-
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Funk-Alarmierungssystem nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
-
Funk-Alarmierungssysteme sind aus dem Stand der Technik hinreichend bekannt. Sie weisen üblicherweise mindestens eine Funkfernsteuerungseinrichtung und mindestens eine Alarmierungseinheit auf. Dabei wird von der Funkfernsteuerungseinrichtung beispielsweise durch Betätigen einer Tastatur ein Funksignal ausgesandt, das eine elektronische Adresse der mindestens einen Alarmierungseinheit besitzt. Das von der Alarmierungseinheit empfangene Funksignal wird dort ausgewertet und ein Alarmsignal z. B. als eine entsprechende akustische Reaktion (z. B. ein Signalton) und/oder eine optische Reaktion (z. B. ein Blinklicht) ausgegeben. Solche Alarmierungseinheiten sind beispielsweise als sogenannte Pager, Pieper, Piepser oder Melder bekannt und sind in der Regel kleine, von Personen, tragbare Funkempfänger, die im Rahmen eines Funkdienstes zu Alarmierungszwecken sowie zur Nachrichtenübermittlung an bestimmte Personen eingesetzt werden. Solche Funk-Alarmierungssysteme sind auch bei Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) im Einsatz, beispielsweise als Alarmierungssystem der Feuerwehr, um deren Mitglieder über einen Einsatz zu informieren.
-
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Funk-Alarmierungssystem zu schaffen, das an einen erweiterten, zumindest zum Teil unbekannten, Personenkreis gerichtet ist, wobei die betroffenen Personen keine Alarmierungseinheit bei sich tragen.
-
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die mindestens eine funkansteuerbare Alarmierungseinheit innerhalb und/oder außerhalb eines Gebäudes, einer Gemeinde, einer Straße und/oder einer Landschaft jeweils an einer frei wählbaren Position stationär angeordnet ist.
-
Das bedeutet, dass die Alarmierungseinheit des erfindungsgemäßen Funk-Alarmierungssystems an einem Ort aufgestellt ist, der von vielen betroffenen Personen eingesehen werden kann, wobei die Personen das von der Alarmierungseinheit ausgesandte Alarmsignal entsprechend interpretieren können. Die Alarmierungseinheit kann beispielsweise an Schulen, Kindergärten, Krankenhäusern oder sonstigen öffentlichen Einrichtungen und/oder auch innerhalb der entsprechenden Gebäude, z. B. in Gängen vorgesehen sein und z. B. vor einem Überfall, einem Brand, einem Unfall oder sonst einer beliebigen Gefahr warnen. Das Alarmsignal kann durch jede Person direkt ausgelöst werden, die eine Funkfernsteuerungseinrichtung des Funk-Alarmierungssystems besitzt. Die Kennzeichnung und das Anzeigen einer Gefahr an der Alarmierungseinheit geschieht im Gegensatz zu herkömmlichen Alarmierungsmethoden sofort und ohne Zeitverzug. Bei einer herkömmlichen Alarmierung wird eine Gefahr üblicherweise zuerst einer Zentralstelle gemeldet, die anschließend ihrerseits andere betroffene Personen informiert.
-
Die Alarmierungseinheit kann beispielsweise auch an einer Autobahn angebracht sein und einen Fahrer z. B. vor einem Verkehrsstau oder einem entgegenkommenden Geister- oder Falschfahrer warnen.
-
Die Alarmierungseinheit kann beispielsweise auch als Wegweiser für eine empfohlene Wegführung zu einem bestimmten Ziel in einem Gebäude, einem Wald, zu einem Denkmal oder in einer großflächigen Anlage (Park, Firmengelände, Großbauernhöfe, Museum, etc.) dienen.
-
Die Alarmierungseinheit kann auch zu einer übergeordneten Verkehrsregelung zusätzlich auf einer Ampelanlage angeordnet sein, um beispielsweise eine Kreuzung für Polizei-, Feuerwehr- und/oder Krankenhaus-Einsatzfahrzeuge frei zu machen oder zu halten.
