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Die Erfindung betrifft ein Rahmenteil für einen Rahmen, der für den Einbau in eine Öffnung einer Wandung eines Gebäudes vorgesehen ist.
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Hintergrund der Erfindung
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Rahmen, die für den Einbau in eine Öffnung einer Wandung eines vorgesehen sind, insbesondere Fensterrahmen von Kunststofffenstern bzw. Kunststofffenstersystemen, unterliegen den gestiegenen Anforderungen an einen verbesserten Wärmeschutz bzw. an eine verbesserte bzw. optimierte Wärmedämmung. Eine bekannte Möglichkeit zur Verbesserung der Wärmeisolierungseigenschaften besteht darin, die Bautiefe der Rahmens – also in der Regel die Abmessung bzw. Ausdehnung des Rahmens in der Dickenrichtung der Wandung – zu erhöhen, um insbesondere zusätzliche Hohlkammern zur Verbesserung der Wärmeisolierungseigenschaften bzw. zur Verringerung des Wärmedurchgangskoeffizienten (auch U-Wert genannt) vorsehen zu können. Da die bekannten Rahmenteile meist ein extrudiertes Hohlprofil aufweisen bzw. in Form eines extrudierten Hohlprofils ausgebildet sind, kann bei den bekannten Lösungen eine Herstellung eines Rahmenteils mit einer veränderten Bautiefe nur mittels eines neuen angepassten Extruderwerkzeugs bzw. formgebenden Werkzeugs erfolgen, welches eigens hierfür aufwendig konstruiert und gebaut werden muss. Letztlich muss bei den bekannten Lösungen für jede Bautiefe ein eigens für diese Bautiefe vorgesehenes Werkzeug geschaffen werden.
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Zugrundeliegende Aufgabe
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Rahmenteil für einen Rahmen anzugeben, welches eine Bauweise aufweist, mit welcher der Aufwand zur Herstellung eines Rahmenteils, das eine von einem bestehenden Rahmenteil abweichende Bautiefe aufweist, im Vergleich zu bekannten Lösungen wesentlich reduziert werden kann.
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Erfindungsgemäße Lösung
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einem Rahmenteil für einen Rahmen mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst, der für den Einbau in eine Öffnung einer Wandung eines Gebäudes vorgesehen ist.
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Im Unterschied zu bekannten Lösungen, bei denen die Rahmenteile in der Regel ein einziges extrudiertes Hohlprofil aufweisen, sind bei dem erfindungsgemäßen Rahmenteil ein wetterseitiges Profil und ein raumseitiges Profil vorgesehen, die durch einen Profilkörper voneinander beabstandet sind bzw. berührungslos voneinander beabstandet sind, wobei der Profilkörper wenigstens teilweise oder vollständig aus einem thermischen Isolationsmaterial besteht. Diese erfindungsgemäß vorgesehene Bauweise ermöglicht auf einfache und praktische Weise die Herstellung eines Rahmenteils, das eine von einem bestehenden Rahmenteil abweichende Bautiefe aufweist, und zwar durch Vorsehen eines an die abweichende Bautiefe angepassten Profilkörpers als separates Bauteil, der eine an die zu realisierende bzw. abweichende Bautiefe angepasste Abmessung bzw. Ausdehnung in der Bautiefenrichtung aufweist. Der längliche Profilkörper kann hierbei bevorzugt eine einfach herzustellende Form aufweisen. Der Profilkörper kann z.B. eine mehreckförmige Querschnittsform aufweisen. Insbesondere kann der Profilkörper z.B. eine viereckförmige oder eine rechteckförmige oder eine quadratische Querschnittsform aufweisen und ist bevorzugt z.B. durch Extrusion oder spanende Bearbeitung herstellbar. Die Ecken des Profilskörpers sind dabei vorzugsweise abgerundet.
