-
TECHNISCHES GEBIET
-
Die vorliegende Erfindung betrifft Sicherheitsvorrichtungen für Hubgeräte, insbesondere Hubgeräte, die eine bewegliche Plattform mit einem Bedienpult aufweisen, das betriebsfähig ist, die Plattform zu manövrieren.
-
ALLGEMEINER STAND DER TECHNIK
-
Hubgeräte, die bewegliche Plattformen aufweisen, werden üblicherweise verwendet, um Ausrüstung oder Personal auf den Plattformen zu höher liegenden Positionen zu manövrieren, zum Beispiel zur Ausführung von Bau-, Wartungs- oder Inspektionsarbeiten, beispielsweise im Bau- und Immobiliensektor.
-
Hubgeräte umfassen typischerweise eine bewegliche Plattform, die sich an einem Ende eines gelenkigen und teleskopischen Auslegers befindet, an dessen anderem Ende sich eine stabilisierte Basis befindet, die selbst durch lenkbare Räder oder Gleisketten beweglich sein kann. Durch die Bedienung eines Bedienpults, das auf einer Seite der Plattform vorgesehen ist, kann ein Bediener des Hubgeräts, der sich auf der Plattform befindet, bewirken, dass die Plattform angehoben, abgesenkt, gedreht oder auf eine andere Weise bewegt wird, indem er Steuersignale an ein Hydraulikantriebssystem zur Beeinflussung des Auslegers in Bezug auf die Basiseinheit sendet, und er kann auch bewirken, dass sich die Basiseinheit vorwärts und rückwärts bewegt und gelenkt oder gedreht wird, indem er Steuersignale an eine Motorantriebseinheit zur Bereitstellung des Drehmoments für die Räder/Gleisketten und das Lenksystem sendet.
-
Während sich ein Bediener in einer erhöhten Position befindet, kann der Bewegungsbereich, der mit diesen Hubgeräten erzielt werden kann, leicht dazu führen, dass der Bediener die Orientierung verliert und die Arbeit, die der Bediener ausführt, kann dazu führen, dass der Bediener abgelenkt wird, sodass Gefahren in der Nähe der Plattform nicht bemerkt werden. Als solche kann die Bedienung dieser Hubgeräte eine gefährliche Tätigkeit darstellen, obwohl das Auftreten von Unfällen durch ordnungsgemäße Schulung der Bediener vermindert werden kann.
-
Nichtsdestoweniger wird im Allgemeinen eine Sicherheitsvorrichtung, die als „Totmannschalter” („dead man's switch”) bekannt ist, bereitgestellt, um die Wahrscheinlichkeit, dass Unfälle auftreten, zu verringern oder die Schwere von auftretenden Unfällen zu verringern. Der Totmannschalter wird als Fußpedal benachbart zum Bedienpult bereitgestellt und muss von dem Bediener heruntergedrückt werden, um einen Schaltkreis zu schließen, der, wenn er geöffnet ist, die Bewegung des Hubgeräts sperrt. Dieser Totmannschalter soll nicht nur den Bediener anweisen, sämtliche Gefahren zu prüfen, bevor er die Plattform manövriert, sondern auch indirekt bewirken, dass jede Bewegung der Plattform sofort beendet wird, falls der Bediener während der Verwendung von dem Bedienpult weggestoßen wird, beispielsweise durch eine ungewollte Kollision des Bedieners oder des Auslegers mit einer Gefahr, zum Beispiel mit einem Hindernis außerhalb der Plattform wie einem Balken, einem Pfeiler oder einer Schutzwand.
-
Dieser Totmannschalter weist jedoch eine Schwache auf, die auftreten kann, wenn die Bewegung der Plattform in Bezug auf ein Objekt außerhalb der Plattform derart ist, dass eine Kollision mit diesem Objekt bewirkt, dass der Bediener auf das Bedienpult gestoßen wird, während der geschlossene Zustand des Totmannschalters aufrecht erhalten wird. Zum Beispiel kann ein Bediener, der die Plattform rückwärts bewegt, ohne in die Bewegungsrichtung zu schauen, keinerlei Gefahren erkennen, die den Bediener nach vorn auf das Bedienpult stoßen könnten, wenn er mit einer Gefahr kollidieren würde. Diese Art von Unfall kann die katastrophale Wirkung haben, dass der Bediener bewusstlos auf das Bedienpult gestoßen wird, was bewirken kann, dass die Bewegung der Plattform zur Gefahr hin fortgesetzt wird, was dazu führt, dass der Bediener gegen die Gefahr gedrückt wird und schwere Verletzungen oder den Tod erleidet.