-
Bei großangelegten Bauernhöfen, beispielsweise bei Farmen in den USA, kann die Alarmierungseinheit beispielsweise an den Briefkästen (auch an sogenannte Safety Mailboxes) angeordnet sein, die üblicherweise an befahrenen Straßen postiert sind. So ist es möglich, dem vorbeifahrenden Verkehr eine Gefahr oder Bedrohung im Zusammenhang mit dem Bauernhof zu signalisieren. Die Entfernung von der Straße zu einem Gebäude kann so weit sein, dass eine eventuelle Gefährdung oder ein Unfall im fernen Gebäude lange unbemerkt bleiben würde.
-
In einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass der ausgelöste Alarm optischer und/oder akustischer Natur ist. So können in der Alarmierungseinheit z. B. unterschiedlich ausgebildete Lichtquellen angeordnet sein, die als Warnmittel fungieren. Alternativ oder zusätzlich kann auch ein Lautsprecher angeordnet sein, der ein akustisches Warnsignal aussendet.
-
Bei einer erfindungsgemäßen Weiterbildung ist vorgesehen, dass die Alarmierungseinheit Solarzellen aufweist und die Alarmierungseinheit durch den erzeugten Strom der Solarzellen betreibbar ist. Dazu kann die Alarmierungseinheit mindestens einen Akkumulator zum Speichern des von den Solarzellen erzeugten elektrischen Stroms aufweisen. Dadurch wird eine kontinuierliche Stromversorgung der Alarmierungseinheit gewährleistet, ohne dass sich jemand z. B. um das Auswechseln von Batterien kümmern muss. Die Alarmierungseinheit ist damit jederzeit betriebsbereit.
-
In einer bevorzugten Ausführungsform ist weiterhin vorgesehen, dass die Alarmierungseinheit mehrere unterschiedlich farbig strahlende Lichtquellen aufweist, die einzeln oder gruppenweise von der Funkfernsteuerungseinrichtung ansteuerbar sind. Als Lichtquelle ist wegen des geringen Stromverbrauchs bevorzugt eine Leuchtdiode oder eine Gruppe mehrerer Leuchtdioden vorgesehen, bei denen die Leuchtwirkung durch optisch wirkende Elemente (z. B. Reflektoren oder Lichtleiter) verstärkt werden kann.
-
Die unterschiedlich leuchtenden Farben der Lichtquellen und/oder eine Kombination von mehreren leuchtenden Lichtquellen können dabei jeweils eine vorbestimmte Gefahrenstufe anzeigen. Die einfachste Interpretation der leuchtenden Lichtquellen an der Alarmierungseinheit ist eine Interpretation gemäß der bekannten Bedeutung von Ampelfarben. Andererseits besteht auch die Möglichkeit, insbesondere in einer abgeschlossenen Einheit, z. B. einer Schule, die Interpretation von farbig leuchtenden Lichtquellen beliebig und zweckgebunden zu definieren. Zum Beispiel kann in einer Schule eine weiß leuchtende Lichtquelle eine Pause signalisieren, eine gelb leuchtende Lichtquelle auf eine abgehaltene Klausur in einem Klassensaal eines bestimmten Ganges hinweisen, eine rot leuchtende Lichtquelle auf einen Unfall oder einer sonstigen Gefahr hinweisen und eine rot leuchtende Lichtquelle gemeinsam oder abwechselnd blinkend mit einer blau leuchtenden Lichtquelle auf eine höchste Gefahr, beispielsweise auf einen Amokläufer, hinweisen.
-
In einer Weiterbildung des Funk-Alarmierungssystems sind die Lichtquellen durch die Funkfernsteuerungseinrichtung derart ansteuerbar, dass sie blinken und/oder dass sie entweder in horizontaler Richtung und/oder in vertikaler Richtung leuchten. Dabei kann ein Blinken z. B. auf eine besondere Dringlichkeit hinweisen.
-
In einer bevorzugten Ausführungsform des Funk-Alarmierungssystems leuchten die Lichtquellen der Alarmierungseinheit in horizontaler Richtung. Um aber im besonderen Fall, insbesondere bei außerhalb von Gebäuden angeordneten Alarmierungseinheiten, das Warnsignal auch von einem Flugzeug oder Hubschrauber sichtbar zu machen, ist es möglich, dass die Lichtquellen derart angeordnet sind, dass sie auch in vertikaler Richtung abstrahlen können.
