DE202012100989U1 - Fensterkantel oder Rahmenprofil für die vertikalen Stücke eines Blendrahmens - Google Patents
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Abstract
Fensterkantel oder Rahmenprofil für die vertikalen Stücke eines Blendrahmens mit einer Rauminnenseite und einer Außenseite, dadurch gekennzeichnet, dass in der Kantel (18) oder dem Rahmenprofil zwei vertikale, eng nebeneinander verlaufende Strömungskanäle (26, 28) mit einem oberen und einem unteren Ende ausgebildet sind, von denen jeder an seinem unteren Ende in eine an der Außenseite (a) vorgesehene Öffnung (32, 38) mündet, während er an seinem oberen Ende in eine an der Raum-innenseite (i) vorgesehene Öffnung (34, 36) mündet.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Fensterkantel oder ein Rahmenprofil für die vertikalen Stücke eines Blendrahmens mit einer Rauminnenseite und einer Außenseite.
- Aus Gründen einer weitgehenden Einsparung von Energie im Bauwesen wurden sowohl national als auch international Verordnungen zum Wärmeschutz erlassen, die eine möglichst lückenlose Luftdichtigkeit aller Räume im Haus anstreben. Auf diese Weise sollen Lüftungswärmeverluste vermieden werden, so dass moderne Fenster so dicht abschließen, dass die in jedem Raum entstehende Luftfeuchtigkeit nicht mehr ausreichend abgeführt werden kann. Die Folge sind wachsende Schadensfälle auf Grund von Kondensatausfall an kalten Oberflächen, insbesondere in der Nähe eines Fensters.
- Um dieses Problem zu lösen, wurden die unterschiedlichsten Konstruktionen entworfen, die zum Teil darauf abzielen, das Fenster auf einem mehr oder weniger großen Bereich des Rahmens mit einem Lüftungseinsatz zu versehen, durch den ein Luftaustausch möglich ist. Da an derartigen Lüftern die Raumluft ungehindert nach außen abströmen kann, steht diese Maßnahme im Widerspruch zu dem Ziel eines Vollwärmeschutzes. Um diesem Nachteil wenigstens teilweise zu begegnen, wurden derartige Lüfter auch mit einem automatischen Schließsystem ausgerüstet. Daneben sind auch nachträglich eingebaute Lüfter bekannt, deren Öffnungen manuell geöffnet und geschlossen werden können.
- Da in allen bekannten Fällen der Durchströmquerschnitt durch den Lüfter verhältnismäßig gering ist, wird das angestrebte Ziel einer verbesserten Lüftung nur unzureichend realisiert. Um hier Abhilfe zu schaffen, sind im Stand der Technik Fenstersysteme mit Oberlicht-Öffnungssystemen bekannt, bei denen die Durchströmfläche zwar größer ist, die Raumluft jedoch ungehindert ausströmen kann, ohne dabei die Lüftungswärmeverluste zu vermeiden.
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Fensterkantel oder ein Rahmenprofil so auszubilden, dass trotz größerer Strömungsquerschnitte der Abwärmeverlust gering gehalten und gleichzeitig die Frischluftzufuhr verbessert werden kann.
- Zur Lösung dieser Aufgabe ist gemäß der Erfindung vorgesehen, dass in der Fensterkantel oder in dem Rahmenprofil für die vertikalen Stücke des Blendrahmens zwei vertikale, eng nebeneinander verlaufende Strömungskanäle mit einem oberen und einem unteren Ende ausgebildet sind, von denen jeder an seinem unteren Ende in eine an der Außenseite vorgesehene Öffnung mündet, während er an seinem oberen Ende in eine an der Rauminnenseite vorgesehene Öffnung mündet.
- Diese Lösung arbeitet nach dem Prinzip eines Wärmetauschers im Gegenstrombetrieb, da die abströmende Raumluft gleichzeitig die einströmende Außenluft erwärmt, so dass die Lüftungswärmeverluste fast vollständig wieder ausgeglichen werden. Die beiden Strömungskanäle erstrecken sich über einen wesentlichen Teil der Höhe des Blendrahmenstücks, so dass in Bezug auf den Strömungsquerschnitt eine große Fläche für die Wärmeübertragung zur Verfügung steht und der Wirkungsgrad entsprechend hoch ist. Das System gemäß der Erfindung verwirklicht damit eine Lüftung mit gleichzeitiger Wärmerückgewinnung.
- Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist an der Außenseite eine erste Öffnung als Eintrittsöffnung für die Außenluft vorgesehen, während die zweite Öffnung eine Austrittsöffnung für Raumluft ist; entsprechend ist an der Innenseite eine der beiden Öffnungen eine Austrittsöffnung für von der Eintrittsöffnung durch den Strömungskanal zuströmende Außenluft, während die weitere Öffnung eine Eintrittsöffnung für durch den anderen Strömungskanal abströmende Raumluft ist.
- Dabei ist es von besonderem Vorteil, wenn die Eintrittsöffnungen einen größeren Öffnungsquerschnitt als die Austrittsöffnungen haben, so dass dort ein größerer Druck durch das einströmende Medium aufgebaut wird, der erst im Strömungskanal mit kleinerem Querschnitt zugunsten einer größeren Durchströmgeschwindigkeit reduziert wird.
- Für einen wirkungsvollen Wärmeaustausch ist es von Vorteil, wenn die Strömungskanäle durch eine der Wärmeübertragung dienende Trennwand voneinander abgeteilt sind. Diese Trennwand kann mit Wärmeleitungsrippen bestückt sein, um den Wärmeaustausch nochmals zu verbessern.
- Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung können die Strömungskanäle in einem aus Metall oder Kunststoff hergestellten Einsatzkörper ausgebildet sein. Damit steht ein Einsatz zur Verfügung, der in einem Rahmen ohne zusätzliche Komponenten integriert werden kann und der unverrottbar ist, was wegen der Feuchtigkeit, die beim Unterschreiten des Taupunktes auftritt, von besonderer Wichtigkeit ist.
- Alternativ ist es auch möglich, die Strömungskanäle als integrale Bestandsteil eines aus Kunststoff oder Leichtmetall hergestellten Rahmenprofils auszubilden.
- Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Schutzansprüchen und aus der folgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen, die in der Zeichnung dargestellt sind. Es zeigen:
-
1 die Ansicht der Innenseite eines Fensters, dessen Fensterrahmen und Blendrahmen aus Holzkanteln hergestellt sind, wobei die beiden vertikalen Stücke des Blendrahmens gemäß der Erfindung ausgebildet sind, -
2 einen Vertikalschnitt durch die Kantel des vertikalen Blendrahmenstücks gemäß der Erfindung, -
3 einen Horizontalschnitt durch den oberen Bereich des Fensterrahmens und des Blendrahmens, -
4 einen horizontalen Schnitt ähnlich der3 im unteren Bereich der Rahmen, -
5 die Ansicht des Fensters der1 von der Außenseite, -
6 einen der2 entsprechenden Vertikalschnitt durch die Kantel des Blendrahmenstücks, -
7 einen Querschnitt ähnlich der3 , -
8 einen Querschnitt im unteren Bereich des Fensters, -
9 in vergrößertem Maßstab einen Schnitt ähnlich dem linken Teil der3 , -
10 eine Variante der9 , -
11 eine weitere Variante der9 , -
12 einen Ausschnitt aus dem oberen Teil einer Kantel mit eingesetzter Muffe und -
13 die Muffe der12 in der Unteransicht. -
1 zeigt ein Fensters10 von der Rauminnenseite. Sowohl der Blendrahmen12 als auch der Fensterrahmen14 sind, wie die3 und4 zeigen, aus Holzkanteln hergestellt. Die3 ,4 und9 zeigen einerseits eine profilierte Vollholz-Kantel16 für den Fensterrahmen14 und eine gemäß der Erfindung ausgebildete Kantel18 für den Blendrahmen12 , die hier aus vier miteinander verleimten Holzschichten20 besteht. -
9 lässt deutlich erkennen, dass in die beiden mittleren Holzschichten20 jeweils ein rechteckiger Hohlraum eingefräst ist, in den ein Einsatzkörper22 eingesetzt ist, der dem Querschnitt des Hohlraumes entspricht und sich, wie2 zeigt, über den größten Teil der Länge der Kantel18 erstreckt. - Der Einsatz
22 ist aus Metall, beispielsweise Aluminium, oder aus Kunststoff hergestellt und durch eine vertikale Trennwand24 in zwei eng nebeneinander verlaufende Strömungskanäle26 ,28 unterteilt. Die Trennwand24 liegt bei diesem Ausführungsbeispiel in der Verbindungsebene30 der beiden miteinander verleimten Holzschichten20 . - Wie
