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Die
Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung für eine Einrichtung zur Überwachung
eines Zugangs zu einem Patienten, wobei mit einer ersten Schlauchleitung,
die einen ersten Patientenanschluss aufweist, eine Flüssigkeit
dem Patienten entnommen und über
eine zweite Schlauchleitung, die einen zweiten Patientenanschluss
aufweist, die Flüssigkeit
dem Patienten wieder zugeführt
wird, insbesondere für
eine Einrichtung zur Überwachung
eines Gefäßzugangs
bei einer extrakorporalen Blutbehandlung. Darüber hinaus betrifft die Erfindung
eine Blutbehandlungsvorrichtung mit einem extrakorporalen Blutkreislauf,
der eine arterielle Schlauchleitung mit einer arteriellen Punktionskanüle und eine
venöse
Schlauchleitung mit einer venösen
Punktionskanüle
aufweist, und mit einer Einrichtung zur Überwachung des Gefäßzugangs.
Des weiteren betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Überwachen
eines Zugangs zu einem Patienten, insbesondere zur Überwachung
des Gefäßzugangs
bei einer extrakorporalen Blutbehandlung.
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Auf
dem Gebiet der Medizintechnik sind eine Vielzahl von Einrichtungen
bekannt, mit denen über eine
Schlauchleitung einem Patienten Flüssigkeiten entnommen oder Flüssigkeiten
dem Patienten zugeführt
werden können.
Dabei erfolgt der Zugang zu dem Patienten im Allgemeinen mit einem
Katheter zum Einführen
in Körperorgane
und einer Kanüle zum
Punktieren von Gefäßen. Während der
Untersuchung oder Behandlung ist ein ordnungsgemäßer Zugang zu dem Patienten
sicherzustellen. Daher ist es erforderlich, den Patientenzugang
zu überwachen.
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Bei
Methoden der chronischen Blutreinigungstherapie wie Hämodialyse,
Hämofiltration
und Hämodiafiltration
wird Blut mit einem Fluss von maximal 600 ml/min über einen
extrakorporalen Kreislauf geleitet. Als Zugang zum Gefäßsystem
des Patienten werden arteriovenöse
Fisteln, Gefäßimplantate
oder Katheter verwendet. Typische Flüsse innerhalb des Gefäßzugangs
liegen im Bereich von 1100 ml/min. Die Konnektion des Patienten
mit dem extrakorporalen Kreislauf erfolgt in der Regel über Dialysekanülen, mit
denen die Fistel bzw. das Gefäßimplantat punktiert
wird.
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Falls
sich während
der Behandlung der Patientenanschluss zwischen extrakorporalem Blutkreislauf
und Gefäßsystem
löst bzw.
ein Blutleck im extrakorporalen Kreislauf auftritt, kann ein Verbluten
des Patienten nur verhindert werden, wenn innerhalb weniger Sekunden
der extrakorporale Blutfluss gestoppt wird. Daher sind extrakorporale
Blutkreisläufe
in der Regel mit Schutzsystemen ausgestattet, die permanent den
arteriellen und venösen
Druck (Part. bzw. Pven.)
innerhalb des Systems sowie den Eintritt von Luft in den extrakorporalen
Kreislauf überwachen.
Im Alarmfall wird die Blutpumpe gestoppt, die venöse Klemme
geschlossen sowie ein akustisches oder optisches Warnsignal ausgelöst.
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Die
bekannten Hämodialysegeräte verfügen im Allgemeinen über eine
Einrichtung zur Überwachung
des Gefäßzugangs,
das auf einer Messung des arteriellen oder venösen Drucks im extrakorporalen
Kreislauf basiert. Die bekannten Schutzsysteme sprechen im Allgemeinen
an, wenn sich der arterielle oder venöse Druck um mehr als ± 60 Torr ändert. Hierbei
sind die Alarmgrenzen so gewählt,
dass eine Lageänderung
des Patienten keinen Alarm auslöst.
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Falls
sich der Anschluss zwischen Patient und Dialysegerät an der
arteriellen Verbindung löst, d.h.
an derjenigen Kanüle,
die den Blutfluss vom Patienten zum extrakorporalen Kreislauf herstellt, spricht
das druckbasierende maschinenseitige Schutzsystem schnell an, wie
im Folgenden erläutert wird.
