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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Bestimmen der auf einen Spanngurt wirkenden Kräfte und Momente, wobei der Spanngurt zur Sicherung eines auf einer Ladefläche eines Transportmittels abgelegten Ladeguts dient.
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Ein immer größer werdendes Problem stellt der Diebstahl von Ladegut dar, das von Ladeflächen eines Transportmittels wie LKWs, Aufliegern oder Anhängern entwendet wird. Ein typischer Diebstahl von Ladegut läuft in etwa wie folgt ab:
Ein Fernfahrer steuert einen Rastplatz an einer Autobahn an, um eine Pause einzulegen. Nachdem er das von ihm gesteuerte Fahrzeug verlassen hat, um sich in ein Restaurant zum Kaffeetrinken oder zum Essen zu begeben, wird während-dessen die Ladefläche von Dieben mit entsprechend vorgehaltenem Gerät wie einem Gabelstapler entladen und das entwendete Ladegut anschließend über die Autobahn abtransportiert. Nachdem der Fernfahrer seiner Pause abgeschlossen hat, findet er sein Fahrzeug ohne das Ladegut wieder. Hinweise, welches Ladegut mit welchem Fahrzeug wann und entlang welcher Strecke befördert wird, können vom Fernfahrer selbst oder von Mitarbeitern der Spedition an die Diebe gegeben werden.
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Die üblicherweise an Fahrzeugen angebrachten Alarmanlagen schlagen nur dann an, wenn die Diebe versuchen, in das Fahrerhaus einzudringen oder wenn das Fahrzeug starken Erschütterungen ausgesetzt wird. Wird jedoch der Diebstahl auf die oben genannte Weise ausgeführt, versagen die handelsüblichen Alarmanlagen. Der so entstandene Schaden beläuft sich jährlich auf ca. 1 Milliarde €.
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Grundsätzlich besteht dieselbe Problematik auch bei Ladegütern, die auf den Ladeflächen von anderen Transportmitteln wie Schiffen, Eisenbahnwagons und Flugzeugen gelagert sind, allerdings ist es für Diebe im Vergleich zu Raststätten deutlich schwerer, aufgrund der Lage und der Sicherung das Ladegut von Häfen, Bahnhöfen oder Flughäfen zu entwenden.
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Sowohl in Schiffen und Flugzeugen als auch bei LKWs und Eisenbahnwagons wird das Ladegut häufig mit Spanngurten gesichert. Dabei übertragen die Spanngurte Kräfte vom Ladegut auf Fixpunkte, wo sie in den Rumpf oder das Chassis eingeleitet werden. Um eine ausreichende Sicherung zu gewährleisten, muss der Spanngurt in einem gewissen Maß vorgespannt werden. Die durch die Spannung auf den Spanngurt wirkenden Kräfte werden aber nicht bestimmt.
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Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung anzugeben, mit der es auf einfache Weise möglich ist, auf den Spanngurt wirkende Kräfte zu bestimmen und Änderungen der Kräfte zu identifizieren.
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Gelöst wird die Aufgabe mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Bevorzugte Ausführungsbeispiele ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Erfindungsgemäß umfasst die Vorrichtung eine Messeinrichtung zum Bestimmen der auf den Spanngurt wirkenden Kräfte zum Erzeugen von entsprechenden Signalen sowie eine Steuereinheit, welche die von der Messeinrichtung erzeugten Signale auswertet und Hinweissignale in Abhängigkeit der bestimmten Kräfte erzeugt. Wird das Ladegut mithilfe des oder der Spanngurte zum Sichern auf der Ladefläche verzurrt, so wird der Spanngurt gestrafft, so dass die auf den Spanngurt wirkenden Kräfte erhöht werden. Gleichzeitig nähert sich der Verlauf des Spanngurts einer Geraden, von der er mit zunehmender Spannung immer weniger abweicht. Die Messeinrichtung kann den Verlauf des Spanngurts beispielsweise mit optischen Mitteln bestimmen, wozu die Vorrichtung eine Kamera umfassen kann, die den Verlauf des Spanngurts und dessen Änderungen mit hinterlegten Algorithmen vergleicht und so auf die momentan auf den Spanngurt wirkende Kraft schließen kann.
