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Die Erfindung betrifft einen Hygrostaten zur Regulierung der Luftfeuchtigkeit in einem abgeschlossenen Raum.
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Die Regulierung der Luftfeuchtigkeit spielt in vielen Bereichen der Industrie, zunehmend aber auch in der Gebäudewirtschaft eine wichtige Rolle. In vielen Produktionsstätten und Lagerhallen ist es notwendig, die Luftfeuchtigkeit unterhalb eines bestimmten Grenzwertes oder innerhalb bestimmter Grenzen konstant zu halten. Eine Kondenswasserbildung infolge zu hoher Luftfeuchtigkeit – möglicherweise über einen längeren Zeitraum hinweg – würde ansonsten zu Schäden an Gebäuden, Vorrichtungen und Inventar führen. Dauerhaft hohe Luftfeuchtewerte fördern die Korrosionsbildung an metallischen Oberflächen und begünstigen zudem die Schimmelbildung an kalten Gebäudewänden.
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Darüber hinaus spielt die Luftfeuchtigkeit auch für das Wohlbefinden und die Gesundheit des Menschen eine maßgebliche Rolle. Neben der bereits erwähnten Gefahr von Schimmelbildung bei zu hohen Raumluftfeuchten kann eine zu niedrige Raumluftfeuchte die Verbreitung von bestimmten krankheitserregenden Bakterien und Viren begünstigen, was wiederum eine bedeutende Gefahr für das Wohlbefinden bzw. die Gesundheit des Menschen darstellt. Darüber hinaus führt eine zu geringe Raumluftfeuchte zum Austrocknen der menschlichen Schleimhäute. Eine ausreichende Frischluftversorgung kann diesen Effekten entgegenwirken und für ein angenehmes und gleichermaßen gesundes Raumklima im Wohn- und Arbeitsbereich sorgen.
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Steht keine eigenständige Klimaanlage zur Verfügung, erfolgt die Frischluftzufuhr in der Regel durch den Luftaustausch mit der Außenluft, z. B. über Ventilatoren oder im einfachsten Fall durch das Öffnen eines Fensters. Jedoch wird durch übermäßiges Lüften oder Dauerlüften von Wohn- und Arbeitsräumen, insbesondere in den Wintermonaten, unnötig viel Wärmeenergie an die Umwelt abgegeben. Zudem erhöht eine besonders starke Auskühlung der Wohnräume die Gefahr der Tauwasserbildung sowie die Wahrscheinlichkeit von Schimmelbildung.
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Für eine bedarfsgerechte Lüftung, die einerseits unter Berücksichtigung hygienischer und bauphysikalischer Aspekte und andererseits möglichst energieeffizient erfolgt, stehen derzeit Hygrostaten bereit, die eine permanente Überwachung der Luftfeuchtigkeit in einem geschlossenen Raum ermöglichen. Diese überwachen die Luftfeuchtigkeit unter Berücksichtigung bestimmter Normwerte und regulieren bei Bedarf ein angeschlossenes Gerät zur automatischen Lüftung bzw. Entlüftung des Raumes. Beispielsweise können bei einer zu starken Abweichung des gemessenen Luftfeuchtigkeitswertes von einem definierten Normwert Klimageräte, Ventilatoren oder auch elektromotorisch angetriebene Fensterelemente durch den Hygrostaten angesteuert werden.
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Die vorliegende Erfindung stützt sich auf die aus dem Stand der Technik bekannten Hygrostaten und schlägt eine Erweiterung hinsichtlich der Funktionalität verbunden mit einer verbesserten Bedienbarkeit vor.
