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Die Erfindung betrifft einen Kinderwagen, insbesondere einen zweisitzigen Kinderwagen nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.
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Bei Familien gibt es normalerweise wenigstens ein Kleinkind. Es kann aber auch Zwillinge oder mehr Kinder geben, die gleichzeitig ein Kinderwagen brauchen. Die modernen Familien sind meist Kleinfamilien, wobei die Eltern beide gleichzeitig berufstätig sind. Es ist oft wahrscheinlich, dass sich die Frau gleichzeitig um zwei Kleinkinder kümmern muss. Es können daher erhebliche Unannehmlichkeiten vorkommen, wenn die Frau beim Hinausgehen zwei Kinderwagen schieben muss. In diesem Fall ist der herkömmliche Kinderwagen nicht mehr geeignet. Um dieses Problem zu lösen, wurden zweisitzige Kinderwagen entwickelt.
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Die zweisitzigen Kinderwagen sind nun schon weit verbreitet. Bei der Gestaltung der zweisitzigen Kinderwagen werden zwei einsitzige Kinderwagen unmittelbar kombiniert. Dafür muss eine Verbindungskonstruktion so vorgesehen sein, dass vordere und hintere Räder mehrere Radsätze bilden. Dies erschwert jedoch den Herstellungsvorgang, wobei der Zusammenfaltvorgang schwieriger durchgeführt werden kann. Gleichzeitig wird die Baugröße des Kinderwagens erhöht, was zur Steigerung des in Anspruch genommenen Platzes führt. In anderen Worten wird größerer Raum benötigt, um ein problemloses Schieben und Parken des Kinderwagens zu ermöglichen. Dies führt beim Gebrauch zu erheblichen Unannehmlichkeiten und ist daher verbesserungsbedürftig.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die oben erwähnten Mängel zu vermeiden und einen zweisitzigen Kinderwagen zu schaffen, der einen kleinen Gebrauchsraum benötigt und ein einfaches Zusammenfalten gewährleistet.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch einen zweisitzigen Kinderwagen, der die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale aufweist. Weitere vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung gehen aus den Unteransprüchen hervor.
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Gemäß der Erfindung wird ein zweisitziger Kinderwagen bereitgestellt, der einen Hauptrahmen und einen auf diesem montierten Vordersitz aufweist, wobei der Hauptrahmen einen Vorderrahmen, zwei Hinterrahmen, einen am unteren Ende des Vorderrahmens angeordneten Vorderradsatz und einen am unteren Ende der Hinterrahmen angeordneten Hinterradsatz umfasst. Jeder der Hinterrahmen ist unterseitig mit einer Hintersitzvorrichtung versehen, die zwei Buchseneinheiten, zwei Befestigungseinheiten, eine Verbindungsstange, zwei Hülsen und einen Hintersitz umfasst. Die Buchseneinheiten sind auf das untere Ende der jeweiligen Hinterrahmen aufgesetzt, wobei jeder der Buchseneinheiten eine erste Muffe und eine zweite Muffe zugeordnet sind, die beide nach innen vorspringen. Am Umfang der zweiten Muffe zwei Vorsprünge ausgebildet sind. Jede der Befestigungseinheiten ist oberseitig mit einer Arretierhülse und einem unteren Montageteil versehen, wobei die Arretierhülse und die erste Muffe miteinander verbunden sind. In das untere Montageteil greift ein Steckteil ein, wobei ein oberes Montageteil auf den Umfang eines vorspringenden Abschnitts des Steckteils aufgesetzt ist. Der Unterabschnitt des oberen Montageteils ist mit dem Oberabschnitt des unteren Montageteils verbunden, wobei sich jeweils ein Hülsenteil ausgehend von der Innenseite der Befestigungseinheiten erstreckt. Die Befestigungseinheit verfügt über ein Durchgangsloch, das durch den Hülsenteil hindurch verläuft. In das Durchgangsloch greift die zweite Muffe ein, wobei an der Begrenzungswand des Durchgangslochs Einkerbungen ausgebildet sind, die an die Vorsprünge angepasst sind. Die Verbindungsstange ist beidseitig in die jeweiligen Durchgangslöcher eingeführt und gegen die jeweiligen zweiten Muffen gedrückt. Die Hülsen sind auf dem linken und dem rechten Ende der Verbindungsstange montiert, wobei jede der Hülsen eine Aufnahmenut aufweist, in der sich eine Feder befindet. Das Hülsenteil greift in die Aufnahmenut ein und ist von der Feder vorgespannt. Der Hintersitz ist in die oberen Montageteile einsteckbar. Durch das Aufstecken der Arretierhülse auf die erste Muffe wird der Hintersitz stabiler gestützt.