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Dabei kann die Steuereinheit so ausgestaltet sein, dass sie registriert, ob der Spanngurt zum Sichern der Ladung ausreichend gestrafft worden ist. Ist dies der Fall, kann beispielsweise ein grünes Licht als optisches Signal erzeugt werden, was einem Bediener anzeigt, dass die Ladung ausreichend gesichert ist. Für den Fall, dass die Spanngurte nicht ausreichend gestrafft worden sind, kann die Steuereinheit beispielsweise ein rotes Licht als optisches Signal oder einen akustischer Warnton erzeugen, um anzuzeigen, dass die Ladung nicht ausreichend gesichert ist. Der Bediener kann die Spannung der Spanngurte entsprechend erhöhen, bis dass die Ladung ausreichend gesichert ist. Sollte sich die Spannung plötzlich ändern, beispielsweise infolge eines Reißens oder aufgrund einer mutwilligen Zerstörung der Spanngurte infolge eines versuchten Diebstahls, kann die Steuereinheit so eingerichtet sein, dass ein entsprechendes Signal erzeugt wird, wiederum in elektronischer, optischer oder akustischer Form. Hierdurch wird dem Benutzer, beispielsweise dem LKW-Fahrer, ein Hinweis darauf gegeben, dass ein außergewöhnlicher Fall vorliegt und dass das Ladegut kontrolliert werden sollte. Die Steuereinheit kann die Änderungen der Signale mit hinterlegten Algorithmen oder Mustern vergleichen und entsprechende Hinweissignale erzeugen, wobei äußere Einflüsse mit berücksichtigt werden können. Lassen die auf die Kontaktbereiche wirkenden Kräfte und Momente langsam nach und ist der Laderaum für eine lange Zeit Erschütterungen ausgesetzt, so ist davon auszugehen, dass es sich um eine Lockerung der Spanngurte infolge der üblichen Belastung im Betrieb handelt. Ein entsprechender Erschütterungssensor kann hierzu an der Ladefläche montiert sein. Folglich kann das Hinweissignal so ausgegeben werden, dass der Benutzer aufgefordert wird, die Gurtspannung nachzuprüfen und zu erhöhen. Wird jedoch ein plötzlicher Abfall der Kräfte und registriert, ohne dass der Erschütterungssensor die während des Transports typischerweise auftretenden Erschütterungen registriert, so kann von einem Diebstahl ausgegangen und ein entsprechendes Alarmsignal erzeugt werden. Die Steuereinheit kann dabei die von der Messeinrichtung erzeugten Signale statisch oder dynamisch auswerten. Eine statische Auswertung liegt dann vor, wenn die Signale in regelmäßigen Abständen, beispielsweise einmal pro Minute, ausgewertet und mit den zuvor erzeugten Signalen verglichen werden. Eine dynamische Auswertung wertet die Signale kontinuierlich aus, so dass die Zeitabstände zwischen zwei Auswertungen sehr klein sind. Insofern kann die erfindungsgemäße Vorrichtung einerseits dazu verwendet werden, die transportgerechte Befestigung des Ladeguts zu kontrollieren und andererseits, einen Diebstahl des Ladeguts zu registrieren.
