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Die Erfindung bezieht sich auf ein verstellbares Fahrzeugdach mit einem Faltverdeck nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.
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In der
EP 0 749 859 B1 wird ein Faltverdeck für ein Cabriolet-Fahrzeug beschrieben, das einen Verdeckbezugstoff aufweist, welcher von einem Verdeckgestänge getragen ist. Das Faltverdeck ist mithilfe einer Verdeckkinematik zwischen einer den Fahrzeuginnenraum überspannenden Schließposition und einer heckseitigen Öffnungs- bzw. Ablageposition zu verstellen. Um bei geschlossenem Fahrzeugdach den Bezugstoff zu halten und unter Spannung zu setzen, ist im hinteren Dachbereich ein U-förmiger Spannbügel angeordnet, der zwischen einer Spannposition und einer angehobenen Löseposition verstellbar ist, in welcher die Stoffspannung abgebaut ist und ein unter dem Spannbügel liegender Verdeckkastendeckel geöffnet werden kann.
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Zum Arretieren des Spannbügels in der Spannposition ist ein Sturmgestänge mit zwei gelenkig gekoppelten Sturmstangen vorgesehen, wobei das Sturmgestänge zwischen einer Arretierposition, in welcher der Spannbügel in seiner Spannstellung gesichert ist, und einer Freigabeposition zu verstellen ist, in welcher der Spannbügel angehoben werden kann. Die beiden Sturmstangen des Sturmgestänges werden zwischen einer Untertotpunkt- und einer Übertotpunktlage verstellt. Die Verstellung erfolgt in beide Richtungen mithilfe eines Aktuators.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein verstellbares Fahrzeugdach mit einem Faltverdeck und einem Sturmgestänge konstruktiv einfach auszubilden.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst. Die Unteransprüche geben zweckmäßige Weiterbildungen an.
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Das Fahrzeugdach für ein Cabriolet-Fahrzeug weist ein verstellbares Faltverdeck mit einem Verdeckbezugstoff und einem Verdeckgestänge auf, welches den Verdeckbezugstoff trägt. Über eine Verstellkinematik ist das Faltverdeck zwischen einer den Fahrzeuginnenraum überdeckenden Schließposition und einer heckseitigen Öffnungs- bzw. Ablageposition zu verstellen, in welcher das Faltverdeck zweckmäßigerweise in einem Verdeckkasten abgelegt ist. Der Verdeckkasten ist zweckmäßigerweise von einem offenbaren Verdeckkastendeckel zu verschließen, auf welchem in der geschlossenen Dachposition ein Spannbügel des Faltverdecks aufliegt, an dem der Verdeckbezugstoff befestigt ist. Der Spannbügel ist zwischen einer Spannposition, in welcher der Spannbügel auf dem Verdeckkastendeckel aufliegt, und einer angehobenen Löseposition zu verstellen, in welcher die Stoffspannung im Verdeckbezugstoff abgebaut ist und der Verdeckkastendeckel angehoben werden kann, um den darunter liegenden Verdeckkasten für die Ablage des Faltverdecks freizugeben.
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Über ein mehrteiliges Sturmgestänge ist der Spannbügel in seiner Spannposition zu arretieren. Zu diesem Zweck ist das Sturmgestänge zwischen einer Arretierposition und einer Freigabeposition zu verstellen, wobei in der Arretierposition der Spannbügel in seiner Spannlage arretiert ist und in der Freigabeposition der Spannbügel angehoben werden kann. Das Sturmgestänge umfasst zumindest zwei Sturmstangen, die in Reihe liegen und gelenkig aneinander gekoppelt sind, wobei die in Fahrzeuglängsrichtung vordere Sturmstange an einem Lenker der Verstell- bzw. Dachkinematik des Faltverdecks gelenkig gelagert und die hintere Sturmstange an dem Spannbügel gelenkig gehalten ist.
