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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Sicherung von Personen gegen Absturz, insbesondere von einem Dach, umfassend eine an einem Untergrund befestigbare Fußplatte, einen von dieser Fußplatte nach oben ragenden Pfosten und eine im oberen Endbereich des Pfostens angeordnete Öse zur Anbringung eines Seiles, durch welches die Person gegen Absturz gesichert wird.
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Absturzsicherungen der vorgenannten Art sind aus dem Stand der Technik seit längerem bekannt und werden insbesondere zur Sicherung von Personen verwendet, die auf Flachdächern arbeiten. Grundlegende Anforderungen an eine solche Absturzsicherung, insbesondere bezüglich deren Belastbarkeit, sind in der DIN EN 795 festgelegt, auf deren Inhalt hiermit Bezug genommen wird.
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Eine solche Absturzsicherung mit den eingangs genannten Merkmalen wird beispielsweise auch in der
DE 10 2006 041 592 A1 ist beschrieben. Der nach oben ragende Pfosten, der auf der Fußplatte steht, ist bei dieser und ähnlichen aus dem Stand der Technik bekannten Vorrichtungen ein Stahlrohr mit vergleichsweise großer Wandstärke. Absturzsicherungen dieser Art müssen für zwei Lastfälle ausgelegt sein. Der eine Lastfall ist die Sicherung der Pfostens gegen Stoß, wenn eine auf dem Dach arbeitende Person versehentlich gegen den Pfosten stößt. In der Regel darf hier bei einer seitlich einwirkenden Stoßkraft von 70 kg ein festgelegter Verformungswert von beispielsweise 10 mm nicht überschritten werden. Hiervon zu unterscheiden ist der zweite eigentliche Lastfall der Absturzsicherung, wonach die Vorrichtung einer Querkraft von 1,2 t standhalten muss, damit die bei Absturz einer Person vom Dach über das an der Öse befestigte Seil auftretende Zugbelastung aufgefangen wird.
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Verwendet man einen Pfosten auf der Fußplatte wie bei der bekannten Vorrichtung, wirkt über die am oberen Ende des Pfostens befindliche Öse die Zugkraft auf den Pfosten in Querrichtung, wodurch ein Moment entsteht, so dass sich quasi eine Hebelwirkung ergibt, die im Bereich der Fußplatte deren Ausreißen aus der Verankerung an der Dachunterkonstruktion bewirkt. Die vergleichsweise hohe Masse des verwendeten Pfostens wirkt sich somit im zweiten Lastfall ungünstig aus, während der Pfosten für den ersten Lastfall im Grunde überdimensioniert ist.
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Hier setzt die vorliegende Erfindung an. Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Vorrichtung zur Sicherung von Personen gegen Absturz der eingangs genannten Gattung zur Verfügung zu stellen, welche besser für die im zweiten oben genannten Lastfall auftretenden Belastungen ausgelegt ist.
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Die Lösung dieser Aufgabe liefert eine Vorrichtung zur Sicherung von Personen gegen Absturz der eingangs genannten Gattung mit den kennzeichnenden Merkmalen des Hauptanspruchs.
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Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass die Verbindung zwischen Pfosten und Fußplatte als sich im Absturzfall lösende Sollbruchverbindung ausgebildet ist und dass im Inneren des Pfostens eine Metallseilverbindung vorgesehen ist, durch die eine zugfeste Verbindung von der Öse in einen Verankerungsbereich der Vorrichtung gebildet ist.
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Durch die erfindungsgemäße Lösung kann der erste Lastfall ohne weiteres abgedeckt werden, da der Pfosten so ausgelegt werden kann, dass er sich bei einem Stoß von beispielsweise bis zu 70 kg nicht mehr als in den Anforderungen vorgesehen verbiegt. Gegenüber dem Stand der Technik besteht hier ein gravierender Vorteil darin, dass der Pfosten leichter ausgebildet werden kann, denn in dem zweiten genannten Lastfall, in dem es auf die eigentliche Sicherungsfunktion gegen Absturz ankommt bricht der Pfosten im Bereich der Sollbruchverbindung ab und erfüllt keine Rückhaltefunktion mehr. Der Pfosten wird quasi von der in seinem Inneren verlaufenden Metallseilverbindung umgerissen. Da ein Seil keine starre sondern eine flexible Verbindung darstellt, wird über das Seil kein Moment auf die Fußplatte übertragen. Die Fußplatte wird somit nicht mehr von dem Pfosten ausgehebelt, wie bei der bekannten Lösung. Vielmehr wirkt ausschließlich die durch den Absturz verursachte Zugkraft über die Seilverbindung auf die Fußplatte bzw. deren Verankerung am Untergrund/an der Dachkonstruktion ein. Diese ist für die Zugkraft gemäß den Anforderungen ausgelegt (in der Regel 1,2 t Querkraft und kann nicht ausreißen.