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Vorteilhafterweise weist der Spanngurt Mittel auf, die mit der Messeinrichtung zum Bestimmen der auf den Spanngurt wirkenden Kräfte zusammenwirken. Diese Mittel können im einfachsten Fall in Form einer elektrischen Leitung ausgeführt sein, die im Spanngurt verlaufen und deren elektrischer Widerstand erfasst wird. Eine plötzliche Änderung des elektrischen Widerstands kann auf ein Reißen des Spanngurts hindeuten, so dass ein Hinweissignal erzeugt wird, welches auf Unregelmäßigkeiten im Spanngurt hindeutet. Alternativ können die Mittel in Form von im Spanngurt angeordneten Metallstücken realisiert sein, deren Position von einer entsprechend ausgebildeten Messeinrichtung erfasst werden können, so dass Rückschlüsse auf die im Spanngurt wirkenden Kräfte gezogen werden können. Darüber hinaus können die Mittel auch als Dehnungsmessstreifen ausgeführt sein, um die Zugkräfte im Spanngurt zu bestimmen.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung umfasst vorzugsweise eine oder mehrere Kontaktbereiche, mit denen die Vorrichtung mit dem Spanngurt so in Wechselwirkung tritt, dass Kräfte vom Spanngurt auf den Kontaktbereich übertragbar sind. In diesem Fall muss der Spanngurt in keiner Weise modifiziert werden, vielmehr werden die vom Spanngurt auf die Kontaktbereiche übertragenen Kräfte von der Messeinrichtung ausgewertet. Hierzu kann die Messeinrichtung beispielsweise Piezoelemente umfassen, um einen Rückschluss auf die auf den Spanngurt wirkenden Kräfte ziehen zu können. Wie oben beschrieben, erzeugt die Messeinrichtung auf die wirkenden Kräfte bezogene Signale, die von der Steuereinheit in entsprechende Hinweissignale umgesetzt werden.
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In einer Weiterbildung umfasst der Kontaktbereich eine oder mehrere Umlenkrollen oder Bolzen zum Umlenken des Spanngurts oder besteht der Kontaktbereich aus den Umlenkrollen oder den Bolzen. In Laderäumen beispielsweise von LKWs, Schiffen oder Flugzeugen werden Umlenkrollen eingesetzt, um die Spanngurte flexibel für die jeweils transportierten Ladegüter einsetzen und ein Höchstmaß an Sicherung garantieren zu können, ohne dass die Zugänglichkeit für die Bediener erschwert wird. Folglich sind Umlenkrollen in vielen Fällen in den Laderäumen bereits vorhanden, so dass sie ohne nennenswerten zusätzlichen Aufwand in die erfindungsgemäße Vorrichtung integriert werden können. Bolzen zum Umlenken des Spanngurts sind ebenfalls einfach zu beziehen und zu verbauen. Die zusätzlichen Kosten halten sich somit in Grenzen, gleichzeitig wird die Benutzerfreundlichkeit in dieser Ausgestaltung erhöht oder zumindest beibehalten. Der Zustand der Umlenkrollen und der Bolzen wird durch die vom Spanngurt aufgebrachte Kraft geändert, beispielsweise die Position oder der Verlauf, der von der Messeinrichtung beispielsweise auf kapazitive, induktive, optische oder akustische Weise registriert wird und Rückschlüsse auf die im Spanngurt wirkenden Kräfte zulässt.
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Eine vorteilhafte Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung zeichnet sich dadurch aus, dass die Messeinrichtung eine Messplatte umfasst, die so mit dem Kontaktbereich zusammenwirkt, dass die Messplatte vom Spanngurt auf den Kontaktbereich übertragene Kräfte aufnimmt. Die Messplatte kann in dieser Weiterbildung als Befestigung der Kontaktbereiche dienen, insbesondere dann, wenn sie als Umlenkrollen oder Bolzen ausgestaltet sind. Es wird eine kompakte Einheit geschaffen, die flexibel in den Laderäumen angebracht und die Anzahl von zusätzlichen Komponenten reduziert werden kann. Durch die vom Spanngurt aufgebrachte Kraft wird der Zustand der Messplatte geändert, wiederum beispielsweise der Verlauf oder die Position. Die Änderung wird in oben beschriebener Weise registriert und ausgewertet.
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Vorteilhafterweise wirkt ein Dehnungsmessstreifen mit der Messplatte zusammen. Dehnungsmessstreifen sind kostengünstig zu beziehende Bauteile, die robust und zuverlässig einsetzbar sind und die selbst kleinste Spannungsänderungen in der Messplatte infolge von auf die Messplatte wirkenden Kräfte und Momente registrieren können. Spannungen können Biege-, Torsions- oder Schubspannungen sein. Hierdurch kann die erfindungsgemäße Vorrichtung kostengünstig und mit hoher Empfindlichkeit bereitgestellt werden.