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Gemäß der Erfindung wird ein zweisitziger Kinderwagen bereitgestellt, bei dem der Hinterradsatz zwei Hinterräder aufweist. Jedes der Hinterräder ist innenseitig im Bereich der Radachse mit einem ersten Arretierabschnitt und einem zweiten Arretierabschnitt versehen, die beide zahnförmig ausgebildet sind, wobei durch die Mitte des ersten Arretierabschnitts und des zweiten Arretierabschnitts eine Stützstange verläuft, deren beide Enden mit den jeweiligen Hinterrädern verbunden sind.
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Gemäß der Erfindung wird ein zweisitziger Kinderwagen bereitgestellt, der ferner eine Bremsvorrichtung aufweist, die ein Bremspedal, das an seinem vorderen Ende mit einem Schwenkabschnitt versehen ist, ein mit zwei Muffen versehenes Aufsetzteil, ein Paar von Bremsteilen und zwei flexible Bauteile aufweist. Der Schwenkabschnitt ist zwischen den beiden Muffen vorgesehen, wobei die Muffen auf der Verbindungsstange montiert sind. Der Schwenkabschnitt ist schwenkbar an der Verbindungsstange angeordnet, wobei der Schwenkabschnitt vorderseitig mit zwei ersten Positioniernuten versehen ist, an denen ein Ende der jeweiligen flexiblen Bauteile befestigt ist. Den Bremsteilen ist jeweils ein Hülsenkörper zugeordnet, der an einem distalen Ende des Hinterrahmens angebracht ist. Der Hülsenkörper ist seitlich mit einem Befestigungsteil versehen, das auf dem jeweiligen Ende der Stützstange montiert ist. Das Befestigungsteil weist oben einen Schlitz auf, wobei ein Sperrstück im Inneren des Befestigungsteils gelagert ist. Das Sperrstück ist mit einem durch das Befestigungsteil hindurchgeführten Niet mit dem Befestigungsteil verbunden, wobei das Sperrstück oben mit einer an den Schlitz angepassten, zweiten Positioniernut versehen ist. Das andere Ende des flexiblen Bauteils ist in der zweiten Positioniernut arretierbar, wobei im Inneren des Sperrstücks eine Feder vorgesehen ist, die gegen den Niet anliegt. Das Sperrstück ist unten mit einem Zapfen versehen, der in Richtung des ersten Arretierabschnitts und des zweiten Arretierabschnitts vorsteht. Beim Treten auf das Bremspedal wird das flexible Bauteil gezogen, wodurch sich der Zapfen so mitbewegt, dass der erste Arretierabschnitt und der zweite Arretierabschnitt ineinandergreifen und der Hinterradsatz gleichzeitig gebremst wird.
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Zusammengefasst lassen sich mit dem erfindungsgemäßen Kinderwagen beispielsweise folgende Vorteile realisieren:
- i. Die Hinterrahmen sind unterseitig mit je einer Hintersitzvorrichtung verbunden. Verwendet wird ein zusätzlicher Platz an der Unterseite des Kinderwagens für die Zugabe eines weiteren Sitzes. Gegenüber dem herkömmlichen zweisitzigen Kinderwagen wird die erfindungsgemäße Baugröße viel mehr reduziert, sodass der Gebrauchsraum eingespart wird.
