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Die Erfindung betrifft einen Augenmuschelaufsatz zur Anordnung an einem Gehäuse eines fernoptischen Systems. Beispielsweise ist das fernoptische System als ein monokulares Fernglas, als ein binokulares Fernglas, als ein Fernrohr oder als ein Spektiv ausgebildet.
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Aus dem Stand der Technik ist eine Kappe bekannt, die mit einer Augenmuschel versehen ist und an einem Okulargehäuse eines Fernglases angeordnet ist. So ist in der
DE 103 58 404 B3 eine Anordnung zum drehbaren Verstellen einer Kappe auf einem Okulargehäuse beschrieben. Die Kappe weist auf ihrer Innenseite in axialer Richtung ansteigende Nuten mit Rastvertiefungen in Gleitböden der Nuten auf. An dem Okulargehäuse sind radial nach außen weisende Zapfen angeordnet, die mit den Gleitböden der Nuten in Eingriff stehen und auf den Gleitböden der Nuten und in den Rastvertiefungen unter Vorspannung anliegen. Die Zapfen sind in dem Okulargehäuse federnd gelagert.
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Ferner ist der Anmelderin ein Fernglas bekannt, das einen Augenmuschelaufsatz aufweist, an der eine Augenmuschel angeordnet ist. Der Augenmuschelaufsatz ist an einem Okulargehäuse des Fernglases angeordnet. Der Augenmuschelaufsatz ist derart ausgebildet, dass die Position der Augenmuschel relativ zu einer Linsenfläche eines Okulars, die am nächsten zur Augenmuschel angeordnet ist, einstellbar ist. Demnach ist der Abstand zwischen einem Auge eines Benutzers des bekannten Fernglases und dem Okular einstellbar. Dies ist insbesondere für Brillenträger von Vorteil, da bei dem bekannten Fernglas vorgesehen ist, die Augenmuschel derart zu positionieren, dass die Augenauflagefläche der Augenmuschel in Höhe des Scheitels der vorgenannten Linsenfläche liegt (oder einen Abstand im Bereich von ca. +/–2 mm zum Scheitel der vorgenannten Linsenfläche aufweist). In diesem Falle braucht ein Brillenträger bei Benutzung des Fernglases seine Brille nicht ausziehen, um das volle Sehfeld bei Benutzung des Fernglases zu erlangen. Bei Benutzung ohne Brille kann die Augenmuschel in einem vorgebbaren Abstand von der vorgenannten Linsenfläche positioniert werden, so dass auch hier das volle Sehfeld bei Benutzung des Fernglases erlangt wird.
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Die Einstellung der Position der Augenmuschel erfolgt bei dem bekannten Fernglas durch Drehen einer Verstelleinheit des Augenmuschelaufsatzes entlang einer Rotationssachse, welche der optischen Achse des Fernglases entspricht oder welche parallel zur optischen Achse des Fernglases verläuft. Es hat sich jedoch gezeigt, dass der Augenmuschelaufsatz derart gedreht werden kann, dass aufgrund einer Drehung über eine bestimmte Position hinaus (nachfolgend auch „Überdrehung” genannt) die Befestigung des Augenmuschelaufsatzes an dem Okulargehäuse zerstört oder zumindest so weit aus einem beabsichtigten Verstellbereich verdreht wurde, dass ein Benutzer des Fernglases den Augenmuschelaufsatz nicht mehr an dem Gehäuse des Fernglases oder des Okulars befestigen konnte.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Augenmuschelaufsatz zur Anordnung an einem Gehäuse eines fernoptischen Systems, insbesondere eines Fernglases, anzugeben, so dass eine vorgenannte Überdrehung vermieden werden kann.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch einen Augenmuschelaufsatz mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Ein erfindungsgemäßes fernoptisches System ist durch die Merkmale des Anspruchs 15 gegeben. Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, den beigefügten Ansprüchen und/oder den beigefügten Figuren.
