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Die Erfindung betrifft eine Verpackungseinheit zur Aufnahme von flüssigen oder pastösen Masse wie beispielsweise Kleb- und Dichtstoffen, Haar- und Hautpflegeprodukten, Wasch- und Reinigungsmitteln sowie Lebensmitteln.
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Dergleiche Verpackungseinheiten sind im Stand der Technik hinlänglich bekannt. Vielfach ist eine solche Verpackungseinheit als Tiegel mit Verschlussdeckel ausgestaltet. Der Tiegel kann beispielsweise einen zylindrischen Querschnitt, eine Bodenfläche und eine der Bodenfläche gegenüberliegende Entnahmeöffnung aufweisen. Diese Tiegel umschließen dabei einen mittels der Entnahmeöffnung zugänglichen Hohlraum zur Aufnahme eines Produktes, beispielsweise eines Haargels. Oftmals erfolgt die Entnahme eines im Behälter befindlichen Produktes händisch beispielsweise mittels eines Fingers, was jedoch zur Benetzung des Fingers mit dem auszugebenden Materials führt.
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Eine weitere Verpackungseinheit offenbart die
EP 1344723 B1 mit einem ein Produkt enthaltenden, elastischen Topf sowie einer steife Struktur, innerhalb der der elastische Topf lösbar angeordnet ist. Der elastische Topf ist dabei so gestaltet, dass, wenn er aus der steifen Struktur herausgenommen ist, ein auf den elastischen Topf ausgeübter Druck eine Verformung dieses Topfes und eine Verschiebung des Produkts zur Entnahme über einen Finger des Anwenders in Richtung einer Entnahmeöffnung bewirkt. Nachteilig ist hier jedoch der aufwändige Aufbau durch die zweiteilige Gestaltung des Behälters.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher die genannten Nachteile zu beseitigen und eine verbesserte Verpackungseinheit bereitzustellen.
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Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des Schutzanspruchs 1 gelöst.
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Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Schutzansprüchen.
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Grundgedanke der Erfindung ist der Einsatz einer Verpackungseinheit aufweisend einen Behälter mit einem Hohlraum zur Aufnahme eines Produktes und einer Entnahmeöffnung sowie eine von außen durch eine im Wesentlichen konzentrisch zur Entnahmeöffnung angeordnete Eingriffsöffnung zugängliche und ansonsten geschlossene sowie lösbar mit dem Behälter verbundene Entnahmehülse, welche in den Hohlraum hineinragt, um das Produkt aus dem Behälter zu entnehmen.
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Mit Hilfe der Entnahmehülse kann ein Anwender auf einfache Weise Produkt aus dem Behälter entnehmen, insbesondere ohne einen Finger mit dem Produkt benetzten zu müssen. Die Verpackungseinheit eignet sich dabei zur Verwendung mit flüssigen oder pastösen Produkten wie beispielsweise Kleb- und/oder Dichtstoffen; Kosmetika, wie beispielsweise Gels, Cremes oder Lotionen; Wasch- oder Reinigungsmitteln oder auch Nahrungsmitteln. Zur Entnahme kann der Anwender einen stiftförmigen Gegenstand, beispielsweise einen Bleistift oder auch einen Finger in die Eingriffsöffnung einführen und kann im Anschluss das Produkt aus dem Hohlraum entnehmen. Dabei ist die Entnahmehülse vorzugsweise derart gestaltet und an den Behalter angepasst, dass der Anwender mit der distalen Seite, also an der in den Hohlraum ragenden Seite, der Entnahmehülse in das Produkt eintauchen kann, um selbiges auf dieser Seite der Entnahmehülse