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Die Erfindung betrifft eine Beleuchtungseinrichtung, insbesondere einen Fahrzeugscheinwerfer, mit einem Gehäuse, mit einer in dem Gehäuse angeordneten Lichtquelle und mit einer eine Gehäuseöffnung abdeckenden lichtdurchlässigen Abdeckscheibe.
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Im Fahrzeugbau stellen sich heutzutage immer größere Anforderungen an das Design beziehungsweise an das Herausstellen der Markenidentität der Fahrzeughersteller. Mercedes beispielsweise setzt in allen seinen Fahrzeugklassen auf den Mercedes-Stern in Kombination mit dem bekannten Chromgrill. Die Marke BMW baut in alle ihre Baureihen den Design-Aspekt des nierenartigen Kühlergrills ein.
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Neben derartigen Design-Aspekten der Karosserie versuchen die Fahrzeughersteller auch an anderen Stellen des Fahrzeugs auf die Fahrzeugidentität, das heißt auf den Ursprung des Fahrzeugs beziehungsweise auf den Fahrzeughersteller hinzuweisen. So ist es beispielsweise beim Fahrzeughersteller Volkswagen bekannt, auf einem Reflektor eines Fahrzeugscheinwerfers, beispielsweise beim Scheinwerfer des Golf 5 das VW-Logo anzubringen. Dieses VW-Logo ist dann für einen Betrachter, welcher außerhalb beziehungsweise vor einem Fahrzeug steht durch die Abdeckscheibe hindurch sichtbar. Das Logo ist jedoch nur bei ausgeschaltetem Licht sichtbar, da bei angeschaltetem Licht der vor dem Fahrzeug stehende Betrachter nur geblendet werden würde. Die Fahrzeughersteller suchen daher nach immer weiteren Möglichkeiten, ihre Firmenlogos beziehungsweise Markenidentität am Fahrzeug anzubringen.
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Die Erfindung stellt sich daher die Aufgabe, eine Beleuchtungseinrichtung der eingangs genannten Art dahingehend weiterzubilden, dass mit einer derartigen Beleuchtungseinrichtung die Markenidentität eines Fahrzeugs einfach darstellbar ist.
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Diese Aufgabe wird mit einer Beleuchtungseinrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Demgemäß ist vorgesehen, dass von der Lichtquelle im Betrieb ausgesendetes und an einem im Fahrzeugscheinwerfer angeordneten Gegenstand reflektiertes und/oder gebrochenes Licht von einer Abbildungseinrichtung der Beleuchtungseinrichtung derart abbildbar ist, dass der Gegenstand für einen Betrachter als auf oder vor der Abdeckscheibe schwebend erscheint. So kann dem Betrachter der Eindruck vermittelt werden, dass der Gegenstand virtuell außerhalb der Abdeckscheibe beziehungsweise außerhalb des Fahrzeugscheinwerfers schwebt.
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Vorteilhafterweise können mit einem solchen Fahrzeugscheinwerfer die gesetzlichen Vorgaben im Bezug auf die Sichtbarkeit des Lichts erfüllt werden. Die Lichtverteilung eines solchen Fahrzeugscheinwerfers kann sich dabei vorteilhafterweise aus der Lichtverteilung welche vom Reflektor beziehungsweise von der Lichtquelle des Fahrzeugscheinwerfers bereitgestellt wird und der Lichtverteilung des abgebildeten Gegenstands zusammen setzen.
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Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Beleuchtungseinrichtung sieht vor, dass die Abbildungseinrichtung eine Abbildungslinse umfasst, wobei der Gegenstand im Brennpunkt der Abbildungslinse angeordnet ist und die Abbildungslinse derart ausgebildet ist, dass am Gegenstand reflektiertes und/oder gebrochenes Licht durch Brechung in eine Abbildungsebene auf oder vor der Abdeckscheibe abgebildet wird. Dabei kann zusätzlich von der Lichtquelle ausgesendetes und vom Reflektor gebündeltes Licht durch die Abbildungslinse hindurch treten. Die gesetzlichen Anforderungen an die Sichtbarkeit des Lichts vor dem Fahrzeug lassen sich daher ebenfalls erfüllen.
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Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Beleuchtungseinrichtung sieht vor, dass die Abbildungseinrichtung zwei parabolische, einander zugewandte Hohlspiegel umfasst, wobei der erste Hohlspiegel eine Öffnung aufweist, wobei vom proximal zur optischen Achse der Hohlspiegel angeordneten Gegenstand reflektiertes und/oder gebrochenes Licht derart an den Hohlspiegeln reflektiert wird, dass es auf eine Abbildungsebene auf oder vor der Abdeckscheibe abgebildet wird. Licht kann dabei vorteilhafterweise wenigstens zweimal reflektiert werden. Es ist jedoch auch denkbar, das Licht abhängig von der Krümmung beziehungsweise vom Abstand der beiden Hohlspiegel mehr als zweimal reflektiert wird.
