DE202011105379U1 - Windkraftanlage mit Schwungrad - Google Patents
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Abstract
Pitchgeregelte Windkraftanlage mit einem Rotor mit einzeln verstellbaren Rotorblättern 5, mit einem Generator 7, einem Turm 2, einem Fundament 1 und einer Maschinenhausgondel 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Windkraftanlage einen Schwungmassenspeicher aufweist.
Description
- Sowohl der Stromverbrauch als auch das Windangebot unterliegen bei Windkraftanlagen großen Schwankungen. Ist die Windgeschwindigkeit für einen wirtschaftlichen Betrieb zu gering, wird die Anlage in Leerlauf- bzw. Trudelzustand versetzt. Die Windgeschwindigkeit kann dabei von der Steuerung über ein Anemometer ermittelt werden. Für die Regelung der Anlagen existieren verschiedene Konzepte, die auch Auswirkungen auf die Anlagenkonstruktion und deren Bestandteile haben. Hier sind vor allem die Pitch- und die Stallregelung zu nennen.
- Um die Anlage in Leerlauf- bzw. Trudelzustand zu versetzen, werden die Blätter bei Anlagen mit Pitchregelung in Segelstellung gedreht, bei Anlagen mit Stallregelung wird die ganze Gondel mitsamt Rotor aus dem Wind gedreht. Ein Festsetzen des Rotors würde die Lager mehr belasten als der Trudelbetrieb mit leichter Bewegung. Der Generator beziehungsweise der Wechselrichter wird vom Stromnetz getrennt. Die Steuerelektronik mit Stellantrieben für die Windrichtungsnachführung und Blattverstellung beziehen dann ihre Energie aus dem Netz. Die Anlagen besitzen auch eine Notstromversorgung, um bei Netzausfall ein sicheres Abschalten zu gewährleisten.
- Bei den drehzahlvariablen, pitchgeregelten Anlagen, die den heutigen Stand der Technik im Windkraftanlagenbau darstellen, wird zwischen zwei Betriebszuständen unterschieden: der Drehzahlregelung im Teillastbetrieb (Momentenregelung) und der Drehzahlregelung im Volllastbetrieb (Pitchregelung). Im Teillastbetrieb gilt es, die Leistung zu maximieren. Dazu werden Blattwinkel und Schnelllaufzahl optimiert. Die Drehzahl ist dabei etwa proportional zur Windgeschwindigkeit und wird über das Gegenmoment am Generator beeinflusst. Bei der Pitchregelung wird der Erntegrad reduziert, wenn bei der Nennwindgeschwindigkeit die Nennleistung erreicht ist, indem die Blätter mit der Nase in den Wind gedreht werden. Dies nennt man Pitchen. Das aerodynamisch erzeugte Drehmoment wird im Mittel an das Generatormoment angepasst. Kurzzeitige Abweichungen durch Böen werden von Schwankungen der Rotordrehzahl aufgefangen, die bei dieser Bauform von der Netzfrequenz unabhängig ist. Diese Windkraftanlagen besitzen keine mechanische Betriebsbremse, sondern werden bei Abschaltungen über die Pitchregelung angehalten und nur zu Wartungsarbeiten festgesetzt.
- Neuere Anlagen wie die in der
DE 10 2009 030 886 A1 beschriebene besitzen eine Sturmregelung. Diese schaltet die Anlage nicht einfach ab, sondern erlaubt mit der Erstellung von Windprofilmustertabellen den reduzierten sicheren Betrieb der Anlage bei fast jeder Windgeschwindigkeit, da sie bei Sturm und beim Auftreten von Böen, Böenfronten, Fallböen und Scherwinden die Rotorblätter so verstellt, dass die Anlage in einem sicheren Betriebszustand verbleibt. Sie sorgt auch für ein sanfteres Ab- und wieder Zuschalten der Anlage, wenn der zu starke Wind ein wenig schwächer wird. - Es ist daher Aufgabe der Erfindung, pitchgeregelte Windkraftanlagen anzugeben, die bei Schwankungen sowohl beim momentanen Stromverbrauch als auch beim momentanen Windangebot nur wenige Abschaltungen gestatten und eine optimale Energieausbeute ermöglichen.