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Erfindungsgemäß ist der Augenmuschelaufsatz zur Anordnung an einem Gehäuse eines fernoptischen Systems vorgesehen. Der erfindungsgemäße Augenmuschelaufsatz weist mindestens eine Führungseinheit sowie mindestens eine Begrenzungseinheit auf, wobei die Begrenzungseinheit an der Führungseinheit angeordnet ist. Ferner ist der erfindungsgemäße Augenmuschelaufsatz mit mindestens einer Augenmuschel und mit mindestens einer Verstelleinheit versehen, wobei die Verstelleinheit an der Augenmuschel angeordnet ist und wobei die Verstelleinheit derart an der Führungseinheit und der Begrenzungseinheit angeordnet ist, dass die Verstelleinheit zur Einstellung einer Position der Augenmuschel relativ zur Führungseinheit und zur Begrenzungseinheit beweglich ausgebildet ist. Bei dem erfindungsgemäßen Augenmuschelaufsatz ist an der Führungseinheit mindestens ein erstes Anschlagselement zur Festlegung mindestens einer ersten Position der Verstelleinheit angeordnet. Darüber hinaus ist an der Begrenzungseinheit mindestens ein zweites Anschlagselement zur Festlegung mindestens einer zweiten Position der Verstelleinheit angeordnet. Die Verstelleinheit weist mindestes ein drittes Anschlagselement auf, wobei in der ersten Position das dritte Anschlagselement an dem ersten Anschlagselement anliegt. Darüber hinaus weist die Verstelleinheit mindestens ein viertes Anschlagselement auf, wobei in der zweiten Position das vierte Anschlagselement an dem zweiten Anschlagselement anliegt.
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Aufgrund der Erfindung sind definierte Endpositionen für die Bewegung der Verstelleinheit vorgegeben. Ein Überdrehen, wie es aus dem Stand der Technik bekannt ist, wird bei der Erfindung vermieden. Zudem haben Überlegungen ergeben, dass die Erfindung weniger Bauteile als der Stand der Technik benötigt, so dass eine kostengünstige Herstellung und Montage ermöglicht wird. Hierauf wird weiter unten näher eingegangen.
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Bei einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Augenmuschelaufsatzes ist es zusätzlich oder alternativ vorgesehen, dass das erste Anschlagselement und/oder das zweite Anschlagselement als Flansch ausgebildet sind. Beispielsweise ist es vorgesehen, dass die Führungseinheit ein erstes Ende und ein zweites Ende aufweist, wobei das erste Anschlagselement am ersten Ende als Flansch angeordnet ist. Bei einem weiteren Ausführungsbeispiel ist es zusätzlich oder alternativ vorgesehen, dass die Begrenzungseinheit ein drittes Ende und ein viertes Ende aufweist, wobei das zweite Anschlagselement am vierten Ende als Flansch angeordnet ist. Die Anordnung der vorgenannten Anschlagselemente ist aber nicht auf die hier genannten Ausführungsbeispiele eingeschränkt. Vielmehr ist jede andere geeignete Anordnung der Anschlagselemente ebenfalls bei der Erfindung anwendbar.
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Bei einer wiederum weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Augenmuschelaufsatzes ist es zusätzlich oder alternativ vorgesehen, dass die Führungseinheit mindestens eine Rastausnehmung aufweist. Ferner ist es vorgesehen, dass die Begrenzungseinheit mindestens ein Rastelement aufweist. Das Rastelement greift in die Rastausnehmung zur Anordnung der Begrenzungseinheit an der Führungseinheit ein. Die Erfindung ist durchaus nicht auf eine einzelne Rastausnehmung und ein einzelnes Rastelement eingeschränkt. Vielmehr kann die Anzahl der Rastausnehmungen und der Rastelemente geeignet gewählt werden. Bei einem Ausführungsbeispiel sind insbesondere zwei Rastausnehmungen und zwei Rastelemente vorgesehen.
