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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung für die Öffnungsbewegung eines an einem Möbelkorpus eines Möbels aufgenommenen Möbelteils nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie ein Möbel.
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Für eine komfortable Nutzung von Möbeln mit bewegbaren Möbelteilen wie z. B. Schubladen ist aus dem Bereich des Möbelbaus eine Vielzahl von Vorrichtungen bekannt, die ein Öffnen und ein Schließen eines bewegbaren Möbelteils unterstützen. Darunter sind des Weiteren einige Vorrichtungen bekannt, die mit Führungsmitteln bzw. Führungseinheiten zur beweglichen Führung von Möbelteilen kombiniert sind. Häufig sind bei solchen Vorrichtungen Öffnungs- und Schließbewegungen einander entgegengerichtet, wodurch zum Teil aufwendige Lösungen zum Aufladen von Kraftspeichern, die die Energie für den Antrieb der Öffnungs- bzw. Schließbewegungen bereit stellen, erforderlich sind. Darüber hinaus ist es erwünscht, insbesondere Schließbewegungen in der Nähe eines geschlossenen Zustands des Möbelteils zu dämpfen. Durch diese Anforderung wird die Komplexität solcher Vorrichtungen weiter erhöht.
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Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung für Öffnungsbewegungen bereit zu stellen, die sich bei kompakter, einfacher Bauform variabel an einem Möbel einsetzen lässt.
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Die Aufgabe wird durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst sowie durch ein Möbel gemäß Anspruch 12.
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Vorteilhafte und bevorzugte Ausführung der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Die Erfindung geht von einer Vorrichtung für die Öffnungsbewegung eines an einem Möbelkorpus eines Möbels aufgenommenen Möbelteils, insbesondere einer Möbelteilöffnungsvorrichtung aus. Das Möbelteil ist über Führungsmittel für eine geführte Bewegung in eine Öffnungsrichtung und in eine der Öffnungsrichtung entgegengesetzte Schließrichtung bewegbar. Mit der an dem Möbel montierten Vorrichtung ist das Möbelteil in einem Ausstoßvorgang aus einer Schließstellung am Möbelkorpus in die Öffnungsrichtung selbsttätig bewegbar, wobei ein Entladen eines Ausstoßkraftspeichers stattfindet. Des Weiteren sind Lademittel für das Aufladen des Ausstoßkraftspeichers mit einer Schließbewegung des bewegbaren Möbelteils vorhanden.
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Der Kern der Erfindung besteht darin, dass die Lademittel ein bewegbar gelagertes Spannelement und einen entweder dem Möbelteil oder dem Möbelkorpus zuordenbaren Mitnahmeabschnitt umfassen, die im montierten Zustand am Möbel derart aufeinander abgestimmt sind, dass der Mitnahmeabschnitt nach dem Ausstoßvorgang bei einem Weiterbewegen des Möbelteils in Öffnungsrichtung an dem Spannelement vorbeibewegbar ist, und dass der Mitnahmeabschnitt bei einer nachfolgenden Bewegung des Möbelteils in die Schließrichtung das Spannelement zum Aufladen des Ausstoßkraftspeichers mitnimmt. Somit sind die Lademittel dazu ausgebildet, bei Öffnungsbewegungen den Ausstoßkraftspeicher nicht zu beeinflussen, wogegen im Zuge einer Schließbewegung ein vorgegebener Ladezustand des Ausstoßkraftspeichers erreichbar ist. Bewegungen des Möbelteils in Öffnungsrichtung können vergleichsweise gering oder gar nicht durch ein Spannen des Ausstoßkraftspeichers beeinträchtigt, z. B. gebremst, sein. Bei Schließbewegungen, insbesondere bei einer vergleichsweise kräftigen Betätigung, wird ein Teil des Impulses des Möbelteils oder ein Teil einer Einschubkraft in den Ausstoßkraftspeicher geleitet. Dadurch kann mit einer Schließbewegung ein Energieverlust verbunden sein, durch den eine insbesondere vergleichsweise kräftige Betätigung z. B. einer Schublade abgemildert ist. Am Möbel sind dadurch Abnutzungserscheinungen vorteilhaft verringert.
