-
Nachdem für alle dem Schengen Abkommen zugeordneten Staaten Kontrollen an den Grenzen zwischen den einzelnen Ländern entfallen sind, wird auch das rollende Material, z. B. Eisenbahnwagons, nicht mehr auf seine Funktionsfähigkeit und seinen einwandfreien Zustand überprüft. Dies bedeutet, dass das dem Transport dienende Material zu einem Versender von Waren gelangt, der diese Kontrolle vor dem Beladen der Wagons durchführen muss. Nicht als einwandfrei funktionsfähig betrachtetes Material muss ausgesondert und durch neues funktionsfähiges ersetzt werden. Die Kosten für eine derartig Kontrolle und die dadurch bedingten zusätzlichen Wartezeiten für den Transport muss der Versender einer Ware tragen. Dies trifft für alle Länder zu, die derartige Kontrollen abgeschafft haben, z. B. europäische Länder, die Mitglieder des Schengen Abkommens sind. Das Transportunternehmen mag damit zwar Wartezeiten an den Grenzen sparen, hat aber Belastungen, die durch den Austausch von als nicht mehr funktionsfähig bezeichnetem Material entstehen. Außerdem gibt dieses Procedere Anlass zu Verärgerung und Missstimmung unter Geschäftspartnern. Dieses Problem tritt besonders bei schienengebundenem Fahrmaterial auf. Darunter leidet der gesamte Bahntransport.
-
Aufgabe dieser Erfindung ist es dieses Problem zu lösen, ohne dass ein Stopp des rollenden Materials für Zwecke der Überprüfung an Grenzen oder anderen Kontrollpunkte notwendig würde. Hierbei sollen nicht nur Schäden im Bodenbereich oder einer Seitenwand oder des Daches bei gedeckten Wagons, erkannt und später nachweisbar erfasst werden, sondern bei entsprechender Platzierung der Kontrollgeräte auch Fahrwerk, z. B. der Federung oder Radaufhängung sichtbar und auf Funktionsfähigkeit überwacht werden. Zur Erleichterung der Erkennung von defektem Wagenmaterial kann das zur Registrierung der Ergebnisse der Kontrolle das Erkennungsgerät entweder eine Kennung am Wagon veranlassen oder an die erste Zielstation eines Zuges erkannte Mängel zusammen mit der Wagonnummer vermelden, sodass dort, wo der Zug sowieso auseinander rangiert und die einzelnen Wagon zu unterschiedlichen Bestimmungsorten dirigiert werden, die Möglichkeit besteht einen nicht einwandfreien Wagon gegen einen einwandfreien auszutauschen. Die Besteller von Wagons werden damit nur mit einwandfreiem Wagonmaterial beliefert. Verzögerungen beim Beladen werden dadurch vermieden, da ein Auswechseln von Wagons an der endgültigen Zielstation nicht mehr nötig ist.
-
Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung vor:
- 1. Errichtung eines Portals über mindestens einen Gleisstrang (Schienenstrang),
- 2. Bestücken dieses Portals mit Kameras oder anderen Messeinrichtungen wie z. B. Röntgengeräte oder Messeinrichtungen, die mit Schallwellen arbeiten (Sonare), und die mit hoher Geschwindigkeit arbeiten. Diese Messgeräte sind jeweils im Deckenbereich und im Seitenbereich dieses Portals unterzubringen, sodass auch der Bereich der Radaufhängungen erfasst wird,
- 3. Registrierte Dokumentation der so gewonnenen Ergebnisse der Kontrolle, z. B. mittels Filmmaterial zur späteren Auswertung und/oder Vermelden von fehlerhaftem Wagonmaterial an den Zielbahnhof an dem eine Aufteilung des Wagonmaterials für die einzelnen Bestimmungsstationen erfolgt
-