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In der Arretierposition stehen zwei Sturmstangen des Sturmgestänges in einer Übertotpunktlage, die eine sichere Arretierung des Spannbügels auch unter der Einwirkung äußerer Kräfte gewährleistet. Zum Überführen in die Freigabeposition, in welcher der Spannbügel angehoben werden kann, werden die zwei Sturmstangen in die Untertotpunktlage verstellt. Die Überführung von der Übertotpunkt- in die Untertotpunktlage erfolgt mithilfe eines Steuerelementes an einer der Sturmstangen und einem Gegensteuerelement an einem Lenker der Dachkinematik bzw. des Verdeckgestänges des Faltverdecks, wobei das Steuerelement und das Gegensteuerelement in der Weise zusammenwirken, dass die zwei Sturmstangen des Sturmgestänges in die Untertotpunktlage überführt wird.
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Diese Ausführung hat den Vorteil, dass für die Überführung von Übertotpunkt- in Untertotpunktlage kein Aktuator erforderlich ist. Vielmehr erfolgt die Verstellung in die Untertotpunktlage in Abhängigkeit der Verstellbewegung des Faltverdecks während der Ablagebewegung.
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Das Steuerelement und das Gegensteuerelement sind als separate, in der Übertotpunktlage vorteilhafterweise auf Abstand liegende Bauteile ausgeführt, die lediglich zur Überführung in die Untertotpunktlage auf Kontakt zueinander liegen, wobei das Gegensteuerelement eine Kraft auf eine Sturmstange ausübt, um die zwei Sturmstangen in die Untertotpunktlage zu überführen. Dadurch wird das Sturmgestänge in die Freigabeposition überführt, in der die Arretierung des Spannbügels aufgehoben ist, so dass der Spannbügel angehoben und der Verdeckkastendeckel geöffnet werden kann.
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Gemäß einer zweckmäßigen Ausführung ist das Steuerelement an der Sturmstange als eine Steuerfläche ausgebildet, welche vorzugsweise einteilig mit der Sturmstange ausgebildet und entweder eben oder gekrümmt ausgeführt ist. An der Steuerfläche liegt beim Anheben des Spannbügels oder bei der Ablagebewegung das Gegensteuerelement an, das beispielsweise als ein Steuerstift ausgeführt ist. Der Steuerstift kann während der Überführung von der Über- in die Untertotpunktlage zweckmäßigerweise an der Steuerfläche entlanggleiten. Diese Ausführung hat den Vorteil, dass trotz der Änderung der Relativlage zwischen Steuerstift und Steuerfläche während der Ablagebewegung eine das Sturmgestänge in die Untertotpunktlage beaufschlagende Kraft vom Steuerstift auf die Steuerfläche übertragbar ist.
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Die Überführung des Sturmgestänges in die Arretierposition erfolgt zweckmäßigerweise mithilfe eines Verriegelungshebels, der eine der Sturmstangen, zum Beispiel die vordere Sturmstange beaufschlagt. Der Verriegelungshebel kann von einem Aktuator betätigt werden. Grundsätzlich reicht es aus, dass der Verriegelungshebel das Sturmgestänge in Richtung der Arretierposition verstellt und in dieser Lage lediglich eine Sturmstange abstützt, wobei eine feste Verbindung zwischen dem Verriegelungshebel und dem Sturmgestänge nicht erforderlich ist. Über den Aktuator wird der Verriegelungshebel zwischen der Position, in welcher das Sturmgestänge in der Arretierstellung steht, und einer weiteren Position verstellt, in welcher der Verriegelungshebel ohne Kontakt zum Sturmgestänge ist. In dieser weiteren Position des Verriegelungshebels können die Sturmstangen durch das Zusammenwirken von Steuerelement und Gegensteuerelement in die Freigabe- bzw. Untertotpunktlage verstellt werden.