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Diese Aufgabe wird durch einen Hygrostaten gemäß den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Demnach umfasst der Hygrostat wenigstens ein manuell bedienbares Betätigungsmittel, das eine manuelle Einflussnahme durch den Benutzer auf den Hygrostaten ermöglicht. Zudem umfasst der Hygrostat ein integriertes Elektronikmodul, das wenigstens eine Sensoreinheit zur Erfassung der Umgebungsluftfeuchtigkeit sowie wenigstens ein Kommunikationsmodul zur mehrkanaligen Kommunikation mit wenigstens einem kommunikativ in Verbindung stehenden externen Gerät aufweist.
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Mehrkanalige Kommunikation bedeutet in diesem Zusammenhang, dass eine parallele bzw. unabhängige Kommunikation des Kommunikationsmoduls mit ein oder mehreren Empfangsgeräten über zwei oder mehrere Übertragungskanäle möglich ist. Die Kommunikationskanäle bzw. das Kommunikationsmodul kann für die uni- bzw. bidirektionale Kommunikation ausgelegt sein, wobei im Fall einer unidirektionalen Kommunikationsfähigkeit der Hygrostat den Sender darstellt.
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Weiterhin umfasst das Elektronikmodul ein Steuermittel, wodurch in Abhängigkeit der Sensordaten der Sensoreinheit ein erstes Steuersignal generierbar und dieses mit Hilfe des Kommunikationsmoduls über einen ersten Übertragungskanal an ein empfangendes Gerät übertragbar ist. Zudem ist in Abhängigkeit des Zustandes wenigstens eines Betätigungsmittels ein zweites Steuersignal generierbar, das über einen zweiten Übertragungskanal des Kommunikationsmoduls an wenigstens ein empfangendes Gerät übertragbar ist. Folglich kann eine unabhängige Ansteuerung ein oder mehrerer Geräte über zwei unabhängige Übertragungskanäle erfolgen, indem zwei verschiedenartige Steuersignale über getrennte Kommunikationskanäle an diese übertragen werden.
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Erfindungsgemäß sind ein oder mehrere Geräte durch den Hygrostaten entweder durch Betätigung des manuell bedienbaren Betätigungsmittels oder automatisiert auf Grundlage der Sensordaten ansteuerbar. Möglich ist eine gezielte Ansteuerung eines einzigen Gerätes, die wahlweise über das Betätigungsmittel oder alternativ auf Grundlage der Sensordaten erfolgt. Ferner besteht die Möglichkeit, über den Hygrostaten zwei oder mehrere Geräte anzusteuern, wobei beispielsweise ein Gerät über das Betätigungsmittel und ein weiteres Gerät auf Grundlage der Sensordaten ansteuerbar ist.
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Die Messwerterfassung durch die Sensoreinheit kann vorzugsweise kontinuierlich, in zyklischen Abständen oder zu definierbaren Zeitpunkten erfolgen. Die Reduktion auf zyklische Abstände bzw. definierte Zeitpunkte bringt eine spürbare Energieeinsparung des Elektronikmoduls mit sich.
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Das Steuermittel kann als gängiger Mikrocontroller ausgeführt sein, der zur Ausführung der beschriebenen Funktionen auf eine Softwareroutine zurückgreift. Alternativ kann das Steuermittel zumindest teilweise in Hardware umgesetzt sein.
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Bei wenigstens einem Steuersignal kann es sich beispielsweise um ein Schaltsignal handeln, das zur Aktivierung bzw. Deaktivierung eines externen Gerätes dient.
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Besonders vorteilhaft ist die Kommunikation des Kommunikationsmoduls mit wenigstens einem externen Gerät per Funkübertragung. Bevorzugt sind alle Übertragungskanäle für Funkverbindungen ausgelegt. Möglich ist es jedoch auch, dass beispielsweise ein Übertragungskanal auf einem Funkstandard basiert und ein weiterer Übertragungskanal auf einen leitungsgebundenen Kommunikationsstandard setzt.
