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Technisches Gebiet
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Die Erfindung betrifft eine Speichereinrichtung zur Aufbewahrung von Hafer.
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Hintergrund
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Traditionellerweise wird Hafer nach der Trocknung in einem Getreidespeicher gelagert. Die Trocknung ändert die Natur des Hafers und bewirkt, dass getrockneter Hafer anders als frischer Hafer schmeckt.
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Eine Speicherung ohne Trocknung kann den ursprünglichen Geschmack von frischem Hafer erhalten, der Hafer kann hierbei jedoch schimmlig und anfällig für Insekten werden. Um einen schimmligen Zustand und Insekten zu vermeiden, wird eine chemische Desinfektion vorgenommen, was wiederum Umweltverschmutzung verursacht. Um wenig Sauerstoff zur Begrenzung der physiologischen Wirksamkeit des gespeicherten Hafers zu erhalten, ist Luftdichtheit erforderlich, was wiederum die Kompliziertheit der Speicherung vergrößert.
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Das
chinesische Patent mit der Nummer 2368271Y schlägt eine Speichereinrichtung zur Aufbewahrung von frischem Hafer vor. Bei dieser Struktur sind wärmeisolierende Schichten in den Seitenwänden und der Unterseite eines Speichers vorgesehen. An jeder der beiden gegenüberliegenden Seitenwände ist eine Kühlvorrichtung vorgesehen. An der Unterseite des Speichers sind Rillen vorgesehen, in denen Belüftungsrohre vorgesehen sind, um dem gespeicherten Hafer Kühlluft zuzuführen, wenn die Temperatur eine Schwelle übersteigt. Bei dieser Lösung wird dem Speicher kontinuierlich Kühlluft zugeführt, was viel Energie verbraucht.
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Zusammenfassung
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Die vorliegende Erfindung stellt eine Speichereinrichtung zur Aufbewahrung von Hafer bereit. Die Seitenwände, der Boden und das obere Dach der Speichereinrichtung setzen jeweils eine wärmeisolierende Struktur ein. Die wärmeisolierende Struktur umfasst eine innere wärmeisolierende Schicht, eine zwischenliegende wärmeisolierende Schicht und eine äußere wärmeisolierende Schicht.
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Bei einem Ausführungsbeispiel ist die wärmeisolierende Struktur an der Unterseite derart unterhalb des Bodens gesetzt, dass gespeicherter Hafer nicht mit der wärmeisolierenden Struktur, sondern mit Erdreich, das auf die wärmeisolierende Struktur gelegt ist, in Kontakt steht.
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Bei einem Ausführungsbeispiel umfasst die äußere wärmeisolierende Schicht ein Stahldrahtgeflecht und darauf geschichtetes Polyurethan. Das Stahldrahtgeflecht und das Polyurethan bilden zusammen eine Rahmenplatte. Die Rahmenplatte dient als Gestell der Speichereinrichtung zur Aufbewahrung von Hafer. Die zwischenliegende wärmeisolierende Schicht ist vorzugsweise eine aus einer Polyphenylplatte, einer Farbstahlplatte und einer starren Polyurethanschaumplatte oder einer Verbundplatte aus wenigstens zweien von diesen. Die innere wärmeisolierende Schicht besteht aus Mineralwolle, extrafeiner Glaswolle, mikroporigem Kalziumsilikat oder expandiertem Perlit oder einer Mischung aus wenigstens zweien hiervon. Vorzugsweise besteht die innere wärmeisolierende Schicht aus Mineralwolle.
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Bei einem Ausführungsbeispiel ist die Speichereinrichtung zur Aufbewahrung von Hafer mit einem temperaturmodulierenden System ausgestattet.
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Bei einem Ausführungsbeispiel ist die Speichereinrichtung zur Aufbewahrung von Hafer mit einer Durchmengungsvorrichtung zur Durchmengung von gespeichertem Hafer ausgestattet. Die Durchmengungsvorrichtung setzt vorzugsweise einen Luftstrom ein, um den gespeicherten Hafer zu durchmengen.
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Durch die technische Lösung der vorliegenden Erfindung kann die ursprüngliche Qualität des Hafers für lange Zeit erhalten werden. Durch die Verringerung des eingesetzten Desinfektionmittels ist die Speichereinrichtung zur Aufbewahrung von Hafer umweltfreundlicher.
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Die wärmeisolierende Struktur, die bei der Einrichtung eingesetzt wird, ermöglicht, dass die Temperatur innerhalb der Speichereinrichtung stabiler ist. Eine kontinuierliche Temperaturmodulierung ist dann nicht notwendig, was von dem Temperatursteuersystem verbrauchte Energie spart.
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Kurzbeschreibung der Zeichnung
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1 ist eine Seitenschnittansicht der Speichereinrichtung zur Aufbewahrung von Hafer der vorliegenden Erfindung.
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2 ist eine Vorderansicht der Speichereinrichtung zur Aufbewahrung von Hafer der vorliegenden Erfindung.
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3 zeigt die Zusammensetzung der wärmeisolierenden Struktur der vorliegenden Erfindung.
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Ausführungsbeispiele
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Bei einem Ausführungsbeispiel ist die Speichereinrichtung zur Aufbewahrung von Hafer der vorliegenden Erfindung ein Getreidespeicher. 1 und 2 zeigen eine Seitenschnittansicht beziehungsweise eine Vorderansicht des Getreidespeichers. Wie gezeigt ist, umfasst der Getreidespeicher Seitenwände, ein Dach und einen Boden. Die Seitenwände und das Dach setzen sich jeweils aus einer wärmeisolierenden Struktur zusammen. Der Boden kann aus Holz, Beton oder Erdreich bestehen. Wird Erdreich als Material für den Boden gewählt, so wird vorzugsweise Erdreich gewählt, das demjenigen ähnelt, in dem der Hafer wächst.