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Der Ausstoßkraftspeicher kann eine Feder, insbesondere eine Spiralfeder sein. Vorzugsweise sind das Spannelement und der Ausstoßkraftspeicher so gekoppelt, dass der Ladezustand des Ausstoßkraftspeichers über die Position des Spannelements beeinflussbar ist. Der Mitnahmeabschnitt ist vorzugsweise an einem dem Möbelteil zugeordneten Teil z. B. einer Führungseinheit, insbesondere an einer Bewegungsschiene der Führungseinheit, angebracht. Dies bietet den Vorteil, dass vergleichsweise wenige bzw. kleine Teile mit dem bewegbaren Möbelteil verbunden und an dessen Bewegungen gekoppelt sind. Dementsprechend ist es bevorzugt, dass das Spannelement einem am Korpus ortsfest angebrachten Element der Führungseinheit, insbesondere der Korpusschiene der Führungseinheit zugeordnet ist.
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Die Führungsmittel können eine Führungseinheit mit insbesondere mindestens zwei zueinander bewegbaren Führungsschienen umfassen. Das Möbelteil kann eine Schublade sein.
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Der Mitnahmeabschnitt und das Spannelement können sich aneinander vorbeibewegen, wenn beispielsweise zumindest eines der beiden Teile derart beweglich gelagert ist, dass es eine Ausweichbewegung ausführen kann, wenn im Laufe einer Öffnungsbewegung des Möbelteils die beiden Teile sich aufeinander zubewegen oder aufeinandertreffen. Das Spannelement kann bei einem Zusammentreffen mit dem in Öffnungsrichtung fahrenden Mitnahmeabschnitt in einer z. B. aktiven, mitnahmebereiten Stellung gehalten und der Mitnahmeabschnitt kann derart beweglich sein, dass nur der Mitnahmeabschnitt eine Ausweichbewegung ausführt. Vorzugsweise umfasst der Mitnahmeabschnitt ein federbeaufschlagtes, versetzbares Einhakteil, das mit dem Spannelement in Anlage bringbar ist. Dadurch sind Vorkehrungen für eine Ausweichbewegung vorteilhaft unabhängig von z. B. einer Kopplung des Spannelements mit dem Ausstoßkraftspeicher oder von z. B. Einrichtungen zu dessen Bewegungsführung. Durch Beaufschlagen mit einer Feder kann das Einhakteil nach einem Ausweichen vergleichsweise schnell in eine Mitnahmestellung zurückversetzt werden. Zudem können Federkraft und Federweg am Mitnehmerabschnitt vorteilhaft auf die Ausweichbewegung abgestimmt sein. Die gleichen Vorteile sind auch dadurch erreichbar, dass das Spannelement ein federbeaufschlagtes versetzbares Hakenelement umfasst, welches mit dem Mitnahmeabschnitt in Anlage bringbar ist.
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Eine bevorzugte Ausführung der Erfindung sieht vor, dass das Spannelement schwenkbar an einem Verschiebeteil einer Öffnungseinheit angeordnet ist. In der Öffnungseinheit kann der Ausstoßkraftspeicher untergebracht sein. Vorzugsweise ist das Verschiebeteil relativ zu einem Grundkörper der Öffnungseinheit unter der Wirkung des sich entladenen Ausstoßkraftspeichers in Öffnungsrichtung des Möbelteils ausschiebbar. Dadurch ist das Spannelement vorteilhaft mit dem Ausstoßkraftspeicher gekoppelt. In einer besonders bevorzugten Ausführung der Erfindung weist das Verschiebeteil ein Anlagestück auf, das beim Ausstoßvorgang in Anlage an einen Anschlag ist, der sich nach Abschluss des Ausstoßvorgangs entsprechend einer Öffnungsbewegung vom Anlagestück entfernen kann. Dadurch übernimmt das Verschiebeteil die Aufgabe eines Ausstoßelements, durch welches das Spannelement unmittelbar an den Ausstoßkraftspeicher gekoppelt sein kann. Hierdurch ist vorteilhaft ein einfacher und platzsparender Aufbau der Vorrichtung erreichbar.
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Die Öffnungseinheit weist vorzugsweise eine Verriegelungseinheit auf. Hierdurch kann vorteilhaft eine verriegelte Schließposition des Möbelteils bzw. ein stabiler Schließzustand der erfindungsgemäßen Öffnungsvorrichtung vorgegeben sein. Die Verriegelungseinheit kann z. B. eine Touch-Latch-Einrichtung sein, bei der z. B. durch ein kurzes Einrücken des Möbelteils in den Möbelkorpus eine verriegelte Schließposition verlassen und insbesondere ein Ausstoßen des Möbelteils ausgelöst werden kann.