platzieren zu können. Bevorzugt ist der Behälter derart gestaltet, dass die Entnahmeöffnung einen derartigen Durchmesser aufweist, dass der Anwender die Entnahmehülse mit Spiel in der Entnahmeöffnung bewegen kann und nicht nur senkrecht in das Produkt eintauchen, sondern vielmehr auch die Entnahmehülse hinsichtlich einer Behälterachse verschwenken kann, so dass beispielsweise auch Produkt aus den Behälterecken entnommen werden kann, insbesondere um eine Restentleerbarkeit des Behälters zu ermöglichen. Zudem hat sich der Einsatz eines Kragens an der proximalen Seite der Entnahmehülse, also der im Bereich der Entnahmeöffnung angeordneten Seite, als sinnvoll erwiesen, welche beispielsweise auf dem Behälterrand aufliegen kann, um eine Hineinrutschen der Entnahmehülse in den Hohlraum des Behälters zu vermeiden. Zudem kann der Kragen derart wulstartig oder trichterförmig gestaltet sein, dass ein auf der distalen Seite der Entnahmehülse angeordneten Produkt, welches bei der Ausgabe in Richtung der proximalen Seite laufen könnte, von diesem Kragen aufgenommen oder abgeleitet wird, insbesondere um eine Verschmutzung des stiftförmigen Gegenstandes oder des Fingers des Anwenders mit Produktresten zu vermeiden. Ferner können an der Entnahmehülse, insbesondere an besagtem Kragen geeignete Befestigungsmittel vorgesehen werden, um die Entnahmehülse an dem Behälter zu befestigen. Hierbei ist insbesondere ein Gewindebereich denkbar, der an einen korrespondierenden Gewindebereich an dem Behälter angepasst ist. Natürlich sind auch Schnappverbindungen oder andere form- oder kraftschlüssige Verbindungen denkbar, wie sie beispielsweise mit bekannten Behältern mit lösbaren und wiederverschließbaren Verschlussdeckeln eingesetzt werden.
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Ferner ist es vorteilhaft, wenn die Entnahmehülse als Verschlusselement ausgebildet ist, um die Entnahmeöffnung zur verschließen. So ist die Entnahmehülse vorzugsweise derart gestaltet, dass die Entnahmeöffnung in aufgesetztem oder an dem Behälter montierten Zustand die Entnahmeöffnung dicht verschließt, um ein Auslaufen des Produktes aus dem Behälter, insbesondere bei Nichtgebrauch des Behälter zu vermeiden. Selbstverständlich ist es auch möglich, die Entnahmehülse als reines Produktentnahmewerkzeug zu gestalten, wobei für ein sicheres und dichtes Verschließen des Behälters ein zusätzliches Verschlusselement, wie beispielsweise eine Verschlusskappe zum Einsatz kommt.
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Ein weiterer Vorteil ist der Einsatz einer Entnahmehülse mit einem Innendurchmesser im Bereich von 1 bis 3 Zentimeter, um einen Eingriff in die Hülse mit einem Finger einer Hand eines Anwenders zu ermöglichen. Mit einer derart gestalteten Entnahmehülse kann eine besonders einfache und ergonomische Entnahme des Produktes gewährleistet werden, da der Anwender die Entnahmehülse mit seinem Finger nutzen kann. Vorzugsweise ist die Entnahmehülse dabei selbst fingerartig gestaltet, das heißt, dass die Entnahmehülse einen Finger oder ein längliches Hilfsmittel über einen längeren Abschnitt umschließt. Um die Nutzung der Entnahmehülse mit unterschiedlichen Fingergrößen zuzulassen kann die Entnahmehülse Mittel zur Größenanpassung aufweisen. Dies kann insbesondere ein dehnbarer, die Eingriffsöffnung bestimmender Ring oder Vorsprung sein, welcher vorzugsweise einen kleineren Innendurchmesser aufweist, als die Entnahmehülse selbst. Zudem sind weitere Mittel in der Hülse selbst denkbar.
