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Die Erfindung betrifft eine sanitäre Einrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Derartige sanitäre Einrichtungen befinden sich insbesondere in Toilettenanlagen von öffentlichen Gebäuden, wobei dort typischerweise Räume mit mehreren Urinalen vorgesehen sind. Bei derartigen Sanitären Einrichtungen besteht ein großes hygienisches Problem darin, sich im Bereich des Fußbodens unterhalb der Urinale, insbesondere durch Unachtsamkeiten der Benutzer, Urinreste ansammeln, die zu erheblichen Geruchsbelästigungen führen und ebenso unhygienisch wie abstoßend sind. Ein weiteres Problem besteht darin, dass Benutzer mit den Schuhen die Urinreste sogar noch über den gesamten Fußboden verteilen.
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Da derartige sanitäre Einrichtungen zwar durch Reinigungspersonal gereinigt werden, jedoch typischerweise in relativ großen Zeitintervallen, kann damit das bestehende Hygieneproblem nicht gelöst werden.
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Aus der
DE 692 01 322 T2 ist eine Sanitärzelle mit einer automatischen Reinigungsvorrichtung bekannt. In der Sanitärzelle befindet sich eine Toilette mit einer anhebbaren Klosettbrille, die mit einer Vorrichtung automatisch gereinigt werden kann. Im Bereich unterhalb der Toilette ist ein in den Fußboden integrierter Fußbodenrost mit einem darunter angeordneten Auffangbecken vorgesehen, in welchem Flüssigkeiten und Kleinteile gesammelt werden. Im Bereich des Fußbodenrosts ist eine Serie von Düsen montiert, um das Auffangbecken zu reinigen.
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Eine derartige Düsenanordnung bedingt einen relativ hohen konstruktiven Aufwand. Zudem ist nachteilig, dass derartige Düsen selbst verschmutzen können, wodurch deren Funktion erheblich beeinträchtigt wird.
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Aus der
DE 10 2006 004 508 A1 und der
DE 698 16 591 T2 sind sanitäre Einrichtungen bekannt, welche einen Raum mit einer Toilette aufweisen, wobei der Fußboden des Raumes mit einer Reinigungsvorrichtung selbsttätig gereinigt werden kann. Um den Fußboden flächendeckend reinigen zu können, sind die Reinigungsvorrichtung und der Fußboden relativ zueinander bewegbar angeordnet.
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Derartige Anordnungen sind mit einem erheblichen konstruktiven Aufwand verbunden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, für eine sanitäre Einrichtung der eingangs genannten Art mit geringem konstruktivem Aufwand einen hohen Hygienestandard zu gewährleisten.
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Zur Lösung dieser Aufgabe sind die Merkmale des Anspruchs 1 vorgesehen. Vorteilhafte Ausführungsformen und zweckmäßige Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben.
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Die erfindungsgemäße sanitäre Einrichtung umfasst ein in einem Raum angeordnetes Urinal. Im Fußboden des Raumes ist eine Auffangwanne integriert, die sich in einem Bereich unterhalb des Urinals und in dessen Vorfeld erstreckt. Die offene Oberseite der Auffangwanne ist mit einem Rost abgeschlossen, der eine Konstruktion von Stäben aus Edelstahl aufweist.
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Durch die Ausbildung des Rosts in Form von Stäben aus Edelstahl wird ein Anhaften von Urinresten am Rost mit einfachen Mitteln effizient vermieden. Da somit neben dem Urinal anfallender Urin nicht am Rost anhaftet und so vollständig in die Auffangwanne geführt wird, besteht keine Gefahr, dass die die sanitäre Einrichtung betretende Personen mit ihren Schuhen nach Verlassen des Urinalbereichs Urin über den gesamten Fußboden verteilen.
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Damit wird, ohne dass hierfür dem Rost eine separate Reinigungsvorrichtung zugeordnet sein müsste, der Hygienestandard der Sanitären Einrichtung erheblich erhöht.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung besteht der Rost aus V4A-Edelstahl.
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In diesem Fall besteht der Rost aus sehr hochwertigem Edelstahl, mittel dessen ein Anhaften von Urin besonders effizient vermieden wird.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung weisen die Stäbe des Rosts kreisförmige Querschnitte auf.