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Es ist bevorzugt, wenn die Vorrichtung eine Weiterleitungseinrichtung zum Weiterleiten der von der Messeinrichtung erzeugten Signale und/oder der von der Steuereinheit erzeugten Hinweissignale aufweist. Je nach Ausgestaltung kann die Steuereinheit räumlich getrennt von der Messeinrichtung angeordnet werden, so dass beispielsweise bereits im LKW existierende Steuereinheiten mitbenutzt werden können. LKWs verfügen heutzutage üblicherweise über Bordcomputer, die mit in die erfindungsgemäße Vorrichtung einbezogen werden können. Hierdurch werden zusätzliche Bauteile eingespart und der Bauraum gering gehalten. Die Weiterleitungseinrichtung kann ein Funkmodul umfassen. Funkmodule haben eine Reihe von Vorteilen gegenüber einer kabelgebundenen Signalweiterleitung: Zum einen ist es für Diebe nicht möglich, die Weiterleitung der Signale durch Kappen von Leitungen zu verhindern. Weiterhin müssen keine zusätzlichen Kabel im Laderaum verlegt werden, um die erfindungsgemäße Vorrichtung nachträglich zu installieren, was den Nachrüstaufwand deutlich verringert. Außerdem kann das Funkmodul die Signale der Messeinrichtung und/oder die Hinweissignale der Steuereinheit an verschiedene Stellen weiterleiten, beispielsweise in das Cockpit des Flugzeugs oder des LKWs, aber auch an das Handy des Fernfahrers, an die den LKW betreibende Spedition oder an die Polizei. Je nach Art des Signals können schnell geeignete Gegenmaßnahmen getroffen werden, sei es, weil sich die Ladung infolge eines Absinkens der Gurtspannung lockern könnte oder weil von einem Diebstahl ausgegangen werden muss.
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Vorteilhafterweise sind die Steuereinheit und/oder die Messeinrichtung in einem gekapselten Gehäuse angeordnet. Darüber hinaus kann eine Energiequelle zur Versorgung der Messeinrichtung und/oder der Steuereinheit ebenfalls im gekapselten Gehäuse angeordnet sein. Hierdurch wird es Dieben erschwert, die erfindungsgemäße Vorrichtung zu beschädigen und außer Funktion zu setzen. Die Zuverlässigkeit und die Sicherheit der Vorrichtung werden somit erhöht.
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In einer bevorzugten Weiterbildung umfasst die Vorrichtung eine Sabotageerkennungseinheit. Sollten Diebe versuchen, die erfindungsgemäße Vorrichtung zu beschädigen, so kann die Sabotageeinheit ein entsprechendes Alarmsignal erzeugen, um die Diebe abzuschrecken und zu überführen. Hierzu kann die Sabotageeinheit einen Erschütterungssensor aufweisen, der für versuchte Beschädigungen der Vorrichtung typische Erschütterungen oder Unterbrechungen von elektrischen Kontakten registriert.
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Weiterhin weist der Kontaktbereich eine Abrutschsicherung zum Verhindern des Abrutschens des Spanngurts vom Kontaktbereich auf. Die Abrutschsicherung kann beispielsweise Aufrauhungen im Kontaktbereich oder Anschläge umfassen, die ein Abrutschen verhindern. Für die bestimmungsgemäße Funktion der Vorrichtung ist es unerlässlich, dass der Spanngurt mit dem Kontaktbereich in Kontakt steht, zumindest solange er das Ladegut sichert. Ein Abrutschen während der Sicherung könnte zum einen dazu führen, dass die Ladung nicht mehr gesichert wäre und zum anderen, dass die Steuereinheit Hinweissignale ausgibt, die nicht der tatsächlichen Situation entsprechen, also ein Fehlalarm ausgelöst werden könnte. Die Abrutschsicherung reduziert somit die Wahrscheinlichkeit eines Fehlalarms und sorgt dafür, dass die Ladung gesichert bleibt.