Die arterielle Punktionskanüle
bildet den höchsten
Flusswiderstand im extrakorporalen Kreislauf. Wenn Luft über die
Kanüle
in das arterielle Unterdrucksystem des extrakorporalen Kreislaufs
eingesogen wird, bricht der arterielle Unterdruck im extrakorporalen
Kreislauf schlagartig zusammen. Durch den folgenden arteriellen Druckalarm
wird die Blutpumpe gestoppt und die venöse Klemme geschlossen, so dass
ein Verbluten des Patienten ausgeschlossen ist.
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In
dem Fall, dass sich die venöse
Punktionskanüle
aus dem Gefäßzugang
löst, ist
das Ansprechen des druckbasierenden Schutzsystems jedoch nicht gewährleistet.
Auf der venösen
Seite wird das gereinigte Blut dem Patienten mit Überdruck
zugeführt,
wobei der venöse Überdruck
proportional zur Fördermenge
der Blutpumpe sowie zum Flusswiderstand des venösen Zweigs des extrakorporalen Kreislaufs
ist. Ein Eindringen von Luft durch die Kanüle in den extrakorporalen Kreislauf – wie es
auf der arteriellen Unterdruckseite der Fall wäre – ist somit ausgeschlossen.
Daher ändert
sich der Flusswiderstand der venösen
Kanüle
nicht und der venöse
maschinenseitige Druck sinkt lediglich um den Betrag des Drucks
in dem Gefäßzugang
des Patienten. Hierbei beträgt
der arterielle Druck im Gefäßzugang
bei intakten Fisteln ca. 30 Torr und bei intakten Gefäßimplantaten
(PTFE graft) ca. 50 Torr. Der venöse Druck liegt bei ca. 25 Torr
(Fistel) bzw. ca. 40 Torr (graft). Somit ist die venöse Druckänderung
im extrakorporalen Kreislauf in der Regel zu klein, um ein Ansprechen
des druckbasierenden Schutzsystems auszulösen. Nur in dem Fall, dass
die venöse
Kanüle
nach dem Herausrutschen aus dem Gefäßzugang deutlich unterhalb
der Fistel liegt, kann die zusätzliche
hydrostatische Druckdifferenz zwischen venösem Drucksensor und Kanüle einen
Maschinenalarm auslösen. In
der Regel wird jedoch kein Alarm ausgelöst, so dass der Patient innerhalb
kürzester
Zeit verblutet.
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Aus
der US 2004/0186415 A1 (WO 2004/084972 A2) ist ein Verfahren zur Überwachung eines
Gefäßzugangs
bei einer extrakorporalen Blutbehandlung bekannt. Die US 2004/0186415
A1 schlägt
vor, dass die venöse
und arterielle Punktionsnadel zu einer Doppellumenkanüle vereint
werden, bei der die arterielle Kanüle die venöse Kanüle konzentrisch umschließt. Beide
Kanülen
enden in einem gemeinsamen Anschlussstück für die arterielle und venöse Blutleitung.
Dies soll die Vorteile der sogenannten Single-Needle-Dialyse hinsichtlich
der Patientensicherheit mit den Vorteilen des kontinuierlichen Blutflusses
einer Doppelnadel-Dialyse vereinen. Nachteile einer derartigen Doppellumenkanüle in Verbindung
mit dem vorgeschlagenen Anschlussstück sind einerseits die Größe der Punktionsstelle am
Patienten und andererseits die hohen Rezirkulationsraten während der
Blutbehandlung, weil der arterielle Einlass und der venöse Auslass
konstruktionsbedingt nur wenige Millimeter voneinander entfernt
sind. Zudem konnten sich Doppellumenkanülen auch aufgrund ihrer hohen
Kosten bisher am Markt nicht durchsetzen. Die Verwendung einer Doppellumenkanüle schränkt außerdem die
möglichen
Behandlungsverfahren ein.
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Da
bei der beschriebenen Doppellumenkanüle das Herausrutschen der venösen Kanüle zwangsläufig zum
Lösen der
arteriellen Kanüle
führt, kann
der venöse
Patientenzugang dadurch überwacht
werden, dass der arterielle Patientenzugang mit dem standardmäßig vorhandenen
Luftdetektionssystemen überwacht
wird. Für
eine Dialysebehandlung mit getrennter arterieller und venöser Nadel,
d.h. mit zwei separaten Punktionsstellen, die aufgrund der höheren Blutflüsse bevorzugt
eingesetzt wird, ist das bekannte System aber nicht einsetzbar.
