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Die Erfindung betrifft einen Teigausstecher mit vier Messeraußenwänden, die einen ebenen Ausschnittgesamtbereich umschließen.
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Teigausstecher sind zur manuellen Herstellung von flachem Backwerk seit langem und in vielfältigen Formen weithin bekannt. Nur beispielhaft sollen Teigausstecher genannt werden, die eine gegenständliche Kontur, z.B. eine Sternenform oder den Umriss einer Figur aufweisen, und zur Herstellung von saisonalem Backwerk, wie z.B. Plätzchen, genutzt werden. Der hierfür verwendete Teig ist in der Regel mit einem Backtriebmittel versehen, z.B. Backpulver oder Pottasche. Auf diese Weise vorbereitete Teigstücke werden in der Regel flach auf ein Blech gelegt und unter Einwirkung von Heißluft als ein ebenes Gebäckstück ausgebacken.
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Weiterhin sind Gebäckstücke in gekrümmter oder gewickelter Form bekannt, die im ausgebackenen Zustand z.B. eine gestreckte Mulde oder einen Hohlraum aufweisen. Auch hierzu sollen nur beispielhaft der Baumkuchen, der ungarische „Kürtőskalács“, die aus der Schweiz stammende so genannte „Tabakrolle“ bzw. der aus Österreich stammende „Spagatkrapfen“ genannt werden. Die Mulde z.B. eines „Spagatkrapfens“ bzw. der Hohlraum einer „Tabakrolle“ können dann gefüllt werden, z.B. mit Schlagsahne, Schokoladenmassen und vielem mehr. Zur deren Herstellung werden in der Regel Formkörper benötigt, auf die der Teig aufgelegt wird und die während des Backvorganges als Träger dienen. Nach Fertigstellung wird das Gebäck vom Träger getrennt und weiterverarbeitet bzw. unmittelbar verzehrt.
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Als Träger zur Herstellung derartiger Gebäckstücke, die einen halb offenen oder geschlossenen Hohlraum aufweisen, werden in der Regel zylindrische Formkörper verwendet, z.B. metallische Hohlzylinder, Holzstäbe bzw. konische Rollen aus Hartholz. Diese werden entweder in größerer Anzahl in Öfen eingehängt oder sind manuell hantierbar in der Art eines Besteckteils ausgeführt. So sind z.B. Rolleneisen zur Herstellung von „Tabakrollen“ oder Zangen zur Herstellung von „Spagatkrapfen“ bekannt. Derartige Formkörper sind in der Regel rotationssymmetrisch und in der Art eines gestreckten Kegelstumpfes leicht konisch geformt. Hierdurch wird die Ablösung eines fertigen Gebäckstücks vom Formkörper erleichtert. Zudem bestehen die Formkörper aus einem Material, das den beim jeweiligen Backvorgang auftretenden Hitzeeinwirkungen standhält. So ist z.B. der metallische Hohlzylinder eines Rolleneisens besonders zur Herstellung von Fettgebäck geeignet, z.B. einer „Tabakrolle“. Auch eine Spagatkrapfenzange besteht aus Metall und weist bei ein- bzw. zweiteiliger Ausführung einen bzw. zwei leicht konisch nach vorne zulaufende Rollen zur Auflage von einem bzw. zwei Teigstücken auf.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, einen Ausstecher für Teigstücke anzugeben, welche besonders zur Herstellung von Gebäckstücken geeignet sind, die eine Mulde bzw. einen Hohlraum aufweisen.
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Die Aufgabe wird gelöst mit dem im Anspruch 1 angegebenen Teigausstecher. Vorteilhafte weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Gemäß der Erfindung sind die Messeraußenwände des Teigausstechers so angeordnet, dass der Ausschnittgesamtbereich die Form eines Trapezes einnimmt. Hiermit können derart vorgeformte Teigstücke ausgeschnitten werden, so dass eine möglichst passgenaue Auflage von diesen auf dem kegelstumpfförmigen Formkörper eines z.B. zangenförmigen Backbestecks erleichtert wird. Der Verarbeitung von Teigstücken wird somit erheblich erleichtert, da die Längen der parallelen Schenkel des trapezförmigen Teigstücks und die Umfänge des Formkörpers insbesondere an deren Enden vorteilhaft aufeinander abstimmbar sind. Nach der Auflage eines derartig vorgeformten Teigstücks sind somit nahezu keine manuellen Korrekturen von Form und Lage eines frischen Teiges auf dem Mantel des Formkörpers notwendig. Auf diese Weise herstellte fertige Backwaren weisen eine gleichmäßiger Form auf.