2 weiter zeigt, mündet der näher an der Außenseite a liegende Strömungskanal26 an seinem unteren Ende in eine an der Außenseite a vorgesehene Öffnung32 , während er an seinem oberen Ende in eine an der Rauminnenseite i vorgesehene Öffnung34 mündet. - Entsprechend hat auch der weiter innen liegende Strömungskanal
28 an beiden Enden jeweils eine Öffnung, nämlich eine obere, nach innen weisende Öffnung36 und eine untere, nach außen weisende Öffnung38 . - Die Öffnung
32 des Strömungskanals26 bildet eine Eintrittsöffnung für von außen (a) einströmende Frischluft, die über die obere Öffnung34 in das Rauminnere (i) gelangt. Unterhalb der Ausströmöffnung34 für Frischluft strömt von der Rauminnenseite (i) Raumluft durch die Öffnung36 in den zweiten Strömungskanal28 , den sie über die Öffnung38 nach außen (a) verlässt. - Die Einströmöffnungen
32 und36 haben einen größeren Öffnungsquerschnitt (im Ausführungsbeispiel einen doppelt so großen Querschnitt) als die Austrittsöffnungen34 und38 . Auf diese Weise baut sich an der größeren Eintrittsöffnung32 bzw.36 ein höheren Druck als an den beiden Austrittsöffnungen34 ,38 auf, so dass dort die Luftzufuhr in den jeweiligen Strömungskanal26 ,28 erfolgt. Unmittelbar anschließend gelangt das Medium in den vertikalen Strömungskanal26 ,28 mit kleinerem Querschnitt, wodurch die Durchströmgeschwindigkeit bis zum Austritt erheblich vergrößert wird und ein Durchströmen in die gewünschte Richtung begünstigt. - Das Einströmen der Frischluft in die Eintrittsöffnung
32 wird durch die Tatsache begünstigt, dass im Jahresmittel im Außenbereich ein um etwa 10 Pa höherer Druck als in Innenräumen herrscht. - Die in den Kanal
26 einströmende Frischluft wird durch die im Kanal28 im Gegenstrom abströmende Raumluft erwärmt, so dass sie nach oben steigt, während die abströmende Raumluft aufgrund ihrer Wärmeabgabe kälter wird und im Strömungskanal28 nach unten fällt. - In den Ausführungsbeispielen haben die Strömungskanäle
26 ,28 und ihre zugeordneten Öffnungen32 ,34 ,36 ,38 rechteckigen Querschnitt, was die Integration in die aus Holz hergestellte Kantel18 fertigungstechnisch erleichtert. Daneben ist es aber auch möglich, die Strömungskanäle26 ,28 als integrale Bestandteile eines aus Kunststoff oder Leichtmetall hergestellten Rahmenprofils auszubilden, was hier nicht dargestellt ist. In diesem Fall bietet es sich an, für die Strömungskanäle und die Öffnungen einen runden Querschnitt zu wählen. -
10 zeigt eine Variante, bei der der Einsatzkörper22 mit den beiden Strömungskanälen26 ,28 im Gegensatz zur Ausführung der9 in der Kantel18 außermittig angeordnet ist, so dass zur Außenseite a die wärmedämmende Holzschicht dicker ist als auf der Innenseite i. - In
10 ist ferner angedeutet, dass die Trennwand24 zwischen den beiden Strömungskanälen26 und28 Rippen40 zur Verbesserung der Wärmeübertragung zwischen den beiden Strömungskanälen26 und28 hat. - Eine weitere Variante zeigt
11 , bei der der Einsatzkörper22 im Vergleich zum Beispiel der9 um 90° verdreht in der Kantel18 integriert ist. -
12 zeigt schematisch einen Ausschnitt aus dem oberen Teil einer Kantel18 zur Darstellung einer konstruktiven Möglichkeit zur dichten Abschottung der Einströmöffnung36 gegen die Ausströmöffnung34 . Entsprechendes gilt natürlich auch für den unteren Teil der Kantel18 . Da zur Schaffung der Austrittsöffnung34 in die Kantel18 sowie in beide Strömungskanäle26 und28 und in die Trennwand24 eine horizontale Bohrung eingebracht werden muss, ist es erforderlich, die Verbindung zwischen den beiden Strömungskanälen26 und28 anschließend wieder zu unterbrechen. Hierzu dient eine in13 dargestellte, zylindrische Muffe42 aus Kunststoff oder Gummi, die in die Bohrung eingesetzt wird und sich mit ihrem Außenflansch44 an der Außenseite der Kantel18 anlegt, während ihr inneres Ende46 an der gegenüberliegenden Wand48 des Strömungskanals28 zur Anlage kommt. Die Muffe42 hat an ihrer Unterseite eine Öffnung50 , durch die der Strömungskanal28 mit der Austrittsöffnung34 verbunden ist.