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Die
WO 02/072179 A1 schlägt
einen anderen Weg als die US 2004/0186415 A1 vor, um das Problem
nicht ordnungsgemäßer Patientenzugänge zu lösen. Die
WO 02/072179 A1 schlägt
vor, die arterielle und venöse
Punktionskanüle
mit einem Verbindungselement zu verbinden, das derart ausgebildet ist,
dass beide Kanülen
in entgegengesetzte Richtungen zeigen. Vorzugsweise sollen die Kanülen einen Winkel
von wenigstens 30°,
insbesondere wenigstens 45° einschließen. Dadurch
sollen die Kanülen besseren
Halt finden und ein gewaltsames Herausreißen, beispielsweise bei verwirrten
Patienten, verhindert werden. Allerdings besteht die Gefahr, dass eine
der Kanülen
unkontrolliert in die Punktionsstelle hineingedrückt wird, dem Patienten Schmerzen
zufügt
oder sogar die gegenüberliegende
Gefäßwand verletzt
oder durchsticht.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Vorrichtung zu schaffen,
die es erlaubt, ohne größeren Aufwand
die Sicherheit der Einrichtungen zur Überwachung eines Zugangs zu
einem Patienten zu erhöhen.
Darüber
hinaus ist eine Aufgabe der Erfindung, eine Blutbehandlungsvorrichtung
mit einer Einrichtung zur Überwachung
eines Patientenzugangs mit erhöhter
Sicherheit bereitzustellen. Des weiteren ist eine Aufgabe der Erfindung,
ein Verfahren anzugeben, mit dem sich die Sicherheit der Einrichtungen
zur Überwachung
eines Patientenzugangs, der sowohl einen ersten als auch einen zweiten
Patientenanschluss umfaßt,
erhöhen
lässt.
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Die
Lösung
dieser Aufgaben erfolgt mit den Merkmalen der Patentansprüche 1, 12
und 14. Bevorzugte Ausführungsformen
sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung,
mit der sich die Sicherheit der bekannten Einrichtungen zur Überwachung
eines Patientenzugangs erhöhen lässt, weist
Mittel zum lösbaren
Verbinden des ersten Patientenanschlusses oder der ersten Schlauchleitung
mit dem zweiten Patientenanschluss oder der zweiten Schlauchleitung
auf, wobei die Verbindungsmittel derart ausgebildet sind, dass die
Patientenanschlüsse
bzw. Schlauchleitungen in einer im wesentlichen parallelen Ausrichtung
der Patientenanschlüsse
lösbar
miteinander verbindbar sind. Entscheidend ist, dass die Patientenanschlüsse, insbesondere
die Punktionskanülen
bei der extrakorporalen Blutbehandlung nicht in unterschiedliche
Richtungen zeigen. Hierzu können
entweder die Patientenanschlüsse
selbst, oder die Schlauchleitungen miteinander verbunden sein. Es
ist aber auch möglich,
den ersten Patientenanschluss mit der zweiten Schlauchleitung oder
den zweiten Patientenanschluss mit der ersten Schlauchleitung zu
verbinden. Auf jeden Fall sollte die Verbindung der Schlauchleitungen
in der Nähe der
Punktionskanülen
erfolgen, um die Kanülen
in paralleler Ausrichtung zu halten.
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Die
Verbindungsmittel können
unterschiedlich ausgebildet sein. Entscheidend ist aber, dass die Verbindung
lösbar
ist, so dass erst die Punktionskanülen eingestochen und dann die
Punktionskanülen bzw.
Schlauchleitungen miteinander verbunden werden können. Auch zur Korrektur des
Sitzes der Punktionskanülen
ist von Vorteil, dass die Verbindung lösbar ist.
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Wegen
der Verbindung der Punktionskanülen
bzw. Schlauchleitungen führt
das Herausrutschen der venösen
Punktionskanüle
zwangsläufig
zum Lösen
der arteriellen Punktionskanüle.
