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Die Erfindung bezieht sich auf ein Handwerkzeug.
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Als „Handwerkzeug” ist allgemein ein Objekt oder Gerät bezeichnet, das dazu dient, mechanisch auf eine „Werkzeugumgebung” einzuwirken, und das hierzu bestimmungsgemäß von einem Benutzer in die Hand genommen wird. Entsprechend umfasst ein solches Handwerkzeug neben dem eigentlichen Werkzeugabschnitt (oder Werkzeugkopf) einen (Hand-)Griff zum Halten des Handwerkzeugs.
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Bei dem Handwerkzeug handelt es sich insbesondere um einen Trommelschlägel (nachfolgend auch als „Drumstick” bezeichnet). Im diesem Falle ist der Werkzeugabschnitt in der Regel durch eine kopfartig verbreiterte Spitze gebildet, mit der der Drumstick gegen eine – hier die „Werkzeugumgebung” bildende – Trommel oder ein sonstiges Schlaginstrument geschlagen wird, und an den ein stilförmiger Griffabschnitt anschließt.
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Grundsätzlich ist die Erfindung aber auch auf vielfältige andere Handwerkzeuge, beispielsweise auf Besen, Schneeschaufeln, Hammer, Hobel, Scheren, etc. anwendbar.
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Der Griff oder Griffabschnitt eines solchen Handwerkzeugs ist oft aus Holz, Metall oder Kunststoff gefertigt. Um den Handabschnitt eines Werkzeugs griffiger zu machen, ist der Griffabschnitt eines Handwerkzeugs bisweilen mit rutschhemmenden Konturen (z. B. in Form von Noppen) oder einem rutschhemmenden Überzug aus Gummi oder einem Elastomer versehen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Handwerkzeug, insbesondere einen Drumstick mit besonders guter Handhabbarkeit anzugeben.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch die Merkmale des Anspruchs 1. Vorteilhafte und teils für sich erfinderische Ausgestaltungen und Weiterentwicklungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen dargelegt.
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Erfindungsgemäß ist vorgesehen, bei einem Handwerkzeug die Oberfläche des Griffabschnitts in einem „Beflockungsbereich” mit einer Beflockungsschicht zu versehen. Der Beflockungsbereich kann sich hierbei über die gesamte Oberfläche des Griffabschnitts oder lediglich einen Teilbereich derselben erstrecken.
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Als Beflockungsschicht ist eine Schicht bezeichnet, welche in an sich bekannter Weise durch Auftrag eines Beflockungsmaterials (auch als „Flock” bezeichnet) auf die Oberfläche des Griffabschnitts hergestellt ist. Ein herkömmliches Beflockungsverfahren, das optional auch zur Herstellung des erfindungsgemäßen Handwerkzeugs Anwendung finden kann, ist beispielsweise in der
DE 29 08 522 A1 beschrieben.
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Durch die Beflockungsschicht erhält das Handwerkzeug in dem Beflockungsbereich, d. h. in einem mit der Beflockungsschicht versehenen Oberflächenbereich des Griffabschnitts, eine rutschfeste Oberfläche, wodurch das Handwerkzeug besonders gut zu halten, und somit besonders gut zu bedienen ist. Durch die Beflockungsschicht wird gleichzeitig eine Haptik des Griffbereichs erzielt, die von Benutzern regelmäßig als besonders angenehm empfunden wird. Die Beflockung des Griffabschnitts ist dabei ferner einfach und kostengünstig zu realisieren.
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Im Rahmen der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die Beflockungsschicht den Griffabschnitt sowohl in dessen Umfangsrichtung als auch in dessen Längsrichtung ununterbrochen ummantelt, so dass der Beflockungsbereich eine (einzige) geschlossene Fläche bildet. Alternativ ist im Rahmen der Erfindung jedoch grundsätzlich auch denkbar, dass die Beflockungsschicht bzw. der Beflockungsbereich durch mehrere voneinander abgegrenzte Flächen gebildet ist. Eine solche unterbrochene Beflockungsschicht kann insbesondere durch einzelne Flächen gebildet sein, beispielsweise als Ringe, Streifen, Punkte oder als Kombination solcher Flächenmuster. Ein Vorteil der Erfindung liegt hierbei insbesondere darin, dass die Beflockungsschicht – bei etwa gleichem Herstellungsaufwand – in vielfältigen Mustern auf den Griffabschnitt aufgetragen werden kann, so dass das Handwerkzeug in ästhetischer Hinsicht quasi beliebig gestaltet werden kann, ohne dass dies zu Lasten der Handhabbarkeit oder des Herstellungsaufwands ginge. Zur weiteren optischen Ausgestaltung kann ein zur Fixierung der Beflockungsschicht mit dem Griffabschnitt vorgesehener Klebstoff im Rahmen der Erfindung mit einem Farbstoff, insbesondere einer Farbpaste, ein- oder mehrfarbig eingefärbt sein.
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Der Griffabschnitt des Handwerkzeugs ist im Bereich der Oberfläche, auf die die Beflockungsschicht aufgetragen ist, vorzugsweise aus Holz, aus Kunststoff – mit Ausnahme von silikonhaltigen Kunststoffen – und/oder aus Metall gefertigt.
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Das Beflockungsmaterial besteht bevorzugt im Wesentlichen aus Polyamid-Fasern, die sich vorteilhafterweise durch eine besonders hohe Abriebfestigkeit und eine hohe Knickstabilität, einhergehend mit einem sehr guten Rückstellvermögen nach einer Druckbelastung, auszeichnen. Andere Beflockungsmaterialien, insbesondere Fasern aus Polyester oder Acryl sind jedoch grundsätzlich im Rahmen der Erfindung auch einsetzbar.