- Diese Aufgabe wird gelöst mit den Merkmalen der nebengeordneten Ansprüchen 1 und/oder 6. Die Unteransprüche schließen sich als nicht selbstverständliche Ausgestaltungen diesen Lösungen an.
- Als Energie- und Zwischenspeicher für das zeitweilige Überangebot an Windenergie schlägt die Erfindung zum einen einen Schwungmassenspeicher vor. Solche Zwischenspeicher sind zwar bei Windkraftanlagen aus der
DE 911 840 B oder aus derDE 27 22 990 A1 grundsätzlich bekannt; sie dienen dort jedoch zur Steuerung des Betriebsablaufs. Außerdem zeigt dieser Stand der Technik keine pitchgeregelte Windkraftanlage und schon gar keine Einzelverstellung der Rotorblätter. Das Schwungrad in derJP 60 259 772 A - Schwungräder sind typische Hochleistungsspeicher zum Speichern kinetischer Energie mittels Drehung einer Schwungmasse, die in kurzer Zeit sehr viel Rotationsenergie abgeben oder aufnehmen können. Die Leistungsfähigkeit wird vornehmlich begrenzt durch die Leistungselektronik und den installierten Generator; die Lebensdauer der Schwungräder wird nämlich von den Herstellern mit mehreren Millionen Lade-/Entladezyklen angegeben. Es gibt langsame, mittelschnelle und schnelle Schwungräder mit 5000, 20000 und 100000 Umdrehungen pro Minute. Mit höheren Umdrehungsgeschwindigkeiten und größerem Abstand der Masse von der Rotationsachse nehmen die Kräfte zu, die auch bei heute verfügbaren faserverstärkten Kunststoffmaterialien nur begrenzt zulässig sind. Wird das Schwungrad nicht weiter beschleunigt, tritt etwa nach einem Tag eine Selbstentladung ein, die Rotationsgeschwindigkeit nimmt infolge von Reibungsverlusten ab, die auch durch ein luftleeres Gehäuse und durch supraleitende Magnetlager nicht ganz vermieden werden können. Wenn häufige Lade-/Entladezyklen gefahren werden, ist die Neigung zur Selbstentladung vernachlässigbar; das Schwungrad kann vielmehr als Notstromaggregat dienen, um zumindest bei Netzausfall ein sicheres Abschalten zu gewährleisten und um eine anderweitige Notstromversorgung sicherzustellen. Insbesondere dient das Schwungrad jedoch als Zwischenspeicher, der bei Windflauten genutzt wird.