-
Die Alarmierungseinheit ist in einer Ausgestaltung derart ausgebildet, dass ein lesbarer Text illuminierbar ist. Die entsprechenden Taxte sind in der Alarmierungseinheit vorinstalliert und können dann durch die leuchtenden Lichtquellen bei entsprechender Anforderung durch die Funkfernsteuerungseinrichtung an der Alarmierungseinheit illuminieret werden.
-
Ferner ist vorteilhaft, dass das Funk-Alarmierungssystem ein proprietäres System ist, das zwischen der Funkfernsteuerungseinrichtung und der Alarmierungseinheit kodierte Signale überträgt. Das Funk-Alarmierungssystem stellt damit ein autarkes System dar, das verhindert, dass nicht autorisierte Personen fälschlicherweise Alarme auf der Alarmierungseinheit auslösen. Um die Sicherheit des Funk-Alarmierungssystems zu erhöhen, besteht die Möglichkeit, dass die Alarmierungseinheit eine Bestätigungsmeldung über ein korrekt empfangenes und damit korrekt interpretierbares Signal an die Funkfernsteuerungseinrichtung zurücksendet.
-
Weitere Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert. Dabei können die angegebenen Merkmale auch einzeln und in beliebiger, auch von der beschriebenen und dargestellten Kombination abweichenden Kombinationen Gegenstand der Erfindung sein.
-
Die Zeichnung zeigt eine Darstellung eines erfindungsgemäßen Funk-Alarmierungssystems 10, das mindestens eine funkansteuerbare Alarmierungseinheit 12 zum Kennzeichnen oder Anzeigen einer Gefahr und mindestens eine Funkfernsteuerungseinrichtung 14 zum Auslösen eines Alarms aufweist. Die Alarmierungseinheit 12 ist stationär innerhalb und/oder außerhalb eines Gebäudes, einer Gemeinde, einer Straße und/oder einer Landschaft jeweils an einer frei wählbaren Position stationär angeordnet. In der Zeichnung ist die Alarmierungseinheit 12 auf einem fest im Boden eingelassenen freistehenden Mast 18 angeordnet. Sie kann aber auch z. B. an einer Gebäudewand oder auf einer Ampelanlage angeordnet sein.
-
Die Funkfernsteuerungseinrichtung 14 weist eine Antenne 16 auf, über die eine Funkverbindung 20 mit der Alarmierungseinheit 12 aufgebaut werden kann. Dazu weist die Alarmierungseinheit 12 ebenfalls eine Antenne 22 auf.
-
Außerdem sind an der in der Zeichnung dargestellten Alarmierungseinheit 12 mehrere, unterschiedlich farbig strahlende Lichtquellen 24 angeordnet. So kann beispielsweise eine erste Lichtquelle 24 weiß, eine zweite Lichtquelle 24 gelb, eine dritte Lichtquelle 24 rot und eine vierte Lichtquelle blau strahlen. Die Anzahl und die zugeordneten Farben der Lichtquellen 24 sind jedoch beliebig wählbar und sind dem jeweiligen Anwendungsfall entsprechend angepasst. Die in unterschiedlichen Farben leuchtenden Lichtquellen 24 dienen zum Anzeigen einer Gefahr, eines Unfalls oder einer beliebig anderen Situation, in der Hilfe benötigt wird. Jede Farbe einer Lichtquelle 24 oder Kombination von verschiedenen Farben zeigt eine vorbestimmte Gefahrenstufe bzw. einen vorbestimmten Hinweis an. Eine besondere Dringlichkeit kann durch Blinken der Lichtquelle 24 deutlich gemacht werden. Bei einer Ampelanlage könnte bspw. die grüne und/oder rote Leuchte der Ampelanlage durch ein Blinken der Lichtquellen 24 der Alarmierungseinheit 12 in der entsprechenden gleichen Farbe das Durchfahrtsgebot oder Durchfahrtsverbot unterstreichen oder z. B. durch abwechselndes Blinken einer roten und grünen Lichtquelle 24 der Alarmierungseinheit 12 auf eine besondere Gefahr hinweisen.