Da die Punktionskanülen
im Wesentlichen parallel zueinander ausgerichtet sind, kann die
arterielle Punktionskanüle
leicht herausrutschen, wenn die venöse Punktionskanüle herausrutscht,
ohne jedoch in die Punktionsstelle hineingedrückt werden zu können oder
sogar die gegenüberliegende
Wand des Blutgefäßes beschädigen oder
durchstechen zu können.
Dadurch wird sichergestellt, dass beim Herausziehen der venösen Punktionskanüle die Einrichtung
zur Überwachung
des Patientenzugangs anspricht, die den ordnungsgemäßen Sitz
der arteriellen Punktionskanüle überwacht.
In diesem Fall wird Luft über
die arterielle Leitung angesaugt, was mit den standardmäßig vorhandenen Überwachungseinrichtungen
nach den bekannten Verfahren zuverlässig erkannt werden kann. Beispielsweise
kann eine standardmäßig vorhandener
arterielle Druckalarmeinrichtung ansprechen. Auch kann ein standardmäßig vorhandener
Luftdetektor einen Lufteintritt in die arterielle Leitung detektieren.
Unabhängig
davon wird selbst im Falle einer Fehlfunktion der arteriellen Druckmessung
die Blutbehandlungsvorrichtung immer einen Alarm auslösen, weil
das Herausziehen der Punktionskanüle dazu führt, dass eine standardmäßig vorhandene Füllstandskontrolleinrichtung
der Tropfkammer Alarm auslöst.
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Bei
einem Herausrutschen der Punktionskanüle wird die arterielle Druckmessung
auf die plötzliche
Druckänderung
ansprechen und durch den folgenden Druckalarm die Blutpumpe gestoppt
und die venöse
Schlauchklemme geschlossen werden. Außerdem kann bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung
die in die arterielle Leitung eingesogene Luft mit dem standardmäßig vorhandenen
Luftdetektor detektiert werden und durch den folgenden Alarm die Blutpumpe
gestoppt und die venöse
Klemme geschlossen werden.
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Unabhängig von
der Alarmauslösung
besteht mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung
bei einer Diskonnektion nicht die Gefahr des Verblutens für den Patienten,
weil sowohl die venöse
als auch die arterielle Kanüle
vom Patienten getrennt werden, der Patient also vom extrakorporalen
Blutkreislauf abgekoppelt wird. Somit kann das gefürchtete
Leerpumpen des Patienten ausgeschlossen werden.
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Grundsätzlich wäre es möglich, die
erfindungsgemäße Vorrichtung
derart auszubilden, dass erst die arterielle Kanüle herausgezogen wird, bevor die
venöse
Kanüle
vollständig
herausgezogen ist. Dies hat den Vorteil, dass schon Alarm gegeben
wird, bevor Blut des Patienten verloren geht. Das Herausziehen der
arteriellen Kanüle
vor der venösen
Kanüle wird
vorzugsweise dadurch erreicht, dass ein Schlauchabschnitt der venösen Schlauchleitung
zwischen der venösen
Kanüle
und dem erfindungsgemäßen Verbindungselement
in Form einer Schlaufe ausgebildet wird, so dass sich bei einer
Beanspruchung der venösen
Schlauchleitung auf Zug die Schlaufe zusammenziehen kann. Folglich
zieht sich bei einer Zugbeanspruchung zuerst die Schlaufe zusammen,
wodurch vermieden wird, dass die Zugkraft sofort auf die Kanüle übertragen
wird. Hierzu kann die erfindungsgemäße Vorrichtung über Fixiermittel verfügen, mit
denen sich der Schlauchleitungsabschnitt in eine Schlaufe legen
lässt.
Beispielsweise können
die Fixierungsmittel als Clip oder dergleichen ausgebildet sein.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
weisen die Verbindungsmittel ein erstes Befestigungselement zur
Befestigung an dem ersten Patientenanschluss bzw. der ersten Schlauchleitung
und ein zweites Befestigungselement zur Befestigung an dem zweiten
Patientenanschluss bzw. der zweiten Schlauchleitung auf.