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Die Beflockungsschicht ist vorzugsweise hergestellt durch
- • Reinigung der Oberfläche des Griffabschnitts im Beflockungsbereich,
- • Auftragen eines Klebstoffs auf die Oberfläche des Griffabschnitts im Beflockungsbereich,
- • Beflocken des Klebstoffs mit einem Beflockungsmaterial,
- • Trocknen des Klebstoffs und
- • Abtrag von überschüssigem, nicht-haftendem Beflockungsmaterial.
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Die Reinigung der Oberfläche des Griffabschnitts, welche der Beflockungsschicht als Substrat oder Untergrund dient, erfolgt vorzugsweise chemisch-mechanisch, indem die Oberfläche des Griffabschnitts mit einem fettlösenden Reinigungsmittel, insbesondere Isopropanol, abgerieben wird, um Verunreinigungen wie Öl, Fett oder Staub zu entfernen.
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Als Klebstoff wird vorzugsweise ein in der Beflockungstechnik üblicher Klebstoff verwendet, z. B. der Klebstoff „Mecoflock 453/05” der Fa. Kissel & Wolf. Der Klebstoff wird zweckmäßigerweise durch Spritzen, Tauchen, Streichen oder Walzen aufgebracht, wobei der Klebstoff optional mit einer Farbpaste eingefärbt wird.
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Für die Aufbringung der Beflockungsschicht wird der mit dem Klebstoff beschichtete Untergrund, insbesondere in einem an sich bekannten elektrostatischen oder pneumatisch-elektrostatischen Verfahren mit dem Beflockungsmaterial „beschossen”.
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Das überschüssige Beflockungsmaterial wird insbesondere durch Abbürsten, Abblasen, Absaugen, Klopfen und/oder Waschen entfernt.
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Vorzugsweise handelt es sich bei dem Handwerkzeug um einen Trommelschlägel („Drumstick”), insbesondere zur Verwendung für ein Schlagzeug.
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Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand einer Zeichnung näher erläutert. Darin zeigen:
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1 einen Drumstick, welcher einen Griffabschnitt umfasst, wobei der Griffabschnitt in einem Beflockungsbereich mit einer Beflockungsschicht versehen ist,
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2 in einem vergrößerten Ausschnitt II aus 1 den dortigen Beflockungsbereich.
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1 zeigt in einer schematischen Schnittdarstellung ein Handwerkzeug, welches hier als Drumstick 1 ausgebildet ist. Der insgesamt aus Holz gefertigte Drumstick 1 umfasst als Werkzeugkopf eine näherungsweise kugelförmige Spitze 2, mit der bestimmungsgemäß auf eine Trommel oder ein sonstiges Schlaginstrument eingeschlagen wird.
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An die Spitze 2 schließt sich ein als Schulter 3 bezeichneter, verjüngter Übergangsbereich an, welcher in einen zylinderstabförmigen Stiel 4 übergeht. Der Stiel 4 umfasst einen zum Halten des Drumsticks 1 vorgesehenen Griffabschnitt 5.
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Der Griffabschnitt 5 ist umlaufend an seiner gesamten Oberfläche 6 mit einer durchgängigen Beflockungsschicht 7 versehen. Der mit der Beflockungsschicht 7 versehene Oberflächenbereich des Griffabschnitts 5 ist dabei als Beflockungsbereich 8 bezeichnet.
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2 zeigt im Detail den Aufbau des Griffabschnitts 5 mit der darauf aufgebrachten Beflockungsschicht 7. Wie aus dieser Darstellung zu erkennen ist, ist in dem Beflockungsbereich 8 auf die als Substrat dienende, gereinigte Oberfläche 6 des Griffabschnitts 5 eine Schicht aus Klebstoff 20 aufgetragen. Dabei handelt es sich hier um den Klebstoff „Mecoflock 453105” der Fa. Kissel & Wolf, welcher mit einer – zum Beispiel blauen – Farbpaste gleichmäßig eingefärbt ist. In dem Klebstoff 20 ist ein Beflockungsmaterial 21 verankert, welches hier durch endseitig in dem Klebstoff 20 aufgenommene (Polyamid-)Fasern 22 des Typs „Flock PA 6.6” gebildet ist. Jede Faser 22 weist dabei exemplarisch eine Qualität von etwa 3,3 dtex und eine durchschnittliche Länge von etwa 1,0 mm auf.
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Zur Herstellung der Beflockungsschicht 7 wird der Griffabschnitt 5 zunächst mit mit Isopropanol abgerieben. Danach wird der Griffabschnitt 5 in ein Tauchbad aus Klebstoff 20 eingetaucht. Während der Klebstoff 20 noch flüssig ist, wird der Griffabschnitt 5 mittels eines Beflockungsgeräts in einem elektrostatischen Beflockungsverfahren mit den Fasern 22 beschossen, so dass die Fasern 22 an dem Klebstoff 20 anhaften. Nach dem Trocknen des Klebstoffs 20 bei Raumtemperatur wird abschließend überschüssiger Restflock von dem Griffbereich 5 mittels Pressluft abgeblasen.
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Durch die Beflockungsschicht 7 wird die Haptik des Drumsticks 1 im Griffabschnitt 5 und dessen Griffigkeit vorteilhaft verändert.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Drumstick
- 2
- Spitze
- 3
- Schulter
- 4
- Stiel
- 5
- Griffabschnitt
- 6
- Oberfläche
- 7
- Beflockungsschicht
- 8
- Beflockungsbereich
- 20
- Klebstoff
- 21
- Beflockungsmaterial
- 22
- Faser
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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