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Bei einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Augenmuschelaufsatzes ist es zusätzlich oder alternativ vorgesehen, dass mindestens eine Rastnut an der Verstelleinheit angeordnet ist. Ferner ist an der Begrenzungseinheit mindestens ein Rastnocken angeordnet. Der Rastnocken greift in die Rastnut zur Festlegung einer Relativposition der Verstelleinheit zur Führungseinheit und zur Begrenzungseinheit ein. Beispielsweise ist es vorgesehen, dass die Rastnut eine erste Rastnut ist. Ferner ist an der Verstelleinheit mindestens eine zweite Rastnut angeordnet. Bei diesem Ausführungsbeispiel ist es vorgesehen, dass der Rastnocken in die erste Rastnut zur Festlegung einer ersten Relativposition der Verstelleinheit zur Führungseinheit und zur Begrenzungseinheit eingreift oder dass der Rastnocken in die zweite Rastnut zur Festlegung einer zweiten Relativposition der Verstelleinheit zur Führungseinheit und zur Begrenzungseinheit eingreift. Die Erfindung ist aber nicht auf eine Rastnut oder zwei Rastnuten eingeschränkt. Vielmehr kann bei der Erfindung jegliche geeignete Anzahl an Rastnuten vorgesehen sein. Beispielsweise ist es bei einer Ausführungsform der Erfindung vorgesehen, dass an der Verstelleinheit mindestens eine erste Rastnut, mindestens eine zweite Rastnut, mindestens eine dritte Rastnut und mindestens eine vierte Rastnut angeordnet sind. Jeweils zwei Rastnuten aus der Menge der ersten Rastnut, der zweiten Rastnut, der dritten Rastnut und der vierten Rastnut sind um 60° zueinander versetzt an der Verstelleinheit angeordnet. Beispielsweise bestimmen die Anordnungen der vorgenannten Rastnuten Positionen der Verstelleinheit, wobei jede Position einem bestimmten Abstand der Augenmuschel zu einem Okular eines fernoptischen Systems oder zu einer vollständig eingeschobenen Einstellung der Augenmuschel entspricht. Beispielsweise entspricht ein Einrasten des Rastnockens in der ersten Rastnut einem Abstand von 0 mm. Ein Einrasten des Rastnockens in der zweiten Rastnut entspricht beispielsweise einem Abstand von 4 mm. Ein Einrasten des Rastnockens in der dritten Rastnut entspricht wiederum beispielsweise einem Abstand von 8 mm. Hingegen entspricht ein Einrasten des Rastnockens in der vierten Rastnut beispielsweise einem Abstand von 12 mm.
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Bei einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Augenmuschelaufsatzes ist es zusätzlich oder alternativ vorgesehen, dass der Rastnocken an einem federnden Element der Begrenzungseinheit angeordnet ist. Durch die federnde Ausbildung ist es gewährleistet, dass der Rastnocken sowohl durch Eingreifen des Rastnockens in mindestens eine der vorgenannten Rastnuten eine Rastposition einnehmen kann oder aus dieser Rastposition einfach entfernbar ist. Beispielsweise ist der Rastnocken an einem federnden Ring der Begrenzungseinheit angeordnet.
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Bei einer wiederum weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Augenmuschelaufsatzes ist es zusätzlich oder alternativ vorgesehen, dass an der Rastnut mindestens eine Führungsfläche zur Führung des Rastnockens in die Rastnut hinein oder aus der Rastnut heraus angeordnet ist. Beispielsweise sind eine erste Führungsfläche und eine zweite Führungsfläche vorgesehen, wobei die erste Führungsfläche an einer ersten Seite der Rastnut angeordnet ist und wobei die zweite Führungsfläche an einer zweiten Seite der Rastnut angeordnet ist. Die erste Seite liegt beispielsweise gegenüber der zweiten Seite. Bei einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist es vorgesehen, dass zusätzlich oder alternativ mindestens eine der vorgenannten Führungsflächen rampenartig ausgebildet ist und/oder eine Kurvenfläche aufweist, so dass der Rastnocken gut in Eingriff mit der Rastnut gebracht oder aus der Rastnut wieder entfernt werden kann.
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Bei einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Augenmuschelaufsatzes ist es zusätzlich oder alternativ vorgesehen, dass mindestens eine der Rastnuten aus der Menge der ersten Rastnut, der zweiten Rastnut, der dritten Rastnut und der vierten Rastnut mindestens eine Führungsfläche zur Führung des Rastnockens in diese Rastnut oder aus dieser Rastnut aufweist.
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Bei einer wiederum weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Augenmuschelaufsatzes ist es zusätzlich oder alternativ vorgesehen, dass an der Führungseinheit mindestens eine Führungsausnehmung angeordnet ist. Darüber hinaus ist an der Verstelleinheit mindestens ein Führungssteg angeordnet. Der Führungssteg greift in die Führungsausnehmung zur Führung der Verstelleinheit bei einer Bewegung der Verstelleinheit ein. Bei einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Augenmuschelaufsatzes ist es zusätzlich oder alternativ vorgesehen, dass die Führungsausnehmung nach Art eines Gewindes an einer Außenfläche der Führungseinheit verläuft.