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Der Verriegelungshebel ist beispielsweise schwenkbar gelagert, insbesondere an einem an der Fahrzeugkarosserie drehbar gelagerten Lenker der Dachkinematik. Außerdem kann der Verriegelungshebel an seinem Lager zusätzlich quer zur Drehachse verschwenkbar sein, was den Vorteil hat, dass durch diese seitliche Schwenkbewegung der Bewegungsbereich des Sturmgestänges beim Anheben des Spannbügels freigegeben wird. Für eine optimale Abstützung des Sturmgestänges kann an der freien Stirnseite des Verriegelungshebels eine Rolle angeordnet sein, was den Vorteil hat, dass die Rolle beim Überführen in die Arretierposition an der Seitenfläche einer Sturmstange entlanggleiten kann.
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Da keine feste Kopplung zwischen dem Verriegelungshebel und dem Sturmgestänge vorliegt, bestehen zusätzliche Gestaltungsmöglichkeiten hinsichtlich der Konstruktion des Faltverdecks bzw. lässt sich eine konstruktiv einfachere Ausführung realisieren.
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Das Sturmgestänge weist zweckmäßigerweise insgesamt drei in Reihe liegende und gelenkig aneinander gekoppelte Sturmstangen auf, von denen zwei Sturmstangen zwischen der Übertotpunktlage und der Untertotpunktlage zu verstellen sind, wobei die Übertotpunktlage der Arretierposition und die Untertotpunktlage der Freigabeposition des Sturmgestänges entspricht. Bei diesen beiden Sturmstangen handelt es sich beispielsweise um die mittlere und die hinten liegende Sturmstange. Das Steuerelement, welches von dem Gegensteuerelement zu verstellen ist, kann an der mittleren Sturmstange angeordnet sein. Durch die Verstellbewegung der mittleren Sturmstange werden die mittlere und die hintere Sturmstange aus der Übertotpunktlage in die Untertotpunktlage verstellt. Der Verriegelungshebel greift vorzugsweise an der vorderen Sturmstange an, um das Sturmgestänge von der entspannten Freigabeposition in die Arretierposition zu verstellen.
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Gemäß zweckmäßiger Weiterbildung steht in der Arretierposition eine der Sturmstangen, vorzugsweise die vordere Sturmstange, gegenüber den zwei weiteren, in der Übertotpunktlage befindlichen Sturmstangen in einer Untertotpunktlage. Somit stehen in der Arretierposition nicht alle Sturmstangen in der Übertotpunktlage, sondern lediglich zwei Sturmstangen, wohingegen die weitere Sturmstange bzw. weiteren Sturmstangen mit den in Übertotpunktlage befindlichen Sturmstangen in der Untertotpunktlage stehen, so dass beim Lösen der Arretierposition die Sturmstangen nicht aktiv aus der Übertotpunktlage gezogen werden müssen. Durch diese Ausführung kann erreicht werden, dass sich das Sturmgestänge von alleine entspannt und von der Arretier- in die Freigabeposition verstellt wird, sobald die Stützung durch den Verriegelungshebel wegfällt.
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Die beiden Sturmstangen, welche eine Übertotpunktlage einnehmen können, können durch ein Federelement, beispielsweise eine Schenkelfeder in die Verriegelungsposition kraftbeaufschlagt sein. Das Federelement kann an dem die beiden Sturmstangen verbindenden Gelenk angreifen.
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Gemäß einer zweckmäßigen Weiterbildung ist ein zweites Gegensteuerelement vorgesehen, das in der Ablageposition mit einem Steuerelement am Sturmgestänge zusammenwirkt und das Sturmgestänge in einer definierten Lage sichert oder in eine definierte Lage zwingt. Zweckmäßigerweise wird das gleiche Steuerelement von dem ersten und dem zweiten Gegensteuerelement beaufschlagt, jedoch in unterschiedlichen Phasen während des Ablagebewegung des Faltverdecks. Das erste Gegensteuerelement kommt zu Beginn des Ablagevorgangs in Kontakt mit dem Steuerelement am Sturmgestänge und sorgt dafür, dass der Spannbügel soweit angehoben werden kann, dass sich der Verdeckkastendeckel öffnen lässt. Das zweite Gegensteuerelement gelangt dagegen erst gegen Ende der Ablagebewegung in Kontakt mit dem Steuerelement am Sturmgestänge und beaufschlagt dieses in der Ablageposition des Faltverdecks, um eine definierte Ablageposition des Sturmgestänges sicherzustellen.