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Bei
einer ersten alternativen Ausführungsform
ist mindestens eines der beiden Befestigungselemente derart ausgebildet,
dass das Befestigungselement lösbar
an dem Patientenanschluss bzw. der Schlauchleitung befestigt werden
kann. Vorzugsweise ist das mindestens eine Befestigungselement derart
ausgebildet, dass das Befestigungselement klemmend an der Schlauchleitung
fixierbar ist. Beispielsweise kann das Befestigungselement als Clip
oder dgl. ausgebildet sein. Selbstverständlich können auch beide Befestigungselemente
zur vorzugsweise klemmenden Fixierung ausgebildet sein. Dadurch
ist es möglich,
die Schlauchleitungen leicht miteinander zu verbinden und wieder
zu lösen.
Dabei kann das Befestigungsmittel als zur einmaligen Verwendung bestimmter
Einwegartikel oder auch zur mehrmaligen Verwendung bestimmt sein.
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Bei
einer zweiten alternativen Ausführungsform
sind die Befestigungselemente derart ausgebildet, dass die Befestigungselemente
lösbar
miteinander verbindbar sind. Bei dieser alternativen Ausführungsform
können
die Befestigungselemente mit dem Patientenanschluss bzw. der Schlauchleitung fest
verbunden sein. Vorzugsweise sind die Befestigungselemente mit einem
einrastenden Verschluss lösbar
miteinander verbindbar, wobei der einrastende Verschluss vorzugsweise
als Druckknopf ausgebildet ist. Es ist aber auch jeder andere Art
einer Verbindung möglich.
Entscheidend ist nur, dass die im Wesentlichen parallele Ausrichtung
der Punktionskanülen
sichergestellt ist.
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Bei
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
weisen die Patientenanschlüsse
jeweils eine Punktionskanüle
und zwei von der Kanüle
seitlich abstehende Flügel
auf, die an der Punktionskanüle
um deren Achse schwenkbar mit der Kanüle verbunden sind. Derartige
Patientenanschlüsse
sind auch als Punktionsflügel
bekannt. Eine besonders bevorzugte Ausführungsform sieht bei den bekannten
Punktionsflügeln
vor, die freien Enden der Flügel lösbar miteinander
zu verbinden. Dabei sind die Flügel
derart ausgebildet, dass die Flügel
zu einer Öse zusammenklappbar
sind, mit der eine Schlauchleitung klemmend fixierbar ist. Vorzugsweise
sind die freien Enden der Flügel
mit einem einrastenden Verschluss miteinander verbindbar, der vorzugsweise als
Druckknopf ausgebildet ist.
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Diese
Ausführungsform
hat den Vorteil, dass die Verbindungsmittel einstückiger Bestandteil
der beiden Punktionsflügel
ist. Folglich können
die Verbindungsmittel nicht verloren gehen, sondern werden gleichsam
mit dem Punktionsflügel
bereitgestellt. Allerdings liegt der Nachteil darin, dass eine nachträgliche Verbindung
konventioneller Patientenanschlüsse
nicht möglich
ist.
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Bei
der erfindungsgemäßen Blutbehandlungsvorrichtung,
die über
einen extrakorporalen Blutkreislauf verfügt, sind die arterielle Schlauchleitung
oder die arterielle Punktionskanüle
mit der venösen
Schlauchleitung oder der venösen
Punktionskanüle
lösbar
miteinander verbunden, so dass beim Herausrutschen der venösen Punktionskanüle die arterielle
Punktionskanüle
zwangsläufig
herausgezogen wird.
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Grundsätzlich können beide
Kanülen
auch mit einem Klebeband oder dgl. lösbar miteinander verbunden
sein. Eine bevorzugte Ausführungsform der
Erfindung sieht jedoch eine Verbindung mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung
vor.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
sieht eine Verbindung der Patientenanschlüsse bzw. Schlauchleitungen
vor, um beim Lösen
des einen Patientenanschlusses zwangsläufig auch den anderen Patientenanschluss
herauszuziehen.
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Im
Folgenden werden verschiedene Ausführungsbeispiele der Erfindung
unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert.
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Es
zeigen:
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1 Die
wesentlichen Komponenten einer Hämodialysevorrichtung
zusammen mit einer Vorrichtung zur Überwachung des Patientenzugangs
in stark vereinfachter schematischer Darstellung,
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2 ein
erstes Ausführungsbeispiel
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
in perspektivischer Darstellung,
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3 ein
zweites Ausführungsbeispiel
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
in perspektivischer Darstellung,
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4a und 4b ein
weiteres Ausführungsbeispiel
der erfindungsgemäßen Vorrichtung und
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5 den
Schnitt entlang der Linie V-V von 4b.