-
Daher besteht der fortwährende Bedarf in diesem Fachgebiet, die Sicherheit von Ausrüstung wie Hubgeräten zu verbessern.
-
Die europäische Patentanmeldung Nummer
EP 2 096 078 A offenbart eine Sicherheitsvorrichtung, die dafür vorgesehen ist, dieses spezifische Problem anzugehen, indem ein Stolperdraht über dem Bedienpult bereitgestellt wird, der mit einem Schaltkreis verbunden und ausgestaltet ist, das Bedienpult zu deaktivieren und die Bewegung der Plattform zu stoppen, falls der Stolperdraht verzogen wird, zum Beispiel weil der Bediener gegen das Bedienpult gestoßen wird.
-
Es ist außerdem bekannt, eine Schutzkonstruktion an den Seiten der Plattformen von Hubgeräten aufzubauen, wobei die Schutzkonstruktion mit der Absicht angeordnet wird, dass sie zuerst mit einer vordringenden Gefahr kollidiert, in dem Versuch, eine erste Kollision mit einem Bediener auf dem Hubgerät zu verhindern.
-
KURZDARSTELLUNG DER ERFINDUNG
-
Unter einem Aspekt betrachtet, stellt die vorliegende Erfindung eine Sicherheitsvorrichtung für ein Hubgerät bereit, das eine bewegliche Plattform umfasst, die ein Bedienpult aufweist, das betriebsfähig ist, die Plattform zu manövrieren und in der Nähe einer ersten Seite der Plattform vorgesehen ist; wobei die Sicherheitsvorrichtung umfasst: ein Näherungserfassungsmittel, das angeordnet ist, in Verwendung das Vorhandensein von Objekten außerhalb der Plattform innerhalb eines Erfassungsbereichs gegenüber dem Bedienpult aus der Ferne zu erfassen.
-
Gemäß der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung des Näherungserfassungsmittels zur Erfassung des Vorhandenseins von Objekten außerhalb der Plattform aus der Ferne innerhalb eines Erfassungsbereichs gegenüber dem Bedienpult einsetzbar, um das Vorhandensein von gefährlichen Objekten zu erkennen, die der Bediener eines Hubgeräts während der Verwendung nicht bemerkt. Diese Erkennung kann beispielsweise verwendet werden, um einen Alarm an den Bediener auszugeben und/oder die Bewegung der Plattform zu deaktivieren, bevor ein Unfall wie eine Kollision überhaupt auftreten kann. Dies steht im Gegensatz zu den Schutzkonstruktion-, Stolperdraht- und Totmannschalter-Sicherheitsvorrichtungen, die nur wirksam werden, nachdem eine Kollision aufgetreten ist, was in vielen Fällen zu spät sein kann, um einen Unfall zu verhindern, der zu Verletzung, Tot, Schaden am Hubgerät oder der beförderten Ausrüstung oder zu Schaden an umgebendem Eigentum führen kann. Zum Beispiel kann ein Bediener selbst bei einer Schutzkonstruktion und einem Stolperdraht bei Geschwindigkeit durch Kollision mit einem vorstehenden Balken am Kopfaufgeschlagen oder von einem vorstehenden scharfen Objekt geschnitten werden. Diese Unfälle würden durch die Verwendung der Sicherheitsvorrichtung der vorliegenden Erfindung verhindert werden.
-
Zusätzlich kann die Sicherheitsvorrichtung der vorliegenden Erfindung durch Nachrüsten einfach an vorhandenen Hubgeräten installiert werden, ohne sich auf Belastung, Tragfähigkeit und Gleichgewicht der Plattform zu auszuwirken, anders als eine nachgerüstete Schutzkonstruktion, die auch die Fähigkeit der Bediener auf der Plattform beeinträchtigt, ihre Arbeit auszuführen.