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Vorzugsweise umfasst die erfindungsgemäße Vorrichtung eine Geschwindigkeitsmesseinheit zum Ermitteln der Geschwindigkeit des Transportmittels und zum Erzeugen von entsprechenden Geschwindigkeitssignalen, die von der Steuereinheit ausgewertet werden. Die Information über die Geschwindigkeit kann bei der Interpretation des von der Messeinrichtung erzeugten Signals sehr hilfreich sein. In den allermeisten Fällen wird das Ladegut während des Stillstands des Transportmittels von der Ladefläche entfernt, insbesondere bei LKW. Ein plötzlicher Abfall der von der Messeinrichtung ermittelten im Spanngurt wirkenden Kräfte bei Stillstand des LKW deutet auf einen Diebstahl hin, so dass das von der Steuereinheit erzeugte Hinweissignal entsprechend ausgestaltet werden kann. Die Gefahr von Fehlalarmen wird somit verringert. Darüber hinaus kann die Geschwindigkeitsmesseinheit Kriterien vorgegeben, unter welchen die Steuereinheit überhaupt erst Hinweissignale generiert. Wie bereits dargelegt, ist ein Diebstahl eines Ladegutes auf die oben beschriebene Art und Weise nur beim Stillstand oder bei sehr geringer Geschwindigkeit des Fahrzeugs möglich. Sollte die Messeinrichtung Signale erzeugen, welche die Steuereinheit als einen Diebstahl des Ladeguts bewertet, das Fahrzeug sich jedoch mit einer Geschwindigkeit bewegt, bei der ein Diebstahl so gut wie unmöglich ist, wird die Steuereinheit keine entsprechenden Hinweissignale erzeugen und keinen Alarm auslösen. Auch auf diese Art und Weise wird die Zuverlässigkeit der erfindungsgemäßen Vorrichtung erhöht.
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In einer weiteren Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist eine Aktivierungseinheit zum Aktivieren der Vorrichtung vorgesehen. Die Aktivierungseinheit kann einen Sender umfassen, mit dem der Fernfahrer die Vorrichtung wahlweise bequem aus der Ferne aktivieren kann. Somit kann der Fernfahrer selbst entscheiden, wann die erfindungsgemäße Vorrichtung aktiviert sein soll. Es ist jedoch ebenfalls möglich, bestimmte Kriterien zu hinterlegen, bei deren Erfüllen die erfindungsgemäße Vorrichtung automatisch aktiviert wird. Dies kann beispielsweise dann der Fall sein, wenn das Fahrzeug für eine bestimmte Zeitdauer nicht bewegt wird, seine Geschwindigkeit also Null ist. Anstatt die Vorrichtung nach dieser Zeitdauer automatisch zu aktivieren, kann nach dieser Zeitdauer eine Nachricht an das Mobiltelefon des Fernfahrers gesendet werden, die ihn auf die unterbliebene Aktivierung der Vorrichtung hinweist. Hierdurch wird verhindert, dass der Fahrer unabsichtlich die erfindungsgemäße Vorrichtung nicht aktiviert und somit ein Diebstahl unerkannt bleiben kann.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung weist die Vorrichtung eine Alarmanlage zum Sichern der Vorrichtung auf. Mit dieser Ausgestaltung wird verhindert, dass die Vorrichtung durch Diebe vorsätzlich beschädigt und funktionsuntüchtig gemacht wird, um anschließend das Ladegut ungestört entwenden zu können. Üblicherweise weisen Fahrzeuge ohnehin eine Alarmanlage auf, in welche die erfindungsgemäße Vorrichtung integriert werden kann. Die Alarmanlagen werden häufig dadurch aktiviert, dass das Fahrerhaus verriegelt wird. Ist die erfindungsgemäße Vorrichtung in eine bestehende Alarmanlage integriert, so kann auch sie auf dieselbe Art und Weise aktiviert werden, so dass der Fahrer keine zusätzlichen Schritte unternehmen muss. Da das Abschließen des Fahrzeugs zu einer routinemäßigen Maßnahme gehört, wird in dieser Ausgestaltung insbesondere verhindert, dass der Fahrer das Aktivieren der erfindungsgemäßen Vorrichtung vergisst.