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So kann es sich beispielsweise als vorteilhaft erweisen, die Innenwand der Entnahmehülse zumindest bereichsweise mit vorstehenden Kontaktmitteln auszustatten, um eine Fixiermöglichkeit insbesondere für einen Finger einer Hand bereitzustellen. Diese Mittel können als besondere Ausgestaltung insbesondere durch eine der äußeren Kontur eines menschlichen Fingers nachempfundenen Form des Hohlraumes der Entnahmehülse bereitgestellt werden.
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Als Vorteil hat sich eine derartige Gestaltung der vorstehenden Kontaktmittel erwiesen, welche als von der Innenwand vorstehende und über den Umfang der Innenwand verlaufender Vorsprünge oder als Vielzahl von Noppen ausgebildet sind. Diese sind dabei vorzugsweise aus einem flexiblen Material gefertigt und/oder sind durch geeignete Ausgestaltung elastisch verformbar oder auslenkbar, so dass Finger mit verschiedenen Durchmessern sicher aufgenommen werden und Halt finden.
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In einer Ausgestaltung der Erfindung hat es sich ferner als vorteilhaft herausgestellt, die Entnahmehülse zumindest bereichsweise aus einem elastischen Material zu fertigen und derart zu gestalten, dass eine Auslenkung der Entnahmehülse von einer Ruheachse der Entnahmehülse möglich ist und dass die Entnahmehülse durch die elastische Rückstellung wieder seine nicht verformte Form annimmt, um eine Entnahme des Produktes aus dem Behälter zu erleichtern. Die Ruheachse kann dabei insbesondere die Behälterachse sein oder eine Achse, in welche sich die Entnahmehülse in nicht ausgelenktem Zustand in den Hohlraum des Behälters erstreckt. Mit einer solchen Entnahmehülse kann der Anwender auch in schwer zugängliche Bereiche des Behälters, beispielsweise Ecken oder Kanten gelangen, insbesondere um Produktreste aufzunehmen und um die Restentleerbarkeit des Behälters zu erleichtern.
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Ein weiterer Vorteil ist die zumindest bereichsweise Ausstattung einer Außenseite, vorzugsweise insbesondere an der distalen Seite der Entnahmehülse, mit Rückhaltemitteln für das im Hohlraum des Behälters befindliche Produkt, um eine Entnahme des Produktes aus dem Behälter zu erleichtern. Diese Rückhaltemittel können je nach Produktart unterschiedlich gestaltet sein. So kann sich beispielsweise für die Ausgabe eines viskosen aber fließfähigen Klebstoffes der Einsatz von Noppen als Rückhaltemittel als sinnvoll erweisen, insbesondere um eine größere Oberfläche für den Klebstoff bereitzustellen. Zudem kann das Rückhaltemittel als aufgerauter Bereich insbesondere hinsichtlich der restlichen Oberfläche der Entnahmehülse gestaltet sein. Auch sind weitere Gestaltungen des Rückhaltemittels denkbar, insbesondere die Vorsehung einer Mulde oder auch eines vorstehenden und löffelartigen Produkthalteelementes.
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Ein weiterer Vorteil kann die Mündung der in den Hohlraum ragenden Entnahmehülse in einem Auftragselement sein, um einen Auftrag des aus dem Hohlraum entnommenen Produktes zu erleichtern. Das Auftragselement, worunter auch ein Auftragsbereich fallen kann, ist demnach an der distalen Seite der Entnahmehülse vorgesehen. Denkbar ist hier insbesondere ein Borsten- oder Pinselbereich als Auftragelement. Zudem kann das Auftragselement als spitz oder flächig zulaufender distaler Bereich der Entnahmehülse realisiert oder als Spachtel ausgebildet sein, um eine spezielle Auftragsmöglichkeit über die Entnahmehülse zu ermöglichen. Bevorzugt ist das Auftragselement dabei mit oben beschriebenen Rückhaltemittel für das Produkt ausgestattet, um einerseits eine ausreichende Menge an Produkt aus dem Behälter befördern zu können, andererseits eine der Produktart entsprechende sichere und präzise Auftragsweise zu ermöglichen.