-
Wo die Sicherheitsvorrichtung der vorliegenden Erfindung kommunikativ von dem Steuersystem des Hubgeräts isoliert und nicht ausgestaltet ist, die Bewegung der Plattform bei Erkennen eines Objekts in einem Erfassungsbereich automatisch zu deaktivieren, kann die Sicherheitsvorrichtung darüber hinaus an dem Hubgerät installiert und verwendet werden, um Unfälle zu verhindern, ohne anderweitig in die Bedienung der anderen Systeme des Hubgeräts einzugreifen, wodurch gewährleistet wird, dass die sichere Bedienung des Hubgeräts aufrecht erhalten wird. In diesem Fall kann die Sicherheitsvorrichtung der vorliegenden Erfindung installiert werden, ohne anschließend eine Sicherheitsprüfung durchführen und den Betrieb des modifizierten Hubgeräts zulassen zu müssen (z. B. um zu gewährleisten, dass die technischen Anforderungen, die notwendig sind, um eine CE-Kennzeichnung für das Hubgerät zu erhalten, erfüllt sind). Darüber hinaus ermöglicht die vorliegende Erfindung, das versehentliche Auslösen der Deaktivierung der Bewegung der Plattform zu verhindern. Dies steht im Gegensatz zu stolperdrahtartigen Anordnungen, die in das Steuersystem des Hubgeräts integriert werden und auf Grund der erforderlichen Modifikationen des Steuersystems des Hubgeräts eine vollständige Sicherheitsprüfung und Zulassung vor der Verwendung erfordern können, um das Funktionieren der Sicherheitsvorrichtung zu ermöglichen, und die leicht versehentlich angestoßen werden könnten, zum Beispiel durch ein Knie des Bedieners, was zur unbeabsichtigten Deaktivierung des Bedienpults führt. Das wäre lästig, möglicherweise gefährlich, und könnte die Effizienz der Verwendung des Hubgeräts an sich verringern.
-
Gemäß der vorliegenden Erfindung ist das Näherungserfassungsmittel leicht an eine Anzahl verschiedener Ausführungen und Anordnungen anpassbar. Dieses eignet sich für einen Satz Bauteile, die an einer Anzahl verschiedener Hubgeräte, die Plattformen in verschiedenen Ausführungen, Formen und Größen aufweisen, nachgerüstet werden können. Zum Beispiel können Elemente verschiedener Ausführungen, die angeordnet sind, an einem Schutzgeländer verschiedener Hubgerätemodelle angebracht zu werden, vorgesehen sein und verwendet werden, das Näherungserfassungsmittel, z. B. einen oder mehrere Näherungssensoren, präzise um die Plattform des Hubgeräts zu positionieren, um eine effektive Sicherheitsvorrichtung bereitzustellen, die einen präzise positionierten Erfassungsbereich für dieses Hubgerätemodell aufweist. Zusätzlich können Größe und Positionierung des Erfassungsbereichs einfach angepasst oder eingestellt werden.
-
Der Erfassungsbereich ist vorzugsweise angeordnet, das Vorhandensein von Objekten, die sich im Wesentlichen außerhalb des Umfangs der Plattform befinden, zu erkennen. Dies erfolgt derart, dass das Näherungserfassungsmittel nur das Vorhandensein von Objekten in dem Erfassungsbereich im Wesentlichen außerhalb des Plattformbereichs erkennt, sodass Objekte auf der Plattform (zum Beispiel Bediener, Ausrüstung und andere, von der Plattform getragene Ladung) nicht erkannt werden und beispielsweise nicht die unbeabsichtigte Ausgabe eines Alarms oder die Deaktivierung der Hubgerätbewegung bewirken.
-
Das Näherungserfassungsmittel kann einen oder mehrere Näherungssensor(en) umfassen. Der eine oder die mehreren Näherungssensor(en) kann/können von einem Schutzgeländer getragen werden, das die Plattform umgibt. Der eine oder die mehreren Näherungssensor(en) kann/können um das Schutzgeländer herum auf mindestens einer Seite der Plattform gegenüber dem Bedienpult angeordnet sein. Der eine oder die mehreren Näherungssensor(en) kann/können an einem oder mehreren Element(en) vorgesehen sein, das/die an dem Schutzgeländer angebracht ist/sind. Diese Anordnung kann beispielsweise vorkommen, wenn die Sicherheitsvorrichtung an dem Hubgerät mittels eines Satzes Bauteile nachgerüstet wurde. Als solche kann/können der eine oder die mehreren Näherungssensor(en) und das eine oder die mehreren Element(e) aus einem Satz Bauteile zusammengebaut werden, der eingerichtet ist, an einem Hubgerät nachgerüstet zu werden. Alternativ kann/können der eine oder die mehreren Näherungssensor(en) in das Schutzgeländer integriert werden, was beispielsweise vorkommen kann, wenn die Sicherheitsvorrichtung als Merkmal des Hubgeräts zum Zeitpunkt der Fertigung des Hubgeräts vorgesehen wurde. Der eine oder die mehreren Näherungssensor(en) kann/können passive Infrarotsensoren oder Ultraschallsensoren sein.