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Ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft ein Transportmittel, welches mit einer Vorrichtung gemäß einem der zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiele ausgestattet ist.
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Ein anderer Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bestimmen der auf einen Spanngurt wirkenden Kräfte, wobei der Spanngurt zur Sicherung eines auf einer Ladefläche eines Transportmittels abgelegten Ladeguts dient, umfassend folgende Schritte:
- – Bestimmen der auf den Spanngurt wirkenden Kräfte und Erzeugen von entsprechenden Signalen mittels einer Messeinrichtung zum Erzeugen von entsprechenden Signalen, und
- – Auswerten der von der Messeinrichtung erzeugten Signale und Erzeugen von Hinweissignalen in Abhängigkeit der bestimmten Kräfte mittels einer eine Steuereinheit.
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Die Vorteile und technischen Effekte, die mit dem Transportmittel und dem Verfahren erzielt werden, entsprechen denjenigen, die für die erfindungsgemäße Vorrichtung beschrieben worden sind.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung wird im Folgenden anhand von bevorzugten Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen im Detail beschrieben. Es zeigen
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1 eine Prinzipskizze eines ersten Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
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2 eine Draufsicht auf ein zweites Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
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3 eine Schnittdarstellung durch die in 2 definierte Schnittebene A-A,
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4a) eine in etwa der 3 entsprechende Schnittdarstellung durch ein drittes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung in einem ersten Zustand, und
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4b) das dritte Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung in einem zweiten Zustand.
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Das in 1 dargestellte erste Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung 10 1 wirkt auf folgende Weise mit einem Ladegut 12 zusammen, das auf einer Ladefläche 14 eines nicht dargestellten Transportmittels abgestellt ist: Die Vorrichtung 10 1 umfasst eine Messeinrichtung 16, mit der die Kraft bestimmt werden kann, die auf einen Spanngurt 18 wirkt, mit dem das Ladegut 12 gesichert ist. Der Spanngurt 18 weist im dargestellten Ausführungsbeispiel Mittel 20 auf, die zum Bestimmen der auf den Spanngurt 18 wirkenden Kräfte mit der Messeinrichtung 16 zusammenwirken. Die Mittel 20 sind zum einen als eine im Spanngurt 18 verlaufende elektrische Leitung 22 und zum anderen als im Spanngurt 18 angeordnete Dehnungsmessstreifen 24 ausgeführt. Soll das Ladegut 12 gesichert werden, so muss der Spanngurt 18 gespannt werden. Hierbei wird der Spanngurt 18 gestrafft und gedehnt, was von den Dehnungsmessstreifen 24 registriert wird. Die Messeinrichtung 16 erzeugt entsprechende Signale, die an eine Steuereinheit 26 weitergeleitet werden und von ihr verarbeitet werden können. Die Steuereinheit 26 stellt fest, ob die Kräfte hoch genug sind, um das Ladegut 12 ausreichend zu sichern. Für den Fall, dass die Spannung im Spanngurt 18 während des Transports aus welchen Gründen auch immer nachlässt und somit die vom Spanngurt 18 aufgebrachte Kraft nicht hoch genug ist, um das Ladegut 12 ausreichend zu sichern, gibt die Steuereinheit 26 ein entsprechendes Hinweissignal aus. Der elektrische Widerstand der im Spanngurt 18 verlaufenden elektrischen Leitungen 22 kann ebenfalls gemessen werden. Im Falle eines Reißens des Spanngurts 18 ändert sich der elektrische Widerstand sprunghaft. Die Steuereinheit 26 ist in der Lage zu unterscheiden, ob das Reißen eine Folge einer Überlastung des Spanngurts 18 ist oder ob eine mutwillige Zerstörung stattgefunden hat. Die von der Steuereinheit 26 erzeugten Hinweissignale sind dem Ereignis entsprechend ausgebildet und können über einen nicht dargestellten Signalgeber beispielsweise in elektrischer, akustischer oder optischer Weise ausgegeben werden.