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Die Öffnungseinheit kann als separates Bauteil und insbesondere für eine Montage an einer Führungseinheit ausgebildet sein. Dadurch können an der Bewegungsschiene beispielsweise nur der Mitnahmeabschnitt und der Anschlag angebracht sein, die gegebenenfalls sogar nachträglich montierbar sein können. Die Bewegungsschiene ist dadurch nur mit vergleichsweise kleinen Komponenten der Vorrichtung belastet.
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Des Weiteren ist es bevorzugt, dass das Verschiebeteil relativ zu einem Grundkörper der Öffnungseinheit unter der Wirkung des sich entladenen Ausstoßkraftspeichers parallel zur Öffnungsrichtung des Möbelteils verschiebbar ist. Das Verschiebeteil kann mit dem insbesondere schwenkbar daran angebrachten Spannelement in der Öffnungseinheit untergebracht und bewegbar gelagert sein. Das Spannelement ist dadurch für Ladevorgänge vorteilhaft an den Ausstoßkraftspeicher gekoppelt.
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Eine bevorzugte Ausführung der Erfindung besteht darin, dass eine Schließvorrichtung zum gedämpften Schließen des Möbelteils vorhanden ist, die das Möbelteil in Schließrichtung in eine vorgegebene Schließposition, insbesondere in eine vollständig geschlossene Position bringt. Zum Dämpfen von Schließbewegungen kann die Schließeinrichtung eine Kolben-Zylinder-Einheit als Dämpfungsanordnung aufweisen. Durch eine Schließvorrichtung zum gedämpften Schließen des Möbelteils ist eine Schließgeschwindigkeit des Möbelteils soweit herabsetzbar, dass von einem Möbelteil nahe der Schließstellung eine vergleichsweise geringe Verletzungsgefahr ausgeht. Die Schließvorrichtung umfasst vorzugsweise einen aufladbaren Schließkraftspeicher, z. B. ein elastisches Federelement, der sich beim Schließen des Möbelteils entlädt. Dadurch lässt sich vorteilhaft gewährleisten, dass das Möbelteil, z. B. eine Schublade, nicht in einer vergleichsweise leicht übersehbaren und daher unfallträchtigen Position verbleibt.
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Eine besonders bevorzugte Ausbildung der Erfindung besteht darin, dass die Lademittel und die Schließvorrichtung so aufeinander abgestimmt sind, dass das Laden des Ausstoßkraftspeichers zumindest nahezu vollständig abgeschlossen ist, wenn die Schließvorrichtung das Möbelteil in die vorgegebene Schließposition, insbesondere in die vollständig geschlossene Position bringt. Insbesondere ist es bevorzugt, wenn das Laden des Ausstoßkraftspeichers vollständig abgeschlossen ist, bevor die Schließvorrichtung beginnt das Möbelteil in eine vollständig geschlossene Position zu bewegen.
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Eine bevorzugte Ausführung der Erfindung sieht vor, dass die Schwenkstellung des Spannelements abhängig von einer Verschiebestellung des Verschiebeteils relativ zum Grundkörper vorgegeben ist. Insbesondere ist es bevorzugt, dass das Spannelement mit einer Führungskurve z. B. einer Kulissenführung gekoppelt ist, die die Schwenkstellung des Spannelements abhängig von einer Verschiebestellung des Verschiebeteils vorgibt. Die Führungskulisse kann z. B. an einem Grundkörper der Öffnungseinheit ausgebildet sein. Dadurch lässt sich eine vergleichsweise genaue Steuerung von Bewegungsabläufen gewährleisten.
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Durch eine schwenkbare Lagerung des Spannelements z. B. am Verschiebeteil kann das Spannelement in z. B. die Öffnungseinheit eingeschwenkt und aus dieser ausgeschwenkt sein. Insbesondere ist die ausgeschwenkte Stellung z. B. für einen Eingriff des Mitnahmeabschnitts zum Laden des Ausstoßkraftspeichers vorgesehen. Das Spannelement kann in einer Ausgangsstellung der Öffnungseinheit eingeschwenkt sein. Des Weiteren kann in einer verschobenen Stellung der Öffnungseinheit das Spannelement ausgeschwenkt sein. Dies bietet den Vorteil, dass eine Bewegungssteuerung des beweglich gelagerten Spannelements, insbesondere eine Führungskulisse vergleichsweise einfach und platzsparend aufgebaut sein kann.