- Zum anderen schlägt die Erfindung als Notstromversorgung, Energie- und Zwischenspeicher Akkumulatorzellen vor, die in einer Außen- oder Innenhaut, einer Außen- oder Innenbeschichtung von Turm, Maschinenhausgondel und/oder Rotorblättern angeordnet sind, dünnwandige oder dünnschichtige Bauformen aufweisen und gleichzeitig dem Korrosionsschutz dienen, wie dies bei Industriegebäuden aus der
DE 202011005423 U1 bekannt ist, ohne dass dort auf pitchgeregelte Windkraftanlagen hingewiesen wird. Mit den sekundären, wiederaufladbaren Akkumulatorzellen stehen Energiespeicher zur Verfügung, die zum Ausgleich verschiedener Windstärken als Puffer und Zwischenspeicher für Windkraftanlagen geeignet sind. - Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in
1 dargestellt. Auf einem Fundament1 steht ein Turm2 , an dessen Spitze eine drehbare Windrichtungsnachführung19 der Maschinenhausgondel3 angebracht ist. Luvseitig ist ein Rotor mit horizontaler Rotorwelle6 angeordnet, die mit nicht dargestellten Lagern in der Maschinenhausgondel3 verlagert ist. Der Rotor weist eine Rotornabe4 mit drei Rotorblättern5 auf, die jeweils einzeln über eine Rotorblattverstellung8 angesteuert werden. Die jeweilige Rotorblattverstellung8 nimmt durch Stellantriebe Einfluss auf den Anstellwinkel des Rotorblatts5 und dient sowohl der Pitchregelung im Betrieb als auch zur Bremsung des Rotors bei zu großer Windgeschwindigkeit. - Die über ein Differentialgetriebe
9 verteilten Maschinenstränge wie die Wellen18 ,21 zweigen über Ritzel12 und über ein schräg verzahntes Kegelrad11 von der Rotorwelle6 ab und treiben neben den Generator7 einzelne Schwungräder14 an, die zum Speichern kinetischer Energie mittels Drehung einer Schwungmasse je nach Bedarf eingebaut und zugeschaltet sind. Auf der Generatorwelle21 sitzt eine Bremsscheibe10 , die von einer Scheibenbremse abgebremst und/oder festgestellt werden kann. Die Schwungräder14 werden gegebenenfalls in Magnetlagern15 gelagert und laufen mit 10 000 bis 70 000 Umdrehungen pro Minute vornehmlich in luftleeren Gehäusen16 . Dazu sind entsprechende Übersetzungen erforderlich, die vom Kegelrad11 und den anderen Getrieben9 ,20 erbracht werden, die teils als mehrstufige Planetengetriebe ausgebildet sind. Die Zuschaltung der Schwungräder14 erfolgt über Freiläufe13 und/oder Kupplungen17 , die teilweise schaltbar ausgeführt sind und beispielsweise mit Hilfe eines Fliehkraftreglers gesteuert werden können. Zudem empfiehlt es sich noch, variable Übersetzungsgetriebe oder Schaltgetriebe einzusetzen, um die Energienachfrage und das Energieangebot miteinander in Einklang zu setzen und entweder den Überschuss zu speichern oder die Energie für den zusätzlichen Verbrauch freizusetzen. Obschon die Schwungräder14 alternativ an verschiedenen Stellen dargestellt sind, versteht es sich, dass in der Regel ein Schwungrad14 genügt, um die Speicherung der kinetischen Energie in dem Schwungmassenspeicher sicherzustellen. - Die Einspeicherung in und die Entnahme der kinetischen Energie aus dem Schwungmassenspeicher dient dem Zweck, im pitchgeregelten Betrieb der Windkraftanlage ihre Effienz zu verbessern und einen größeren Bereich von unterschiedlichen Windgeschwindigkeiten abzudecken. Neben der Energiespeicherung wie bei den Akkumulatorzellen mit Abdeckung der Spitzenlast geht es auch um die Regelung der Netzstabilität, die Frequenzstabilisierung und die Kompensation der Blindleistung. Wenn das Energieangebot der Rotorwelle
6 größer ist als der momentane Energiebedarf des Generators7 , wird die überschüssige Energie dem Schwungrad14 zugeleitet, dessen Drehzahl beschleunigt zunimmt, da es über ein Getriebe20 mit variabler Übersetzung angetrieben wird. Wenn wegen einer Windflaute das Energieangebot der Rotorwelle6 nicht ausreicht, um den momentanen Energiebedarf des Generators7 zu decken, wird die benötigte Energiedifferenz dem Schwungmassenspeicher entnommen. Bei dieser Entnahme von kinetischer Energie kommt es zu einer Abbremsung des Schwungrades14 . Parallel zu dieser Regelung mittels Getriebe9 ,20 , Kupplung oder Freilauf13 tritt erfindungsgemäß die Pitchregelung hinzu, die eine Rotorblattverstellung8 und die entsprechende Regelung bewirkt, so dass erst im Zusammenspiel aller Parameter eine Optimierung erfolgen kann. - In
