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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Dosierung von flüssigen Reinigungs- oder Desinfektionsmitteln, die an einem WC-Spülkasten anbringbar ist, umfassend:
- – einen Behälter für Reinigungs- oder Desinfektionsmittel, welches über eine an einer Seitenwand des WC-Spülkastens vorhandene Öffnung ins Innere des WC-Spülkastens zuführbar ist,
- – und ein Rohrstück, das an die besagte Öffnung anschließbar und an dem der Behälter abnehmbar anbringbar ist.
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Eine derartige Vorrichtung ist durch
DE 20 2010 011 815 U1 des Anmelders offenbart worden. Das Rohrstück liegt in Form eines abgestuften Rohrstutzens vor, über den ein spezieller Sitz für den Behälter mit der Seitenwand des WC-Spülkastens verbindbar ist. Die Vorrichtung verfügt über keine Möglichkeit, die Portionen von Reinigungs- oder Desinfektionsmittel exakt vorzubestimmen. Das Reinigungs- oder Desinfektionsmittel wird per Hand gepumpt.
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Die Aufgabe der Erfindung ist, eine alternative gattungsgemäße Vorrichtung zu entwickeln, die einfacher in Handhabung ist und mit der sich das Reinigungs- oder Desinfektionsmittel problemlos dosieren lässt.
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Diese Aufgabe ist durch eine Vorrichtung der eingangs genannten Art gelöst, bei der
- – das Rohrstück ein Rohrbogen ist, welcher in einmontiertem Zustand mit seinem freien Ende nach oben zeigt,
- – der Behälter mit seinem Bodenteil an dem freien Ende des Rohrbogens einsetzbar ist,
- – und dass die Vorrichtung wenigstens einen optischen Sensor zum Aktivieren des Durchflusses des Reinigungs- oder Desinfektionsmittels aufweist, welches der Schwerkraft folgend über den Rohrbogen in den WC-Spülkasten gelangt.
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Der nach oben zeigende Rohrbogen kann an seinem freien Ende aufgeweitet oder mit einer Hülse versehen sein und dort ein Innengewinde zum Aufschrauben des Behälters aufweisen, wenn der Behälter über ein entsprechendes Gegenstück mit Außengewinde verfügt.
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Möglich sind auch andere lösbare, kraft- oder formschlüssige Verbindungen des Behälters mit dem Rohrbogen. Ein mit der Flüssigkeit gefüllter Behälter kann auf ein angespitztes Rohrstück aufgesetzt und gelocht werden, falls der Behälter aus Kunststoff besteht. Das angespitzte Rohrstück kann an einem freien Ende des Rohrbogens, nach außen ragend angeordnet sein.
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Vorzugsweise ist innerhalb des Rohrbogens ein Schlauchabschnitt untergebracht, dessen freies Ende im einmontierten Zustand des Rohrbogens ins Innere des WC-Spülkastens eingeführt ist, so dass das flüssige Reinigungs- oder Desinfektionsmittel in den WC-Spülkasten derart zugeleitet werden kann, dass nicht auf die Innenseite der Seitenwand gespritzt wird, sondern direkt ins Spülwasser gelangt.
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Von Vorteil ist, dass der Rohrbogen einfach über die vorhandene Öffnung am WC-Spülkasten wasserdicht unter Beibehaltung einer ausreichenden Stabilität angeschraubt werden kann.
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Eine Dosierung der Flüssigkeit kann durch eine einfache Sensoreinrichtung erfolgen, die vorzugsweise im unteren Teil des Behälters oder auch am Rohrbogen, falls dieser aus Kunststoff gefertigt ist, angeordnet ist.
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Die Sensoreinrichtung ist als marktüblicher Bausatz erhältlich, umfassend beispielsweise einen optischen Sensor, wie Infrarotsensor, und eine Dosier-Taste zum Einstellen der Dosiermenge von Flüssigkeit. Der Infrarotsensor kann am Bodenteil des Behälters derart angeordnet sein, dass noch ausreichend viel Platz für die berührungslose Betätigung mit der Hand vorhanden ist. Bevorzugt wird jedoch eine Anordnung der Sensoreinrichtung an einer Seitenwand des Behälters.
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Der besagte Bausatz enthaltend wenigstens einen Sensor, wenigstens eine Batterie und Dosier-Taste kann platzsparend in einem auf dem Rohrbogen einsetzbaren bzw. aufschraubbaren Modul in der Form eines Gehäuses untergebracht sein, an dem wiederum der besagte Behälter eingesetzt werden kann.
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Vorzugsweise weist der abnehmbare Behälter eine Standfläche auf, mit der auf eine plane Unterlage, eine Ablage oder auf einen Fußboden stabil gestellt werden kann.
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Der Behälter kann unterschiedliche Formen haben, wie zylindrische, kugelige oder polygonale Form. Es ist auch vorgesehen, dem Behälter eine tierische Gestalt, wie Schwan, Bär u. a. zu verleihen.