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Im Unterschied zu bekannten Lösungen, in denen eine Herstellung eines Rahmenteils mit einer veränderten Bautiefe nur mittels eines neuen angepassten Extruderwerkzeugs bzw. formgebenden Werkzeugs erfolgen kann, welches eigens hierfür aufwendig konstruiert und gebaut werden muss, kann bei der erfindungsgemäßen Lösung die Form des wetterseitigen und des raumseitigen Profils unverändert beibehalten werden. Für die Herstellung des wetterseitigen Profils und des raumseitigen Profils kann vorteilhaft auf bereits bestehende bzw. vorhandene Formwerkzeuge, wie z.B. Extruderwerkzeuge zur Herstellung des raumseitigen Profils und des wetterseitigen Profils zurückgegriffen werden. Für erfindungsgemäße Rahmenteile verschiedener Bautiefen können also jeweils identische wetterseitige und raumseitige Profile verwendet werden, die zum Erhalt von Rahmenteilen mit unterschiedlicher Bautiefe über Profilkörper unterschiedlicher Dicke verbunden sind. Eine aufwendige und kostenintensive Herstellung wenigstens eines neuen Extruderwerkzeugs ist im Unterschied zu den bekannten Lösungen nicht erforderlich. Es ist lediglich ein einfach herzustellender Profilkörper bereitzustellen, der eine an die zu verändernde Bautiefe angepasste Abmessung in der Bautiefenrichtung aufweist.
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Insbesondere wenn Extruderwerkzeuge zur Herstellung des raumseitigen Profils und des wetterseitigen Profils infolge einer aufwendigen Gestaltung dieser Profile nur mit hohem Aufwand herstellbar sind, kann durch Vorsehen der erfindungsgemäßen Bauweise der Aufwand zur Herstellung eines Rahmenteils, das eine von einem bestehenden bzw. vorhandenem Rahmenteil abweichende Bautiefe aufweist, deutlich reduziert werden. Dies ist insbesondere bei der Herstellung bzw. Produktion einer Vielzahl von Rahmenteilen bzw. Rahmen von großem Vorteil, einhergehend mit einer wesentlichen Reduzierung der Produktionszeiten und Produktionskosten.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist die erste Längsseite des Profilkörpers flächig und stoffschlüssig mit dem wetterseitigen Profil verbunden und die zweite Längsseite des Profilkörpers ist flächig und stoffschlüssig mit dem raumseitigen Profil verbunden. Mit einer flächigen und stoffschlüssigen Verbindung des wetterseitigen und des raumseitigen Profils zu dem Profilkörper wird vorteilhaft ein sehr stabiles Rahmenteil bereitgestellt.
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Bei einer praktischen Ausführungsform ist zwischen der ersten Längsseite des Profilkörpers und dem wetterseitigen Profil eine erste Verbindungsschicht zum Verbinden der ersten Längsseite mit dem wetterseitigen Profil vorgesehen, und/oder zwischen der zweiten Längsseite des Profilkörpers und dem raumseitigen Profil ist eine zweite Verbindungsschicht zum Verbinden der zweiten Längsseite mit dem raumseitigen Profil vorgesehen, wobei die erste Verbindungsschicht mit der ersten Längsseite und dem wetterseitigen Profil flächig und stoffschlüssig verbunden ist, und wobei die zweite Verbindungsschicht mit der zweiten Längsseite und dem raumseitigen Profil flächig und stoffschlüssig verbunden ist. In bevorzugten Ausführungsformen handelt es sich bei der ersten und/oder der zweiten Verbindungschicht um Klebstoffschicht oder ein Schicht aus einem Polymermaterial.
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Insbesondere über die mittels der ersten und zweiten Verbindungsschicht bereitgestellten flächigen und stoffschlüssigen Verbindungen zu der ersten und zweiten Längsseite kann ein sehr stabiles Rahmenteil bereitgestellt werden. Die Verbindungsschicht kann bevorzugt in Form einer Klebstoffsicht ausgebildet sein, wobei das Material der Klebstoffsicht bevorzugt aus an sich bekannten Klebstoffmaterialien ausgewählt ist.
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Bei einer weiteren praktischen Ausführungsform ist die erste Längsseite des Profilkörpers an das wetterseitige Profil angeschweißt, und die zweite Längsseite des Profilkörpers ist an das raumseitige Profil angeschweißt. Insbesondere kann auch durch eine Schweißverbindung des raumseitigen und wetterseitigen Profils mit dem Profilkörper ein sehr stabiles Rahmenteil geschaffen bzw. bereitgestellt werden.
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Zur Schaffung eines sehr festen und mit großen Kräften beanspruchbaren Rahmenteils kann das thermische Isolationsmaterial des Profilkörpers bevorzugt ein faserverstärktes thermoplastisches Material sein. Ein Profilkörper aus einem faserverstärkten thermoplastischen Material ist auf praktische Weise durch Extrudieren herstellbar. Die Fasern zur Verstärkung des thermoplastischen Materials können insbesondere Naturfasern, wie z.B. Holzfasern, oder Glasfasern oder Kohlenstofffasern sowie Kombinationen der vorgenannten sein.