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1 zeigt
die wesentlichen Komponenten einer Hämodialysevorrichtung, die über eine
Vorrichtung zur Überwachung
des arteriellen und venösen Gefäßzugangs
verfügt.
Die Hämodialysevorrichtung weist
einen Dialysator 1 auf, der durch eine semipermeable Membran 2 in
eine Blutkammer 3 und eine Dialysierflüssigkeitskammer 4 unterteilt
ist. An einer Arterie des Patienten ist mittels einer arteriellen Punktionskanüle 5 eine
arterielle Schlauchleitung 6 angeschlossen, die zu dem
Einlass der Blutkammer 3 des Dialysators führt. Von
dem Auslass der Blutkammer 3 des Dialysators geht eine
venöse Schlauchleitung 7 ab,
die mittels einer venösen Punktionskanüle 8 an
einer Vene des Patienten angeschlossen ist. Die arterielle Schlauchleitung 6 ist
in eine okkludierende Blutpumpe 9 eingelegt, die das Blut
im extrakorporalen Blutkreislauf I fördert.
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Der
Dialysierflüssigkeitskreislauf
II der Hämodialysevorrichtung
umfasst eine Dialysierflüssigkeitsquelle 10,
an der eine Dialysierflüssigkeitszuführleitung 11 angeschlossen
ist, die zu dem Einlass der Dialysierflüssigkeitskammer 4 des
Dialysators führt.
Von dem Auslass der Dialysierflüssigkeitskammer 4 des
Dialysators 1 geht eine Dialysierflüssigkeitsabführleitung 12 ab,
die zu einem Auslass 13 führt. In die Dialysierflüssigkeitsabführleitung 12 ist eine
Dialysierflüssigkeitspumpe 14 geschaltet.
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Die
Steuerung der Dialysevorrichtung übernimmt eine zentrale Steuereinheit 15,
die über
Steuerleitungen 16, 17 die Blut- und Dialysierflüssigkeitspumpe 9, 14 ansteuert.
Die zentrale Steuereinheit 15 ist über eine Datenleitung 18 mit
einer Alarmeinheit 19 verbunden, die bei einem Störfall einen
optischen und/oder akustischen Alarm gibt.
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Stromab
der Blutkammer 3 des Dialysators 1 befindet sich
an der venösen
Schlauchleitung 7 eine elektromagnetisch betätigbare
Schlauchklemme 20, die über
eine weitere Steuerleitung 21 von der zentralen Steuereinheit 15 geschlossen
wird, wenn die venöse
Punktionskanüle
(Nadel) aus dem Gefäßzugang
herausrutschen sollte. Darüber
hinaus stoppt die Steuereinheit 15 nach dem Herausrutschen
der Kanüle
die Blutpumpe 9.
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Zur Überwachung
des arteriellen und venösen
Gefäßzugangs
weist die Dialysevorrichtung eine Überwachungseinrichtung 22 auf,
die über
eine Datenleitung 23 mit einem Drucksensor 24 und/oder Luftdetektor
verbunden ist, der den Druck in der arteriellen Schlauchleitung 7 misst
und/oder einen Lufteintritt in die Schlauchleitung detektiert. Die Überwachungseinrichtung 22 kommuniziert
mit der zentralen Steuereinheit 15 über eine weitere Datenleitung 25.
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2 zeigt
ein erstes Ausführungsbeispiel der
erfindungsgemäßen Vorrichtung
für die
Verbindung der Schlauchleitungen der unter Bezugnahme auf 1 beschriebenen
Dialysevorrichtung zusammen mit der arteriellen und venösen Schlauchleitung 6, 7 sowie
der arteriellen und venösen
Punktionskanüle 5, 8.