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In diesem Fall ist zusätzlich die Geometrie der Stäbe dahingehend angepasst und optioniert, dass sich kein oder möglichst wenig Urin am Rost anlagert.
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Besonders vorteilhaft schließt der Rost bündig mit der Oberseite des Fußbodens ab, wobei die Auffangwanne aus Kunststoff besteht.
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Die so ausgebildete Auffangwanne kann kostengünstig hergestellt werden. Weiterhin besteht die Auffangwanne aus chemikalienbeständigem Kunststoff und weist eine hohe Langzeitstabilität auf, wobei das Material der Auffangwanne insbesondere auch geruchsabweisend ist.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung sind zur Lagefixierung des Rosts Magnete vorgesehen, wobei insbesondere die Magnete als Neodym-Magnete ausgebildet sind.
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Mit diesen Magneten kann der Rost an der Auffangwanne ohne Werkzeuge schnell und einfach montiert werden. Weiterhin ist durch eine geeignete Profilierung der Magnete gewährleistet, dass der Rost exakt in seiner Sollposition an der Auffangwanne angebracht wird.
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Alternativ oder zusätzlich ist der Rost an der Auffangwanne und/oder am Fußboden festgeschraubt.
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Gemäß einer ersten Variante der Erfindung wird die Auffangwanne mit dem Rost bereits bei Neubau, das heißt der Erstfertigstellung der Sanitären Einrichtung eingebaut. Die Dimensionierung des Rosts und der Auffangwanne wird dann in die Planung miteinbezogen.
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In diesem Fall ist es möglich, dass die Auffangwanne einen Ablauf aufweist, an welchem ein Ablaufrohr ausmündet, das einen Siphon aufweist.
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Insbesondere mündet das Ablaufrohr in ein Hauptablaufrohr eines Urinals ein.
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Über den Ablauf kann somit sich in der Auffangwanne ansammelnder Urin selbständig in die Kanalisation abgeführt werden. Dadurch werden Geruchsbelästigungen durch sich ansammelnden Urin effizient vermieden. Der Siphon in dem Ablaufrohr verhindert weiterhin unangenehme Geruchsbelästigungen. Durch die Einleitung des Ablaufrohrs in das Hauptablaufrohr des Urinals kann das Ablaufrohr sehr kurz ausgeführt werden, das heißt der zusätzliche Aufwand für die Verlegung von Rohrleitungen kann gering gehalten werden.
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Gemäß einer zweiten Variante der Erfindung bilden die Auffangwanne und der Rost eine nachrüstbare Einheit.
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In diesem Fall weist die Auffangwanne keinen Ablauf auf, da eine nachträgliche Verlegung von Rohrleitungen zur Einleitung von Flüssigkeiten in die Kanalisation einen zu hohen Aufwand mit sich bringen würde.
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Um in diesem Fall unangenehme Geruchsbelästigungen durch sich in der Auffangwanne ansammelnden Urin zu vermeiden, ist in der Auffangwanne ein Flüssigkeit aufnehmender Einsatz vorgesehen.
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Der Einsatz ist vorzugsweise so ausgebildet, dass dieser den Urin bindet und damit Geruchsentwicklungen verhindert.
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Vorteilhaft bildet der Einsatz eine austauschbare Einheit.
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Der Einsatz kann somit in regelmäßigen Zeitintervallen ausgetauscht werden, so dass über die gesamte Betriebsdauer der Sanitären Einrichtung gewährleistet ist, dass ein funktionsfähiger Einsatz, der hinreichend Flüssigkeit aufnehmen kann, in der Auffangwanne vorhanden ist.
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Der Einsatz ist hinsichtlich Geometrie und Materialbeschaffenheit so ausgebildet, dass mit diesem in der gesamten Auffangwanne vorhandener Urin gebunden werden kann.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung ist der Einsatz von einem antibakterielle Stoffe aufweisenden Vlies gebildet.
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Die so ausgebildete Einheit mit der Auffangwanne, dem Rost und dem Einsatz kann ohne großen Zeitaufwand und mit geringem baulichen Aufwand nachträglich in Sanitären Einrichtungen beliebiger Art installiert werden.