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Anhand eines Ausführungsbeispiels werden nachfolgend weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung erläutert und mit Hilfe der Zeichnungen beschrieben. Es zeigen:
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1 eine schematische perspektivische Ansicht einer Führungseinheit mit einer erfindungsgemäßen Touch-Latch-Einheit,
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2 schematische Aufsicht auf eine Touch-Latch-Einheit und eine Ladenschiene mit einem Anschlag und einem Mitnehmerelement,
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3 schematische Aufsicht auf eine Touch-Latch-Einheit sowie einen Anschlag und ein Mitnehmerelement,
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4 schematische Aufsicht auf eine Tauch-Latch-Einheit sowie einen Anschlag und ein Mitnehmerelement,
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5 schematische Aufsicht auf eine Touch-Latch-Einheit sowie einen Anschlag und ein Mitnehmerelement,
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6 schematische Aufsicht auf eine Touch-Latch-Einheit sowie einen Anschlag und ein Mitnehmerelement.
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Die 1 bis 6 zeigen ein Ausführungsbeispiel einer Führungseinheit 1 mit einer erfindungsgemäßen Öffnungsvorrichtung 7. Die Führungseinheit 1 umfasst eine Korpusschiene 2, an der eine Ladenschiene 3 verschiebbar geführt ist. Ein Möbelkorpus, an dem die Korpusschiene 2 angebracht sein kann, sowie ein Möbelteil, das zur beweglich geführten Anbringung auf die Ladenschiene 3 montiert sein kann, sind in den 1 bis 6 nicht gezeigt.
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Die Öffnungsvorrichtung 7 umfasst eine Touch-Latch-Einheit 70, nachfolgend als T/L-Einheit bezeichnet, sowie einen Anschlag 5 und ein Mitnahmeelement 4. Die T/L-Einheit 70 ist fest an die Korpusschiene 2 montiert, während der Anschlag 5 sowie das Mitnehmerelement 4 an vorbestimmten Positionen an der Ladenschiene 3 befestigt sind.
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Die T/L-Einheit 70 ist dazu vorgesehen, die Ladenschiene 3 am Anschlag 5 angreifend auszustoßen. Das Mitnehmerelement 4 dient dazu, die Ausstoßeinheit 70 bei einer einfahrenden Bewegung der Ladenschiene 3 die Ausstoßeinheit 70 für einen nächsten Ausstoßvorgang vorzubereiten.
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Zwischen einem anderen Abschnitt 20 der Korpusschiene 2 und der Ladenschiene 3 ist an der Korpusschiene eine Einzugseinheit angebracht, die mit einem weiteren Mitnehmer (nicht gezeigt) an der Ladenschiene 3 angebracht ist, zusammenwirkt.
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In den 2 bis 6 sind seitliche Konturen verschiedener Teile der T/L-Einheit gezeigt, die zu vier unterschiedlichen horizontalen Schnittebenen durch die T/L-Einheit 70 gehören: Eine oberste Schnittebene schneidet einen Grundkörper 71, zwei Führungskulissen 72 und 74 sowie zwei Schaltnocken 81, 84. Einer unter der ersten liegenden zweiten Schnittebene sind zwei Gleitkörper 77, zwei Achsbolzen 79 und 82, ein Anschlagbolzen 88 sowie zwei Hebel 80 und 83 zugeordnet. In einer nächst tieferen, dritten Schnittebene sind seitliche Konturen eines Schlittens 76 mit einem Ausstoßarm 78 sowie einer Schlittenführung 75 horizontal geschnitten. Schließlich sind von einer untersten Schnittebene die seitlichen Konturen eines Montagesockels 101 gezeigt. In der T/L-Einheit ist vorzugsweise ein Ausstoßkraftspeicher, insbesondere eine Metallfeder untergebracht, wobei ein solcher Kraftspeicher und weitere Teile einer entsprechenden Schnittebene zugunsten der Übersichtlichkeit in keiner der 2 bis 6 gezeigt sind.
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Im Folgenden wird die T/L-Einheit 70 anhand der 2 näher beschrieben. Die Führungseinheit 1 befindet sich in einer verriegelten Schließstellung, in der die Ladenschiene beispielsweise durch eine zurückhaltende Wirkung der Einzugseinheit 6 und durch einen verriegelten Schließzustand der T/L-Einheit 70 festgehalten ist.
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Die T/L-Einheit 70 besitzt einen Grundkörper 71, in dem eine rechteckige Schlittenführung 75 als innerer Hohlraum ausgebildet ist. In der Schlittenführung 75 kann der ebenfalls rechteckige Schlitten 76 bei Verschiebungen an Längsseiten der Schlittenführung 75 entlang gleiten, bis der Schlitten 76 z. B. mit einer seiner eigenen Schmalseiten an einer Schmalseite der Schlittenführung 75 anschlägt. Der Grundkörper 71 schließt den Hohlraum der Schlittenführung 75 oben mit einer ebenen, plattenförmigen Decke ab, an deren Innenseite zwei Führungskulissen 72, 74 in Form von z. B. kanalartige Nuten ausgebildet sind.