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Besonders bevorzugt ist dabei, dass die Lichtquelle in der optischen Achse des ersten Hohlspiegels in einer Lichtquellenöffnung für die Lichtquelle angeordnet ist. Dies ist vorteilhaft, da dann der Gegenstand von hinten beleuchtet werden kann.
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Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn die Öffnung ein nicht verspiegelter Abschnitt des ersten Hohlspiegels aus einem lichtdurchlässigen Material ist. Dies ist vorteilhaft, da im ersten Hohlspiegel kein Durchbruch für die Öffnung geschaffen werden muss. Die Öffnung wird lediglich durch eine Unterbrechung im verspiegelten Abschnitt des ersten Hohlspiegels gebildet.
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Vorteilhafterweise weist die Abdeckscheibe linienartige Strukturen auf. Durch diese linienartigen Strukturen kann die Abdeckscheibe, welche lichtdurchlässig und für einen Betrachter üblicherweise kaum sichtbar ist, für diesen sichtbar gemacht werden. Daher kann beim Betrachter die Illusion des vor der Abdeckscheibe schwebenden Gegenstands noch verstärkt werden.
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Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn der Gegenstand zumindest abschnittsweise lichtdurchlässig ist. Dies ist von Vorteil, da dann beispielsweise ein Kristall in Diamantform oder ein anderer, lichtdurchlässiger Gegenstand in der Beleuchtungseinrichtung angeordnet werden kann und dreidimensional vor der Abdeckscheibe abbildbar ist.
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Vorteilhafterweise ist der Gegenstand eine auf der Lichtquelle angeordnete Blende. Dies ist vorteilhaft, da dann beispielsweise ein Firmenlogo eines Fahrzeugherstellers oder ein beliebiges anderes Symbol, welches in Form einer Blende darstellbar ist, von der Lichtquelle durchleuchtet werden kann und durch die Abbildungseinrichtung in die Abbildungsebene vor der Abdeckscheibe abgebildet werden kann.
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Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Beleuchtungseinrichtung sieht vor, dass der Gegenstand ein Firmenlogo ist. Von einem Betrachter, welcher vor beziehungsweise schräg vor einem Fahrzeug steht kann dann anhand des Firmenlogos beziehungsweise anhand des Gegenstands die Fahrzeugmarke identifiziert werden, da der Betrachter dann das virtuelle Abbild des Firmenlogos, welches vor der Abdeckscheibe abgebildet werden kann, sehen kann.
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Vorteilhafterweise ist die Abbildungseinrichtung derart ausgebildet, dass der Gegenstand vergrößert oder verkleinert abbildbar ist. Dies kann beispielsweise von der Bauart der Abbildungslinse abhängen. Es kann jedoch auch vorgesehen sein, anhand der Krümmung der beiden Hohlspiegel eine Vergrößerung beziehungsweise Verkleinerung des Gegenstandes, welcher vor der Abdeckscheibe abbildbar ist, bereitzustellen. Wenn beispielsweise der erste Hohlspiegel einen größeren Krümmungsradius aufweist als der zweite Hohlspiegel, kann eine Vergrößerung des abgebildeten Gegenstandes bereit gestellt werden. Umgekehrt, also bei einem kleineren Krümmungsradius des ersten Hohlspiegels kann eine Verkleinerung des abgebildeten Gegenstandes vor der Abdeckscheibe erfolgen.
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Eine besonders bevorzugte Ausgestaltung der Beleuchtungseinrichtung sieht vor, dass eine zusätzliche zweite Lichtquelle zur Erfüllung der Sichtbarkeitsfunktion vorgesehen ist. Die Lichtquelle kann dann nur zur Beleuchtung des Gegenstandes eingesetzt werden. Somit kann ermöglicht werden, dass beispielsweise eine Leuchtdiode LED platzsparend direkt hinter einer Blende angeordnet werden kann. Für die Erfüllung der gesetzlichen Sichtbarkeitsanforderungen kann dann nur die separate zweite Lichtquelle im Reflektor beziehungsweise im Fahrzeugscheinwerfer angeordnet sein. Aufgrund der extremen stromsparenden Leuchtdioden LED kann dann eine Standlichtfunktion bereitgestellt werden, welche sich nicht negativ auf die Batteriehaltbarkeit auswirkt. Somit kann auch bei parkenden Fahrzeugen die Illusion des vor der Abdeckscheide schwebenden Gegenstandes ermöglicht werden.
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Besonders bevorzugt ist dabei, wenn die Lichtquelle eine farbwechselnde Lichtquelle, insbesondere eine RGB-Leuchtdiode ist. Somit kann in besonders vorteilhafter Weise ein Farbwechsel des Lichts beispielsweise auf Anforderung des Fahrzeugführers ermöglicht werden.