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Die Verstell- bzw. Dachkinematik des Faltverdecks ist zweckmäßigerweise als Mehrgelenkkinematik ausgebildet, insbesondere als Viergelenkkinematik, wobei die Lenker der Mehrgelenkkinematik an der Fahrzeugkarosserie bzw. einer karosserieseitigen Lagerkonsole gelenkig gehalten sind.
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Weitere Vorteile und zweckmäßige Ausführungen sind den weiteren Ansprüchen, der Figurenbeschreibung und den Zeichnungen zu entnehmen. Es zeigen:
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1 eine perspektivische Darstellung eines verstellbaren Fahrzeugdachs mit einem Faltverdeck, dargestellt in der Schließposition,
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2 in vergrößerter Darstellung ein dreiteiliges Sturmgestänge zum Arretieren eines heckseitigen Spannbügels, dargestellt in Schließposition des Daches,
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3 das Sturmgestänge mit dem Spannbügel aus einer anderen Perspektive,
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4 das Sturmgestänge bei angehobenem Spannbügel,
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5 das Sturmgestänge und der Spannbügel kurz vor Erreichen der Ablageposition.
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In den Figuren sind gleiche Bauteile mit gleichen Bezugszeichen versehen.
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In den Figuren ist ein Faltverdeck 1 für ein Cabriolet-Fahrzeug dargestellt, das zwischen der in 1 dargestellten, einen Fahrzeuginnenraum überspannenden Schließposition und einer Öffnungs- bzw. Ablageposition verstellbar ist, in welcher das Faltverdeck in einem heckseitigen Verdeckkasten abgelegt ist. Das Faltverdeck 1 weist einen Verdeckbezugstoff 2 auf, der von einem Verdeckgestänge 3 getragen ist. Das Faltverdeck 1 wird zwischen der Schließ- und der Ablageposition mittels einer Viergelenkkinematik 4 verstellt, die an der Fahrzeugkarosserie gelenkig befestigt ist. Das Verdeckgestänge 3 umfasst ein vorderes Dachteil 5, beispielsweise eine vordere Dachkappe, das bzw. die in der Schließposition über eine Verriegelungsmechanik 6 am Windschutzscheibenrahmen verriegelt ist, sowie des Weiteren verschiedene, sich in Querrichtung erstreckende Bügel bzw. Spriegel 7, 8 und einen heckseitigen Spannbügel 9, der zum Spannen des Verdeckbezugstoffes dient. Teil des Faltverdecks 1 ist außerdem eine Heckscheibe 14, die in den Verdeckbezugstoff 2 integriert ist und sich bei geschlossenem Faltverdeck zwischen dem Spannbügel 9 und dem in Fahrzeuglängsrichtung davor liegenden, als Eckspriegel 8 ausgebildeten Querbügel befindet. Vor dem Eckspriegel 8 liegt im Zwischenraum zum vorderen Dachteil 5 der den Hauptspriegel 7 bildende Querbügel, der ebenso wie der Eckspriegel 8 das Faltverdeck in Fahrzeugquerrichtung überspannt.
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Die beiden Lenker der Viergelenkkinematik 4 sind über Gelenke verschwenkbar an einer Lagerkonsole 11 gelagert, die karosseriefest angeordnet ist. Der Spannbügel 9 ist über eine Spannbügelkinematik, die mehrere Lenker umfasst, an der Lagerkonsole 11 gelagert. Die Gelenkachsen der Viergelenkkinematik 4 und der Lenker des Spannbügels 9 verlaufen zumindest annähernd parallel zueinander und in Querrichtung des Fahrzeugs.