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Insbesondere werden die Schaltsignale zum Aktivieren und Deaktivieren der empfangenden Geräte per Funk an einen mit dem externen Gerät gekoppelten Funkempfänger gesendet. Derartige Lösungen eröffnen eine denkbar einfache Nachrüstmöglichkeit bestehender Systeme, insbesondere in Umgebungen, wo das Verlegen einer Kabelverbindung zwischen Hygrostat und externem Gerät problematisch bzw. nicht erwünscht ist.
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Vorzugsweise kann der Hygrostat in Form eines bekannten Wandtasters ausgeführt sein. Denkbar ist eine Ausführung des Wandtasters als Unter- bzw. Überputzvariante. Die Ausführung als Unterputzvariante eignet sich beispielsweise zum Einbau in eine vorhandene Wandeinbaudose. Die Gehäusefront ist dabei derart gestaltet, so dass das Gerät nahtlos in gängige Schalterprogramme integrierbar ist.
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Wenigstens ein Betätigungsmittel ist bei einer Ausführung des Hygrostaten als Wandtaster ein Wippenelement, wobei jeder Wippenzustand die Generierung eines entsprechenden Steuersignals veranlasst.
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Das oder die Wippenelemente können beispielsweise auf dem Elektronikmodul aufgebracht sein. In diesem Fall ist für eine zuverlässige Sensormessung der unter dem Wippenelement liegenden Sensoreinheit wenigstens ein Durchlass im Wippenelement zweckmäßig.
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Die Erfassung des Schaltzustandes wenigstens eines Wippenelementes wird bevorzugt auf Grundlage ein oder mehrerer Mikroschalter realisiert, die verteilt auf dem Elektronikmodul zwischen Wippenelement und Elektronikmodul angeordnet sind. Denkbar ist es, dass jeweils ein Mikroschalterpaar für die Erfassung eines Wippenzustandes vorgesehen ist.
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Die vorgesehene Sensoreinheit basiert vorteilhafterweise auf einem miniaturisierten elektronischen Feuchtigkeitssensor, der in der Regel auf Grundlage eines kapazitiven und bzw. oder eines resistiven Messprinzips arbeitet. Denkbar ist auch eine Integration eines kombinierten Feuchtigkeits- und Temperatursensors. Ein derartiger Sensor gibt neben dem für die Raumluftfeuchte maßgebenden Kennwert gleichzeitig die Temperatur aus, wobei beide Messwerte vorzugsweise in digitaler Form bereitgestellt werden.
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Die von der Sensoreinheit erfasste relative Luftfeuchtigkeit gibt die in der Luft enthaltene Menge an Wasserdampf bezogen auf einen Sättigungswert von 100% bei einer gegebenen Temperatur an.
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Zur Erweiterung der Steuer- und Regelungsfunktionalität des Hygrostaten kann zweckmäßig wenigstens ein Speichermittel in das Elektronikmodul, insbesondere das Steuermittel integriert sein. Dies ermöglicht die Hinterlegung wenigstens eines Soll-Wertes, insbesondere eines Feuchtigkeits-Soll-Wertes, an dem sich die Regelungsfunktion des Steuermittels orientiert. Das interne Vergleichsmittel des Steuermittels nimmt einen Vergleich wenigstens eines aktuellen Messwertes der Luftfeuchtigkeit bzw. der Temperatur mit mindestens einem entsprechenden Soll-Wert vor. Bei Über- und/oder Unterschreitung des mindestens einen Soll-Wertes wird über das Kommunikationsmodul wenigstens ein externes Gerät angesteuert bzw. geregelt, um den aktuellen Messwert an den hinterlegten Soll-Wert anzunähern. Insbesondere werden ein oder mehrere externe Geräte zur Be- und/oder Entlüftung angesteuert.
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Denkbar ist es auch, dass in Abhängigkeit eines Über- und Unterschreiten des hinterlegten Soll-Wertes ein oder mehrere empfangene Geräte in unterschiedlicher Art und Weise angesteuert werden. Möglich ist beispielsweise, dass bei Überschreiten eines Soll-Wertes ein erstes Gerät zum Entfeuchten der Raumluft bzw. zum Anregen eines Luftaustausches zwischen der Raumluft und der Außenluft betätigbar ist, wohingegen bei Unterschreitung mindestens eines Soll-Wertes ein alternatives externes Gerät zur Erhöhung der Luftfeuchtigkeit ansteuerbar ist.