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Besonders bevorzugt ist das thermische Isolationsmaterial des Profilkörpers ein polymeres Schaummaterial. Ein derartiges Schaummaterial hat infolge seines hohen Wärmewiderstands bzw. seiner niedrigen Wärmeleitfähigkeit einen sehr geringen Wärmedurchgang zur Folge, einhergehend mit der Schaffung eines Rahmenteils mit sehr guten Wärmeisolierungseigenschaften.
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Das thermische Isolationsmaterial kann bevorzugt auch ein Integralschaum sein bzw. der Profilkörper kann auch aus einem Integralschaum oder Intergralschaumstoff bestehen. Integralschäume zeichnen sich insbesondere durch eine geschlossene Oberfläche und einen zelligen Kern aus. Geschlossene Oberflächen lassen sich gut reinigen, so dass insgesamt gesehen, eine wirksame und einfache Reinigung des Rahmenteils bzw. Rahmens ermöglicht wird.
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Bei einer praktischen Ausführungsform kann eine mit dem wetterseitigen und dem raumseitigen Profil unverbundene Längsseite des Profilköpers mit wenigstens einer Lackschicht versehen sein. Insbesondere eine Lackschicht lässt sich gut reinigen und ermöglicht ferner auch eine wirksame Reflexion von Wärmestrahlung, einhergehend mit einer Verbesserung der Wärmeisolierungseigenschaften.
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Bei einer praktischen Ausführungsform weist der Profilkörper wenigstens einen evakuierten Hohlraum auf. Insbesondere durch Vorsehen wenigstens eines evakuierten Hohlraums kann die Wärmeübertragung von dem raumseitigen Profil auf das wetterseitige Profil oder von dem wetterseitigen Profil auf das raumseitige Profil zur Schaffung eines Rahmenteil mit sehr guten Wärmeisolierungseigenschaften deutlich reduziert werden. Besonders bevorzugt ist die Verwendung eines Vakuumpaneels als Profilkörper.
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Besonders bevorzugt besteht das wetterseitige Profil und/oder das raumseitige Profil wenigstens teilweise oder vollständig aus einem faserverstärkten Polymermaterial, einhergehend mit der Schaffung eines sehr festen und mit großen Kräften beanspruchbaren wetterseitigen Profils bzw. raumseitigen Profils. Durch Vorsehen von Fasern zur Verstärkung können ferner vorteilhaft durch Erwärmung bzw. Abkühlung verursachte Veränderungen der Abmessungen des wetterseitigen bzw. raumseitigen Profils, also z.B. Verkürzungen bzw. Verlängerungen des wetterseitigen bzw. raumseitigen Profils, sehr wirksam minimiert werden. Das Polymermaterial kann hierbei bevorzugt PVC (Polyvinylchlorid) sein. PVC kann gut eingefärbt bzw. gefärbt werden und nimmt kaum Wasser auf. Ferner ist PVC sehr resistent gegenüber Alkohol, Öl, Säuren, Laugen und Benzin. Auch das Wandelement kann wenigstens teilweise oder zu Gänze aus Polyvinylchlorid bestehen.
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Insbesondere kann das wetterseitige Profil und/oder das raumseitige Profil aus einem beliebigen Polymermaterial bestehen, wobei ein extrudierbares Polymermaterial, insbesondere PVC, besonders bevorzugt ist.
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Die Erfindung ferner auch einen Fensterrahmen und einen Rahmen für eine Tür mit jeweils wenigstens drei oder wenigstens vier Rahmenteilen. Der Fensterrahmen kann hierbei insbesondere ein Blendrahmen oder ein Flügelrahmen eines Fensters sein. Der Rahmen für eine Tür kann hierbei der Türrahmen der Tür bzw. die Zarge der Tür sein. Der Rahmen kann auch ein Türblatt-Rahmen bzw. Türflügel-Rahmen der Tür sein.
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Kurzbeschreibung der Zeichnung
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Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der beigefügten Figur näher erläutert, die einen Querschnitt eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Rahmenteils zeigt.
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Das in der Figur dargestellte Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Rahmenteils 10 für einen Rahmen ist ein Rahmenteil 10 für einen Blendrahmen eines Fensters, der für den Einbau in eine Öffnung 12 einer Wandung 14 eines Gebäudes vorgesehen ist bzw. in die Öffnung 12 der Wandung 14 einbaubar ist. Von der Wandung 14 ist in der Figur nur ein Teilbereich eines an die untere Seite der Öffnung 12 angrenzenden Abschnitts der Wandung 14 sehr schematisch veranschaulicht.