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Bei
der erfindungsgemäßen Vorrichtung handelt
es sich um ein Verbindungsmittel 26, mit dem die arterielle
Schlauchleitung 6 lösbar
mit der venösen
Schlauchleitung 7 verbunden werden kann. Das Verbindungsmittel
ist in der Art eines Clip-Verschlusses ausgebildet. Der Clip-Verschluss
hat einen symmetrischen Aufbau. Er ist ein Spritzgussteil aus Kunststoff
mit zwei zylindrischen Ausnehmungen 27, 28, deren
Achsen parallel zueinander verlaufen. Die Ausnehmungen 27, 28 haben
einen Durchmesser, der geringfügig
kleiner als der Durchmesser der Schlauchleitungen 6, 7 ist,
so dass die Schlauchleitungen klemmend mit dem Verbindungsmittel
verbunden sind.
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An
der Oberseite weist das Verbindungsmittel 26 zwei Schlitze 29, 30 auf,
durch die sich die Schlauchleitungen 6, 7 in die
Ausnehmungen 27, 28 eindrücken bzw. herausziehen lassen.
Der Abstand zwischen den inneren Schenkeln 31, 33 und
den äußeren Schenkeln 32, 34 ist
derart bemessen, dass sich die Schlauchleitungen beim Hineinschieben oder
Herausziehen leicht zusammendrücken.
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Die
bevorzugte Ausführungsform
von 2 sieht als Patientenzugänge die bekannten Punktionsflügel 35, 36 vor.
Der arterielle Punktionsflügel 35 und der
venöse
Punktionsflügel 36 weisen
jeweils eine arterielle bzw. venöse
Punktionskanüle 37 bzw. 38 auf, die
mit einem im Wesentlichen zylindrischen Verbindungsstück 39, 40 mit
der arteriellen Schlauchleitung 6 bzw. der venösen Schlauchleitung 7 fest
verbunden sind. An den zylindrischen Verbindungsstücken 39, 40 sind
jeweils mittels Filmscharnieren 41, 42 Flügel 43, 44 angeformt,
die seitlich von den Verbindungsstücken abstehen. Zum Einstechen
der Punktionskanülen 37, 38 werden
die Flügel 43, 44 nach
oben geschwenkt, so dass die freien Enden der Flügel mit ihren Innenseiten aneinander
liegen. Die Flügel
bilden ein Griffteil, dass mit Daumen und Zeigefinger beim Einstechen
der Kanülen
gehalten wird.
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Zum
Einstechen der Kanülen
sind die Schlauchleitungen mit dem Verbindungsstück 26 nicht miteinander
verbunden. Zunächst
werden die Kanülen 37, 38 eingestochen.
Dann werden die parallel zueinanderliegenden Schlauchleitungen mit dem
erfindungsgemäßen Verbindungsmittel 26 miteinander
verbunden, indem die Schlauchleitungen in das Verbindungsmittel
eingedrückt
werden, so dass die Schlauchleitungen und die Kanülen parallel
zueinander ausgerichtet sind.
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Wenn
nun die venöse
Kanüle 38 beispielsweise
aufgrund eines unbeabsichtigten Ziehens an der venösen Schlauchleitung 7 herausrutschen
sollte, wird zwangsläufig
auch die arterielle Kanüle 37 herausgezogen.
In diesem Fall wird Luft über
die arterielle Kanüle
in die arterielle Schlauchleitung 6 eingesogen, so dass
der arterielle Unterdruck im extrakorporalen Kreislauf schlagartig
zusammenbricht. Dann sinkt der arterielle Druck, der mit dem arteriellen
Drucksensor 24 gemessen wird, unter einen vorgegebenen
Grenzwert, was von der Drucküberwachungseinrichtung 22 erkannt
wird. Die Drucküberwachungseinrichtung
kann aber auch über
einen Luftdetektor verfügen,
der einen Lufteintritt detektiert. Die Drucküberwachungseinrichtung 22,
die mit der Steuereinheit 15 kommuniziert, initiiert daraufhin
einen akustischen und/oder optischen Alarm, den die Alarmeinheit 19 gibt.
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3 zeigt
ein zweites Ausführungsbeispiel des
erfindungsgemäßen Verbindungsmittels
zusammen mit den Schlauchleitungen 6, 7 und den
Punktionsflügeln 35, 36,
wobei für
dieselben Teile dieselben Bezugszeichen verwendet werden.
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Das
Verbindungsmittel 45 unterscheidet sich von dem Verbindungsmittel 26 durch
die zweiteilige Ausführung.