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Wesentlich ist, dass der Behälter ein vorbestimmtes Volumen, beispielsweise 1,5 Liter aufweist und an dem Rohrbogen bzw. an dem Gehäuse abnehmbar angebracht werden kann. Wesentlich ist es auch, dass der Behälter oder das Gehäuse oder der Rohrbogen mit der besagten Sensoreinrichtung ausgestattet ist.
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Obwohl der Hauptgedanke ist, für den Durchfluss des Reinigungs- oder Desinfektionsmittels die Schwerkraft auszunutzen, kann in einer abweichenden Ausführungsform der Erfindung eine Mikropumpe vorgesehen sein, welche von der Batterie mit Strom einspeisbar ist. Die Mikropumpe kann eine Peristaltik-Pumpe sein.
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Als Batterie für die Sensoreinrichtung können beispielsweise handelsübliche zylindrische AA-Mignonzellen von der Typengröße AA, Knopfzellen und wiederaufladbare Mignonzellen, wie RAM-Zellen, eingesetzt werden. Bevorzugt sind Lithium-Eisensulfid-Mignonzellen 1,5 V.
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Überlegenswert ist der Einsatz von folienartigen wiederaufladbaren Batterien, beispielsweise sogenannten Papier-Batterien, die extrem flach und elastisch sind und lassen sich biegen oder knicken. Solche papierdünne Lithiumbatterien sind beispielsweise von der Firma Panasonic Industrial Corp. entwickelt worden. Diese polymere „Papier-Batterien” und ähnliche extrem flache Batterien, die auf Licht reagieren, können in die Wandung des Behälters bzw. Gehäuses gemäß der vorliegenden Erfindung eingebaut sein.
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Der Behälter kann wenigstens teilweise aus Kunststoff, Keramik oder Metall hergestellt sein. Die bevorzugte Ausführung ist die aus thermoplastischem Kunststoff, beispielsweise aus HDPE (Polyethylen Hoher Dichte), PET (Polyethylenterephthalat) oder Polypropylen.
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Weiterhin kann der Behälter als Einweg- oder Mehrwegbehälter verwendet sein. Bevorzugt wird eine mehrfache Verwendung, da der Behälter über eine Einfüllöffnung für das Reinigungs- oder Desinfektionsmittel verfügt. Zum Einfüllen eignen sich marktgängige Nachfüllpackungen.
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Die Erfindung ist in Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnung näher erläutert. Die Figuren zeigen:
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1 eine Vorrichtung gemäß Erfindung in einer schematischen Darstellung;
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2 eine zweite Ausführungsform der Vorrichtung, ebenso in einer schematischen Darstellung;
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3 Detail der Befestigung des Rohrbogens am WC-Spülkasten, in einer perspektivischen Ansicht auf das Innere des WC-Spülkastens;
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4 eine andere Ausführungsform der Vorrichtung, mit einem Behälter in Form eines stilisierten Schwans, in einer schematischen Darstellung,
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5 Anordnung eines angespitzten Rohrstücks am freien Ende des Rohrbogens für das Einsetzen eines Einweg-Behälters.
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In 1 ist eine erste Ausführungsform der Vorrichtung (Bezugszahl 100) dargestellt, bestehend aus einem an einem WC-Spülkasten 1 abnehmbar befestigten, metallenen Rohrbogen 3 und einem Behälter 2 aus Polyethylen.
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Der Behälter 2 mit abgerundeten Ecken und Kanten ist quaderförmig und hat ein effektives Volumen von 1,0 Liter. Innerhalb eines Behälter-Umrisses 24 befindet sich eine abdichtend angeordnete, seitlich herausnehmbare Kammer 5, enthaltend eine an sich bekannte, marktübliche Sensoreinrichtung 20 mit einem Infrarot-Sensor 6, einem Batteriefach 21, einer Dosier-Taste 22, einer Kontrollleuchte 23, nicht dargestelltem Ventil, EIN/AUS-Taste etc.
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Die Kammer 5 mit Sensoreinrichtung 20 ist platzsparend in eine Seitenwand 10 des Behälters 2, an seinem Bodenteil 8 eingebaut. Am Behälter 2 ist ein skaliertes Sichtfenster 4 eingebracht, mit dem sich das Flüssigkeitsniveau ablesen lässt. Ferner weist der Behälter 2 eine dem Bodenteil 8 gegenüber liegende, verschließbare Einfüllöffnung 14 auf. Die Einfüllöffnung 14 kann optional durch einen Einsatzdeckel ersetzt werden.
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Der Rohrbogen 3 mit einem innenliegenden, elastischen Schlauchabschnitt 11 ist wasserdicht an eine Öffnung 7 einer Seitenwand 15 des WC-Spülkastens 1 angeschlossen und dort mit einer sich auf der Innenseite der Seitenwand 15 (vgl. 3) angeordneten Kontermutter 26 mit Unterlegscheibe 25 festgelegt. Der Rohrbogen 3 endet an seinem freien Ende 9 mit einer abgestuften Hülse 27 mit Innengewinde 28.