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Vorzugsweise ist der Pfosten mindestens abschnittsweise aus Kunststoff ausgebildet. Da Kunststoff ein schlechter Wärmeleiter ist, ergibt sich diese Lösung der Vorteil, dass keine Kältebrücke mehr über Pfosten und Fußplatte besteht. Eine solche Kältebrücke ist bei herkömmlichen Lösungen problematisch, wenn die Verankerung des Pfostens durch die Dachisolierung hindurch geführt wird. Die Verwendung von Kunststoff für den Pfosten hat außerdem den Vorteil, dass es sich um einen korrosionsbeständigen Werkstoff mit geringem spezifischem Gewicht handelt, der zudem kostengünstig erhältlich ist.
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Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der erfindungsgemäßen Aufgabenlösung ist weiterhin ein mit der Fußplatte fest verbundener Rohrstutzen vorgesehen und der Pfosten übergreift diesen Rohrstutzen. Der Rohrstutzen kann dann ebenso wie die Fußplatte aus Metall bestehen. Der Pfosten aus Kunststoff kann bei der Montage einfach über den Rohrstutzen gestülpt und mit diesem und/oder der Fußplatte beispielsweise durch Kleben verbunden werden.
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Vorzugsweise ist der Pfosten oberseitig durch einen Deckel, eine Abdeckkappe oder Abdeckplatte verschlossen, um zu vermeiden, dass Niederschlagswasser in das Innere des Pfostens gelangt. Die Metallseilverbindung kann beispielsweise durch eine Öffnung in dem Deckel, der Abdeckkappe oder Abdeckplatte hindurch geführt werden und oberhalb dieser eine endseitige Öse bilden, an der dann die Person ein Sicherungsseil zur Absturzsicherung befestigt.
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Das Metallseil verläuft im Inneren des hohlen Pfostens und weist an seinem unteren Ende beispielsweise einen Haken, eine Schlaufe, eine Öse oder dergleichen auf, welche mit der Fußplatte und/oder der Verankerung der Vorrichtung am Untergrund fest verbunden werden kann.
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Die Fußplatte selbst wird bevorzugt in an sich bekannter Weise durch mindestens eine Schraubverbindung am Untergrund festgelegt. Wenn der zweite Lastfall (Absturzfall) eintritt, wird die Zugkraft über das Sicherungsseil und die Metallseilverbindung direkt in die Schraubverbindungen der Fußplatte eingeleitet. Der Pfosten selbst übernimmt keine Kräfte, sondern wird im Absturzfall quasi „geopfert“, so dass der Pfosten entsprechend leicht ausgeführt werden kann. Es genügt, wenn der Pfosten der vergleichsweise niedrigen Belastung des ersten Lastfalls standhält. Die Metallseilverbindung kann beispielsweise ein Edelstahlseil umfassen. Dieses ist korrosionsbeständig und kann bei einem Durchmesser von beispielsweise 6 mm die geforderte Zugkraft von mehr als einer Tonne problemlos aufnehmen.
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Eine alternative beispielhafte Variante der vorliegenden Erfindung sieht vor, dass die Öse als separates Bauteil ausgebildet ist und mit einem als endlose Schlaufe ausgebildeten Metallseil im Inneren des Pfostens verbunden wird. Diese Verbindung zwischen Öse und Metallseil kann unmittelbar erfolgen oder auch beispielsweise unter Zwischenschaltung eines weiteren Bauelements, beispielsweise eines Winkels, welcher einerseits mit der Öse und andererseits mit dem Metallseil verbunden wird. Diese Variante hat den Vorteil, dass man bei der Montage das Metallseil nicht durch Löcher im Deckel fädeln muss. Man kann beispielsweise die Öse, die sich oberhalb des Deckels befindet, mit einem Winkel, der im Inneren des Pfostens angeordnet ist, verschrauben.