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Bei der in 2 dargestellten zweiten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung 10 2 erfasst die Messeinrichtung 16 die vom Spanngurt 18 auf Kontaktbereiche 28 übertragenen Kräfte, so dass der Spanngurt 18 selbst nicht modifiziert werden muss. Im dargestellten Beispiel umfasst die Vorrichtung 10 2 drei Kontaktbereiche 28, die mit dem Spanngurt 18 in Kontakt treten können. Die Kontaktbereiche 28 sind als Bolzen 30 oder als drehbar gelagerte Umlenkrollen 30 ausgeführt, die an einer Messplatte 31 befestigt sind. Der Spanngurt 18 ist so um die Bolzen 30 geführt, dass er die beiden äußeren Bolzen 30 von einer ersten Seite und den inneren Bolzen 30 von einer zweiten Seite kontaktiert, die der ersten Seite in etwa gegenüberliegt (vgl. 3).
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Weiterhin umfasst die Vorrichtung 102 eine Abrutschsicherung 32, die verhindert, dass der Spanngurt 18 von den Bolzen 30 abrutschen kann. Die Abrutschsicherung 32 umfasst einerseits ein Leitblech 34, welches an den äußeren Bolzen 30 mit geeigneten Befestigungsmitteln 36 befestigt ist. Es wird somit eine Verbindung zwischen den äußeren Bolzen 30 hergestellt, die verhindert, dass der Spanngurt 18 über diese Seite von den Bolzen 30 abrutschen kann. Der innere Bolzen 30 kann auch mit dem Leitblech 34 verbunden sein, liegt aber zumindest am Leitblech 34 an. Andererseits verhindert die Messplatte 31 auf der gegenüberliegenden Seite, dass der Spanngurt 18 von den Bolzen 30 abrutscht.
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In diesem Ausführungsbeispiel sind die Dehnungsmessstreifen 24 auf der den Bolzen 30 abgewandten Seite der Messplatte 31 angeordnet, um den Spannungszustand in der Messplatte 31 zu ermitteln. Die von den Dehnungsmessstreifen 24 erzeugten Signale werden über elektrische Leitungen 38 an die Steuereinheit 26 übertragen, die beispielsweise in Form einer Platine ausgestaltet sein kann und die in einem gekapselten Gehäuse 40 angeordnet ist, um die mutwillige Zerstörung der im Gehäuse 40 angeordneten Komponenten zu erschweren.
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Aus 3 ist die Führung des Spanngurts 18 um die drei Bolzen 30 gut zu erkennen. Weiterhin sind in 3 zwei Ladegüter 12 dargestellt, die mit dem Spanngurt 18 gegen Verrutschen gesichert werden können. In 3 ist der Spanngurt 18 im entlasteten Zustand dargestellt. Soll das Ladegut 12 gesichert werden, wird der Spanngurt 18 gespannt, wodurch auf die beiden äußeren Bolzen 30 je eine in etwa vertikal zur Ladefläche 14 hin gerichtete Kraft und auf den inneren Bolzen 30 eine in etwa vertikal von der Ladefläche 14 weg gerichtete Kraft aufgebracht wird, wie es durch die Pfeile F angedeutet ist. Hierdurch wird der Spannungszustand in der Messplatte 31 verändert, was von den Dehnungsmessstreifen 24 registriert wird. Die entsprechenden Signale werden an die Steuereinheit 26 weitergeleitet. In der Steuereinheit 26 können Algorithmen hinterlegt sein, die bei der Interpretation des von den Dehnungsmessstreifen 24 erzeugten Signals verwendet werden können. Hierbei können die von einer Geschwindigkeitsmesseinheit 42 gesendeten Informationen bezüglich der momentanen Geschwindigkeit des Transportmittels und/oder die Informationen einer Sabotageerkennungseinheit 44 berücksichtigt werden (vgl. 2). Die Sabotageerkennungseinheit 44 kann beispielsweise einen nicht dargestellten Erschütterungssensor enthalten, der die Erschütterungen der Ladefläche 14 und/oder des Gehäuses 40 erfasst. Erschütterungen, die üblicherweise beim Transport bei einer bestimmten Geschwindigkeit auftreten, können von Erschütterungen unterschieden werden, die von Dieben beim Versuch, das Ladegut 12 zu entwenden, erzeugt werden und üblicherweise nicht während des Fahrens des Transportmittels auftreten. Im Gehäuse 40 ist auch eine Energieversorgung 46 untergebracht, um die Vorrichtung 10 2 mit Energie zu versorgen.