-
Die Sicherheitsvorrichtung kann darüber hinaus ein Alarmmittel umfassen, das ausgestaltet ist, einen Alarm in Reaktion auf das Erfassen des Vorhandenseins eines Objekts in dem Erfassungsbereich durch das Näherungserfassungsmittel auszugeben. Auf diese Weise kann der Bediener vor der Gefahr gewarnt werden, bevor eine Kollision auftritt, was es ermöglicht, dass von dem Bediener eine Maßnahme ergriffen wird, um die Kollision zu vermeiden. Das Alarmmittel kann einen visuellen Alarm und/oder akustischen Alarm bereitstellen. Das Näherungserfassungsmittel und sein entsprechendes Alarmmittel können kommunikativ von einem Steuersystem des Hubgeräts isoliert sein.
-
Alternativ können das Näherungserfassungsmittel und sein entsprechendes Alarmmittel kommunikativ mit einem Steuersystem des Hubgeräts verbunden sein. Zum Beispiel kann die Sicherheitsvorrichtung darüber hinaus ein Abschaltmittel umfassen, das ausgestaltet ist, die weitere Bewegung der Plattform in Reaktion auf das Erfassen des Vorhandensein eines Objekts innerhalb des Erfassungsbereichs durch das Näherungserfassungsmittel zu stoppen, in dem Fall, in dem das Näherungserfassungsmittel und sein entsprechendes Alarmmittel kommunikativ mit dem Steuersystem des Hubgeräts verbunden sind. Auf diese Weise kann die Sicherheitsvorrichtung automatisch verhindern, dass eine Kollision auftritt, indem sie die weitere Bewegung der Plattform verhindert, wo das Vorhandensein eines gefährlichen Objekts erfasst wird.
-
Das Alarmmittel kann ausgestaltet sein, einen Alarm in Reaktion auf das Erfassen des Vorhandenseins eines Objekts durch das Näherungserfassungsmittel in einem ersten Abstand von der Plattform im Erfassungsbereich auszugeben, und das Abschaltmittel kann ausgestaltet sein, die weitere Bewegung der Plattform in Reaktion auf das Erfassen des Vorhandenseins eines Objekts durch das Näherungserfassungsmittel in einem zweiten Abstand von der Plattform im Erfassungsbereich zu stoppen. Der erste Abstand kann größer als der zweite Abstand sein.
-
Die Sicherheitsvorrichtung kann darüber hinaus ein Übersteuerungsmittel umfassen, das betriebsfähig ist, das Alarmmittel und/oder das Abschaltmittel und/oder das Näherungserfassungsmittel zu deaktivieren. Auf diese Weise kann ein Bediener, der bereits auf eine Gefahr aufmerksam gemacht wurde, zum Beispiel durch die Sicherheitsvorrichtung, entscheiden, die Sicherheitsvorrichtung zu deaktivieren, während er die Plattform weiter manövriert (zum Beispiel, um den Alarm stummzuschalten oder die Deaktivierung der Plattformbewegung durch die Sicherheitsvorrichtung zu verhindern).
-
Der Nennbereich des Erfassungsbereichs beträgt vorzugsweise 5 Meter von der Plattform aus, besonders bevorzugt 3 Meter von der Plattform aus, noch bevorzugter 2 Meter von der Plattform aus.
-
Unter einem zweiten Aspekt betrachtet, stellt die vorliegende Erfindung ein Hubgerät bereit, umfassend: eine bewegliche Plattform, die ein Bedienpult umfasst, das betriebsfähig ist, die Plattform zu manövrieren und in der Nähe einer ersten Seite der Plattform vorgesehen ist; einen Fußschalter, der benachbart zu dem Bedienpult angeordnet und ausgestaltet ist, die Bewegung der Plattform nur zu ermöglichen, wenn der Fußschalter geschlossen ist; und eine näherungserfassende Sicherheitsvorrichtung, wie zuvor dargestellt.