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Am Schlitten 76 sind an einer Oberseite, die den Kulissen 72 und 74 zugewandt ist, Gleitabschnitte 77 als quaderförmige Erhöhungen ausgebildet, die vergleichsweise nahe an die Führungskulissen 72, 74 heranreichen, ohne in diese hineinzureichen. Mit den Gleitabschnitten 77 ist beispielsweise ein Abheben einer Unterseite des Schlittens 76 von einer Gleitfläche vermeidbar. Neben den beiden Gleitabschnitten 77 befinden sich zwei vertiefte Bereiche an der Oberseite des Schlittens 76, wobei in einem ersten vertieften Bereich ein zylindrischer Achsbolzen 79 und in einem zweiten vertieften Bereich ein zylindrischer Achsbolzen 82 sowie ein Anschlagbolzen 88 nach oben ragen, vorzugsweise ohne die Gleitabschnitte 77 zu überragen.
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Des Weiteren ist an einer der Ladenschiene 3 zugewandten Seite des Schlittens 76 ein Ausstoßarm 78 ausgebildet, der dazu vorgesehen ist, die Ladenschiene 3 mit Hilfe des Anschlags 5 in eine Richtung A einer Öffnungsbewegung auszustoßen.
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Der Schlitten 76 ist an einen Kraftspeicher (nicht gezeigt), zum Beispiel einer Feder (nicht gezeigt) gekoppelt, der z. B. am Grundkörper 71 oder an der Montageplatte 101 verankert sein kann. Wenn der Schlitten nicht in einer vorgegebenen Position verriegelt ist, bewegen Kräfte des Ausstoßkraftspeichers den Schlitten 76 in Richtung A bis der Schlitten 76 beispielsweise an der entsprechenden Schmalseite der Schlittenführung 75 anschlägt.
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Am Achsbolzen 79 des Schlittens 76 ist ein Verriegelungshebel 80 in der Horizontalen schwenkbar gelagert. Zum Drehbolzen 79 in Längsrichtung des Verriegelungshebels 80 versetzt ist am Verriegelungshebel 80 eine vorzugsweise zylindrische Schaltnocke 81 ausgebildet, die vom Verriegelungshebel 80 nach oben in eine T/L-Kulisse 72 hineinreicht. Durch die Schwenkbarkeit des Verriegelungshebels 80 ist die Schaltnocke 81 in verschiedene Pfade 91 bis 95 sowie in eine Rastkerbe 90 eines Herzstücks 73 der T/L-Kulisse 72, wie in 4 gezeigt, verfahrbar, wenn der Schlitten 76 in der Führung 75 verschoben wird.
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Weiterhin weist der Schlitten 76 einen Drehbolzen 82 auf, an dem ein Spannhebel 83 ebenfalls drehbar gelagert ist und mit einer Schaltnocke 84 in eine Spannkulisse 74 eingreift. Am Spannhebel 83 ist ein Spannhaken 85 ausgebildet. Die Spannkulisse 74 ist dazu ausgebildet, den Spannhebel 83, insbesondere den Spannhaken 85, beim Ausstoßen und Einschieben des Schlittens 76 ein- und auszuschwenken. Der Spannhebel 83 ist am Schlitten 76 derart angeordnet, dass der Spannhaken 85 über dem Ausstoßarm 78 aus der T/L-Einheit in Richtung der Ladenschiene 3 herausragt. Dadurch kann die T/L-Einheit über einen vergleichsweise kurzen Abschnitt der Führungseinheit 1 in Längsrichtung erstrecken und vorteilhaft kompakt aufgebaut sein. Dementsprechend können der Anschlag 5 und das Mitnehmerelement 4 in unterschiedlicher Höhe an der Ladenschiene 3 angebracht sein, um ein zuverlässiges Betätigungsverhalten der Führungseinheit 1 und ihrer Öffnungsvorrichtung 7 zu gewährleisten.