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Die Erfindung und weitere vorteilhafte Ausführungen derselben werden an Hand von in denen Figuren dargestellten Ausführungsbeispielen nachfolgend näher erläutert. Dabei zeigt
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1 einen ersten beispielhaften und gemäß der Erfindung ausgeführten einfachen Teigausstecher in einer Draufsicht, dessen Ausschnittgesamtbereich vorteilhaft die Form eines gleichschenkeligen Trapezes aufweist,
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2 den Teigausstecher von 1 in einer seitlichen Stirnansicht mit Blick auf die Außenseite einer langen Messeraußenwand,
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3 den Teigausstecher von 1 in einer seitlichen Stirnansicht mit Blick auf die Außenseite einer seitlichen Messeraußenwand, und
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4 einen zweiten beispielhaften und gemäß der Erfindung ausgeführten zweifachen Teigausstecher in einer Draufsicht mit zwei über eine Messerinnenwand getrennten Ausschnittteilbereichen, die vorteilhaft die Form von rechtwinkeligen Trapezen aufweisen,
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5 den Teigausstecher von 4 in einer Querschnittsdarstellung,
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6 einen dritten beispielhaften und gemäß der Erfindung ausgeführten zweifachen Teigausstecher in einer Draufsicht mit zwei trapezförmigen Ausschnittteilbereichen entsprechend dem Beispiel von 4 und einer entnehmbaren Messerinnenwand,
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7 den Teigausstecher von 6 in Querschnittsdarstellung, und
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8 ein bekanntes, beispielhaftes Rolleneisen nach dem Stand der Technik zur Verarbeitung von Teigstücken, welche mit einem gemäß der Erfindung ausgeführten Teigausstecher hergestellt sind.
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An Hand der 1 bis 3 wird ein erster gemäß der Erfindung ausgeführter beispielhafter einfacher Teigausstecher mittels einer Draufsicht, einer seitlichen Stirnansicht mit Blick auf die Außenseite einer langen Messeraußenwand und einer seitlichen Stirnansicht mit Blick auf die Außenseite einer seitlichen Messeraußenwand näher erläutert.
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Der erste beispielhafte Teigausstecher A weist vier Messeraußenwände 1, 2, 3 und 4 auf, die einen ebenen Ausschnittgesamtbereich A1 umschließen. Erfindungsgemäß sind die Messeraußenwände 1, 2, 3, 4 so angeordnet, dass der Ausschnittgesamtbereich A1 die Form eines Trapezes einnimmt. Bei dem Beispiel der 1 bis 3 sind die Messeraußenwände zudem vorteilhaft so angeordnet, dass der Ausschnittgesamtbereich A1 die Form eines gleichschenkeligen Trapezes aufweist. Die parallelen langen und kurzen Messeraußenwände 1, 2 sind somit über gleich lange erste und zweite seitliche Messeraußenwände 3, 4 verbunden. Über umlaufende Schneidkanten 6 an den Unterseiten der Messeraußenwände 1, 2, 3, 4 wird somit ein symmetrischer Ausschnittgesamtbereich A1 gebildet.