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Anstelle eines Soll-Wertes kann wenigstens ein Schwellwert im Speicher hinterlegt sein, wobei das Vergleichsmittel in diesem Fall ein oder mehrere gemessene Sensorwerte gegen ein oder mehrere obere bzw. untere Schwelen vergleicht und bei Über- bzw. Unterschreitung des jeweiligen Schwellwertes entsprechende Steuersignale zur Ansteuerung ein oder mehrerer externer Geräte generiert.
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Das Speichermittel kann zumindest teilweise flüchtig bzw. nicht flüchtig ausgeführt sein. Vorzugsweise umfasst wenigstens ein Speichermittel mindestens eine externe Schnittstelle für den Zugriff von außen. Über die wenigstens eine Schnittstelle sind ein oder mehrere hinterlegte Werte änderbar, löschbar oder auslesbar. Gleichfalls kann das Speichermittel über die Schnittstelle mit ein oder mehreren neuen Werten beschreibbar sein.
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Denkbar ist zudem die Hinterlegung wenigstens eines Toleranzwertes, der für eine maximal zulässige Änderung eines Sensorwertes innerhalb eines vorgebbaren Zeitintervalls steht. Das Vergleichsmittel des Steuermittels vergleicht die zeitliche Änderung wenigstens eines Sensorwertes gegen mindestens einen Toleranzwert. Liegt eine unzulässig starke Abweichung des aktuellen Sensormesswertes von einem vergangenen Sensorwert, der als Referenzwert dient, vor, so löst das Steuermittel ein geeignetes Steuersignal für die Ansteuerung wenigstens eines externen Gerätes aus.
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Vorzugsweise wird ein aktueller Messwert in gewissen zeitlichen Abständen protokolliert und für die Verwendung als Referenzwert im Speichermittel hinterlegt und durchgehend aktualisiert. Die Differenz aus Referenz- und aktuellem Messwert wird gegen den Toleranzwert verglichen. Das Steuermittel kann folglich einen sprunghaften Anstieg wenigstens eines Sensorwertes, insbesondere der relativen Luftfeuchtigkeit, erkennen und ggf. als Zusatzkriterium zur Ansteuerung wenigstens eines externen Gerätes heranziehen. Beispielsweise kann sich beim Duschen oder Baden infolge des aufsteigenden Wasserdampfes Kondenswasser an Fenstern, Wänden, etc. niederschlagen und zu einem sprunghaften Anstieg der relativen Luftfeuchtigkeit führen. Gemäß der vorteilhaften Ausführung des erfindungsgemäßen Hygrostaten kann ein sprunghafter Anstieg der Luftfeuchtigkeit erkannt und bereits zum Zeitpunkt des sprunghaften Anstiegs der Luftfeuchtigkeit durch Lüften bekämpft werden.
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Vorzugsweise berücksichtigt das Vergleichsmittel beim Vergleich eines Referenzwertes mit einem aktuellen Sensormesswert den zeitlichen Abstand zwischen beiden Werten, um die Erkennung eines sprunghaften Anstiegs auf eine definierte Zeitperiode zu begrenzen. Der Referenzwert kann möglicherweise mit einem Zeitstempel versehen sein.
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Ferner kann das Steuermittel ein Messmittel zur Laufzeitmessung wenigstens eines angeschlossenen Gerätes aufweisen. Die Laufzeitmessung beginnt beispielsweise mit der Übertragung eines das Gerät aktivierenden Steuersignals. Überschreitet die gemessene Laufzeit einen gespeicherten Laufzeitschwellwert, so kann ein deaktivierendes Steuersignal über den Übertragungskanal ausgesendet werden, um einen Dauerbetrieb des angesteuerten Gerätes zu vermeiden.