-
Unter einem dritten Aspekt betrachtet, stellt die vorliegende Erfindung einen Satz Bauteile für das Installieren einer Sicherheitsvorrichtung in einem Hubgerät bereit, umfassend: einen oder mehrere Näherungssensor(en); und ein oder mehrere Element(e), das/die eingerichtet ist/sind, an einer Plattform eines Hubgeräts angebracht zu werden, und den einen oder die mehreren Näherungssensor(en) aufzunehmen und zu tragen, sodass in Verwendung der eine oder die mehreren Näherungssensor(en) angeordnet ist/sind, das Vorhandensein von Objekten außerhalb der Plattform innerhalb eines Erfassungsbereichs gegenüber dem Bedienpult zu erfassen, das auf einer beweglichen Plattform des Hubgeräts vorgesehen ist.
-
Der Satz Bauteile kann darüber hinaus ein Näherungssensor-Steuermodul umfassen, das ausgestaltet ist, in dem Bedienpult installiert und kommunikativ in Verwendung mit dem einen oder den mehreren Näherungssensor(en) verbunden zu werden. Das Näherungssensor-Steuermodul kann eines oder mehrere der Folgenden umfassen: ein Alarmmittel, das ausgestaltet ist, einen Alarm auszugeben in Reaktion auf das Erfassen des Vorhandenseins eines Objekts innerhalb des Erfassungsbereichs durch den einen oder die mehreren Näherungssensor(en); ein Abschaltmittel, das ausgestaltet ist, die weitere Bewegung der Plattform in Reaktion auf das Erfassen des Vorhandenseins eines Objekts innerhalb des Erfassungsbereichs durch den einen oder die mehreren Näherungssensor(en) zu stoppen; und ein Übersteuerungsmittel, das betriebsfähig ist, das Alarmmittel und/oder das Abschaltmittel und/oder den einen oder die mehreren Näherungssensor(en) zu deaktivieren.
-
KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
-
Bestimmte bevorzugte Ausführungsformen von Aspekten der vorliegenden Erfindung werden im Folgenden mit Hilfe von Beispielen in Bezug auf die begleitenden Zeichnungen beschrieben; es zeigen:
-
1 eine Ansicht eines Hubgeräts, das eine Sicherheitsvorrichtung gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung aufnimmt;
-
2 eine Detailansicht der Plattform des Hubgeräts, das in 1 gezeigt ist;
-
3 eine schematische Darstellung einer Sicherheitsvorrichtung gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung; und
-
4 ein Ablaufdiagramm für die Bedienung einer Sicherheitsvorrichtung gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.
-
BESCHREIBUNG DER AUSFÜHRUNGSFORMEN
-
1 zeigt eine Ansicht eines Hubgeräts 100. Hubgeräte gibt es in einer Vielzahl von Formen und Größen und können für verschiedene Funktionen oder Verwendungen ausgestaltet sein. Bekannte Arten von Hubgeräten sind beispielsweise Hubsteiger, Scherenhebebühnen, auf Fahrzeugen (z. B. LKW) aufgebaute Hebebühnen, Raupenhebebühnen (d. h. mit Gleisketten), Spinnenhebebühnen (d. h. mit gespreizten Stützen, sodass die Hebebühnenbasis während der Verwendung unbeweglich ist), Personenhebebühnen etc. Alle diese Hubgerätetypen sollen unter den Schutzumfang der vorliegenden Erfindung fallen.
-
Das Hubgerät 100 umfasst eine Basis 110, die Räder 112, ein Motorantriebssystem 114 (nicht gezeigt in 1) zum Antreiben und Lenken der Räder und ein Hydraulikantriebssystem 116 (nicht gezeigt in 1) zur Beeinflussung eines Auslegers 120 umfasst. Der Ausleger 120 ist drehbar auf der Basis 110 montiert und umfasst gelenkige Abschnitte 122, 124 und 126, die ermöglichen, dass der Ausleger angehoben und abgesenkt wird und die einige Vorwärts- und Rückwärts- und andere Bewegungen ermöglichen können. Andere Anordnungen des Auslegers 120 können vorgesehen sein, um eine Reihe verschiedener Bewegungen zu ermöglichen. Zum Beispiel können teleskopische Abschnitte vorgesehen sein, um zu ermöglichen, dass der Ausleger nach oben und unten ausfährt und vorwärts, rückwärts und seitwärts in Bezug auf die Basis bewegt werden kann.