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Hiermit können trapezförmige Teigstücke aus einer flach ausgerollten Teigmenge ausgeschnitten werden, die zur Verarbeitung z.B. mit einem bekannten Rolleneisen geeignet sind. Eine beispielhafte Ausführung für ein solches Rolleneisen D ist 8 gezeigt. Diese verfügt über eine konisch zulaufende Teigrolle 11 mit einem vorderen Ende 11b mit kleiner Querschnittsfläche und einem hinteren Ende 11c mit großer Querschnittsfläche. Vorteilhaft ist die Teigrolle 11 zudem an einer Haltevorrichtung 10 mit einem Stiel 10a und einem Griff 10b befestigt. Ein auf der Mantelfläche 11a der Teigrolle 11 aufgelegtes Teigstück kann somit gefahrlos z.B. in siedendes Fett getaucht und ausgebacken werden. Dabei wird das mittels des Ausschnittgesamtbereichs A1 bereitgestellte Teigstück so auf die Teigrolle 11 gelegt, dass die von den Schneidkanten 6 an den langen bzw. kurzen Messeraußenwände n1, 2 erzeugten Ränder das hintere bzw. vordere Ende 11c, 11b umschließen.
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Die Messeraußenwände 1, 2, 3, 4 des Teigausstechers A in 1 bis 3 sind vorteilhaft zusätzlich an den Oberseiten mit einem umlaufenden Kantenschutz 5 ausgestattet, z.B. einer Bördelung oder Gummilippe. Hierdurch werden Verletzungen der Hände einer Person vermieden. Durch einen zusätzlichen, z.B. über Halte- und/oder Drehösen 7a, 7b an den parallelen Messeraußenwänden 1, 2 angebrachten Bügelgriff 7 kann die Handhabung des erfindungsgemäßen Teigausstechers A weiter erleichtert werden.
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An Hand der 4, 5 wird ein zweiter gemäß der Erfindung ausgeführter beispielhafter zweifacher Teigausstecher B mittels einer Draufsicht und einer Querschnittsdarstellung entlang einer Schnittlinie E näher erläutert. Zur Vereinfachung der Erläuterung wurden dabei möglichst die gleichen Bezugszeichen wie im Beispiel von 1 bis 3 verwendet. Es wird somit diesbezüglich auf die dazugehörigen vorangegangenen Erläuterungen verwiesen.
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Im Inneren des von den Messeraußenwänden 1, 2, 3, 4 begrenzten trapezförmigen Ausschnittgesamtbereichs B1 ist bei dieser Ausführungsform eine zusätzliche, feststehende Messerinnenwand 8 mit einer Schneidkante 8a an der Unterseite angeordnet. Der Ausschnittgesamtbereich B1 wird hierdurch in zwei Ausschnittteilbereiche B11, B12 getrennt. Dies hat den Vorteil, dass in einem Arbeitsschritt zugleich zwei trapezförmige Teigstücke hergestellt werden können. Diese können vorteilhaft mit einem entsprechenden Besteckteil verarbeitet werden, z.B. mit einer zweifachen Spagatkrapfenzange.
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Bei dem Beispiel der 4, 5 ist die zusätzliche, feststehende Messerinnenwand 8 zudem beispielhaft so ausgeführt, als die Ausschnittteilbereiche B11, B12 jeweils rechtwinkelige Trapeze bilden. Bei einer anderen, in den Figuren nicht dargestellten Ausführung kann die Messerinnenwand 8 z.B. in Form einer Doppelklinge ausgeführt sein, welche in Richtung auf die Innenseite der kurzen Messeraußenwand 2 v-förmig geöffnet ist. In diesem Fall können die Ausschnittteilbereiche B11, B12 wiederum jeweils die Form von gleichschenkeligen Trapezen annehmen.
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An Hand der 6 und 7 wird schließlich ein dritter gemäß der Erfindung ausgeführter beispielhafter Teigausstecher C ebenfalls mittels einer Draufsicht und einer Querschnittsdarstellung näher erläutert. Zur Vereinfachung der Erläuterung wurden auch dabei möglichst die gleichen Bezugszeichen wie in den 1 bis 5 verwendet. Es wird somit diesbezüglich auf die dazugehörigen vorangegangenen Erläuterungen verwiesen.
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Auch bei dieser Ausführungsform ist im Inneren des von den Messeraußenwänden 1, 2, 3, 4 begrenzten trapezförmigen Ausschnittgesamtbereichs C1 eine zusätzliche Messerinnenwand 8 mit einer Schneidkante 8a an der Unterseite angeordnet. Der Ausschnittgesamtbereich C1 wird hierdurch ebenfalls in zwei Ausschnittteilbereiche C11, C12 getrennt, welche die Form von rechtwinkeligen Trapezen aufwiesen. Besonders vorteilhaft ist zusätzliche Messerinnenwand 8 bei dieser Ausführung entnehmbar ausgeführt. Je nach Anforderung kann somit der beispielhafte dritte Teigausstecher C wie der zweifache Teigausstecher B, bzw. nach Entnahme der Messerinnenwand 8 wie der einfache Teigausstecher A eingesetzt werden.
