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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Halterung von Schläuchen in medizinischen Schlauchsystemen, umfassend ein Gehäuse, das mit einem Deckel verschließbar ist und Stirnseiten aufweist, wobei in der einen Stirnseite Durchtrittsöffnungen vorgesehen sind, die eine zur Längsmittellinie des Gehäuses parallele Ausrichtung des Schlauchs ermöglichen, und sich an die andere Stirnseite ein Ausleger anschließt, in dem Durchtrittsöffnungen vorgesehen sind, die eine Ausrichtung des Schlauchs unter einem Winkel zur Längsmittellinie des Gehäuses herbeiführen.
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Die Vorrichtungen der hier betrachteten Art finden insbesondere Anwendung an Geräten zur Nierenersatztherapie. Bei dieser wird das einem Patienten entnommene Blut außerhalb des Körpers in einem Kreislauf kontinuierlich durch ein Dialysegerät geleitet und dem Patienten wieder zugeführt. Dabei findet ein Stoffaustausch statt, der dem der Nieren vergleichbar ist.
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Die Geräte zur Nierenersatztherapie weisen Pumpen auf, um das dem Patienten entnommene Blut in dem Kreislauf zu fördern. Es handelt sich hierbei in der Regel um Rollenpumpen, bei denen ein rotierender Pumpenkörper an seinen beiden äußersten Enden mit Rollen versehen ist, die entlang des auf einer Kreisbahn ausgelegten Schlauchs verfahren und somit die in dem Schlauch befindliche Flüssigkeit vorantreiben. Am Eintritt in die Rollenpumpe sind die Vorrichtungen der hier betrachteten Art angeordnet.
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Bei den bekannten Vorrichtungen sind die Gehäuse aus Kunststoff hergestellt. in das Gehäuse werden die Schläuche eingelegt. Das Gehäuse ist mit einem Deckel verschließbar. Auf der der Pumpe zugewandten Seite treten die Schläuche aufgrund des Auslegers unter einem Winkel zur Längsmittellinie des Gehäuses aus diesem aus, um das Verlegen des Schlauchs entlang der Pumpenkreisbahn zu vereinfachen.
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Die bekannten Vorrichtungen erfüllen zwar die an Sie gestellten Aufgaben. Sie weisen jedoch den Nachteil auf, dass eine fehlerfreie Anordnung am Eingang der Pumpen nicht immer gewährleistet ist. Aufgrund der bisher vollständig symmetrischen Ausbildung der Vorrichtungen kann es zu Bedienungsfehlern kommen, die eine falsche Ausrichtung der Vorrichtung in den Dialysegeräten zur Folge hat. In einem solchen Fall wird die in dem Schlauchsystem befindliche Flüssigkeit in die falsche Richtung gefördert, was die einwandfreie Blutreinigung verhindert und gegebenenfalls zu gesundheitlichen Schäden beim Patienten führen kann.
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Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur Halterung von Schläuchen in medizinischen Schlauchsystemen zu schaffen, die eine Fehlbedienung verhindert und daher das Risiko bei der Behandlung des Patienten reduziert. Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, dass zwischen Ausleger und Gehäuse an mindestens einer der Hauptseiten ein Absatz ausgebildet ist.
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Mit der Erfindung ist eine Vorrichtung zur Halterung von Schläuchen in medizinischen Schlauchsystemen geschaffen, durch die eine Fehlbedienung ausgeschlossen ist. Das Vorsehen des Absatzes ermöglicht lediglich eine einzige Einbaulage, so dass die Installation immer fehlerfrei erfolgt.
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In Weiterbildung der Erfindung ist der Absatz auf der dem Deckel abgewandten Hauptseite ausgebildet. Diese Ausbildung bietet den Vorteil einer preiswerten Herstellung, da die Anbringung des Absatzes auf der vom Deckel gebildeten Hauptseite konstruktiv aufwändiger und damit auch in der Herstellung teurer ist. Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann dagegen mit den gleichen Bedingungen hergestellt werden, wie die aus dem Stand der Technik bekannten Vorrichtungen.
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In Ausgestaltung der Erfindung ist in den dem Ausleger abgewandten Durchtrittsöffnungen eine Ringnut angeordnet. Die Ringnut dient der Aufnahme von an den Schläuchen vorgesehenen ringförmigen Stegen. Die Ringnut ermöglicht somit einen zuverlässigen Sitz des Schlauchs in der Vorrichtung.
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Bevorzugt ist die Ringnut bereichsweise am Deckel fortgeführt. Auch hierdurch ist die Anordnung des Schlauchs in der Vorrichtung verbessert.
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In anderer Ausgestaltung der Erfindung ist der Deckel mit einem Filmscharnier am Gehäuse schwenkbar angebracht. Hierdurch ist eine unverlierbare und gleichzeitig zuverlässig schwenkbare Anordnung des Deckels an dem Gehäuse geschaffen.
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Andere Weiterbildungen und Ausgestaltungen der Erfindung sind in den übrigen Unteransprüchen angegeben. Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend im Einzelnen beschrieben. Es zeigen:
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1 die Draufsicht auf die erfindungsgemäße Vorrichtung mit eingelegtem Schlauch;
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2 die perspektivische Darstellung in 1 dargestellten Vorrichtung mit Schlauch;
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3 die perspektivische Darstellung der erfindungsgemäßen Vorrichtung mit öffneten Deckel;
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4 die Draufsicht auf die in 3 dargestellte Vorrichtung mit geöffneten Deckel;
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5 die Seitenansicht der in 3 dargestellten Vorrichtung mit geöffneten Deckel und
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6 die Untersicht der in 3 dargestellten Vorrichtung mit geöffnetem Deckel.