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Die in den Unteransprüchen genannten Merkmale betreffen bevorzugte Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Aufgabenlösung. Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Detailbeschreibung.
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Nachfolgend wird die vorliegende Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen näher beschrieben.
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Dabei zeigen:
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1 eine schematisch vereinfachte Ansicht einer beispielhaften erfindungsgemäßen Absturzsicherung;
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2 eine schematisch vereinfachte Explosionsdarstellung der erfindungsgemäßen Absturzsicherung von 1;
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3 einen vertikalen Schnitt durch den Pfosten gemäß der Variante von 1 und 2;
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4 eine Draufsicht auf die Fußplatte der Absturzsicherung;
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5 eine Explosionszeichnung einer zweiten beispielhaften Variante der erfindungsgemäßen Absturzsicherung;
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6 einen vertikalen Schnitt durch eine Absturzsicherung gemäß der Variante von 5.
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Nachfolgend wird zunächst auf 1 Bezug genommen. Diese zeigt eine schematisch vereinfachte Ansicht einer erfindungsgemäßen Absturzsicherung. Diese umfasst eine hohlen rohrförmigen Pfosten 10 aus Kunststoff, welcher auf einer Fußplatte 11 steht und von dieser aus etwa vertikal nach oben ragt. Der Pfosten 10 kann an seinem unteren Ende beispielsweise durch Kleben mit der Fußplatte 11 verbunden sein. Die Fußplatte 11 selbst besteht aus Metall und ist beispielsweise auf einem Flachdach verankert. Zur Verankerung der Fußplatte 11 weist diese eine Reihe von Befestigungslöchern 12 auf, so dass diese mit Hilfe von hier nicht dargestellten Schrauben auf einer Unterkonstruktion befestigt werden kann, was in der schematischen vereinfachten Zeichnung gemäß 1 nicht dargestellt ist. Beispielsweise sind vier solcher Befestigungslöcher (Schraublöcher) 12 etwa in den jeweiligen Eckbereichen der im Umriss etwa rechteckigen Fußplatte 11 vorgesehen.
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Aus 2 ist erkennbar, dass ein Deckel 13 für den Pfosten 10 vorgesehen ist, um dessen oberes Ende gegen Feuchtigkeit etc. zu verschließen. Dieser Deckel 13 kann mit seinem axialen unterseitigen kurzen Stutzen in den Pfosten 10 eingeschoben werden. Auf der Fußplatte 11 steht ein Rohrstutzen 14, der erheblich niedriger ist als der Rohrstutzen und dessen Achse etwa vertikal nach oben ragt. Der rohrförmige Pfosten 10 hat einen etwas größeren Durchmesser als der Rohrstutzen 14 und daher kann der Pfosten 10 über den Rohrstutzen gestülpt werden. Pfosten 10 und Rohrstutzen 14 sind im Durchmesser maßlich aufeinander abgestimmt, so dass sich eine axiale Führung beim Aufsetzen des Pfostens 10 auf den Rohrstutzen ergibt. Zur Fixierung des Pfostens 10 kann dieser im unteren Endbereich mit dem Rohrstutzen verklebt werden und/oder mit der Fußplatte 11.
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Ebenfalls in 2 erkennbar ist, dass das im Inneren des Pfostens 10 verlaufende Stahlseil 15 am oberen Ende eine Öse 16 aufweist, welche bei der Montage durch eine beispielsweise schlitzartige Öffnung im Deckel 13 des Pfostens 10 geschoben werden kann und dann oben am Pfosten vorsteht, so dass die Person, die sich sichern möchte, ein Sicherungsseil an dieser Öse 16 einhaken kann. Das Stahlseil 15 erstreckt sich axial im Inneren des Pfostens 10 und hat an seinem unteren Ende ebenfalls eine Öse oder Schlaufe 17, die an einem Haken oder einem anderen geeigneten Befestigungselement eingehakt werden kann, so dass das Stahlseil eine feste Verbindung zur Fußplatte 11 oder zur Unterkonstruktion der Vorrichtung hat. Das Stahlseil 15 ist somit nicht am Pfosten 10 festgelegt, so dass im Falle eines Absturzes das flexible Stahlseil durch die auftretende Querkraft den aus Kunststoff bestehenden Pfosten 10 umreißt und die Zugkraft über die Öse 17 in die Fußplatte 11 bzw. die Unterkonstruktion eingeleitet wird.