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In einer vorteilhaften Weiterbildung ist der Behälter zumindest bereichsweise aus einem elastischen Material gefertigt und derart gestaltet, dass ein auf den elastischen Behälter ausgeübter Druck eine Verformung dieses Behälters bewirkt, wobei der Behälter durch elastische Rückstellung wieder seine nicht verformte Form annimmt, wenn der Druck endet, um eine Restentleerbarkeit des Behälters zu ermöglichen. So kann eine oben beschriebenen Entnahmehülse – ob selber elastisch oder nicht – mittels Verformung des Behälters in schwer zugängliche Bereiche des Behälters gelangen, um Produkt zu entnehmen. Hierdurch kann insbesondere die Restentleerbarkeit des Behälters verbessert werden.
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Ein weiterer Vorteil ist der Einsatz einer elastischen Entnahmehülse und/oder eines elastischen Behälters, wobei die elastische Entnahmehülse und/oder der elastische Behälter durch Spritzblasen oder Blasformen, insbesondere aus einem Elastomermaterial oder einem Polyolefin, insbesondere einem Polyethylen oder einem Polypropylen, hergestellt werden.
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Ein weiterer Grundgedanke der vorliegenden Erfindung ist der Einsatz einer Entnahmehülse zur Entnahme eines Produktes aus einem Hohlraum eines Behälters aufweisend eine bis auf eine Eingriffsöffnung geschlossene Hülsenform und einen Auftragsbereich zum Auftragen des aus dem Behälter entnommenen Produktes. Eine derartige Entnahmehülse kann als Entnahmehülse für bereits vorhandene Behälter zum Einsatz kommen und kann beispielsweise einzeln, insbesondere angepasst an unterschiedliche Behältergrößen angeboten werden.
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Ausführungsbeispiele für erfindungsgemäße Verpackungseinheiten sind mit den beiliegenden Figuren angegeben. Dabei zeigt
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1 eine erfindungsgemäße Verpackungseinheit,
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2 die Verpackungseinheit aus 1 bei der Nutzung durch einen Anwender,
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3 eine alternative erfindungsgemäße Verpackungseinheit,
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4 die Verpackungseinheit aus 3 bei der Nutzung.
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1 zeigt eine erfindungsgemäße Verpackungseinheit aufweisend einen Behälter 100 mit einem Hohlraum 101 zur Aufnahme eines Produktes, im vorliegenden Fall eines Klebstoffes 300. Der Behälter 100 ist topfartig oder tropfenförmig geformt und ist um eine Behälterachse 102 rotationssymmetrisch gestaltet und weist an der Unterseite einen Behälterboden 104 auf. An den Seiten ist der Hohlraum 101 durch einen Seitenwandbereich 103 begrenzt. Auf der hinsichtlich des Behälterbodens 104 gegenüberliegenden Seite verjüngt sich der Behälter 100, wobei sich an den Seitenwandbereich 103 eine Behälteroberseite 106 anschließt, die eine im vorliegenden Beispiel konzentrisch zur Behälterachse 102 angeordnete Entnahmeöffnung 105 zur Entnahme des Klebstoffes 300 aus dem Hohlraum 101 aufweist. Die Entnahmeöffnung 106 ist von einer Entnahmehülse 200 derart verschlossen, dass kein Klebstoff 300 aus dem Hohlraum 101 austreten kann.
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Die Entnahmehülse 200 weist einen Hülsenmantel 203 auf, welcher sich durch die Entnahmeöffnung 105 in den Hohlraum 101 in Richtung Behälterboden 104 erstreckt. Der Entnahmehülse 200 ist im Bereich des Hülsenmantels 203 im Wesentlichen um die Behälterachse 102, also auch um eine Hülsenachse 202 hohlzylindrisch gestattet, wobei ein vom Hülsenmantel 203 umschlossener Hülsenraum 201 von außen, im vorliegenden Fall von der hinsichtlich des Behälterbodens 104 gegenüberliegenden Seite durch eine im Wesentlichen konzentrisch zur Entnahmeöffnung 105 angeordnete Eingriffsöffnung 205 zugänglich ist. An der dem Behälterboden 104 zugewandten Seite ist die Entnahmehülse 200 durch eine Hülsenspitze 204 geschlossen.