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Unter dem Boden ist der unterseitige Abschnitt der wärmeisolierenden Struktur vorgesehen. Vorzugsweise ist die wärmeisolierende Struktur 10 bis 150 cm unterhalb des Bodens gesetzt. Bei einer derartigen Struktur ist eine effiziente Isolierung gegen Wärme in den Erdboden hinein und aus diesem heraus gegeben, während der gespeicherte Hafer immer noch mit dem Erdreich in Kontakt steht, um die ursprüngliche Natur und den Geschmack des Hafers zu erhalten.
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3 zeigt die Zusammensetzung der wärmeisolierenden Struktur, die für die Seitenwände, das Dach und die Unterseite verwendet wird. Wie in 3 gezeigt ist, umfasst die wärmeisolierende Struktur eine innere wärmeisolierende Schicht 1, eine zwischenliegende wärmeisolierende Schicht 2 und eine äußere wärmeisolierende Schicht 3.
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Die äußere wärmeisolierende Schicht 3 umfasst ein Stahldrahtgeflecht 5 und darauf geschichtetes Polyurethan 4. Das Stahldrahtgeflecht 5 und das Polyurethan 4 bilden zusammen eine Rahmenplatte. Die Rahmenplatte dient als Gestell der Speichereinrichtung zur Aufbewahrung von Hafer. Die zwischenliegende wärmeisolierende Schicht 2 ist aus einer Polyphenylplatte, einer Farbstahlplatte und einer starren Polyurethanschaumplatte ausgewählt. Es kann sich bei ihr auch um eine Verbundplatte aus wenigstens zweien von diesen handeln. Die innere wärmeisolierende Schicht 1 besteht aus Mineralwolle, extrafeiner Glaswolle, mikroporigem Kalziumsilikat oder expandiertem Perlit. Sie kann auch aus einer Mischung aus wenigstens zweiten von diesen bestehen. Vorzugsweise besteht die innere wärmeisolierende Schicht aus Mineralwolle.
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An der Unterseite der Speichereinrichtung ist ein temperaturmodulierendes System vorgesehen. Durch geeignetes Einstellen einer Schwelle können begrenzte Betätigungszeiten des Systems erreicht werden, um Energie zu sparen.
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Eine Speichereinrichtung der vorliegenden Erfindung wurde beispielsweise in der Inneren Mongolei errichtet. Die oberen und unteren Temperaturschwellen wurden auf 5°C beziehungsweise 15°C eingestellt. Vom 25. September bis zum 28. Oktober 2010 waren dort 500 Tonnen Hafer zur Speicherung eingelagert. Bis zum 30. September 2011 wurde das temperaturmodulierende System zweimal betätigt, nämlich einmal am 24. Januar 2011, als die Umgebungstemperatur vor Ort bei –23°C lag, und ein weiteres Mal am 6. August 2011, als die Umgebungstemperatur vor Ort bei 31°C lag. Der erste Betätigungsmodus war das Erwärmen. Das temperaturmodulierende System arbeitete 4 Stunden und 21 Minuten. Der zweite Betätigungsmodus war das Kühlen. Das temperaturmodulierende System arbeitete 3 Stunden und 47 Minuten. Die Abnahme der physiologischen Aktivität des gespeicherten Hafers lag bei weniger als 4%.
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Eine Durchmengungsvorrichtung ist in der Speichereinrichtung eingebaut, um den gespeicherten Hafer zu durchmengen, während das temperaturmodulierende System betätigt wird.
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Bei der technischen Lösung der vorliegenden Erfindung kann Hafer ohne Trocknung derart gespeichert werden, dass der ursprüngliche frische Geschmack erhalten bleibt. Die wärmeisolierende Struktur setzte effizient Blockwärmekommunikation (blocks heat communication) ein, weshalb die Energie, die zum Aufrechterhalten der idealen Temperatur verbraucht wird, merklich verringert werden kann.
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Das vorbeschriebene Ausführungsbeispiel stellt nur das Prinzip der vorliegenden Erfindung dar. Einem Fachmann auf dem einschlägigen Gebiet erschließt sich, dass die vorliegende Erfindung auf vielerlei Arten implementiert werden kann, ohne vom vorstehend beschriebenen Prinzip abzugehen. So kann die Form des Getreidespeichers beispielsweise sechseckig, zylindrisch oder viereckig und dergleichen mehr sein. In verschiedenen Gebieten mit unterschiedlichem Klima können die obere und untere Schwelle anders eingestellt werden, um den Temperaturbereich des gespeicherten Hafers derart anders zu steuern, dass er zur jeweiligen Umgebung passt. So kann beispielsweise in Nordwestchina, wo das Klima kühl und trocken und die Keimungsaktivität schwach ist, die Temperatur breiter eingestellt werden, um Energie zu sparen. In Südostchina, wo das Klima heiß und feucht und die Keimungsaktivität stark ist, kann der Temperaturbereich enger eingestellt werden. Sämtliche derartigen Abwandlungen und Änderungen sollen in den Umfang der vorliegenden Erfindung gemäß Definition durch die Schutzansprüche fallen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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