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Der Behälter 2 wird mit seinem Bodenteil 8 auf die Hülse 28 flüssigkeitsdicht aufgeschraubt. Zu diesem Zweck ist am Bodenteil 8 ein Verbindungsstück 18, im vorliegenden Fall ein Gewindestutzen sowie ein nicht dargestellter Dichtungsring vorgesehen. Der Gewindestutzen kann in einem Materialstück mit dem restlichen Behälter 2 gefertigt sein. Der Behälter 2 kann mit dem Rohrbogen 3 auch über einen Rast- oder Bajonettverschluss verbunden sein.
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Nach der Befestigung des Behälters 2 am Rohrbogen 3 ist die Vorrichtung 100 grundsätzlich einsatzbereit. Über die Einfüllöffnung 14 wird das gewünschte Reinigungs- oder Desinfektionsmittel in den Behälter 2 eingegossen. Durch das Drücken der EIN/AUS-Taste wird die Vorrichtung eingeschaltet, die Kontrollleuchte 23 blinkt. Mit einer langsamen Handbewegung in einem Abstand zwischen 1 cm und 10 cm wird der Infrarot-Sensor 6 aktiviert und öffnet das Ventil für eine kurze Zeit, beispielsweise für 10 Sekunden. Die Dosiermenge des Reinigungs- oder Desinfektionsmittels kann mit der Dosier-Taste 22 eingestellt werden. Der in 1 dargestellte Behälter 2 ist ein Mehrweg-Behälter.
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Ein Einweg-Behälter kann gemäß 5 derart an der Hülse 28 des Rohrbogens 3 aufgesetzt werden, dass zuerst mit seinem Gewindestutzen (Verbindungsstück 18) leicht, z. B. mit einer halben Drehung in die Hülse 28 eingedreht bis ein nach oben ragendes, angespitztes Rohrstück 16 mit einer am Gewindestutzen angebrachten Membrane 29 in Kontakt kommt. Durch das weitere Drehen wird die Membrane 29 gelocht.
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Wie die 1 und 3 zeigen, verläuft der Schlauchabschnitt 11 von dem freien Ende 9 des Rohrbogens 3 beginnend über die Öffnung 7 bis zur Kontermutter 26 und ragt mit seinem freien Ende 13 über die Kontermutter 26 nach unten geneigt in Richtung Wasserpegel im Inneren 12 des WC-Spülkastens 1. Auf dieser Weise wird das Reinigungs- oder Desinfektionsmittel nicht auf die Innenseite der Seitenwand gespritzt, sondern gelangt direkt ins Spülwasser.
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In 2 ist eine Vorrichtung 200 zu sehen, die im Wesentlichen aus denselben Teilen, die bei der Beschreibung der 1 auftauchen, besteht. Gleiche Teile sind mit denselben Bezugszahlen bezeichnet. Der Unterschied besteht darin, dass der Rohrbogen 3 mit einem Gehäuse 17 verbunden ist, in dem die Sensoreinrichtung 20 platziert ist. Der Behälter 2 ist an dem Gehäuse 17 einsetzbar. Der Behälter 2 bildet mit dem Gehäuse 17 eine nicht dargestellte Rastverbindung.
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Eine andere, mit Bezugszahl 300 bezeichnete Vorrichtung ist in 4 gezeigt. Anstelle eines prismatischen oder zylindrischen Behälters ist ein Behälter 2 vorgesehen, der eine Tierfigur, im vorliegenden Fall die Figur eines Schwans darstellt. Der Behälter 2 ist am Gehäuse 17 eingesetzt, wie es schematisch in 4 gezeigt worden ist.
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Der Schwan verfügt ebenso über eine an seinem Rücken liegende Einfüllöffnung 14, die optional am Kopf des Vogels angeordnet sein kann. Der Schwan weist außerdem eine Standfläche 19 auf, mit der beispielsweise auf den Fußboden im Baderaum gestellt werden kann.
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Der Behälter 2 mit dem Rohrbogen 3 ist spritzwassergeschützt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- WC-Spülkasten
- 2
- Behälter
- 3
- Rohrbogen
- 4
- Sichtfenster
- 5
- Kammer
- 6
- Infrarot-Sensor
- 7
- Öffnung
- 8
- Bodenteil
- 9
- freies Ende
- 10
- Seitenwand
- 11
- Schlauchabschnitt
- 12
- Innere
- 13
- Ende
- 14
- Einfüllöffnung
- 15
- Seitenwand
- 16
- angespitztes Rohrstück
- 17
- Gehäuse
- 18
- Verbindungsstück
- 19
- Standfläche
- 20
- Sensoreinrichtung
- 21
- Batteriefach
- 22
- Dosier-Taste
- 23
- Kontrollleuchte
- 24
- Behälter-Umriss
- 25
- Unterlegscheibe
- 26
- Kontermutter
- 27
- Hülse
- 28
- Innengewinde
- 29
- Membrane
- 100; 200; 300
- Vorrichtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202010011815 U1 [0002]