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Die als Ausführungsbeispiel gewählte Vorrichtung 1 zur Halterung von Schläuchen 2 in medizinischen Schlauchsystemen umfasst ein Gehäuse 3, das mit einem Deckel 4 verschließbar ist. Der Deckel 4 ist mittels eines Filmscharniers 5 schwenkbar an dem Gehäuse 3 angebracht. Auf der dem Filmscharnier 5 abgewandten Seite ist der Deckel 4 mit im Ausführungsbeispiel zwei Verriegelungshaken 6 versehen. Die Vorrichtung 1 weist zwei Hauptseiten auf, wobei die eine Hauptseite den Roden 7 der Vorrichtung bildet, die andere Hauptseite vom Deckel 4 gebildet ist.
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Das Gehäuse 3 weist zwei Längsseiten 10 und 11 auf. An der Längsseite 10 befinden sich zwei Öffnungen 12, die mit den Verriegelungshaken 6 am Deckel 4 korrespondieren und eine Rastverbindung zum Verschließen der Vorrichtung bereitstellen.
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Das Gehäuse 3 weist darüber hinaus zwei Stirnseiten 13 und 14 auf, wobei in der Stirnseite 13 Durchtrittsöffnungen 15 vorgesehen sind, durch die der Schlauch 2 in das Gehäuse 3 eingeführt ist. Im Bereich der Stirnseite 13 bzw. der Durchtrittsöffnungen 15 ist der Schlauch 2 jeweils mit Schlauchkonnektoren 8 versehen, die an ihrem Umfang jeweils einen Flansch 9 aufweisen. Die Durchtrittsöffnungen 15 ermöglichen eine zur Längsmittellinie des Gehäuses 3 parallele Ausrichtung des Schlauchs 2, wie dies den 1 und 2 zu entnehmen ist. In den Durchtrittsöffnungen 15 ist jeweils eine Ringnut 16 angeordnet, die mit den Flanschen 9 der Schlauchkonnektoren 8 korrespondieren. Die Ringnuten 16 in den Durchtrittsöffnungen 15 bewirken im Zusammenspiel mit den Flanschen 9 der Schlauchkonnektoren 8 eine passgenaue Fixierung des Schlauchs 2. Anders als im Ausführungsbeispiel dargestellt kann die Ringnut 16 auch bereichsweise am Deckel 4 fortgeführt sein.
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An der Stirnseite 14 schließt sich an das Gehäuse 3 ein Ausleger 20 an, in dessen freien Ende zwei Durchtrittsöffnungen 21 angeordnet sind. Die Durchtrittsöffnungen 21 führen eine Ausrichtung des Schlauchs 2 unter einem Winkel zur Längsmittellinie des Gehäuses 3 herbei. In der Draufsicht führt dies zu einem Y-förmigen Verlauf des Schlauchs im Bereich des Auslegers 20 (1).
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Zwischen dem Gehäuse 3 und dem Ausleger 20 ist ein Absatz 25 ausgebildet. Im Ausführungsbeispiel ist der Absatz 25 auf der dem Deckel 4 abgewandten Hauptseite der Vorrichtung 1 ausgebildet. Der Absatz 25 bildet eine Stufe zwischen dem Boden 7 und dem Ausleger 20 aus. In Abwandlung des Ausführungsbeispiels besteht auch die Möglichkeit, den Absatz 25 im Bereich des Deckels 4 vorzusehen.
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Bei der Verwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird zunächst der Deckel 4 von dem Gehäuse 3 in die in 3 dargestellte Position verschwenkt. Sodann wird der Schlauch 2 in die Vorrichtung 1 eingelegt, wobei durch auf dem Boden 7 vorgesehene Pfeile für das Personal in einfacher Weise erkennbar ist, welche Durchflussrichtung für das Dialysegerät vorgesehen ist. Somit ist eine fehlerfreie Anordnung des Schlauchs 2 in der Vorrichtung 1 möglich. Durch das Einlegen des Schlauchs 2 in die Vorrichtung 1 bildet der Schlauch 2 aufgrund der Y-förmigen Gestaltung des Auslegers 20 eine angenähert kreisförmige Schlaufe aus, wie dies in den 1 und 2 zu erkennen ist. Diese von dem Schlauch 2 gebildete Schlaufe wird in die Rollenpumpe des Dialysegeräts eingelegt, so dass der Verlauf der Schlaufe der Kontur der Rollenpumpe entspricht. Gleichzeitig wird die Vorrichtung 1 an das Dialysegerät angeklemmt, wobei der Absatz 25 aufgrund der konstruktiven Gestaltung des Dialysegeräts verhindert, dass die Vorrichtung 1 in einer falschen Einbauposition angeordnet wird und sich somit ein Bedienfehler einstellen könnte.
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Nach Einlegen des Schlauchs in die Vorrichtung 1 wird der Deckel 4 an dem Gehäuse 3 verschlossen. Durch die Korrespondenz der Verriegelungshaken 6 mit den Öffnungen 2 ist ein sicherer Verschluss und damit eine sichere Anordnung des Schlauchs 2 in der Vorrichtung 1 gewährleistet.
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Neben den Vorteilen der fehlerfreien Montage der Vorrichtung 1 an dem jeweiligen Dialysegerät bietet die erfindungsgemäße Vorrichtung eines zudem den Vorteil, dass aufgrund ihrer einfachen konstruktiven Ausgestaltung eine universelle Einsetzbarkeit gewährleistet ist. Das bedeutet, dass nicht lediglich Schlauchsysteme des bestimmten Herstellers in der erfindungsgemäßen Vorrichtung angeordnet werden können, sondern alle am Markt bekannten Schlauchsysteme einsetzbar sind. Ebenso ist die Vorrichtung 1 universell an bekannten Dialysegeräten einsetzbar.