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Der Außendurchmesser des Hülsenmantels 203 ist dabei kleiner als der Durchmesser der Entnahmeöffnung 105. Ferner ist die Entnahmehülse 200 lösbar mit dem Behälter 100 verbunden, so dass der Hülsenmantel 203 bei einer Entfernung der Entnahmehülse 200 von dem Behälter 100 durch die Entnahmeöffnung 105 aus dem Hohlraum 101 herausgezogen werden kann. Im Bereich der Entnahmeöffnung 105 können an einer Mantelaußenfläche 207 des Hülsenmantels 203 nicht dargestellte Rastvorsprünge oder ähnliche Verbindungsmittel vorgesehen werden, die eine sichere Verbindung zwischen dem Hülsenmantel 203 und dem die Entnahmeöffnung 105 begrenzenden Rand der Behälteroberseite 106 gewährleisten. Bevorzugt ist das Verbindungsmittel dabei derart gestaltet, dass eine Abdichtung der Entnahmeöffnung 105 durch die Entnahmehülse 200 ermöglicht werden kann. Selbstverständlich können besagte Verbindungsmittel beispielsweise auch als Gewindebereich gestaltet sein, wobei ein korrespondierender Gewindebereich am Behälter 100 vorgesehen ist, um die Entnahmehülse 200 und den Behälter 100 miteinander zu verschrauben.
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Oberhalb der Behälteroberseite 105 und mit selbiger in Verbindung stehend oder besser gesagt auf selbigem auflegend weist die Entnahmehülse 200 einen hinsichtlich der Hülsenachse 202 radial vom Hülsenmantel 203 vorstehenden Hülsenkragen 211 auf, welcher ein vollständiges Hineingleiten der Entnahmehülse 200 in den Hohlraum 101 verhindert. Die Hülsenspitze 204 ist im vorliegenden Ausführungsbeispiel als gerader Kreiskegel gestaltet und mündet in einem spitzen Auftragselement 209 zum punktgenauen Auftrag des Klebstoffes 300 nach der Entnahme aus dem Behälter 100. Die Außenfläche der Hülsenspitze 204 ist ferner als Rückhaltebereich 208 für den Klebstoff 300 gestaltet. Darunter ist eine bereichsweise aufgeraute Oberfläche der Außenfläche der Hülsenspitze 204 zu verstehen, an die der Klebstoff 300 besser haftet. Alternativ können auch vorstehende Bereiche, wie beispielsweise Noppen oder auch Vertiefungen, wie beispielsweise Mulden als Rückhaltemittel vorgesehen werden, insbesondere um eine größerer Angriffsoberfläche für den Klebstoff 300 bereitzustellen.