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Beide Varianten der erfindungsgemäßen Sanitären Einrichtung sind äußerst wartungsarm, wobei insbesondere vorteilhaft ist, dass auf automatische Reinigungsvorrichtungen verzichtet werden kann. Ein in größeren Zeitintervallen vorzunehmendes manuelles Reinigen des Rosts und der Auffangwanne durch Absprühen mit einem Reinigungsmittel und nachfolgendem Ausspülen mit Wasser ist ausreichend.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand der Zeichnungen erläutert. Es zeigen:
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1: Schematische Darstellung eines ersten Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Sanitären Einrichtung.
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2: Draufsicht auf die Anordnung gemäß 1.
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3: Schematische Darstellung eines zweiten Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Sanitären Einrichtung.
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4: Einzeldarstellung des Rosts der Anordnung gemäß 3.
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1 zeigt ein erstes Beispiel der erfindungsgemäßen Sanitären Einrichtung 1. Die sanitäre Einrichtung 1 befindet sich in einem Raum einer Toilette eines insbesondere öffentlichen Gebäudes. An einer Seitenwand des Raumes befindet sich ein Urinal 2. Generell kann in einem derartigen Raum auch eine Mehrfachanordnung von Urinalen 2 vorgesehen sein. Zur Ableitung von Flüssigkeiten, das heißt Wasser und Urin aus dem oder jedem Urinal 2 mündet aus einem Auslass des Urinals 2 ein Hauptablaufrohr 3 aus, das in der Seitenwand des Raumes verläuft und in eine Kanalisation einmündet.
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Weiterhin zeigt 1 einen in einer horizontalen Ebene verlaufenden Fußboden 4 des Raumes. In diesem Fußboden 4 ist eine Vertiefung eingearbeitet, die sich im Bereich unterhalb des Urinals 2 und deren Vorfeld, das heißt die Bereiche, die nach vorne und seitlich an den Urinalbereich anschließen, erstrecken.
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In diese Vertiefung ist eine Auffangwanne 5 fest eingebaut. Die Vertiefung ist an die Kontur der Auffangwanne 5 angepasst. Die Auffangwanne 5 besteht vorteilhaft aus einem einzigen Formteil, das insbesondere aus Kunststoff besteht. Die Auffangwanne 5 kann prinzipiell auch mehrteilig ausgebildet sein.
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Bei einer Mehrfachanordnung von Urinalen 2 kann jedem Urinal 2 eine Auffangwanne 5 zugordnet sein. Alternativ kann auch eine große Auffangwanne 5 mehreren Urinalen 2 zugeordnet sein.
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Am tiefsten Punkt der Auffangwanne 5 ist ein Ablauf vorgesehen. An diesem Ablauf mündet ein Ablaufrohr 6, dass in das Hauptablaufrohr 3 des Urinals 2 einmündet. Auf diese Weise werden sich in der Auffangwanne 5 sammelnde Flüssigkeiten, insbesondere Urin und Wasser, vollständig aus der Auffangwanne 5 geführt und in die Kanalisation eingeleitet. In dem Ablaufrohr 6 ist ein als Mini-Siphon 7 ausgebildeter Siphon vorgesehen.
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Die offene Oberseite der oder jeder Auffangwanne 5 ist mit einem Rost 8 vollständig abgeschlossen. Der Rost 8 schließt bündig mit der Oberseite des Fußbodens 4 ab und ist vorzugsweise in Absätzen 9 am Rand der Vertiefung gelagert. Der Rost 8 kann mit Schraubverbindungen oder mit Magneten, welche in 1 nicht gesondert dargestellt sind, an der Auffangwanne 5 und/oder am Rand des grenzenden Fußbodens 4 befestigt werden.
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Der Rost 8 besteht vollständig aus Edelstahlkomponenten, im vorliegenden Fall aus V4A-Edelstal. Der Rost 8 weist eine Anordnung von parallel laufenden Stäben 10 auf, die über einzelne Querträger 11 verbunden sind. Die Stäbe 10 sind in Abstand zueinander angeordnet und weisen jeweils einen über deren Länge konstanten kreisförmigen Querschnitt auf. Im vorliegenden Fall weisen alle Stäbe 10 denselben Querschnitt auf. Die Querträger 11 weisen bevorzugt ebenfalls kreisförmige Querschnitte auf.