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In der Schließposition gemäß 1 liegt der hinten liegende Spannbügel 9, der zumindest annähernd U-förmig ausgebildet ist, auf einem Verdeckkastendeckel auf, der zur Aufnahme des Faltverdecks in der Ablageposition dient. Damit in der Schließposition über den Spannbügel die erforderliche Stoffspannung im Verdeckbezugstoff 2 sicher aufgebracht werden kann, ist der Spannbügel 9 mittels eines Sturmgestänges 12 in seiner auf dem Verdeckkastendeckel aufliegenden Position gehalten und arretiert. Das Sturmgestänge 12 weist drei gelenkig gekoppelte Sturmstangen 13, 14, 15 auf, wobei die vordere Sturmstange 13 an ihrem vorderen Ende gelenkig mit einem Lenker 16 des Eckspriegels 8 verbunden ist und der hintere Lenker 15 gelenkig mit dem Spannbügel 9. Des Weiteren befindet sich zwischen vorderer und mittlerer Sturmstange 13 bzw. 14 sowie zwischen mittlerer und hinterer Sturmstange 14 bzw. 15 jeweils ein Drehgelenk. Der Lenker 16 des Eckspriegels 8 ist an einer C-Säule 18 der Viergelenkkinematik angeordnet, die vordere Sturmstange 13 ist über den Lenker 16 indirekt mit der C-Säule 18 gelenkig verbunden.
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Das Sturmgestänge 12 wird von einem Verriegelungshebel 17 beaufschlagt, der die vordere Sturmstange 13 des Sturmgestänges 12 in der geschlossenen Position des Faltverdecks in eine Arretierstellung drückt. Im Bereich des Drehgelenks zwischen der mittleren Sturmstange 14 und der hinteren Sturmstange 15 befindet sich eine Schenkelfeder, die die mittlere und die hintere Sturmstange bis zum Erreichen eines Anschlags in eine Übertotpunktlage drückt.
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Der Verriegelungshebel 17 ist zweckmäßigerweise an einem Hauptlenker 19 gelenkig gelagert, der ebenso wie die C-Säule 18 Bestandteil der Viergelenkkinematik 4 ist; C-Säule 18 und Hauptlenker 19 bilden die beiden an der Fahrzeugkarosserie gelenkig gelagerten Lenker der Viergelenkkinematik. Der Verriegelungshebel 17 wird beispielsweise über einen Aktuator 20 verstellt.
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Bei der Überführungsbewegung des Fahrzeugdaches 1 von der Schließposition gemäß 1 in die Ablageposition wird zunächst der Verriegelungshebel 17 betätigt und aus der in 1 dargestellten Verriegelungslage weggeschwenkt, woraufhin das Sturmgestänge aus seiner Verriegelungsposition in die Entriegelungsposition verstellt wird. Dies erfolgt gegen die Kraft der Schenkelfeder, die um das Gelenk zwischen mittlerer Sturmstange 14 und hinterer Sturmstange 15 wirkt und die zwei Sturmstange, 14 und 15 in die Übertotpunktlage beaufschlagt. Daraufhin kann der Spannbügel 9 angehoben werden, wodurch die Stoffspannung im Verdeckbezugstoff 2 abgebaut wird und der Verdeckkastendeckel angehoben werden kann.
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In einer weiteren Ausführung ist die vordere Sturmstange 13 des Sturmgestänges 12 unmittelbar an einem Lenker der Verdeckkinematik 4, insbesondere am Hauptlenker 19 angelenkt. Möglich ist es auch, dass die vordere Sturmstange 13 am Hauptspriegel 7 bzw. einem dem Hauptspriegel 7 zugeordneten Lenker gelenkig abgestützt ist.
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Aufgrund der dreiteiligen Ausführung des Sturmgestänges 12 kann bei der Überführungsbewegung zwischen Schließ- und Ablageposition eine Kollision einer Sturmstange mit dem darunter liegenden Verdeckkastendeckel vermieden werden, selbst wenn der Verdeckkastendeckel eine nach oben gerichtete Wölbung bzw. einen Höcker aufweist.
