorliegen eines Problemfalls entsprechende Maßnahmen eingeleitet werden, insbesondere die Aktivierung einer Melde- und/Alarmeinheit und die Sperrung de Quittierungsvorrichtung.
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Bezugszeichenliste
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- T
- Befüllstelle, z.B. Tankstelle mit zumindest einer Zapfsäule in einem Freifeld zur Abgabe flüssiger bzw. gasförmiger Treibstoffe
- TA
- Selbstbedienungsbereich z.B. das äußere, befahrbare Freifeld einer Tankstelle mit Zapfsäulen
- AA
- eine bedienbare Befüllvorrichtung im Selbstbedienungsbereich
- AB
- weitere bedienbare Befüllvorrichtung im Selbstbedienungsbereich z.B. Zapfsäulen im Freifeld einer Tankstelle
- A1
- erster biometrischer Sensor, z.B. berührungsloser Fingerprintsensor
- 11
- erster Satz biometrischer Daten vom ersten Sensor
- A2
- erste Steuerung, z.B. für eine Zapfsäule
- A3
- Pumpe
- A31
- Schlauch
- 12
- Steuersignale für Pumpe
- A4
- Zapfpistole
- A41
- Sensor für Zapfpistole
- A42
- magnetische Sperrvorrichtung für Zapfpistole
- 13
- Signal des Zapfsensors
- A5
- Anzeigeeinheit
- 14
- Fülldaten z.B. Säulennummer, Füllmenge
- T1
- erste Übertragungsstrecke zumindest für biometrische Daten der ersten bedienbare Befüllvorrichtung AA
- T2
- zweite Übertragungsstrecke zumindest für biometrische Daten der zweiten bedienbare Befüllvorrichtung AB
- TI
- Sicherungsbereich, z.B. abgeschirmter Raum in der Tankstelle mit einer Kasseneinheit
- B
- Quittierungsvorrichtung
- B1
- zweiter biometrischer Sensor, z.B. berührungsloser Fingerprintsensor
- 21
- zweiter Satz biometrischer Daten vom zweiten Sensor
- B2
- zweite Steuerung, z.B. für eine Kasseneinheit
- M
- Melde- und/oder Alarmeinheit
- 23
- Schnittstelle
- K
- Kasseneinheit und/oder elektronisches Abrechnungssystem für den bargeldlosen Zahlungsverkehr
- 22
- Schnittstelle
- S
- Datenschnittstelle mit Datenpuffer für nicht authentifizierbare biometrische Daten
- 24
- Schnittstelle
- T3
- weitere Übertragungsstrecke (Satellit, Internet, Telefon)
- R
- Rechenzentrum
- D
- Datenbankserver, Clearing Stelle
- 100–131
- Elemente in den Flussdiagrammen der 2 und 3