-
Eine Plattform 130 zum Tragen von Bedienern, Ausrüstung und anderen Nutzlasten ist mit dem distalen Ende des Auslegerabschnitts 126 verbunden und angeordnet, so stabilisiert zu werden, dass die Plattform 130 eben gehalten wird. Eine Detailansicht des Korbs ist in 2 gezeigt.
-
Bezug nehmend auf 2 ist ein Bedienpult 140 auf der Plattform 130 an einer Seite der Plattform auf Hüfthöhe eines Bedieners (nicht gezeigt in 2) vorgesehen. Das Bedienpult umfasst eine Mehrzahl Steuerknüppel 141a, 141b, 141c, 141d und Tasten (nicht gezeigt in 2), die an das Bedienpult gekoppelt sind, und ein Steuermodul 142 (nicht gezeigt in 2), das unter dem Bedienpult positioniert ist, und die betriebsfähig sind zu bewirken, dass das Steuermodul Steuersignale an das Motorantriebssystem 114 und das Hydraulikantriebssystem 116 in der Basis 110 sendet, um es dem Bediener zu ermöglichen, die Bewegung der Basis und des Auslegers über den gesamten Bereich zu bewirken, um die Plattform 140 in eine gewünscht Position zu manövrieren, um Arbeiten auszuführen.
-
Ein Schutzgeländer 132 ist beispielsweise auf Hüfthöhe vorgesehen, das den Umfang der Plattform 130 umgibt, um zu verhindern, dass der Bediener von der Plattform fällt. Weitere Stangen oder Netze können zwischen dem Schutzgeländer 132 und der Plattform 130 vorgesehen sein, sodass die Plattform 130 und das Geländer 132 im Allgemeinen zusammen als „Korb” oder „Käfig” bezeichnet werden. Das Schutzgeländer 132 behindert den Zugang zum Bedienpult 140 nicht.
-
Die Plattform ist mit einem Näherungserfassungsmittel 150 versehen, das angeordnet ist, in Verwendung das Vorhandensein eines Objekts außerhalb der Plattform innerhalb eines Erfassungsbereichs (angezeigt durch die Bereiche X, Y, Z) gegenüber dem Bedienpult aus der Ferne zu erfassen. Bezug nehmend auf 3 sind die Bereiche des Erfassungsbereichs von oben erkennbar. In dieser Ausführungsform ist das Näherungserfassungsmittel 150 ausgestaltet, das Vorhandensein eines Objekts außerhalb der Plattform innerhalb eines Erfassungsbereichs X gegenüber dem Bedienpult aus der Ferne zu erfassen. In dieser Ausführungsform ist das Näherungserfassungsmittel 150 allerdings auch ausgestaltet, das Vorhandensein von Objekten außerhalb der Plattform innerhalb von Erfassungsbereichen Z an den Seiten des Bedienpults und Erfassungsbereichen Y zwischen den Bereichen X und Z aus der Ferne zu erfassen. Daher kann das Näherungserfassungsmittel 150 gemäß der vorliegenden Erfindung nur den Erfassungsbereich X bereitstellen oder es kann die Erfassungsbereiche X und Z oder X und Y oder X, Y und Z bereitstellen. Das Näherungserfassungsmittel 150 ist so angeordnet, dass Objekte innerhalb des Umfangs der Plattform 130 im Wesentlichen nicht erfasst werden.
-
Der Nennbereich des Näherungserfassungsmittels 150 (d. h. die Erstreckung der Erfassungsbereiche von der Plattform aus) beträgt in dieser Ausführungsform 5 Meter von der Plattform aus in jedem der Erfassungsbereiche X, Y und Z. Alternativ kann der Nennbereich eine andere Entfernung sein, zum Beispiel 3 m oder 2 m. Dieser Nennbereich kann anpassbar sein, um sich für das Hubgerät oder die Arbeitsumgebung zu eignen. Alternativ kann der Nennbereich der jeweiligen Erfassungsbereiche X, Y, Z unterschiedlich sein.