-
Die Lichtquellen 24 strahlen bevorzugt in horizontaler Richtung ab, können aber bei Bedarf auch derart angeordnet sein, dass sie vertikal abstrahlen, um die Anzeige aus der Luft, z. B. von einem Hubschrauber, sichtbar zu machen. Die Lichtquellen 24 sind einzeln oder gruppenweise von der Funkfernsteuerungseinrichtung 14 über die Funkverbindung 20 ansteuerbar. Sie sind wegen des geringen Stromverbrauchs bevorzugt als Leuchtdiode oder eine Gruppe mehrerer Leuchtdioden ausgebildet, bei denen die Leuchtwirkung durch optisch wirksame Elemente (z. B. Reflektoren oder Lichtleiter) verstärkt werden kann.
-
Es ist auch möglich, dass ein lesbarer Warn- oder Hinweistext illuminiert wird oder dass die Gruppe mehrerer Leuchtdioden einen Text anzeigen. Die entsprechenden Taxte sind in der Alarmierungseinheit 12 vorinstalliert und können dann durch die leuchtenden Lichtquellen 24 bei entsprechender Anforderung durch die Funkfernsteuerungseinrichtung 14 an der Alarmierungseinheit 12 entsprechend optisch hervorgehoben werden.
-
Alternativ oder zusätzlich kann die Alarmierungseinheit 12 auch akustische Signale ausgeben, indem in der Alarmierungseinheit 12 ein Lautsprecher 34 angeordnet ist. Auch der Lautsprecher 34 wird über die Funkfernsteuerungseinrichtung 14 angesteuert. Als akustisches Signal sind Sirenentöne, Klingeltöne oder auch gesprochene Worte, die in der Alarmierungseinheit 12 gespeichert sind, denkbar.
-
Damit die Alarmierungseinheit 12 jederzeit betriebsbereit ist, weist die Alarmierungseinheit 12 weiterhin einen Akkumulator 28 auf, der die Lichtquellen 24 mit elektrischer Energie versorgt. Der Akkumulator 28 speichert elektrische Energie, die von an der Alarmierungseinheit 12 angeordneten Solarzellen 30 erzeugt wird.
-
Zum Ansteuern der Alarmierungseinheit 12 weist die Funkfernsteuerungseinrichtung 14 Bedienknöpfe 32 z. B. einer Tastatur auf. Dabei kann im einfachsten Fall durch die Bedienknöpfe 32 jeweils eine bestimmte Lichtquelle 24 der Alarmierungseinheit 12 angesteuert werden. Durch beispielsweise ein überlanges Drücken eines Bedienknopfes 32 kann die angesteuerte Lichtquelle 24 zum Blinken angeregt werden. Es ist aber auch möglich, dass über die Bedienknöpfe 32 auf der Funkfernsteuerungseinrichtung 14 z. B. eine Funktion auf einem Bedienmenu ausgewählt wird, über das eine gewünschte Reaktion der Lichtquelle 24 bzw. Lichtquellen 24 und/oder des Lautsprechers auf der Alarmierungseinheit 12 erzeugt wird. Welche Lichtquelle 24 bzw. Lichtquellen 24 und/oder welches akustische Signal durch die Auswahl leuchten, blinken oder hörbar sein soll, ist in einer Steuereinheit der Funkfernsteuerungseinrichtung 14 abgespeichert und wird lediglich, durch die Betätigung eines Bedienknopfes 32 abgerufen und an die Alarmierungseinheit 12 über die Funkverbindung 20 übertragen.
-
Das Funk-Alarmierungssystem 10 kann als ein proprietäres System ausgebildet sein, das zwischen der Funkfernsteuerungseinrichtung 14 und der Alarmierungseinheit 12 kodierte Signale überträgt. Das Funk-Alarmierungssystem 10 stellt damit ein autarkes System dar, das verhindert, dass nicht autorisierte Personen fälschlicherweise Alarme auf der Alarmierungseinheit 12 auslösen. Um die Sicherheit des Funk-Alarmierungssystems 10 zu erhöhen, ist es möglich, dass die Alarmierungseinheit 12 eine Bestätigungsmeldung über ein, korrekt empfangenes und damit korrekt interpretierbares Signal an die Funkfernsteuerungseinrichtung 14 zurücksendet.