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Die Erfindung betrifft zudem ein System zur Regulierung der Luftfeuchtigkeit in einem abgeschlossenen Raum mit einem Hygrostaten gemäß einer der voranstehend erläuterten vorteilhaften Ausführungsformen. Erfindungsgemäß steht der Hygrostat über einen ersten Übertragungskanal mit einem ersten Gerät und über einen zweiten Übertragungskanal mit einem zweiten Gerät in Verbindung. Das erste Gerät ist insbesondere ein Klimagerät, Ventilator oder ein elektromotorisch angetriebenes Fensterelement. Das zweite Gerät kann beispielsweise eine Beleuchtungsanlage sein.
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Vorzugsweise wird das erste Gerät auf Grundlage der Sensordaten durch das Steuermittel automatisch gesteuert, wohingegen die Beleuchtungsanlage unter Berücksichtigung des Schaltzustandes des Betätigungsmittels ansteuerbar ist.
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Die weiteren Vorteile und Eigenschaften des erfindungsgemäßen Systems entsprechen offensichtlich denen des erfindungsgemäßen Hygrostaten, weshalb an dieser Stelle auf eine erneute Erläuterung verzichtet wird.
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Weiterhin betrifft die Erfindung ein System zur Regulierung der Luftfeuchtigkeit in einem abgeschlossenen Raum mit einem Hygrostaten nach einer der voranstehenden vorteilhaften Ausführungsformen. Im Gegensatz zum voranstehend erläuterten System wird mit Hilfe des Hygrostaten ein einziges Gerät angesteuert, wobei hierzu zwei bzw. alle Übertragungskanäle des Hygrostaten zur Kommunikation mit dem Gerät dienen. Über das Betätigungsmittel kann in den automatisierten Steuerungprozess auf Grundlage der Sensorwerte manuell eingegriffen werden.
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Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung sollen im Folgenden anhand Von zwei Zeichnungen näher erläutert werden. Es zeigen:
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1: eine Explosionsdarstellung des erfindungsgemäßen Hygrostaten und
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2: eine perspektivische Seitenansicht des Wippenelementes sowie des Elektronikmoduls des erfindungsgemäßen Hygrostaten.
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Das Gehäuse des erfindungsgemäßen Hygrostaten stellt eine besondere Ausgestaltung des von der Anmelderin in der deutschen Gebrauchsmusterschrift
DE 20 2008 015 469 U1 vorgeschlagenen Schaltergehäuses dar, auf das an dieser Stelle vollumfänglich Bezug genommen werden soll.
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1 zeigt eine perspektivische Darstellung des erfindungsgemäßen Hygrostaten in Explosionsdarstellung. Die Vorrichtung umfasst ein Elektronikmodul 1 und ein Wippenelement 2, sowie für die Wandmontage einen Blendrahmen 3 und eine Grundplatte 4.
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Es ist vorgesehen, dass zunächst die Grundplatte 4 mittels Schraub- oder Klebeverbindung an einer Wand zu befestigen ist. Anschließend kann nach Aufsetzen des Blendrahmens 3 auf die Grundplatte 4 das Elektronikmodul 1 auf die Grundplatte 4 aufgerastet werden. Hierzu verfügt die Grundplatte 4 über zwei Rasthaken 5, während das Elektronikmodul 1 mit entsprechenden Rastnasen 6 versehen ist. Abschließend wird das Wippenelement 2 über entsprechende Rastelemente, die entlang der Mittelachse des Elektronikmoduls 1 verlaufen, auf das Elektronikmodul 1 aufgesteckt. Im montierten Zustand ist somit eine wippende Bewegung des Wippenelementes 2 im Verhältnis zum Elektronikmodul 1 gewährleistet.