-
Das Näherungserfassungsmittel 150 kann eine Vorrichtungsart oder mehrere Arten von Vorrichtungen umfassen, die einzeln oder zusammen verwendet werden können, um aus der Ferne zu erfassen, ob ein Objekt außerhalb der Oberfläche innerhalb des Nennbereichs eines Erfassungsbereichs vorhanden ist oder nicht. In dieser Ausführungsform umfasst das Näherungserfassungsmittel 150 eine Mehrzahl Näherungssensoren 151 (angezeigt durch den Buchstaben „S” in 3), die von dem Schutzgeländer 132 getragen werden. Die Näherungssensoren sind vorzugsweise passive Infrarotsensoren von einem hochleistungsfähigen Typ wie solche, die in der Luft- und Raumfahrtindustrie eingesetzt werden, oder Ultraschallsensoren. Alternativ oder zusätzlich kann das Näherungserfassungsmittel Distanzmesser für die Fernerfassung, optoelektrische Vorrichtungen, Ultraschallsonden etc. umfassen.
-
In dieser Ausführungsform sind die Näherungssensoren 151 um das Schutzgeländer 132, das die Plattform umgibt, angeordnet, um Erfassungsbereiche X, Y und Z zu schaffen. Alternative Anordnungen der Näherungssensoren 151, um nur die Erfassungsbereiche X, X und Y oder X und Z bereitzustellen, sollen ebenfalls unter den Schutzumfang der Erfindung fallen.
-
In dieser Ausführungsform werden die Näherungssensoren 151 in das Geländer 132 zum Zeitpunkt der Fertigung integriert. In alternativen Ausführungsformen (in den Figuren nicht gezeigt) sind die Näherungssensoren 151 an einem oder mehreren Element(en) vorgesehen, die an dem Schutzgeländer 132 angebracht sind. In diesen alternativen Ausführungsformen können die Näherungssensoren 151 und ein oder mehrere Element(e) aus einem Satz Bauteile zusammengebaut worden sein, der an dem Hubgerät nachgerüstet wurde. Die Elemente können ausgestaltet sein, an der Plattform 130 oder dem Schutzgeländer 132 gemäß der spezifischen Ausgestaltung des Hubgeräts 100 anbringbar zu sein, um die korrekte Anordnung der Sensoren bereitzustellen, um in Verwendung die gewünschten Erfassungsbereiche bereitzustellen.
-
Bezug nehmend auf 3 wird das Näherungserfassungsmittel 150 durch eine dicke gestrichelte Linie um den Umfang der Plattform 130 gegenüber und zu den Seiten des Bedienpults 140, das das Steuermodul 142 enthält, dargestellt. Die Näherungssensoren „S” sind über eine Drahtverbindung zu einem Näherungssensorsteuermodul 152 miteinander verbunden, das hinter dem Bedienpult eingebaut ist. Alternativ kann eine drahtlose Verbindung zwischen den Näherungssensoren „S” und dem Näherungssensorsteuermodul 152 verwendet werden. Das Näherungssensorsteuermodul 152 kann zum Zeitpunkt der Fertigung des Hubgeräts 100 eingebaut worden sein oder es kann am Hubgerät 100 als Teil eines Satzes Bauteile zum Bereitstellen der Sicherheitsvorrichtung der Erfindung nachgerüstet worden sein.
-
Die Näherungssensoren „S” senden Näherungssignale an das Näherungssensorsteuermodul 152, die darauf hindeuten, ob sie einzeln oder gemeinsam das Vorhandensein eines Objekts außerhalb der Oberfläche innerhalb des Nennbereichs der Erfassungsbereiche X, Y, Z aus der Ferne erfassen oder nicht. Das Näherungssensorsteuermodul 152 verarbeitet die Näherungssignale, um festzustellen, ob das Näherungserfassungsmittel das Vorhandensein eines Objekts außerhalb der Oberfläche innerhalb des Nennbereichs der Erfassungsbereiche X, Y, Z aus der Ferne erfasst oder nicht. Das Objekt könnte eine mögliche Kollisionsgefahr darstellen.