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Die Entnahmehülse 200 ist wie oberhalb angesprochen über die Eingriffsöffnung 205 zugänglich. Der Durchmesser der Entnahmeöffnung 205 entspricht dabei im Wesentlichen dem Durchmesser des durch den Hülsenmantel 203 begrenzten Hülsenraumes 201. Im gezeigten Ausführungsbeispiel beträgt dieser Durchmesser etwa 2 cm, um ein Einführen eines Fingers, beispielsweise eines Zeigefingers einer Hand zu ermöglichen. Selbstverständlich sind auch andere Durchmesser möglich, vorzugsweise im Bereich von 1 cm bis 3 cm. Um einen sicheren Halt für unterschiedlich große Finger zu ermöglichen, weist der Hülsenmantel 203 von einer Mantelinnenfläche 206 in Richtung Hülsenachse 202 vorstehende sowie konzentrisch um die Hülsenachse 202 verlaufende Vorsprünge oder Wülste als Kontaktmittel 210 auf. Durch diese Kentaktmittel 210 werden einzelne Abschnitte des Hülsenmantels 203 mit einem geringeren Innendurchmesser ausgestattet, um auch eine sichere Fixierung der Entnahmehülse 200 an einem Finger zu gewährleisten, welcher einen geringeren Durchmesser aufweist als oben genannter Durchmesser der Eingriffsöffnung 205. Alternativ können die Kontaktmittel 210 auch als nicht dargestellte, von der Mantelinnenfläche 206 in den Hülsenraum 201 vorstehende Noppen ausgestaltet sein. Bevorzugt sind die Kontaktmittel 210 aus einem derart elastischen Material gefertigt und insbesondere in Richtung Hohlraum abgerundet gestaltet, dass sie von zu großen Fingern auf einfache Weise weggeschwenkt oder weggedrückt werden können und nicht in den Finger des Anwenders einschneiden. Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist jedoch die gesamte Entnahmehülse 200 elastisch gestaltet, wobei selbige durch Spritzblasen oder Blasformen, insbesondere aus einem Elastomermaterial oder einem Polyolefin, insbesondere einem Polyethylen oder einem Polypropylen, hergestellt ist. Dabei ist die elastische Entnahmehülse 200 derart gestaltet, dass eine Auslenkung der Entnahmehülse 200 von einer Ruheachse, also der Hülsenachse 202 möglich ist, wobei die Entnahmehülse 200 durch die elastische Rückstellung wieder seine nicht verformte Form annimmt, um eine Entnahme des Klebstoffes 300 aus dem Behälter 160 zu erleichtern.
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Diese Nutzung ist mit 2 dargestellt Zur Entnahme des Klebstoffes 300 aus dem Behälter 100 hat der Anwender einen Zeigefinger 401 einer Hand 400 durch die Eingriffsöffnung 205 in den Hohlraum 201 der Entnahmehülse 200 eingeführt. Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist der Durchmesser des Fingers 401 kleiner als der Innendruchmesser des Hülsenmantels 203. Durch den Einsatz der oben beschriebenen Kontaktmittel 210, die den Raum 201 bereichsweise verengen, kann jedoch eine sichere Fixierung des Zeigefingers 401 ermöglicht werden. Die gezeigte Beugung des Zeigefingers 401 des Anwenders resultiert in einer Auslenkung der elastischen Entnahmehülse 200 hinsichtlich der Ruheachse, also der Hülsenachse 202. Der Anwender kann so auf einfache Weise eine Klebstoffportion 301 aus dem Hohlraum 101 entnehmen. Zudem kann der Anwender auch in Randbereiche des Behälters 100 im Übergangsbereich von Behälterboden 104 und Behälterwandbereich 103 gelangen, um eine Restentleerbarkeit des Behälters 100 zu ermöglichen. Hierzu kann die Entnahmehülse 200 zudem derart elastisch gestaltet sein, dass der Anwender selbige bereichsweise dehnen oder strecken kann, also insbesondere zur verbesserten Restentleerbarkeit die Länge des Hülsenmantels 203 durch Dehnung oder Streckung vergrößern kann. Die Entnahmehülse 200 kann sodann mit der über den Rückhaltebereich 208 aufgenommenen Klebstoffportion 301 durch die Entnahmeöffnung 105 herausgezogen werden. Mittels des Auftragselementes 209 kann der Anwender die Klebstoffportion 301 präzise platzieren oder verstreichen.