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Zur Vermeidung einer Verschmutzung sowie zur geräuscharmen Verstellung der Verstelleinheit ist es bei einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Augenmuschelaufsatzes zusätzlich oder alternativ vorgesehen, dass zwischen der Verstelleinheit und der Begrenzungseinheit mindestens ein Dichtelement angeordnet ist. Beispielsweise ist das Dichtelement als O-Ring oder Lippendichtung ausgebildet.
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Bei einer wiederum weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Augenmuschelaufsatzes ist es zusätzlich oder alternativ vorgesehen, dass die Führungseinheit, die Begrenzungseinheit und die Verstelleinheit hülsenartig ausgebildet sind. Ferner ist es vorgesehen, dass die Begrenzungseinheit in eine Aufnahme der Führungseinheit eingreift und dass die Verstelleinheit an einem Umfang der Führungseinheit um eine Rotationsachse drehbar angeordnet ist. Insbesondere ist es bei einer weiteren Ausführungsform der Erfindung zusätzlich oder alternativ vorgesehen, dass die Rotationsachse eine Symmetrieachse sowohl der Führungseinheit als auch der Begrenzungseinheit und der Verstelleinheit ist.
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Bei einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Augenmuschelaufsatzes ist es zusätzlich oder alternativ vorgesehen, dass die Führungseinheit, die Begrenzungseinheit und/oder die Verstelleinheit aus einem Kunststoff gebildet sind. Diese Ausführungsform ist besonders kostengünstig in der Herstellung. Ferner sind die federnden Eigenschaften, die das federnde Element, an dem der Rastnocken angeordnet ist, gewährleisten soll, einfach bereitzustellen.
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Die Erfindung betrifft auch ein fernoptisches System mit einem Augenmuschelaufsatz, der mindestens eines der vorstehenden oder nachstehenden Merkmale oder eine Kombination von mindestens zwei der vorstehenden oder nachstehenden Merkmale aufweist. Die Erfindung ist dabei auf kein spezielles fernoptisches System eingeschränkt. Vielmehr betrifft die Erfindung jegliches geeignete fernoptische System, beispielsweise ein monokulares Fernglas, ein binokulares Fernglas, ein Fernrohr oder ein Spektiv.
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Die Erfindung wird nun anhand eines Ausführungsbeispiels mittels Figuren näher erläutert. Dabei zeigen:
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1 eine erste schematische Darstellung eines fernoptisches Systems in Form eines Fernglases;
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2 eine schematische Darstellung in Form einer Explosionszeichnung eines Augenmuschelaufsatzes;
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3 eine Schnittansicht entlang der Linie A-A gemäß 4 des Augenmuschelaufsatzes gemäß 2;
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4 eine Schnittansicht entlang der Linie C-C gemäß 3 des Augenmuschelaufsatzes gemäß 2;
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5 eine Schnittansicht entlang der Linie B-B gemäß 6 des Augenmuschelaufsatzes gemäß 2; sowie
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6 eine Schnittansicht entlang der Linie D-D gemäß 5 des Augenmuschelaufsatzes gemäß 2.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines fernoptischen Systems in Form eines binokularen Fernglases 100 besprochen (nachfolgend nur Fernglas 100 genannt). Es wird aber explizit darauf hingewiesen, dass die Erfindung nicht auf ein binokulares Fernglas eingeschränkt ist. Vielmehr ist die Erfindung für jedes fernoptische System geeignet, beispielsweise auch bei einem Fernrohr.