-
Das Näherungssensorsteuermodul 152 ist verbunden mit und/oder umfasst:
- • ein(em) Alarmmittel 154, das ausgestaltet ist, einen akustischen und/oder visuellen Alarm 156 in Reaktion auf das Erfassen des Vorhandenseins eines Objekts innerhalb des Erfassungsbereichs durch die Näherungssensoren „S” auszugeben und mit diesem gekoppelt ist;
- • ein(em) Abschaltmittel 158, das mit dem Motorantriebssystem 114 und dem Hydraulikantriebssystem 116 (direkt oder über eine Sicherheitsschaltung im Steuermodul 142) verbunden und ausgestaltet ist, die weitere Bewegung der Plattform 130 in Reaktion auf das Erfassen des Vorhandenseins eines Objekts innerhalb des Erfassungsbereichs durch die Näherungssensoren „S” zu stoppen; und
- • ein(em) Übersteuerungsmittel 159 (in diesem Fall auf dem Bedienpult 140 vorgesehen und von diesem aus bedienbar), das durch einen Bediener betriebsfähig ist, das Alarmmittel 154 und/oder das Abschaltmittel 158 und/oder das Näherungserfassungsmittel 150 zu deaktivieren, zum Beispiel wenn der Bediener ein Objekt in dem Erfassungsbereich X, Y, Z bemerkt und wünscht, die Plattform 130 ohne Unterbrechung durch die Sicherheitsvorrichtung weiter zu manövrieren.
-
Dennoch kann das Näherungssensorsteuermodul 152 in anderen Ausführungsformen nur mit dem Alarmmittel 154 verbunden sein, wohingegen das Abschaltmittel 158 und das Übersteuerungsmittel 159 weggelassen werden, sodass die Sicherheitsvorrichtung kommunikativ von dem Steuersystem des Hubgeräts isoliert und nicht ausgestaltet ist, die Bewegung der Plattform bei Erkennen eines Objekts in einem Erfassungsbereich automatisch zu deaktivieren.
-
Ein Verfahren zur Bedienung einer Sicherheitsvorrichtung für ein Hubgerät 100 während der Verwendung des Hubgeräts gemäß der vorliegenden Erfindung, das beispielsweise von einer entsprechend konfigurierten Logiksteuerung in dem Näherungssensorsteuermodul 152 ausgeführt werden kann, wird im Folgenden in Bezug auf das Ablaufdiagramm in 4 beschrieben.
-
Das Verfahren beginnt mit Schritt 201, wo geprüft wird, ob der Bediener das Übersteuerungsmittel 159 eingeschaltet hat. Falls Ja, wird das Verfahren erneut zum Prüfen durchlaufen, bis das Übersteuerungsmittel 159 ausgeschaltet ist.
-
Falls Nein, wird das Verfahren fortgesetzt bis Schritt 202, wo geprüft wird, ob das Näherungserfassungsmittel 150 das Vorhandensein eines Objekts außerhalb der Plattform innerhalb eines Erfassungsbereichs aus der Ferne erfasst hat oder nicht. Falls nein, kehrt das Verfahren zu Schritt 201 zurück.
-
Falls Ja, wird das Verfahren fortgesetzt bis Schritt 203, wo geprüft wird, ob das in dem Erfassungsbereich vorhandene Objekt näher an der Plattform 130 als ein Grenzwert-Abschaltabstand ist oder nicht.
-
Falls Nein, wird dem Alarmmittel 154 in Schritt 204 gemeldet, einen akustischen und/oder visuellen Alarm 156 auszugeben und das Verfahren kehrt zu Schritt 201 zurück, wo der Alarm aufrecht erhalten wird, bis das Übersteuerungsmittel 159 eingeschaltet wird oder das Objekt den Erfassungsbereich verlässt oder das Objekt näher zur Plattform 130 als der Grenzwert-Abschaltabstand kommt.
-
Wenn das Objekt näher zur Plattform 130 als ein Grenzwert-Abschaltabstand kommt, wird das Abschaltmittel 158 in Schritt 205 eingeschaltet, sodass das Motorantriebssystem 114 und das Hydraulikantriebssystem 116 deaktiviert werden, um die weitere Bewegung der Plattform zu stoppen, und der Prozess kehrt zu Schritt 201 zurück, bis das Übersteuerungsmittel 159 eingeschaltet wird und das Motorantriebssystem 114 und das Hydraulikantriebssystem 116 wieder aktiviert werden, was es dem Bediener ermöglicht, sich von der Gefahr wegzubewegen.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-