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4 zeigt in der Draufsicht die Fußplatte 11 über die die Absturzsicherung an der Unterkonstruktion, beispielsweise einem Flachdach, verankert ist. Der mit der Fußplatte 11 verbundene Stutzen 14 (siehe 2) ist in 4 nicht dargestellt. Man sieht in 4, dass die Befestigungslöcher 12 sich etwa in den Eckbereichen des Fußplatte 11 befinden. In einem mittleren Bereich der Fußplatte 11 sind zwei etwas größere Löcher 18 vorhanden, die dazu dienen, die untere Öse oder Schlaufe 17 (siehe auch 3) durch die Fußplatte 11 hindurch zu führen und somit an das Stahlseil 15 an der Fußplatte zu verankern. Dazu wird die schlaufenartige Öse 17 zweifach durch die Fußplatte 11 hindurch geführt und das freie Ende der Schlaufe wird mit dem Stahlseil 15 fest verbunden. Man kann dies in 3 gut erkennen, aus der auch deutlich wird, dass die Öse durch die beiden Löcher 18 in der Fußplatte hindurch gefädelt ist.
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Nachfolgend wird unter Bezugnahme auf die 5 und 6 eine weitere alternative beispielhafte Ausführungsvariante der vorliegenden Erfindung erläutert. Diese Variante ist in Teilen ähnlich der zuvor anhand der 1 bis 4 beschriebenen Ausführungsvariante. Auch hier ist ein Pfosten 10 aus Kunststoff vorhanden, der auf einer metallischen Fußplatte 11 verankert ist und der im Falle eines Absturzes umgerissen wird, wohingegen die Drahtseilverbindung im inneren des Pfostens dann die Haltekräfte übernimmt und in die Fußplatte 11 einleitet. Auch hier ist der Pfosten 10 über einen Stutzen 14 gestülpt, welcher mit der Fußplatte 11 verbunden ist. Jedoch ist die Ausführung des Drahtseils und dessen Verankerung im oberen Bereich bei der Variante von 5 etwas anders. Das Drahtseil 15 ist hier eine Endlosschlaufe, die ein langgestrecktes U bildet. Im oberen Bereich des Pfostens 10 ist in dessen Inneren ein U-förmiger Winkel 19 angeordnet, welcher jeweils ein Loch in seinen beiden seitlichen Schenkeln aufweist, so dass das obere Ende des endlosen U-förmigen Stahlseils 15 an dem Winkel verankert werden kann. Der Winkel 19 selbst wird wiederum an der Unterseite des Deckels 13 beispielsweise mittels einer Mutter 20 mit einer Öse 16 verbunden, welche bei dieser Variante zu dem Stahlseil 15 separat ausgebildet ist und welche unterseitig einen Gewindestift aufweist, welcher durch ein Loch 21 im Deckel hindurch gesteckt werden kann. Der Winkel 19 hat in seinem horizontalen U-Steg ebenfalls ein Loch für den Durchgang der Mutter 20. Auf diese Weise kann der Winkel 19 beispielsweise durch eine Schraubverbindung mittels der Mutter 20 mit der Öse 16 fest verbunden werden, wobei der Winkel 19 gegen die Unterseite des Deckels 13 gezogen wird. Wie 6 zeigt, entsteht damit eine zugfeste Verbindung zwischen dem endlosen U-förmigen Stahlseil 15 und der oben am Deckel 13 vorstehenden Öse 16, über den Winkel 19. Es ist in diesem Fall nicht notwendig, das Seilende mit der Öse durch den Deckel 13 zu fädeln. Die Funktionalität ist im Prinzip die gleiche wie bei dem oben beschriebenen Ausführungsbeispiel. Im Lastfall wird beim Absturz einer Person die Zugkraft zunächst in die Öse 16 eingeleitet, der aus Kunststoff bestehende Pfosten 10 wird umgerissen und die Zugkräfte werden von der Öse über Winkel 19 und Stahlseil 15 auf die Fußplatte 11 übertragen, welche auf dem Dach fest verankert ist.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Pfosten
- 11
- Fußplatte
- 12
- Schraublöcher
- 13
- Deckel
- 14
- Rohrstutzen
- 15
- Stahlseil
- 16
- Öse
- 17
- Öse
- 18
- Löcher
- 19
- Winkel
- 20
- Mutter
- 21
- Loch
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102006041592 A1 [0003]
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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