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Weiterhin können eine Aktivierungseinheit 48 und eine Alarmanlage 50 vorgesehen sein, um einerseits die Vorrichtung 10 2 wahlweise zu aktivieren oder zu deaktivieren und sie zu schützen. Die Sabotageerkennungseinheit 44 und die Aktivierungseinheit 48 können Teil der Alarmanlage 50 sein.
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Die Steuereinheit 26 kann sämtliche verfügbare Informationen verarbeiten und in plausible Hinweissignale umwandeln, die mittels einer Weiterleitungseinrichtung 52 an eine gewünschte Stelle weitergeleitet werden können. Dabei kann die Weiterleitungseinrichtung 52 ein nicht dargestelltes Funkmodul umfassen, welches die Hinweissignale je nach Inhalt beispielsweise drahtlos an das Cockpit des LKWs oder des Flugzeugs oder an das Handy des Fernfahrers, die Spedition oder die Polizei weiterleiten kann.
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In 4a) ist ein drittes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung 10 3 in einem ersten Zustand dargestellt. Das dritte Ausführungsbeispiel gleicht weitgehend dem zweiten Ausführungsbeispiel, allerdings sind die Bolzen 30 oder die Umlenkrollen in Langlöchern 54 längsverschiebbar angeordnet und werden mit nicht dargestellten Rückstellmitteln, beispielsweise Federn, in eine Ausgangsposition gestellt. Im ersten Zustand ist der Spanngurt 18 nicht gespannt, so dass er in der Vorrichtung 10 den mit der gestrichelten Linie übertrieben dargestellten Verlauf folgt, ohne die Bolzen 30 oder die Umlenkrollen aus der Ausgangsposition zu verstellen. Die Position der Bolzen 30 wird von der Messeinrichtung 16 erfasst, beispielsweise auf optische Weise. Wird nun der Spanngurt 18 zum Sichern des Ladeguts 12 gespannt, so werden die äußeren Bolzen 30 in den Langlöchern 54 nach unten und der mittlere Bolzen 30 im Langloch 54 nach oben verschoben. Die Positionsänderung wird von der Messeinrichtung 16 erfasst. Die Positionen, welche die Bolzen 30 im Langloch 54 einnehmen, lassen einen Rückschluss auf die im Spanngurt 18 wirkende Kraft zu. Reißt der Spanngurt 18, stellen sich die Bolzen 30 wieder in die Ausgangsposition zurück und die Steuereinheit 26 erzeugt ein entsprechendes Hinweissignal.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Vorrichtung
- 12
- Ladegut
- 14
- Ladefläche
- 16
- Messeinrichtung
- 18
- Spanngurt
- 20
- Mittel
- 22
- elektrische Leitung
- 24
- Dehnungsmessstreifen
- 26
- Steuereinheit
- 28
- Kontaktbereich
- 30
- Bolzen, Umlenkrolle
- 31
- Messplatte
- 32
- Abrutschsicherung
- 34
- Leitblech
- 36
- Befestigungsmittel
- 38
- elektrische Leitung
- 40
- gekapseltes Gehäuse
- 42
- Geschwindigkeitsmesseinheit
- 44
- Sabotageerkennungseinheit
- 46
- Energieversorgung
- 48
- Aktivierungseinheit
- 50
- Alarmanlage
- 52
- Weiterleitungseinrichtung
- 54
- Langloch
- F
- Pfeil