- ii. Beim Treten auf das auf der Verbindungsstange angeordnete Bremspedal mit nur einem Bein können die linken und rechten Hinterräder gleichzeitig gebremst werden. Damit wird wirksam vermieden, dass ein Durchdrehen oder ein Umkippen des Kinderwagens auftritt, wenn nur ein einseitiges Rad gebremst wird. Mit dem Mechanismus, der die Doppelbremsung durch Treten mit einem Bein bewirkt, sind Anforderungen an Sicherheit des Kinderwagens erfüllt.
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Im Folgenden werden die Erfindung und ihre Ausgestaltungen anhand der Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung zeigt:
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1 eine perspektivische Darstellung eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Kinderwagens;
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2 eine perspektivische Darstellung des Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Kinderwagens von einer anderen Seite gesehen;
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3 eine perspektivische Explosionsdarstellung einer erfindungsgemäßen Hintersitzvorrichtung;
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4A die Vorgehensweise zum Zusammenbau der Buchseneinheiten und Befestigungseinheiten;
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4B eine schematische Darstellung gemäß 4A nach dem Zusammenbau der Buchseneinheiten und Befestigungseinheiten;
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5A in seitlicher Schnittansicht die Vorgehensweise zum Zusammenbau der Buchseneinheiten und Befestigungseinheiten;
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5B eine schematische Darstellung gemäß 5A nach dem Zusammenbau der Buchseneinheiten und Befestigungseinheiten;
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6 eine perspektivische Explosionsdarstellung des Hinterradsatzes und der Bremsvorrichtung gemäß der Erfindung;
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7 die Vorgehensweise zum Einrasten des Zapfens des erfindungsgemäßen Sperrstücks;
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8 eine perspektivische Explosionsdarstellung eines erfindungsgemäßen Hintersitzes, an dem ein Steuergriff und ein Drehmechanismus angeordnet sind;
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9A einen Schnitt durch den erfindungsgemäßen Drehmechanismus in einer Sperrstellung; und
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9B einen Schnitt durch den in 9A gezeigten Drehmechanismus in einer Entsperrstellung.
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Wie aus den 1 bis 3 ersichtlich, weist ein erfindungsgemäßer zweisitziger Kinderwagen 10 einen Hauptrahmen 1 und einen auf diesem montierten Vordersitz 2 auf. Der Hauptrahmen 1 umfasst einen Vorderrahmen 3, zwei Hinterrahmen 4, einen am unteren Ende des Vorderrahmens 3 angeordneten Vorderradsatz 5 und einen am unteren Ende der Hinterrahmen 4 angeordneten Hinterradsatz 6. Der Hinterradsatz 6 besitzt zwei Hinterräder 61.
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Die Hinterrahmen 4 sind unterseitig mit je einer Hintersitzvorrichtung 7 versehen, die zwei Buchseneinheiten 71, zwei Befestigungseinheiten 72, eine Verbindungsstange 73, zwei Hülsen 74 und einen Hintersitz 8 umfasst. Die Buchseneinheiten 71 sind auf das untere Ende der jeweiligen Hinterrahmen 4 aufgesetzt. Jeder der Buchseneinheiten 71 sind eine erste Muffe 711 und eine zweite Muffe 712 zugeordnet, die beide nach innen vorspringen. Am Umfang der zweiten Muffe 712 sind zwei Vorsprünge 7121 ausgebildet. Jede der Befestigungseinheiten 72 ist oberseitig mit einer Arretierhülse 721 und einem unteren Montageteil 722 versehen. Die Arretierhülse 721 und die erste Muffe 711 sind miteinander verbunden. In das untere Montageteil 722 greift ein Steckteil 75 ein, wobei ein oberes