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Das Rahmenteil 10 weist ein wetterseitiges Profil 16 und ein raumseitiges Profil 18 auf, wobei das raumseitige Profil 18 sich parallel bzw. im wesentlichen parallel zur Längserstreckung des wetterseitigen Profils 16 erstreckt. Das wetterseitige Profil 16 ist berührungslos von dem raumseitigen Profil 18 beabstandet. Zwischen dem wetterseitigen Profil 16 und dem raumseitigen Profil 18 ist ein Profilkörper 20 aus einem thermischen Isolationsmaterial 22 vorgesehen, wobei eine erste Längsseite 24 des Profilkörpers 20 mit dem wetterseitigen Profil 16 und eine zweite Längsseite 26, die der ersten Längsseite 24 entgegengesetzt ist bzw. von der ersten Längsseite 24 abgewandt ist, mit dem raumseitigen Profil 18 verbunden ist. Der längliche Profilkörper 20 weist einen Querschnitt in Form eines Vierecks auf und ist auf einfache Weise z.B. durch Extrusion oder spanende Bearbeitung herstellbar.
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Die in der Figur gezeigte erfindungsgemäße Bauweise ermöglicht auf einfache und praktische Weise die Herstellung eines Rahmenteils 10, das eine von einem bestehenden bzw. vorhandenem Rahmenteil abweichende Bautiefe aufweisen kann, und zwar lediglich durch Vorsehen des Profilkörpers 20, dessen Abmessung in der Bautiefenrichtung bzw. in der Dickenrichtung der Wandung 14 (in der Figur durch einen Pfeil veranschaulicht) an die abweichende bzw. zu realisierende Bautiefe angepasst ist, wobei die Bautiefe B (vgl. auch Figur) hier der Ausdehnung bzw. Abmessung des Rahmenteils 10 in der Dickenrichtung der Wandung 14 entspricht. Für die Herstellung des wetterseitigen Profils 16 und des raumseitigen Profils 18 kann vorteilhaft auf bereits bestehende bzw. vorhandene Formwerkzeuge, wie z.B. Extruderwerkzeuge zur Herstellung des raumseitigen Profils 18 und des wetterseitigen Profils 16 zurückgegriffen werden. Eine aufwendige und kostenintensive Herstellung wenigstens eines neuen Extruderwerkzeugs ist im Unterschied zu den bekannten Lösungen nicht erforderlich. Es ist lediglich der einfach herzustellende Profilkörper 20 bereitzustellen und anschließend die erste Längsseite 24 mit dem wetterseitigen Profil 16 und die zweite Längsseite 26 mit dem raumseitigen Profil 18 zu verbinden, wobei der Profilkörper 20 eine an die zu verändernde Bautiefe angepasste Abmessung in der Bautiefenrichtung bzw. Dickenrichtung aufweist.
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Zwischen der ersten Längsseite 24 und dem wetterseitigen Profil 16 ist eine erste Verbindungsschicht 28 zum Verbinden der ersten Längsseite 24 mit dem wetterseitigen Profil 16 vorgesehen. Ferner ist zwischen der zweiten Längsseite 26 und dem raumseitigen Profil 18 eine zweite Verbindungsschicht 30 zum Verbinden der zweiten Längsseite 26 mit dem raumseitigen Profil 18 vorgesehen. Die Verbindungsschichten 28, 30 sind in Form von Klebstoffschichten aus einem Klebstoff bzw. einem Klebstoffmaterial ausgebildet. Die erste Verbindungsschicht 28 ist mit der ersten Längsseite 24 und dem wetterseitigen Profil 16 flächig und stoffschlüssig verbunden und die zweite Verbindungsschicht 30 ist mit der zweiten Längsseite 26 und dem raumseitigen Profil 18 flächig und stoffschlüssig verbunden.
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Die vorliegende Erfindung wurde exemplarisch unter Bezugnahme auf Rahmenteile 10 für den Blendrahmen eines Fensters beschrieben. Es versteht sich, dass die vorliegende Erfindung auch auf Hohlprofile für Flügelrahmen eines Fensters oder einer Tür sowie für Blendrahmen oder Zargen oder einer Tür entsprechend anwendbar ist.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Rahmenteil
- 12
- Öffnung
- 14
- Wandung
- 16
- wetterseitiges Profil
- 18
- raumseitiges Profil
- 20
- Profilkörper
- 22
- Isolationsmaterial
- 24
- erste Längsseite
- 26
- zweite Längsseite
- 28
- erste Verbindungsschicht
- 30
- zweite Verbindungsschicht