Das Verbindungsmittel 45 besteht aus einem arteriellen
Verbindungsteil 46 und einem venösen Verbindungsteil 47,
die fest mit der arteriellen und venösen Schlauchleitung 6, 7 verbunden
sind. Beide Verbindungsteile 46, 47 weisen einen,
die jeweilige Schlauchleitung 6, 7 umschließenden Abschnitt 48, 49 auf,
wobei die Schlauchleitungen 6, 7 fest in entsprechenden
Bohrungen 50, 51 dieser Abschnitte sitzen. Die
Abschnitte 48, 49, die die Schlauchleitungen umschließen, gehen
in flach auslaufende Abschnitt 52, 53 über, die
mit einem einrastenden Verschluss 54 versehen sind. Der
einrastende Verschluss 54 ist in der Art eines Druckknopfs ausgebildet.
Der Druckknopf 54 umfasst einen rechteckförmigen Vorsprung 54a an
der Unterseite des nach innen weisenden Abschnitts 53 des
venösen Verbindungsteils 47 und
eine rechteckförmige
Ausnehmung 54b an der Oberseite des nach innen weisenden
Abschnitts 52 des arteriellen Verbindungsteils 46.
Der Vorsprung 54a und die Ausnehmung 54b sind
derart in der Art eines Druckknopfs ausgebildet, dass der Vorsprung
einrastend in die Ausnehmung gedrückt werden kann, so dass beide
Verbindungsteile bei einer parallelen Ausrichtung der Schlauchleitungen 6, 7 und
Kanülen 37, 38 drehfest miteinander
verbunden sind. Auch bei diesem Ausführungsbeispiel führt ein
Herausrutschen der venösen
Kanüle
wieder zwangsläufig
zum Herausziehen der arteriellen Kanüle.
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Die 4a und 4b zeigen
eine weitere Ausführungsform
der Erfindung. Dieses Ausführungsbeispiel
unterscheidet sich von dem unter Bezugnahme auf die 2 und 3 beschriebenen Ausführungsformen
dadurch, dass nicht die Schlauchleitungen 6, 7 miteinander
verbunden werden, sondern der Punktionsflügel 36 des venösen Patientenanschlusses
mit der arteriellen Schlauchleitung 6 verbunden wird. Es
ist aber auch möglich
den arteriellen Punktionsflügel
mit der venösen
Schlauchleitung zu verbinden. Dieselben Teile sind wieder mit denselben
Bezugszeichen versehen.
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Die
Flügel 44 der
venösen
Punktionskanüle 36 sind
derart ausgebildet, dass die Flügel
unter klemmender Fixierung der arteriellen Schlauchleitung 6 nach
oben zusammengeklappt werden können. 4a zeigt
den venösen
Punktionsflügel 36, bevor
dessen Flügel 44 zusammengeklappt
sind, während 4b den
Punktionsflügel 36 zeigt,
der die arterielle Schlauchleitung 6 klemmend fixiert.
An den freien Enden der Flügel 44 ist
ein einrastender Verschluss 55 vorgesehen, mit dem die
Flügel
miteinander verbunden werden können.
Der einrastende Verschluss 55 ist wieder in der Art eines
Druckknopfs ausgebildet, der einen kreisförmigen Vorsprung 55a an
der Innenseite des einen Flügels 44 aufweist,
der in eine kreisförmige
Ausnehmung 55b an der gegenüberliegenden Innenseite des
anderen Flügels
einrastend eingedrückt
wird.
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Die
beiden Flügel 44 der
Punktionskanüle 36 sollten
eine ausreichende Flexibilität
haben, um sich an den Querschnitt der arteriellen Schlauchleitung 6 unter
klemmender Fixierung derselben anlegen zu können. Es ist aber auch möglich, die
Flügel
leicht bogenförmig
auszubilden, um das Anlegen an die Schlauchleitung zu erleichtern.
In diesem Fall können
die Flügel
eine geringere Flexibilität
haben.
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Wenn
die Punktionskanüle
mit der Schlauchleitung verbunden ist, verlaufen die Achsen der Schlauchleitungen
bzw. Kanülen
wieder parallel zueinander. Ein Herausziehen der venösen Kanüle führt wieder
zu einem Herausrutschen der arteriellen Kanüle, wodurch Alarm ausgelöst wird.