Ein Zug fährt durch das Kontrollportal z. B. mit seiner normalen Geschwindigkeit. Das Kontrollportal besteht aus einem oder zwei vertikalen Säulenteilen, z. B. Gitterrohrkostruktion, und einem dazu querliegenden beide vertikalen Säulenteile verbindenden Querträger. Bei zwei vertikalen Säulen besteht die Möglichkeit das rollende Material von beiden Seiten zu untersuchen. Es ist jedoch auch denkbar, dass nur eine vertikale Säule vorgesehen ist, dann kann ein von dieser horizontal vorspringender Tragarm vorgesehen werden, an dem die Messgeräte befestigt sind. Sowohl an den vertikalen Säulen als auch am Querträger oder dem horizontal vorspringenden Tragarm sind Kameras und/oder andere Beschädigungen an einem Wagon feststellende Geräten, wie Röntgen- und/oder Sonargeräte installiert, die die Wagons seitlich und von oben photographieren oder anderweitig Beschädigungen feststellen und das Ergebnis auf einem Datenträger festhalten und gleichzeitig einem bestimmten Wagon zugeordnet registrieren. Ebenso ist denkbar, dass schadhafte Wagons gekennzeichnet und/oder an den Zielbahnhof vermeldet werden, an dem die einzelnen Wagons des Zugs für die letztlichen Bestimmungsbahnhöfe auseinander rangiert werden und nach Bestimmungsbahnhof sortiert und neu zu einem Zug zusammengestellt werden. Später festgestellte Mängel an einem Wagon, können dann anhand des Filmmaterials, bzw. des bei der Grenzüberschreitung hergestellten Aufnahmematerials identifiziert werden, und es kann festgestellt werden inwieweit ein Schaden bereits bei Grenzüberschreitung vorgelegen hat. Streitigkeiten über den Schadensverursacher können damit objektiviert, wenn nicht sogar vollständig vermieden werden. Der Transportunternehmer kann Wagons, die schadhaft sind vor Zustellung an einen Versender, nach Sichtung des aufgezeichneten Materials aussondern, und einwandfreies Transportmaterial für den Besteller bereitstellen und anliefern. Reklamationen, Ärger und Unzufriedenheit mit den am Transport von Waren Beteiligten werden minimiert.
-
Neben den mit hoher Geschwindigkeit arbeitenden Kameras können auch noch zusätzlich oder getrennt Röntgen oder Sonargeräte angeordnet sein, die auch einen Blick durch einen abgedeckten Wagon zulassen und Beschädigungen am Fahrwerk leichter erkennen lassen.
-
Vorzugweise werden Kameras und/oder Röntgengeräte und/oder Sonargeräte mit einer Weitwinkeloptik eingesetzt, um ein möglichst breites Spektrum zu erfassen. Es ist auch sinnvoll Kameras und/oder Röntgengeräte höhen- und seitenverschieblich am Portalrahmen anzuordnen. Damit kann die Erfassung und Kontrolle auf unterschiedliche Wagongrößen und Höhenlagen angepasst werden. Eine derartige Anpassung auf einen speziellen Wagentyp kann hierbei über ein optisches Erfassungsgerät automatisch gesteuert werden. Auch kann es sinnvoll sein Schäden und Beschädigungen an Wagons durch ein akustisches oder optisches Signal (Horn und/oder Lichtsignal) anzuzeigen.
-
Der Portalrahmen kann mittels herkömmlicher Bauelemente wie einer Stahl- oder Gitterrohr- oder Betonkonstruktion gebildet sein. Der Portalrahmen kann auf einem im Untergrund fest verankerten Betonfundament oder auch horizontal längsverschielich auf Rädern und Schienen mittels eines Fahrgestells gelagert sein. Letzteres ist vorteilhaft wenn ein Zug Wagons unterschiedlicher Länge und Bauart hat, da das Kontrollportal an solche Umstände angepasst werden kann. Ebenso ist es zum Zwecke der Anpassung an unterschiedliches rollendes Material sinnvoll die Erfassungsgeräte, z. B. Kameras, Sonar- und/oder Röntgengeräte vertikal am Rahmen des Kontrollportals verschiebbar zu befestigen. Eine solche Verschiebungsmöglichkeit ermöglicht es auch größere Flächenbereiche an einer Wagonwand oder eines Wagonbodens zu erfassen und die Kontrollpunkte zu variieren. Sinnvoll ist es auch Febler erkennende und erfassende Geräte (7) auch im Höhenbereich des Fahrgestells (8) eines Wagons (9) an den vertikalen Säulen (2, 3) vorzusehen, die Schäden in diesem Bereich eines Wagons (9) vermelden (z. B. unrund laufende Räder, schadhafte Federung). Fehler zu nen und zur Registrierung zu vermelden ist eine der Aufgaben des Kontrollorgans. Sinnvoll wäre auch eine Markierungseinrichtung an den Säulen (2, 3) und dem Querträger (1) vorzusehen, die beim Erkennen eines Mangels an einem Wagon von der Erkennungseinrichtung (7) ausgelöst wird und den Wagon oder bereits die Fehlerstelle farblich markiert.