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Hinsichtlich Bewegungen gleich- bzw. gegensinnig zur Öffnungsrichtung A sind die beiden Hebel 80 und 83 durch ihre schwenkbare Lagerung mit den Achsbolzen 79 und 82 am Schlitten 76 aneinander gekoppelt. Demgegenüber werden Auslenkungen senkrecht zur Richtung A der beiden Hebel 80 und 83 durch den Eingriff der Nocken 84 und 81 in die Kulissen 73 und 74 vorgegeben. Dadurch sowie aufgrund der Ausbildung der beiden Führungskulissen 72 und 74 an einem gemeinsamen Grundkörper 71 sind Bewegungen der beiden Hebel 80, 83 vorteilhaft aufeinander abgestimmt, insbesondere synchronisiert.
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Der Spannhaken 85 ist dazu vorgesehen, mit dem Mitnehmerelement 4 zusammenzuwirken. Hierfür umfasst das Mitnehmerelement 4 ein Mitnehmerlager 41 in dem ein Mitnehmerstift 40 derart beweglich gelagert ist, dass der Mitnehmerstift 40 zur Ladenschiene 3 hin ausweichen kann. Das Mitnehmerlager weist eine Feder (nicht gezeigt) auf, die den Mitnehmerstift 40 elastisch nachgiebig in einer eingriffbereiten Stellung hält. Dies ist dazu gedacht, dass der Mitnehmerstift 40 bei einer Öffnungsbewegung der Ladenschiene 3 dem Spannhaken 85 ausweichen kann, wenn der Mitnehmerstift 40 auf eine Abgleitkante 87 des Spannhakens 85 in einer ausgeschwenkten Stellung auftrifft. Bei einer Schließbewegung ist der Mitnehmerstift 40 dazu vorgesehen, zeitweise gegen eine Anschlagkante 86 des Spannhakens 85 zu drücken, um den Spannhaken 85 zum Aufladen eines Ausstoßkraftspeichers über zumindest einen Teil einer Schließbewegung mitzunehmen.
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Die T/L-Kulisse 72 und der Verriegelungshebel 80 sind dazu vorgesehen, das Ausstoßen der Ladenschiene 3 mit dem Ausstoßarm 78 und das Zurückhalten des Ausstoßarms 78 in einer Schließstellung zu steuern. Für das Zurückhalten in einer Schließstellung weist die T/L-Kulisse 72, wie in 4 gezeigt, eine Rastkerbe 90 an einem Herzstück 73 auf. Bei einer einfahrenden Bewegung des Schlittens 76 entgegen der Richtung A kann ein Einfahrpfad 94 die Schaltnocke 81 in einen Einrastpfad 95 führen. Bei einer darauffolgenden ausfahrenden Bewegung des Schlittens 76 in Richtung A lenkt die T/L-Kulisse 72 die Schaltnocke 81 zur Rastkerbe 90 des Herzstücks 73. Durch eine ausstoßende Kraft, die der Ausstoßkraftspeicher auf den Schlitten 76 ausübt, bleibt die Schaltnocke 81 solange in die Rastkerbe 90 gedrückt, bis der Schlitten 76 gegen die Ausstoßkraft in Richtung A geschoben wird. Dabei lenkt die T/L-Kulisse 76 die Schaltnocke 81 in einen Ausrastpfad 91. Der Ausrastpfad 91 ist dazu vorgesehen, die Schaltnocke 81 von der Rastkerbe 90 weg in einen Ausstoßpfad 92 zu lenken, der die Schaltnocke 81 am Herzstück 73 vorbeiführt. Der Ausstoßpfad mündet in einen Auslaufpfad in einen Auslaufpfad mündet. mit einem Auslaufpfad 93 verbunden. Ein Abschluss eines Ausstoßvorgangs des Schlittens 76 kann mit einem Anschlagen z. B. der Schaltnocke 81 an einem Ende des Auslaufpfades 93 oder z. B. des Schlittens 76 in der Schlittenführung 75 vorbestimmt sein, wodurch auch der Ausstoßarm 78 eine vorgegebene Endstellung einnimmt. Vorzugsweise ist in einer Endstellung des ausgestoßenen Schlittens 76 weiterhin eine ausstoßende Kraft wirksam. Dadurch ist für die Schaltnocke 81 vorteilhaft ein eindeutiger Ausgangszustand für einen darauffolgenden Schaltvorgang definierbar.