Claims (11)
- Fensterkantel oder Rahmenprofil für die vertikalen Stücke eines Blendrahmens mit einer Rauminnenseite und einer Außenseite, dadurch gekennzeichnet, dass in der Kantel (
18 ) oder dem Rahmenprofil zwei vertikale, eng nebeneinander verlaufende Strömungskanäle (26 ,28 ) mit einem oberen und einem unteren Ende ausgebildet sind, von denen jeder an seinem unteren Ende in eine an der Außenseite (a) vorgesehene Öffnung (32 ,38 ) mündet, während er an seinem oberen Ende in eine an der Raum-innenseite (i) vorgesehene Öffnung (34 ,36 ) mündet. - Fensterkantel oder Rahmenprofil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass an der Außenseite (a) eine erste Öffnung eine Eintrittsöffnung (
32 ) für Außenluft und die zweite Öffnung eine Austrittsöffnung (38 ) für Raumluft ist, und dass an der Innenseite (i) eine der beiden Öffnungen eine Austrittsöffnung (34 ) für von der Eintrittsöffnung (32 ) durch den Strömungskanal (26 ) zuströmende Außenluft ist, während die weitere Öffnung eine Eintrittsöffnung (38 ) für durch den anderen Strömungskanal (28 ) abströmende Raumluft ist. - Fensterkantel oder Rahmenprofil nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Eintrittsöffnungen (
32 ,36 ) einen größeren Öffnungsquerschnitt als die Austrittsöffnungen (34 ,38 ) haben. - Fensterkantel oder Rahmenprofil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Strömungskanäle (
26 ,28 ) durch eine der Wärmeübertragung dienende Trennwand (24 ) voneinander abgeteilt sind. - Fensterkantel oder Rahmenprofil nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Trennwand (
24 ) mit Wärmeleitungsrippen (40 ) bestückt ist. - Fensterkantel oder Rahmenprofil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Strömungskanäle (
26 ,28 ) rechteckigen Querschnitt haben. - Fensterkantel oder Rahmenprofil nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Strömungskanäle (
26 ,28 ) in einem aus Metall oder Kunststoff hergestellten Einsatzkörper (22 ) ausgebildet sind. - Fensterkantel oder Rahmenprofil nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Einsatzkörper (
22 ) zwischen zwei miteinander verbundenen Holzschichten (20 ) der Fensterkantel (18 ) oder des Rahmenprofils angebracht ist. - Fensterkantel oder Rahmenprofil nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Strömungskanäle (
26 ,28 ) integrale Bestandteile eines aus Kunststoff oder Leichtmetall hergestellten Rahmenprofils sind. - Fensterkantel oder Rahmenprofil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sowohl an der Rauminnenseite (i) als auch an der Außenseite (a) die beiden Öffnungen (
34 ,36 ;32 ,38 ) übereinander angeordnet sind. - Fensterkantel oder Rahmenprofil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass am oberen und am unteren Ende der Kantel (
18 ) oder des Rahmenprofils die waagrecht eingearbeitete Austrittsöffnung (34 ,38 ) durch eine Muffe (42 ) gegen den der Eintrittsöffnung (36 ,32 ) zugeordneten Strömungskanal (26 ,28 ) abgedichtet ist, wobei die Muffe (42 ) eine Öffnung (50 ) zur Verbindung der Austrittsöffnung (34 ,38 ) mit dem dieser zugeordneten Strömungskanal (28 ,26 ) hat.
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