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1 zeigt eine erste schematische Darstellung des Fernglases 100, welches ein tubusförmiges erstes Gehäuseteil 101 und ein tubusförmiges zweites Gehäuseteil 102 aufweist. Das erste Gehäuseteil 101 ist mit dem zweiten Gehäuseteil 102 über eine Knickbrücke 103 miteinander verbunden. Alternativ können auch mehrere Knickbrücken vorgesehen sein. Die Knickbrücke 103 weist ein erstes Scharnierteil 104 auf, welches an dem ersten Gehäuseteil 101 angeordnet ist. Ferner weist die Knickbrücke 103 ein zweites Scharnierteil 105 auf, welches an dem zweiten Gehäuseteil 102 angeordnet ist. Die relative Position des ersten Gehäuseteils 101 und des zweiten Gehäuseteils 102 kann aufgrund der Knickbrücke 103 eingestellt werden. Auf diese Weise ist es möglich, das erste Gehäuseteil 101 und das zweite Gehäuseteil 102 auf die Pupillendistanz eines Benutzers einzustellen, sodass zum einen das erste Gehäuseteil 101 an dem einen der beiden Augen des Benutzers angeordnet ist und so dass zum anderen das zweite Gehäuseteil 102 an dem anderen der beiden Augen des Benutzers angeordnet ist.
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Ein erster Augenmuschelaufsatz 1A ist an einem Gehäuse eines ersten Okulars (nicht dargestellt), welches im ersten Gehäuseteil 101 angeordnet ist, befestigt. Ferner ist ein zweiter Augenmuschelaufsatz 1B an einem Gehäuse eines zweiten Okulars (nicht dargestellt), welches im zweiten Gehäuseteil 102 angeordnet ist, befestigt. Der erste Augenmuschelaufsatz 1A weist eine erste Augenmuschel 2A auf. Hingegen weist der zweite Augenmuschelaufsatz 1B eine zweite Augenmuschel 2B auf.
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Zur Verdeutlichung der möglichen Einstellung des Abstandes der beiden vorgenannten Augenmuscheln 2A und 2B von den entsprechenden Okularen ist der erste Augenmuschelaufsatz 1A derart dargestellt, dass die erste Augenmuschel 2A einen Abstand von ca. 12 mm von einem Scheitel einer Linsenfläche des entsprechenden Okulars aufweist, welche zu der ersten Augenmuschel 2A am nächsten angeordnet ist (also die „letzte” Linsenfläche des Okulars, durch die ein Lichtstrahl aus dem Okular austritt und in Richtung des ersten Augenmuschelaufsatzes 1A gelangt). Hingegen ist der zweite Augenmuschelaufsatz 1B derart dargestellt, dass die zweite Augenmuschel 2B einen Abstand von ca. 0 mm von einem Scheitel einer Linsenfläche des entsprechenden Okulars aufweist, welche zu der zweiten Augenmuschel 2B am nächsten angeordnet ist (also die „letzte” Linsenfläche des Okulars, durch die ein Lichtstrahl aus dem Okular austritt und in Richtung des zweiten Augenmuschelaufsatzes 1B gelangt).
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2 zeigt nun eine schematische Darstellung in Form einer Explosionszeichnung des ersten Augenmuschelaufsatzes 1A. Der zweite Augenmuschelaufsatz 1B ist baugleich. Die nachfolgenden Anmerkungen gelten daher für den zweiten Augenmuschelaufsatz 1B entsprechend. Nachfolgend wird nun auch auf die 3 bis 6 Bezug genommen, in denen der erste Augenmuschelaufsatz 1A detaillierter dargestellt ist.
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Der erste Augenmuschelaufsatz 1A weist eine Führungseinheit in Form einer Führungshülse 3 auf. Die Führungshülse 3 ist mit einem Gewinde 4 versehen. Mittels des Gewindes 4 wird die Führungshülse 3 und somit auch der erste Augenmuschelaufsatz 1A an dem Gehäuse des Okulars befestigt.
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Der erste Augenmuschelaufsatz 1A weist ferner eine Begrenzungseinheit in Form einer Rasthülse 5 auf. An der Rasthülse 5 sind drei unter 120° zueinander versetzt angeordnete Rastelemente in Form von Haken 7 angeordnet. Im zusammengebauten Zustand des ersten Augenmuschelaufsatzes 1A greift jeder der drei Haken 7 in jeweils eine Rastausnehmung 6 ein, die an der Führungshülse 3 ausgebildet sind. Die Rastausnehmungen 6 sind unter 120° versetzt zueinander an der Umfangsfläche der Führungshülse 3 ausgebildet (vgl. 4). Ferner sind an der Rasthülse 5 zwei unter 180° zueinander versetzt angeordnete Längssegmente 8 ausgebildet, die in Längsnuten der Führungshülse 3 angeordnet sind (vgl. 4). Die Längssegmente 8 stellen sicher, dass für die Haken 7 unerwünschte, aber mögliche Scherkräfte bei der Montage oder Demontage des ersten Augenmuschelaufsatzes 1A an dem Fernglas 100 verringert werden und dass sich die Führungshülse 3 nicht relativ zu der Rasthülse 5 verdreht.