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Die mittlere und hintere Sturmstange 14, 15 des Sturmgestänges 1 stehen in der Arretierposition in Übertotpunktlage. Dagegen steht die vordere Sturmstange 13 gegenüber den zwei weiteren, in der Übertotpunktlage befindlichen Sturmstangen 14 und 15 in der Arretierposition in Untertotpunktlage. Benachbart zum Drehgelenk zwischen der vorderen Sturmstange 13 und der mittleren Sturmstange 14 ist ein Anschlag 28 (3) angeordnet, der eine Übertotpunktlage der vorderen Sturmstange 13 gegenüber der mittleren und hinteren Sturmstange 14 bzw. 15 verhindert. Die vordere Sturmstange 13 wird in der Arretierposition von dem Verriegelungshebel 17 gestützt.
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Die 2 bis 5 zeigen das Sturmgestänge 12 in vergrößerter Ansicht in verschiedenen Phasen während der Überführungsbewegung des Faltverdecks von der geschlossenen in die geöffnete Position. Die mittlere Sturmstange 14 und die hintere Sturmstange 15, die über das Drehgelenk 21 drehbar aneinander gekoppelt sind, stehen in der Schließposition des Fahrzeugdaches, die in 1 und 2 dargestellt ist, in Übertotpunktlage zueinander, so dass Kräfte, die in Richtung der Längsachsen von mittlerer bzw. hinterer Sturmstange 14, 15 wirken, das Sturmgestänge nicht aus der Übertotpunktlage, die der Arretierposition des Sturmgestänges entspricht, in die Untertotpunktlage verstellen können, die der Freigabeposition entspricht. Dadurch ist gewährleistet, dass der Spannbügel 9 bei geschlossenem Fahrzeugdach sicher arretiert ist.
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Zum Ablegen des Fahrzeugdaches muss das Sturmgestänge 12 aus der Arretierposition mit den Sturmstangen 14 und 15 in Übertotpunktlage in die Freigabeposition mit den Sturmstangen 14 und 15 in Untertotpunktlage verstellt werden. Dazu ist es zunächst erforderlich, dass der Verriegelungshebel 17 um sein Drehgelenk aus der die vordere Sturmstange 13 stützenden Position herausgeschwenkt wird, was durch die Ansteuerung über den Aktuator 20 erfolgt. Nachdem der Verriegelungshebel 17 seine stützende bzw. arretierende Position verlassen hat, kann anschließend das Sturmgestänge 12 aus der Übertotpunkt- in die Untertotpunktlage verstellt werden.
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Der Verriegelungshebel 17 wird bei der Überführung zwischen der das Sturmgestänge stützenden Position und der freigebenden Position um eine quer zur Fahrzeuglängsachse verlaufende Drehachse verschwenkt. Zusätzlich zu dieser Drehbewegung kann der Verriegelungshebel 17 eine zweite Drehbewegung um eine annähernd in Fahrzeuglängsrichtung verlaufende Achse durchführen, so dass der Verriegelungshebel 17 zur Seite verschwenkt wird. Hierdurch wird ein Bewegungsbereich für die Bewegung des Sturmgestänges freigegeben. Die Schwenkbewegung zur Seite ist von einem Anschlagsteil 29 begrenzt (3), das an einem Lenker der Dachkinematik angeordnet ist.
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Bei der Überführung in die Freigabeposition ist die Drehbewegung der vorderen Sturmstange 13 von einem Anschlagsteil 30 (4, 5) begrenzt, das an der karosserieseitigen Lagerkonsole angeordnet ist und gegen das die vordere Sturmstange 13 bei der Entriegelungsbewegung anschlägt.