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Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn der Gegenstand derart auf einer Wechselvorrichtung im Fahrzeugscheinwerfer angeordnet ist, dass der Gegenstand austauschbar ist. Vorzugsweise kann der Gegenstand dann beispielsweise bei der Erstmontage des Fahrzeugscheinwerfers ausgetauscht werden. Somit kann ermöglicht werden, dass unterschiedliche Gegenstände bereits bei der Montage des Fahrzeugscheinwerfers im Fahrzeugscheinwerfer montiert werden können. Die Wechselvorrichtung kann dabei vorteilhafterweise eine Rotationsblende oder eine verschiebliche Blende sein. Diese Rotationsblende oder verschiebliche Blende kann dann vorzugsweise vom Fahrzeugführer derart bedient werden, dass der Gegenstand beziehungsweise die Blende auf Anforderung eines Fahrzeugführers auswechselbar ist.
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Weitere Einzelheiten und vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind der folgenden Beschreibung zu entnehmen, anhand derer die in den Figuren dargestellten Ausführungsformen der Erfindung näher beschrieben und erläutert sind. Es zeigen:
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1 eine schematische Darstellung einer ersten Ausführungsform einer Abbildungseinrichtung für eine erfindungsgemäße Beleuchtungseinrichtung; und
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2 eine schematische Darstellung einer zweiten Ausführungsform einer Abbildungseinrichtung für eine erfindungsgemäße Beleuchtungseinrichtung.
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1 zeigt eine erste Ausführungsform einer Abbildungseinrichtung 10 für eine nicht dargestellte Beleuchtungseinrichtung. Eine in einem Reflektor 12 angeordnete Lichtquelle 14 sendet Licht aus. Dieses von der Lichtquelle 14 ausgesendete Licht wird vom Reflektor 12 in Fahrtrichtung, das heißt in Richtung des Pfeiles 16 gebündelt. Dieses Licht tritt durch eine Abbildungslinse 18 sowie eine gestrichelt dargestellte Abdeckscheibe 20 der nicht dargestellten Beleuchtungseinrichtung hindurch. Ein im Reflektor 12 angeordneter Gegenstand 22 wird ebenfalls vom Licht der Lichtquelle 14 beleuchtet. Dieses Licht kann am Gegenstand 22 reflektiert und/oder gebrochen werden.
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Vom Gegenstand 22 ausgesendetes Licht kann dann derart an der Abbildungslinse 18 gebrochen werden, dass dieses Licht in eine Abbildungsebene 24 vor der Abdeckscheibe 20 abgebildet wird. Ein vor einem Fahrzeug, welches die nicht dargestellte Beleuchtungseinrichtung umfasst, stehender Betrachter kann dann, im Betrieb der Beleuchtungseinrichtung beziehungsweise des Fahrzeugscheinwerfers ein virtuelles Bild 26 des Gegenstands 22 welches auf die Abbildungsebene 24 vor der Abdeckscheibe 20 abgebildet wird, sehen. Dem Betrachter wird daher der Eindruck vermittelt, der Gegenstand 22 schwebe vor der Abdeckscheibe 20.
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2 zeigt eine zweite Ausführungsform der Abbildungseinrichtung 10 für eine nicht dargestellte Beleuchtungseinrichtung beziehungsweise für einen nicht dargestellten Fahrzeugscheinwerfer. Die der 1 entsprechenden Bauteile sind mit den sich entsprechenden Bezugszeichen versehen. In Hohlspiegeln 28, 30 ist ein Gegenstand 22 angeordnet. Dieser Gegenstand ist in der optischen Achse 32 über einer Lichtquelle 14 angeordnet. Diese Lichtquelle 14 ist in einer Lichtquellenöffnung 34 im zweiten Hohlspiegel 30 angeordnet. Der Gegenstand 22 wird dabei im Betrieb von der Lichtquelle 14 beleuchtet. Von der Lichtquelle 14 im Betrieb ausgesendetes Licht wird dann am Gegenstand 32 reflektiert und/oder gebrochen.
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Am Gegenstand reflektiertes und/oder gebrochenes Licht wird wie in 2 gezeigt am ersten Hohlspiegel 28 reflektiert. Dieses am ersten Hohlspiegel 28 reflektierte Licht wird dann in Richtung des zweiten Hohlspiegels 30 reflektiert. Am zweiten Hohlspiegel 30 erfolgt dann eine Reflektion des Lichts in Fahrtrichtung in Richtung des Pfeiles 16. Das Licht kann dann durch eine Öffnung 36 im ersten Hohlspiegel 28 sowie durch die gestrichelt dargestellte Abdeckscheibe 20 hindurch in eine Abbildungsebene 24, welche vor der Abdeckscheibe 20 liegt, abgebildet werden. Auch mit der Abbildungseinrichtung gemäß 2 kann daher analog zu 1 einem Betrachter, welcher vor oder schräg vor einem Fahrzeug steht, welches einen Fahrzeugscheinwerfer mit einer solchen Abbildungseinrichtung 10 umfasst, der Eindruck vermittelt werden, der zwischen den beiden Hohlspiegeln 28, 30 angeordnete Gegenstand 22 schwebe vor der Abdeckscheibe 20.