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Die Spannkulisse 74 ist ebenfalls am Grundkörper 71 ausgebildet, wobei sich die Spannkulisse 74 insbesondere am gleichen oberhalb des Schlittens 76 liegenden Abschnitt des Grundkörpers befindet. Dort sind die T/L-Kulisse 72 und die Spannkulisse 74 vergleichsweise nahe beieinander und zumindest teilweise nebeneinander angeordnet, wodurch eine vorteilhaft kompakte Bauweise der Öffnungsvorrichtung 7 möglich ist. Mit Hilfe der Spannkulisse 74 sind ein- und ausgeschwenkte Stellungen des Spannhebels 83 senkrecht zur Ausstoßrichtung A an Verschiebungen des Schlittens 76 entlang der Schlittenführung 75 gekoppelt. Weil der Achsbolzen 82 des Spannhebels 83 über den Schlitten 76 starr mit dem Achsbolzen 79 des Verriegelungshebels verbunden ist, sind Schwenkstellungen des Spannhebels 83 an Schaltzustände des Verriegelungshebels 80 bzw. der Schaltnocke 81 gekoppelt. Im verriegelten Schließzustand, wenn die Schaltnocke 81 in der Rastkerbe 90 sitzt, befindet sich eine Schaltnocke des Spannhebels in einem Ausfahrpfad 96, so dass der Spannhaken 85 eingeschwenkt sein kann. An den Ausfahrpfad schließt sich ein Ausschwenkpfad 97 an, so dass bei einer Ausstoßbewegung des Schlittens 76 die Schaltnocke 84 den Spannhaken 85 zur Ladenschiene 3 hin ausrückt. Der Ausschwenkpfad 97 mündet in einen Fangpfad 98, der die Schaltnocke 84 an der T/L-Kulisse 72 vorbeiführt und an eine Ausstoßposition leitet, die die Schaltnocke 84 bei z. B. maximalem Ausstoß des Schlittens 76 einnehmen kann.
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In einem Endabschnitt des Fangpfades 98 ist die Schaltnocke 84 derart geführt, dass der Spannhaken 85 nicht wesentlich weiter in Richtung der Ladenschiene 3 herausragt, als dies für ein Angreifen des Mitnehmers 4 an der Anschlagkante 86 bei einer Schließbewegung der Ladenschiene 3 erforderlich ist. Dadurch erzeugt der Spannhaken 85 eine vergleichsweise geringe Ausweichbewegung des Mitnehmerstifts 40, wenn sich das Mitnehmerelement 4 bei einer Öffnungsbewegung der Ladenschiene 3 am ausgestellten Spannhaken 85 vorbeibewegt. Hierdurch lassen sich bei Öffnungsbewegungen der Ladenschiene 3 vorteilhaft Reibungsverluste verringern.
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Das Mitnehmerelement 4 ist dazu vorgesehen, im Zuge einer Schließbewegung am Spannhaken 85, insbesondere an dessen Anschlagkante 86, anzugreifen. Dies ist in 5 gezeigt. Dadurch kann die Ladenschiene 3 während eines Schließens über den Spannhebel 83 und den Schlitten 76 einen Ausstoßkraftspeicher laden. Durch das Mitnehmen des Spannhakens 85 wird die Schaltnocke 84 aus dem Fangpfad herausgezogen und durch einen Spannpfad 99 bewegt. Die Schaltnocke 84 ist im Spannpfad 99 derart positioniert, dass ein sicherer Eingriff des Mitnehmerstifts 40 am Spannhaken 85 gewährleistet ist. Am Ende des Spannpfads 99 kann die Schaltnocke 84 durch eine Schließbewegung in einen Ausschwenkpfad 100 gelenkt werden, der die Schaltnocke 84 von der schließenden Ladenschiene 3 wegzieht und dadurch den Spannhaken 85 einem Eingriff des Mitnehmerstifts 40 entzieht.
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In 6 sind der Mitnehmer 4 und der Spannhebel 83 in einer Stellung gezeigt, in der sich der Spannhaken 85 aus dem Eingriff des Mitnehmerstifts 40 löst. Währenddessen kann sich die Schaltnocke 81 des Verriegelungshebels 80 im Einrastpfad 95 befinden, so dass ein Ausstoßen des Schlittens 76 die T/L-Einheit 70 in einen verriegelten Zustand, insbesondere den in 2 gezeigten, überführt. Ein Kraftspeicher ist in der gezeigten Stellung des Schlittens 76 vorzugsweise nahezu vollständig aufgeladen und drückt mit vergleichsweise großer Kraft den Schlitten 76 in die Ausstoßrichtung A. Weil der Mitnehmerstift 40 im Mitnehmerlager 4 elastisch nachgiebig angebracht ist, ist eine Stellung, bei der die Schaltnocke 84 beginnt sich in Ausstoßrichtung A zu bewegen nicht genau definiert. Daher ist es bevorzugt, an einem Inselstück 102 der Spannkulisse 74 einen Keilabschnitt 103, auszubilden, in dem der Ausschwenkpfad 100 aufgeweitet ist und der die Schaltnocke 84 in den Ausfahrpfad 96 lenkt, wenn sich der Spannhebel 83 aus einem Eingriff des Mitnehmerstifts 40 löst.