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Der erste Augenmuschelaufsatz 1A weist darüber hinaus eine Verstelleinheit in Form einer Drehhülse 9 auf. Die Drehhülse 9 weist eine Innenseite auf. Entlang der Innenseite sind an einem ihrer Enden Führungsstege 10 angeordnet, welche in Führungsbahnen 11 eingreifen, die am Umfang der Führungshülse 3 ausgebildet sind. Die Führungsbahnen 11 sind als Ausnehmungen ausgebildet. Ferner sind sie trapezförmig ausgebildet. Bei der hier dargestellten Ausführungsform sind drei Führungsbahnen 11 vorgesehen, die unter 120° versetzt zueinander am Umfang der Führungshülse 3 angeordnet sind und mit einer vorgegebenen Steigung verlaufen. Die Steigung ist derart gewählt, dass mit einer Drehung der Drehhülse 9 um die Führungshülse 3 und um die Rasthülse 5 ein Hub von 12 mm bei einer Drehung von 180° erzielt wird (vgl. auch 3, 5 und 6).
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Die Führungshülse 3 weist ein erstes Ende und ein zweites Ende auf. An dem ersten Ende, welches an dem Gehäuse des Okulars angeordnet wird, ist ein erstes Anschlagselement in Form eines ersten Flansches 12 ausgebildet. Ferner ist an der Rasthülse 5 ein zweites Anschlagselement in Form eines zweiten Flansches 13 ausgebildet. Der erste Flansch 12 dient der Festlegung einer ersten Position der Drehhülse 9. Hingegen dient der zweite Flansch 13 zur Festlegung einer zweiten Position der Drehhülse 9. Die Drehhülse 9 wiederum weist ein drittes Anschlagselement in Form einer ersten Anschlagfläche 14 und ein viertes Anschlagselement in Form einer zweiten Anschlagfläche 15 auf (vgl. 3). In der ersten Position liegt die erste Anschlagfläche 14 an dem ersten Flansch 12 an. In der zweiten Position liegt die zweite Anschlagfläche 15 an dem zweiten Flansch 13 an. In der ersten Position ist die erste Augenmuschel 2A praktisch direkt am Okular angeordnet. In der zweiten Position ist die erste Augenmuschel 2A mit einem Abstand von 12 mm zur letzten Linsenfläche des Okulars angeordnet.
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Die erste Position und die zweite Position sind definierte Endpositionen für die Bewegung der Rasthülse 5. Ein Überdrehen, wie es aus dem Stand der Technik bekannt ist, wird vermieden.
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An der Rasthülse 5 ist ferner ein Rastnocken 16 angeordnet, der einstückig mit einem federnden Ring 17 verbunden ist. Die federnden Eigenschaften des federnden Rings 17 sind durch eine Aussparung 18 gewährleistet. Durch den federnden Ring 17 ist der Rastnocken 16 in Richtung auf die Rotationsachse der Drehhülse 9 zu etwas beweglich, beispielsweise in einer Richtung senkrecht zur Rotationsachse.