2 ist nach einem weiteren Aspekt der Erfindung die besondere Einbettung von dünnwandigen Akkumulatorzellen24 in die Außen-22 und Innenbeschichtung23 des Turmes2 mittels Folien25 gemäß Detail „A” dargestellt, durch die sogar die Knick- und Beulsicherheit des Turmes2 erhöht werden kann, so dass bei bestehenden Anlagen auch eine Nachrüstung mit Akkumulatorzellen24 erfolgen kann. - ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
- Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
- Zitierte Patentliteratur
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- DE 102009030886 A1 [0004]
- DE 911840 B [0007]
- DE 2722990 A1 [0007]
- JP 60259772 A [0007]
- DE 202011005423 U1 [0009]
Claims (9)
- Pitchgeregelte Windkraftanlage mit einem Rotor mit einzeln verstellbaren Rotorblättern
5 , mit einem Generator7 , einem Turm2 , einem Fundament1 und einer Maschinenhausgondel3 , dadurch gekennzeichnet, dass die Windkraftanlage einen Schwungmassenspeicher aufweist. - Windkraftanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Schwungmassenspeicher als Energiespeicher und Notstromaggregat dient und als Schwungrad
14 ausgebildet ist, das eine horizontale oder eine vertikale Achse aufweist und mit einem Antriebsstrang zwischen Rotor und Generator7 innerhalb der Maschinenhausgondel3 verbunden ist. - Windkraftanlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Schwungmassenspeicher als mittelschnelles Schwungrad
14 in der Maschinenhausgondel3 , im Turm2 und/oder im Fundament1 in einem luftleeren Gehäuse16 läuft und zur Lagerung des Schwungrades14 Magnetlager15 verwendet werden. - Windkraftanlage nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass im Antriebsstrang ein Freilauf
13 , eine Rutschkupplung, eine Fliehkraftkupplung, eine Schaltkupplung und/oder eine anderweitige Kupplung17 angeordnet ist. - Windkraftanlage nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass im Antriebsstrang ein Verzweigungsgetriebe oder ein Differentialgetriebe
9 angeordnet ist, wobei diesen Getrieben9 ,20 ein stufenlos verstellbares Getriebe vorgeschaltet sein kann, das als CVT-Getriebe oder als kegelförmiges Riemenscheibengetriebe ausgebildet sein kann, und wobei zur Steuerung des Verzweigungsgetriebes Fliehkraftregler und beim Differentialgetriebe9 Band-, Trommel- oder Scheibenbremsen eingesetzt werden. - Pitchgeregelte Windkraftanlage mit einem Rotor mit einzeln verstellbaren Rotorblättern
5 , mit einem Generator7 , einem Turm2 , einem Fundament1 und einer Maschinenhausgondel3 , dadurch gekennzeichnet, dass bei der Windkraftanlage Akkumulatorzellen24 als Energiespeicher vorgesehen sind, die in einer Außen- und/oder Innenhaut, einer Außen-22 und/oder Innenbeschichtung23 von Turm2 , Maschinenhausgondel3 und/oder Rotorblättern5 angeordnet sind. - Windkraftanlage nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass Außen-
22 und Innenbeschichtung23 gleichzeitig dem Korrosionsschutz dienen und/oder die Akkumulatorzellen24 dünnwandige oder dünnschichtige Bauformen aufweisen. - Windkraftanlage nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Akkumulatorzellen
24 von Filmschichten und/oder von Folien25 aufgenommen werden und in Foliengehäuse eingebettet sind, wobei es sich in der Regel um wiederaufladbare Lithium/Ionen- oder Lithum/Polymer-Akkuzellen handelt. - Windkraftanlage nach einer der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass eine Vielzahl von Windkraftanlagen einzelner Typen zu einem Windpark on- oder offshore zusammengefasst ist und zwischen den einzelnen Anlagen eine gemeinsame Betriebssteuerung vorgesehen ist, die eine gemeinsame Notstromversorgung und eine Gesamtenergiespeicherung erlaubt.
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