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Um eine Entnahme bzw. ein Wiedereinsetzen der Messerinnenwand 8 aus bzw. in den Teigausstecher C auf einfache Weise zu ermöglichen, ist dieses über Haltemitteln vorteilhaft an den Messeraußenwänden gehalten. Bei dem in den 6 und 7 gezeigten Ausführungsbeispiel sind die Haltemittel besonders vorteilhaft als Haltewinkelpaare 9a, 9b bzw. 9c, 9d ausgeführt, die auf den gegenüber liegenden Innenseiten der parallelen langen bzw. kurzen Messeraußenwände 1 bzw. 2 z.B. über Verbindungsnieten 9a1 bzw. 9b1 gehalten sind. Jedes Haltewinkelpaar stellt dabei einen Einsteckschlitz für ein Ende der Messerinnenwand 8 bereit. Zur Verhinderung des Herausfallens können entnehmbare Fixierbolzen 8c durch die Enden der Messerinnenwand 8 die anliegenden Schenkel der Haltewinkelpaare hindurchgeführt sein. Zur leichteren Handhabung kann an der Oberseite der Messerinnenwand 8 vorteilhaft eine zusätzliche Griffleiste 8b vorgesehen sein.
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Bei einer weiteren Ausführung der Erfindung können die Messeraußenwände 1, 2, 3, 4 vorteilhaft in Form eines Blechbiegeteils ausgeführt sein. Dies ist im Beispiel der 6 bereits dargestellt. Dabei sind z.B. die Enden der Messeraußenwände 1 und 4 im rechten unteren Eck des Teigausstechers C über einen Verbindungswinkel 9f zusammengehalten.
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Bezugszeichenliste
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- A
- erster beispielhafter Teigausstecher, einfach
- A1
- Ausschnittgesamtbereich, z.B. in Form eines gleichschenkeligen Trapezes
- 1, 2
- parallele lange und kurze Messeraußenwände
- 3, 4
- gleich lange erste und zweite seitliche Messeraußenwände
- 5
- Kantenschutz umlaufend an den Oberseiten der Messeraußenwände
- 6
- umlaufende Schneidkanten an den Unterseiten der Messeraußenwände
- 7
- Bügelgriff
- 7a, 7b
- Halte- und/oder Drehösen
- B
- zweiter beispielhafter Teigausstecher, zweifach
- B1
- trapezförmiger Ausschnittgesamtbereich
- B11, B12
- Ausschnittteilbereiche, z.B. als rechtwinkelige Trapeze
- 8
- Messerinnenwand, feststehend
- 8a
- Schneidkante an Unterseite der Messerinnenwand
- E
- Querschnittlinie
- C
- dritter beispielhafter Teigausstecher, ein- und zweifach
- C1
- trapezförmiger Ausschnittgesamtbereich
- C11, C12
- Ausschnittteilbereiche, z.B. als rechtwinkelige Trapeze
- 8
- Messerinnenwand, entnehmbar
- 8b
- Griffleiste an Oberseite der Messerinnenwand
- 8c
- Fixierbolzen
- 9a–9d
- Haltemittel für Messerinnenwand, z.B. Haltewinkelpaare auf
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- Innenseiten der langen und kurzen Messeraußenwände 1, 2
- 9a1, 9b1
- Verbindungsnieten
- 9f
- Verbindungswinkel in einem Eck des Teigausstechers
- D
- beispielhaftes Rolleneisen
- 10
- Haltevorrichtung
- 10a
- Stiel
- 10b
- Griff
- 11
- Teigrolle, konische
- 11a
- Mantelfläche
- 11b
- vorderes Ende mit kleiner Querschnittsfläche
- 11c
- hinteres Ende mit großer Querschnittsfläche