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Die beiden Sturmstangen 14 und 15 sind von der Schenkelfeder 22, die im Bereich des Drehgelenks 21 angeordnet ist, in die Übertotpunktlage kraftbeaufschlagt. Die Übertotpunktlage ist außerdem durch einen Anschlag 23 begrenzt, der Anschlagsteile an den Sturmstangen 14 und 15 umfasst, die in der Übertotpunktlage auf Kontakt zueinander stehen.
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An der mittleren Sturmstange 14 befindet sich ein Steuerelement 24 in Gestalt einer geradlinigen, ebenen Steuerfläche, welche gegenüber der mittleren Sturmstange 14 seitlich übersteht. Die Steuerfläche 24 wirkt mit einem Gegensteuerelement 25 in Form eines Steuerstiftes zusammen (3 bis 5), der an einem Lenker der Dachkinematik angeordnet ist, insbesondere an der C-Säule 18 bzw. einem mit der C-Säule verbundenen Bauteil. Der Steuerstift 25 wirkt zu Beginn der Ablagebewegung mit der Steuerfläche 24 zusammen und beaufschlagt die Steuerfläche 24 in der Weise, dass die beiden Sturmstangen 14 und 15 aus der Übertotpunktlage in die Untertotpunktlage verstellt werden. Dies erfolgt während der ersten Phase der Ablagebewegung des Faltverdecks (4). Hierbei gelangt der Steuerstift 25 in Kontakt mit der Steuerfläche 24 und kann sich während des Kontaktes entlang der Steuerfläche 24 bewegen. Der Steuerstift 25 übt auf die Steuerfläche 24 und damit auch auf die mittlere Sturmstange 14 eine Kraft aus, welche die Sturmstangen 14 und 15 aus der Übertotpunkt- in die Untertotpunktlage verstellt.
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An der C-Säule 18 bzw. einem mit der C-Säule verbundenen Bauteil befindet sich außerdem ein zweites Gegensteuerelement 26 in Form eines Steuerstiftes, der auf Abstand zum ersten Steuerstift 25 liegt. Der zweite Steuerstift 26 dient ebenfalls dazu, die Steuerfläche 24 während der Ablagebewegung zu beaufschlagen, jedoch während einer späteren Phase der Ablagebewegung kurz Vor Erreichen der Ablageposition (5). Auch in der Ablagestellung liegt der zweite Steuerstift 26 auf Kontakt mit der Steuerfläche 24 an und drückt damit das Sturmgestänge in Richtung der Ablageposition.
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Wie 3 zu entnehmen, befindet sich an der freien Stirnseite des Verriegelungshebels 17 eine Rolle 27, die in der Verriegelungsposition auf Kontakt zur vorderen Sturmstange 13 anliegt. Wird der Verriegelungshebel 27 durch Betätigung des Aktuators 20 aus der Verriegelungsposition weggeschwenkt, kann die Rolle 27 an der Seitenfläche der vorderen Sturmstange 13 entlanggleiten, bis der Kontakt zwischen der Rolle 27 und der vorderen Sturmstange 13 aufgehoben ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Faltverdeck
- 2
- Verdeckbezugstoff
- 3
- Verdeckgestänge
- 4
- Viergelenkkinematik
- 5
- vorderes Dachteil
- 6
- Verriegelungsmechanik
- 7
- Hauptspriegel
- 8
- Eckspriegel
- 9
- Spannbügel
- 10
- Heckscheibe
- 11
- Lagerkonsole
- 12
- Sturmgestänge
- 13
- vordere Sturmstange
- 14
- mittlere Sturmstange
- 15
- hintere Sturmstange
- 16
- Lenker
- 17
- Verriegelungshebel
- 18
- C-Säule
- 19
- Hauptlenker
- 20
- Aktuator
- 21
- Drehgelenk
- 22
- Schenkelfeder
- 23
- Anschlag
- 24
- Steuerelement
- 25
- erstes Gegensteuerelement
- 26
- zweites Gegensteuerelement
- 27
- Rolle
- 28
- Anschlag
- 29
- Anschlagsteil
- 30
- Anschlagsteil
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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