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Im oberen Bereich ist die Entnahmehülse 200 und insbesondere der Hülsenkragen 211 derart gestaltet, dass bei Verwendung des Zeigefingers 401 zur Klebstoffentnahme und zum Auftrag wiederum der Mittelfinger 402 im abgewinkelten Zustand auf der oberen Außenfläche des Hülsenkragens 211 aufliegt. So ist ein einfaches Herausziehen des Zeigefingers 401 aus dem Hülsenraum 201 nach erfolgtem Auftrag der Klebstoffportion 301 und Verschließen des Behälters 100 durch die Entnahmehülse 200 möglich. Indem der Anwender nämlich lediglich seinen Mittelfinger 402 von der abgewinkelten Position in einer gerade Position bewegt, kann er Druck auf den Hülsenkragen 211 auswirken, um die Entnahmehülse 200 von seinem Zeigefinger 401 zu schieben.
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3 zeigt eine alternative erfindungsgemäße Verpackungseinheit aufweisend den Behälter 100 mit dem mit Klebstoff 300 gefüllten Hohlraum 101. Der Behälter 100 ist zumindest bereichsweise, insbesondere die Seitenwandbereiche 103, aus einem elastischen Material gefertigt und derart gestaltet, dass ein auf den elastischen Behälter 100 ausgeübter Druck eine Verformung dieses Behälters 100 bewirkt, wobei der Behälter 100 durch elastische Rückstellung wieder seine nicht verformte Form annimmt, wenn der Druck endet, um eine Restentleerbarkeit des Behälters 100 zu ermöglichen. Der Behälter 100 ist tropfenförmig und um die Behälterachse 102 rotationssymmetrisch gestaltet. Wie bei dem in 1 dargestellten Ausführungsbeispiel ist auch hier die Entnahmehülse 200 vorgesehen, welche sich mit ihrem Hülsenmantel 203 durch die Entnahmeöffnung 105 in den Hohlraum 101 des Behälters 100 erstreckt. Die Entnahmehülse 200 ist hier als Verschlusselement gestaltet, wobei zur Befestigung an dem Behälter 100 und zur Abdichtung des Hohlraumes 101 im vorliegenden Beispiel eine Gewindeverbindung vorgesehen ist. Selbige wird durch ein Innengewinde 107 an der dem Hohlraum 101 zugewandten Seite des Seitenwandbereichs 103 an der Behälteroberseite 106 sowie ein korrespondierendes Außengewinde 212 am oberen Bereich der Mantelaußenfläche 207 bereitgestellt. Zum Lösen der Verbindung weist die Entnahmehülse 200 ein Oberteil oder einen Kopf mit einem Angriffbereich 213 auf, welcher mit nicht gezeigten Rutschhemmungsmitteln, insbesondere mit Rippen ausgestattet sein kann, mit welchem die Entnahmehülse 100 im montierten Zustand auf der Behälteroberseite 106 aufliegt. Die Mantelinnenfläche 206 umfasst Kontaktmittel 210 in Form einer Vielzahl von vorstehenden Noppen, um eine sichere Fixierung der Entnahmehülse 100 an einem Finger einer Hand gewährleisten zu können. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist der Behälter 100 und die Entnahmehülse 200 derart gestaltet, dass der Hülsenmantel 203 in der gezeigten Ruheposition nur bereichsweise in den Hohlraum 101 hineinragt und den Klebstoff 300 nicht berührt. Insbesondere liegt kein Kontakt zwischen dem Klebstoff 300 und dem Rückhaltebereich 208 für den Klebstoff 300 sowie dem Auftragselement 209, hier in Form einer schräg zu einer spitzen Kante zulaufenden Auftragsfläche, vor.