-
Figurenbeschreibung
-
Ein Eisenbahnzug mit einer Vielzahl von leeren Wagons (9) fährt zum Beladen zu einem Auftraggeber und passiert dabei eine nationale Grenze von einem Staat, der dem Schengen Abkommen zugehörig ist, ohne an der Grenze anzuhalten. Der Eisenbahnzug wird an der Grenze nicht mehr dahingehend kontrolliert, inwieweit das rollende Material in einwandfreiem, keine Mängel aufweisenden Zustand ist. Dieses nicht kontrollierte Material kommt beim Auftraggeber, der es mit zu liefernder Ware beladen möchte an. Der Auftraggeber erkennt am rollenden Material (Wagon) vorhandene Mängel, kann einen schadhaften Wagon nicht beladen und muss einen Ersatzwagon anfordern. Eine Lieferung des zu versendenden Materials wird verzögert, unnötige Rangierarbeiten werden verursacht und sowohl beim Transporteur als auch beim Auftraggeber und dessen Kunden gibt es Ärger und Verdruss. Daher sieht die Erfindung ein Kontrollportal vor, das die früher an den nationalen Grenzen durchgeführte Kontrolle von rollendem Material übernimmt und einen Ersatz von schadhafterer Material vor Anlieferung der Wagons bei einem Auftraggeber ermöglicht. Das Portal wird von mindestens einer senkrecht stehenden, mit dem Untergrund fest verbundenen Säule (2, 3) mit einem Querträger (1) am Kopf der Säule (2, 3) befestigt, gebildet. Dieses Portal überspannt mindestens einen zweigleisigen Schienenstrang. Am Querträger (1) und an den vertikalen Säulen (2, 3) sind Erkennungsgeräte (7) montiert. Diese Erkennungsgeräte (7) können von mindestens einer schnelllaufenden Kamera und/oder einem Röntgengerät und/oder einem Sonargerät gebildet sein. Ein Eisenbahnzug durchfährt mit seiner üblichen Geschwindigkeit das Kontrollportal und die Erkennungsgeräte (7) halten auf einem Datenträger für jeden Wagon das Gesehene fest und vermelden dieses an ein zentrales Erfassungsgerät (10) zur späteren oder sofortigen Auswertung. Beim Erkennen eines Mangels kann dieses Gerät (10) einen Alarm auslösen oder ein Kennzeichnungsgerät in Funktion versetzen, sodass ein schadhafter Wagon gekennzeichnet ist und erkannt wird. Das Portal kann auch mehrere zweigleisige Schienenstränge überspannen. In diesem Falle sind für jeden Schienenstrang ein eigener kompletter Satz von Erkennungsgeräten (7) und Registriereinheiten (10) und den anderen zur Kennzeichnung und/oder Melden schadhafter Wagons notwendigen Einrichtungen vorzusehen. Aus diesem Grunde stehen die Erkennungsgeräte (7) mit der Registriereinheit (10) in kommunikativer Verbindung (über Kabel oder kabellos über Funk).
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Querträger
- 2
- rechte Säule
- 3
- linke Säule
- 4
- linkes Fundament
- 5
- rechtes Fundament
- 6
- Eisenbahnwagon
- 7
- Erfassungsgeräte (Kamera, Röntgengerät, Sonargerät)
- 8
- Fahrgestell des Eisenbahnwagons
- 9
- Seitenwand des Eisenbahnwagons
- 10
- Erfassungsgerät, Registriergerät und evtl. Alarmauslöser, wenn ein Mangel am Eisenbahnwagon
-
- festgestellt wird
- 11
- Fahrgleisstrang