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Das Elektronikmodul 1 umfasst eine elektronische Leiterplatte, die in ein Kunststoffgehäuse 7 eingepasst ist und in der Figurendarstellung hinter der Frontplatte des Kunststoffgehäuses liegt. Auf der elektronischen Leiterplatte sind ein Mikrocontroller mit zugeordneten Speichermitteln, eine Sensoreinheit, vier Mikrotaster 8a, 8b, ein Funk-Kommunikationsmodul sowie eine Batterie zur Stromversorgung des Elektronikmoduls 1 untergebracht.
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Die Sensoreinheit umfasst einen kombinierten Feuchtigkeits- und Temperatursensor und dient zur Messung des Feuchtegehalts und der Temperatur in einem Raum. Um den Stromverbrauch des Elektronikmoduls 1 zu reduzieren, erfolgt die Messung vorzugsweise in zyklischen Abständen.
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Gemäß der Darstellung in 2 weisen sowohl das Kunststoffgehäuse 7 des Elektronikmoduls 1, als auch das Wippenelement 2 im Bereich der Sensoreinheit eine Öffnung 11 bzw. einen Durchlass 21 auf. Dadurch wird gewährleistet, dass Raumluft unmittelbar bis zur Sensoreinheit strömen kann und somit plötzliche Änderungen der Raumluftfeuchte und/oder der Raumtemperatur möglichst umgehend erfasst werden.
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Die gemessenen Werte werden von der Sensoreinheit an den Mikrocontroller übergeben, welcher daraus einen Momentanwert der relativen Luftfeuchte ermittelt und diesen dann mit einem in den Speichermitteln hinterlegten Schwellwert der relativen Luftfeuchte vergleicht. Insbesondere ist vorgesehen, dass es sich bei dem Schwellwert um einen fest eingestellten oberen Schwellwert der relativen Luftfeuchte handelt. Dieser soll die Grenze zwischen Wohlfühl-Bereich und kritischem Bereich (insbesondere hinsichtlich der Gefahr von Schimmelbildung) repräsentieren und liegt beispielsweise bei ca. 70% relativer Luftfeuchte.
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Ergibt sich gegenüber der vorherigen Messung eine Überschreitung des Schwellwertes, wird ein Steuersignal zur Aktivierung eines externen Gerätes ausgegeben. Ebenso wird ein Steuersignal zur Deaktivierung des externen Gerätes ausgegeben, sobald die Raumluftfeuchte wieder unter den Schwellwert fällt.
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Es ist weiterhin vorgesehen, dass die Steuersignale „Ein” (Aktivierung) bzw. „Aus” (Deaktivierung) drahtlos per Funk an ein externes Gerät übertragen werden. Hierzu dient das Funk-Kommunikationsmodul, welches vom Mikrocontroller entsprechend angesteuert wird.
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Der Mikrocontroller als zentraler Baustein des Elektronikmoduls 1 wertet neben den Sensordaten auch die Betätigungen des Wippenelementes 2 aus und steuert das Funk-Kommunikationsmodul ebenso in entsprechender Weise an. Insbesondere wird durch zwei Mikrotaster 8a auf der Oberseite des Elektronikmoduls 1 ein erster Betätigungszustand, der dem Schaltzustand „Ein” entspricht, und durch zwei weitere Mikrotaster 8b auf der Unterseite des Elektronikmoduls 1 ein zweiter Betätigungszustand, der dem Schaltzustand „Aus” entspricht, erfasst.