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4 zeigt die Verpackungseinheit aus 3 bei der Nutzung, wobei der Zeigefinger 401 einer Hand 400 des Anwenders durch die Eingriffsöffnung 205 in den Hülsenraum 201 eingebracht worden ist Die sichere Fixierung des Fingers 401 wird durch die Kontaktmittel 210 bereitgestellt. Die Schraubverbindung zwischen Entnahmehülse 200 und Behälter 100 ist im gezeigten Ausführungsbeispiel bereits gelöst und der Anwender kann die Entnahmehülse 200 relativ zum Behälter 100, insbesondere in Richtung Behälterboden 104 und entgegensetzt dazu bewegen. Um den Klebstoff 300 über die Entnahmehülse 200 aus dem Hohlraum zu befördern, kann der Anwender eine in Richtung des Behälterbodens wirkende Kraft 500 auf die Entnahmehülse 200 ausüben. Durch diese auf die Entnahmehülse 200 und somit über die Behälteroberseite 106 auf den Behälter 100 einwirkende Kraft 500, verformen sich die elastischen Seitenwandbereiche 103 derart, dass die Behälteroberseite 106 in Richtung Behälterboden 104 verschoben oder versetzt wird, bis der Rückhaltebereich 208 und das Auftragselement 209 in den Klebstoff 300 eintauchen. Das Herausziehen der Entnahmehülse 200 zum Auftragen des Klebstoffes 300 über das Auftragselement 209, also das Einstellen der auf den Behälter 100 einwirkenden Kraft 500 für sodann zu einer elastischen Rückstellung des Behälters 100, der dabei wieder seine in 3 gezeigte Form annimmt.
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Vorzugsweise ist auch die hier zum Einsatz kommende Entnahmehülse 200 zumindest bereichsweise aus einem elastischen Material gefertigt und derart gestaltet, dass eine Auslenkung der Entnahmehülse von einer Ruheachse 102 möglich ist, wobei die Entnahmehülse durch die elastische Rückstellung wieder seine nicht verformte Form annimmt, um eine Entnahme des Produktes aus dem Behälter 200 zu erleichtern und die Restentleerbarkeit des Behälters 100 zu verbessern.
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Sowohl der elastische Behälter 100, als auch eine gegebenenfalls zum Einsatz kommende elastische Entnahmehülse 200 können dabei durch Spritzblasen oder Blasformen, insbesondere aus einem Elastomermaterial oder einem Polyolefin, insbesondere einem Polyethylen oder einem Polypropylen, hergestellt werden.
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Zudem ist es denkbar, eine der vorher gezeigten Entnahmehülsen 200 zur Entnahme eines Produktes, insbesondere eines Klebstoffes 300 aus einem Hohlraum 101 eines Behälters 100 bereitzustellen, wobei die Entnahmehülse 200 eine bis auf eine Eingriffsöffnung 205 geschlossene Hülsenform und einen Auftragsbereich 209 zum Auftragen des aus dem Behälter 100 entnommenen Produktes aufweist. Eine derartige Entnahmehülse 200 kann alle Merkmale der beschriebenen Entnahmehülsen 200 aufweisen, insbesondere Verbindungsmittel und Kontaktmittel 210, wobei die Entnahmehülse 200 vorzugsweise für bereits vorhandene Behälter 100 zum Einsatz kommt und als Entnahmehilfsmittel einem Behälter 100 beiliegt oder auch einzeln erworben werden kann.
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Bezugszeichenliste
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- 100
- Behälter
- 101
- Hohlraum
- 102
- Behälterachse
- 103
- Seitenwandbereich
- 104
- Behälterboden
- 105
- Entnahmeöffnung
- 106
- Behälteroberseite
- 107
- Innengewinde
- 200
- Entnahmehülse
- 201
- Hülsenraum
- 202
- Hülsenachse
- 203
- Hülsenmantel
- 204
- Hülsenspitze
- 205
- Eingriffsöffnung
- 206
- Mantelinnenfläche
- 207
- Mantelaußenfläche
- 208
- Rückhaltebereich
- 209
- Auftragselement
- 210
- Kontaktmittel
- 211
- Hülsenkragen
- 212
- Außengewinde
- 213
- Angriffsbereich
- 300
- Klebstoff
- 301
- Klebstoffportion
- 400
- Hand
- 401
- Zeigefinger
- 402
- Ringfinger
- 500
- Kraft
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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