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Durch die Ausbildung des Rosts 8 aus Edelstahlkomponenten und durch die kreisförmigen Querschnitte der Stäbe 10 und Querträger 11 ist gewährleistet, dass sich anfallende Urinreste nicht am Rost 8 ablagern sondern sich sofort und ohne Anhaften am Rost 8 in der Auffangwanne 5 sammeln. Von dort werden die Flüssigkeiten sofort in die Kanalisation geführt. Dadurch und durch den Mini-Siphon 7 in dem Ablaufrohr 6 werden unangenehme Geruchsentwicklungen vermieden.
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Die 3 und 4 zeigen ein zweites Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Sanitären Einrichtung 1.
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Auch diese sanitäre Einrichtung 1 befindet sich in einem Raum einer Toilette, wobei sich in diesem Raum wieder wenigstens ein, in den 3 und 4 nicht dargestelltes Urinal 2 befindet.
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In den Fußboden 4 des Raumes ist wieder eine Vertiefung zur Aufnahme einer Auffangwanne 5 eingearbeitet, die im vorliegenden Fall aus einem Formteil aus Kunststoff besteht.
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Die Oberseite der Auffangwanne 5 ist analog zur Ausführungsform gemäß den 1 und 2 mit einem aus V4A-Edelstahl bestehenden Rost 8 verschlossen, der wieder mit dem Fußboden 4 bündig abschließt. Wie insbesondere aus 4 ersichtlich, besteht der Rost 8 analog zur Ausführungsform gemäß den 1 und 2 wieder aus einer Anordnung von parallel in Abstand zueinander verlaufenden Stäben 10, die über Querträger 11 verbunden sind, wobei die Stäbe 10 und Querträger 11 kreisförmige Querschnitte aufweisen.
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Wie aus 3 ersichtlich, weist die Auffangwanne 5 einen ebenen Boden 12 auf, an welchem ein in Umfangsrichtung nach oben hervorstehendes Randsegment 13 vorgesehen ist. Der Boden 12 und das Randsegment 13 sind vollständig geschlossen, das heißt es ist kein Ablauf vorgesehen. Damit braucht auch kein Ablaufrohr 6 von der Auffangwanne 5 zum Hauptablaufrohr 3 des Urinals 2 verlegt werden. Die Auffangwanne 5 mit dem Rost 8 kann damit als nachrüstbare Einheit einfach in bestehenden Toilettenanlagen nachgerüstet werden. Zur Befestigung des Rosts 8 sind am Boden 12 der Auffangwanne 5 Neodym-Magnete 14 vorgesehen. Diese sind in vorgegebenen Sollpositionen so montiert, dass der Rost 8 einfach durch Auflegen der Querträger 11 auf den Neodym-Magneten 14 an der Auffangwanne 5 befestigt wird.
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Die nachrüstbare Einheit wird komplettiert durch einen in die Auffangwanne 5 einlegbaren Einsatz. Im vorliegenden Fall besteht dieser Einsatz aus einem mit antibakteriellen Stoffen behandelten, das heißt versetzten Vlies 15. Das Vlies 15 ist so dimensioniert, dass es sich über die gesamte Fläche der Auffangwanne 5 erstreckt. Das Vlies 15 saugt in die Auffangwanne 5 eingeleitete Flüssigkeiten auf und verhindert unerwünschte Geruchsentwicklungen. In vorgegebenen Zeitintervallen wird das Vlies 15 von dem Reinigungspersonal durch ein neues ersetzt. Dies ist einfach möglich, da der Rost 8 werkzeuglos von der Auffangwanne 5 abgenommen werden kann, da dieser nur durch die Neodym-Magnete 14 an der Auffangwanne 5 befestigt ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Sanitäre Einrichtung
- 2
- Urinal
- 3
- Hauptablaufrohr
- 4
- Fußboden
- 5
- Auffangwanne
- 6
- Ablaufrohr
- 7
- Mini-Siphon
- 8
- Rost
- 9
- Absatz
- 10
- Stab
- 11
- Querträger
- 12
- Boden
- 13
- Randsegment
- 14
- Neodym-Magnet
- 15
- Vlies
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 69201322 T2 [0004]
- DE 102006004508 A1 [0006]
- DE 69816591 T2 [0006]