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Grundsätzlich ist vorgesehen, dass die von der Sensoreinheit ausgehenden Schaltsignale und die über das Wippenelement 2 erzeugten Schaltsignale getrennt behandelt werden. Zu diesem Zweck stehen zwei separate Funkkanäle zur Verfügung. Damit können entweder zwei unterschiedliche Geräte angesteuert werden, beispielsweise ein Lüfter, der durch das von der Sensoreinheit ausgehende Signal gesteuert wird, sowie eine Beleuchtung, etc., die durch das Tastersignal gesteuert wird. Es ist aber auch denkbar, beide Sendekanäle des erfindungsgemäßen Hygrostaten mit ein und demselben Funkempfänger zu verknüpfen. Hierdurch kann eine automatische Lüftersteuerung mit der Möglichkeit eines manuellen Eingriffs realisiert werden. Ein automatisch aktivierter Lüftungsprozess kann dann durch Tasterbetätigung manuell wieder gestoppt werden. Ebenso kann aber auch bei eigentlich unkritischen Raumluftfeuchten der Lüfter manuell durch Tasterbetätigung aktiviert werden. Das Ausschalten erfolgt dann entweder manuell durch Tasterbetätigung, oder aber automatisch, sobald aufgrund der detektierten Raumluftfeuchtewerte ein „Aus”-Signal auf dem Sensor-Kanal ausgesendet wird.
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Es ist weiterhin vorgesehen, dass der aktuelle Wert der relativen Luftfeuchtigkeit für die Dauer mindestens eines nachfolgenden Messzyklus in einem flüchtigen Speicher hinterlegt ist. Somit kann durch Vergleich zweier oder ggf. mehrerer aufeinanderfolgender Messwerte ein sprunghafter Anstieg der relativen Luftfeuchtigkeit ermittelt werden. Im Falle eines solchen sprunghaften Anstiegs wird ebenfalls ein Steuersignal zur Aktivierung eines externen Gerätes ausgegeben, und zwar auf dem der Sensoreinheit zugeordneten Funkkanal. Als Kriterium zur Deaktivierung eines externen Gerätes dient in diesem Falle ein Wert der relativen Luftfeuchtigkeit im Bereich des Ausgangsniveaus, d. h. vor Detektion des sprunghaften Anstiegs.
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In einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Hygrostaten ist auch eine Möglichkeit zur Begrenzung der Laufzeit eines angesteuerten Gerätes, insbesondere eines Ventilators vorgesehen. Diese wirkt in der Weise, dass nach einer vorgegebenen Zeitdauer, während der die gemessene Raumluftfeuchte dauerhaft über dem Schwellwert lag, ein „AUS”-Signal auf dem dem Sensor zugeordneten Funkkanal ausgesendet wird. Gelingt beispielsweise innerhalb von 4 Stunden dauerhafter Lüftung keine Entfeuchtung des Raumes, so ist davon auszugehen, dass die zugeführte Außenluft einen zu hohen Feuchtegehalt aufweist. Die Belüftung wird dann gestoppt und muss ggf. zu einem späteren Zeitpunkt neu gestartet werden.
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Für den beschriebenen erfindungsgemäßen Hygrostaten ergeben sich aufgrund der 2-kanaligen Bedienphilosophie mit wahlweise automatischer oder manueller Betätigung vielfältige Anwendungsmöglichkeiten im Wohn- und Zweckbau. Die sensorbasierte automatische Steuerung kann in vorteilhafter Weise als Schutzfunktion dienen, insbesondere in Umgebungen, wo die Luftfeuchtigkeit zum Schutz von Gebäude und Inventar einen bestimmten Wert nicht übersteigen darf – beispielsweise in Keller- und Lagerräumen – oder wo plötzlich entstehende große Mengen feuchter Luft schnell abtransportiert werden sollen, wie z. B. in Duschräumen und Badezimmern. Durch die manuelle Betätigung steht eine Möglichkeit zum Eingriff in den automatischen Steuerungsablauf zur Verfügung, so dass der Lüftungsprozess entsprechend dem individuellen Wohlbefinden beeinflusst werden kann. Der manuell zu betätigende Sendekanal kann prinzipiell aber auch dazu genutzt werden, um einen weiteren elektrischen Verbraucher, beispielsweise die Beleuchtung, zu schalten.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202008015469 U1 [0037]