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An der Drehhülse 9 sind an der Innenseite Rastnuten 19 vorgesehen, nämlich eine erste Rastnut, eine zweite Rastnut, eine dritte Rastnut und eine vierte Rastnut. Jeweils zwei Rastnuten 19 sind um 60° zueinander versetzt an der Drehhülse 9 angeordnet. Der Rastnocken 16 kann in die vorgenannten Rastnuten 19 zum Eingriff gebracht werden (vgl. 6). Beispielsweise bestimmen die Anordnungen der vorgenannten Rastnuten 19 Positionen der Drehhülse 9, wobei jede Position einem bestimmten Abstand der ersten Augenmuschel 2A bzw. der Augenauflagefläche der ersten Augenmuschel 2A zu dem Scheitel der letzten Linsenfläche des Okulars entspricht. Beispielsweise entspricht ein Einrasten des Rastnockens 16 in der ersten Rastnut einem Abstand von 0 mm. Ein Einrasten des Rastnockens 16 in der zweiten Rastnut 19 entspricht beispielsweise einem Abstand von 4 mm. Ein Einrasten des Rastnockens 16 in der dritten Rastnut 19 entspricht wiederum beispielsweise einem Abstand von 8 mm. Hingegen entspricht ein Einrasten des Rastnockens 16 in der vierten Rastnut 19 beispielsweise einem Abstand von 12 mm. Demnach wird hier der gewünschte Hub von 12 mm mit einer Drehung der Drehhülse 9 um 180° erzielt. Es wird aber explizit darauf hingewiesen, dass Erfindung nicht auf die vorgenannten Abstände eingeschränkt ist. Vielmehr können die Rastnuten 19 derart zueinander angeordnet sein, dass jeder geeignete Abstand wählbar ist. Beispielsweise sind die Rastnuten 19 derart zueinander angeordnet, dass folgende Abstände einstellbar sind: 0 mm, 3 mm, 11 mm und 12 mm. Demnach sind die Abstände auch derart wählbar, dass der Unterschied der Abstände, die durch zwei benachbarte Rastnuten erzielt werden, zueinander nicht identisch sein muss.
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Die Montage des ersten Augenmuschelaufsatzes 1A erfolgt wie nachfolgend beschrieben. Zunächst werden die Führungshülse 3 und die Drehhülse 9 miteinander verbunden. Hierzu werden die Führungsstege 10 in die Führungsbahnen 11 eingebracht. Anschließend wird die Rasthülse 5 mit der Führungshülse 3 verbunden. Hierzu werden die Längssegmente 8 in die entsprechenden Aufnahmen an der Führungshülse 3 angeordnet und die Haken 7 in die Rastausnehmungen 6 eingerastet. Im Anschluss daran wird ein Dichtelement in Form eines T-Rings 20 in einer Nut an der Rasthülse 5 angeordnet. Die erste Augenmuschel 2A, die beispielsweise aus einem Gummi gefertigt ist, wird dann über die Drehhülse 9 gestülpt und greift mit einem unteren Ende in eine Nut 22 ein (vgl. 2 und 3).
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An jeder Rastnut 19 sind zwei gegenüberliegend angeordnete Führungsflächen 21 angeordnet, die in 6 exemplarisch dargestellt sind. Ferner sind die Führungsflächen 21 rampenartig ausgebildet und weisen eine Kurvenfläche auf. Die Führungsflächen 21 dienen der Führung des Rastnockens 16 in die Rastnuten 19 hinein oder aus den Rastnuten heraus. Bei einer Drehung der Drehhülse 9 drehen sich die Rastnuten 19 relativ zum Rastnocken 16. Der Rastnocken 16 wird durch die Führungsflächen in eine der Rastnuten 19 geführt oder aus einer der Rastnuten 19 wieder hinausgeführt.
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Bezugszeichenliste
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- 1A
- erster Augenmuschelaufsatz
- 1B
- zweiter Augenmuschelaufsatz
- 2A
- erste Augenmuschel
- 2B
- zweite Augenmuschel
- 3
- Führungshülse (Führungseinheit)
- 4
- Gewinde
- 5
- Rasthülse (Begrenzungseinheit)
- 6
- Rastausnehmung
- 7
- Haken (Rastelement)
- 8
- Längssegmente
- 9
- Drehhülse (Verstelleinheit)
- 10
- Führungsstege
- 11
- Führungsbahnen
- 12
- erster Flansch (erstes Anschlagselement)
- 13
- zweiter Flansch (zweites Anschlagselement)
- 14
- erste Anschlagsfläche (drittes Anschlagselement)
- 15
- zweite Anschlagsfläche (viertes Anschlagselement)
- 16
- Rastnocken
- 17
- federndes Element
- 18
- Aussparung
- 19
- Rastnut
- 20
- T-Ring (Dichtelement)
- 21
- Führungsflächen
- 22
- Nut
- 100
- Fernglas
- 101
- erstes Gehäuseteil
- 102
- zweites Gehäuseteil
- 103
- Knickbrücke
- 104
- erstes Scharnierteil
- 105
- zweites Scharnierteil
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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