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Bezüglich der Führung der Schaltnocke 84 im Spannpfad 99 und im Ausschwenkpfad 100 ergeben sich verschiedene Möglichkeiten, eine insbesondere gedämpfte Einzugseinheit 6 und ein Ankoppeln der Ladenschiene 3 an die Einzugseinheit 6 bei einer Schließbewegung darauf abzustimmen. Für ein Ankoppeln an die Einzugsvorrichtung kann an der Ladenschiene 3 z. B. ein Koppelelement (nicht gezeigt) vorgesehen sein, das z. B. dem Mitnehmer 4 oder z. B. dem Anschlag 5 ähnlich ist. Das Koppelelement kann an der Ladenschiene derart positioniert sein, dass das Koppelelement bei einer Schließbewegung an der Einzugseinheit 6 erst dann einkoppelt, wenn sich der Spannhaken 85 aus einem Eingriff des Mitnehmerstifts 40 gelöst hat. Dies bietet den Vorteil, dass ein Laden des Ausstoßkraftspeichers an der T/L-Einheit und ein Einziehen der Ladenschiene 3 durch die Einzugseinheit 6 unabhängig und somit unbeeinflusst voneinander stattfinden können. Beispielsweise lässt sich dadurch vermeiden, dass ein Laden des Ausstoßkraftspeichers durch Dämpfungsmittel der Einzugseinheit 6 behindert oder unterbrochen wird.
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Des Weiteren kann z. B. der Ausschwenkpfad 100 derart auf ein Ankoppeln des Koppelelements an die Einzugseinheit 6 abgestimmt sein, dass der Mitnehmerstift 40 solange am Spannhaken 85 in Eingriff steht, bis ein Ankoppeln des Koppelelements an der Einzugseinheit 6 abgeschlossen ist. Vorzugsweise sind das Koppelelement und die Einzugseinheit 6 derart angepasst, dass ein Ankoppeln über eine Strecke stattfindet, die der Strecke des Mitnehmerstifts 40 entlang dem Ausschwenkpfad 100 entspricht. Insbesondere wenn an der Einzugseinheit während eines Ankoppelns noch keine Dämpfung wirksam ist, bietet diese Ausführung eine überschaubare und komfortable Bedienbarkeit eines bewegbaren Möbelteils.
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Schließlich können das Koppelelement und die Einzugseinheit derart auf die T/L-Einheit abgestimmt sein, dass bei einer Schließbewegung der Ladenschiene 3 ein Ankoppeln des Koppelelements an der Einzugseinheit 6 stattfindet, während die Schaltnocke 84 im Fangpfad 98 oder insbesondere im Spannpfad geführt ist. Dadurch können Dämpfungsmittel der Einzugsvorrichtung vorteilhaft eine Abnutzung an der T/L-Einheit verringern oder z. B. deren Beschädigung verhindern.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Führungseinheit
- 2
- Korpusschiene
- 3
- Ladenschiene
- 4
- Mitnehmerelement
- 5
- Anschlag
- 6
- Einzugseinheit
- 7
- Öffnungsvorrichtung
- 20
- Anbringabschnitt
- 40
- Mitnehmerstift
- 41
- Mitnehmerlager
- 70
- T/L-Einheit
- 71
- Grundkörper
- 72
- T/L-Kulisse
- 73
- Herzstück
- 74
- Spannkulisse
- 75
- Schlittenführung
- 76
- Schlitten
- 77
- Gleitabschnitt
- 78
- Ausstoßarm
- 79
- Achsbolzen
- 80
- Verriegelungshebel
- 81
- Schaltnocke
- 82
- Achsbolzen
- 83
- Spannhebel
- 84
- Schaltnocke
- 85
- Spannhaken
- 86
- Anschlagkante
- 87
- Umlenkkante
- 88
- Anschlagbolzen
- 90
- Rastkerbe
- 91
- Ausrastpfad
- 92
- Ausstoßpfad
- 93
- Auslaufpfad
- 94
- Einfahrpfad
- 95
- Einrastpfad
- 96
- Ausfahrpfad
- 97
- Einschwenkpfad
- 98
- Fangpfad
- 99
- Spannpfad
- 100
- Ausschwenkpfad
- 101
- Montagesockel
- 102
- Inselstück
- 103
- Keilabschnitt