Montageteil 76 auf den Umfang eines vorspringenden Abschnitts des Steckteils 75 aufgesetzt ist. Der Unterabschnitt des oberen Montageteils 76 ist mit dem Oberabschnitt des unteren Montageteils 722 verbunden. Das Steckteil 75 dient als Versteifungsrippe, sodass das obere Montageteil 76 und das untere Montageteil 722 in erheblichem Maße verstärkt und gegen Erschütterung geschützt werden. Ausgehend von der Innenseite der Befestigungseinheiten 72 erstreckt sich jeweils ein Hülsenteil 723. Die Befestigungseinheit 72 verfügt über ein Durchgangsloch 724, das durch den Hülsenteil 723 hindurch verläuft. In das Durchgangsloch 724 greift die zweite Muffe 712 ein. An der Begrenzungswand des Durchgangslochs 724 sind Einkerbungen 7241 ausgebildet, die an die Vorsprünge 7121 angepasst sind. Die Verbindungsstange 73 ist beidseitig in die jeweiligen Durchgangslöcher 724 eingeführt und gegen die jeweiligen zweiten Muffen 712 gedrückt. Die Hülsen 74 sind auf dem linken und dem rechten Ende der Verbindungsstange 73 montiert. Jede der Hülsen 74 weist eine Aufnahmenut 741 auf, in der sich eine Feder 742 befindet. Das Hülsenteil 723 greift in die Aufnahmenut 741 ein und ist von der Feder 742 vorgespannt. Der Hintersitz 8 wird in die oberen Montageteile 76 zur Befestigung eingesteckt. Durch das Aufstecken der Arretierhülse 721 auf die erste Muffe 711 wird der Hintersitz 8 stabiler gestützt, um das Gewicht des Kleinkinds tragen zu können. Den Hinterrädern 61 ist jeweils ein Schutzblech 62 zugeordnet. Jede der Buchseneinheiten 71 ist außenseitig mit einer dritten Muffe 713 und einer vierten Muffe 714 versehen, die beide mit dem Schutzblech 62 verbunden sind.
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Gleichzeitig wird auf 4A bis 5B Bezug genommen. Bei Nichtgebrauch kann der Hintersitz 8 von den oberen Montageteilen 76 entfernt werden. Nun kann die Befestigungseinheit 72 nach innen über einen derartigen Abstand verschoben werden, dass sich die Arretierhülse 721 von der ersten Muffe 711 löst und der Vorsprung 7121 gleichzeitig aus der Einkerbung 7241 herauswandert. Auf diese Weise können sich das untere Montageteil 722 und das obere Montageteil 76 gleichzeitig bis zu derselben Schrägstellung wie bei dem Hinterrahmen 4 drehen. Unter Einwirkung der Rückstellkraft der in der Hülse 74 befindlichen Feder 742 kann der Vorsprung 7121 in eine weitere Einkerbung 7241 einrasten. Auf diese Weise können das untere Montageteil 722 und das obere Montageteil 76 ordentlich an der Innenseite des Hinterrahmens 4 aufbewahrt werden. Damit wird vermieden, dass eine unerwartete Gefahr bei versehentlichem Stoß auf den Kinderwagen auftritt.
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Wie aus 6 und 7 ersichtlich, ist jedes der Hinterräder 61 innenseitig im Bereich der Radachse mit einem ersten Arretierabschnitt 611 und einem zweiten Arretierabschnitt 612 versehen, die beide zahnförmig ausgebildet sind. Durch die Mitte des ersten Arretierabschnitts 611 und des zweiten Arretierabschnitts 612 verläuft eine Stützstange 63. Es ist ferner eine Bremsvorrichtung 9 vorgesehen, die ein Bremspedal 91, ein mit zwei Muffen 921 versehenes Aufsetzteil 92, ein Paar von Bremsteilen 93 und zwei flexible Bauteile 94 aufweist. Das Bremspedal 91 ist an seinem vorderen Ende mit einem Schwenkabschnitt 911 versehen, der zwischen den beiden Muffen 921 vorgesehen ist. Die Muffen 921 sind auf der Verbindungsstange 73 montiert, wobei der Schwenkabschnitt 911 schwenkbar an der Verbindungsstange 73 angeordnet ist. Der Schwenkabschnitt 911 ist vorderseitig mit zwei ersten Positioniernuten 912 versehen, an denen ein Ende der jeweiligen flexiblen Bauteile 94 befestigt ist. Den Bremsteilen 93 ist jeweils ein Hülsenkörper 931 zugeordnet, der an einem distalen Ende des Hinterrahmens 4 angebracht ist. Der Hülsenkörper 931 ist seitlich mit einem Befestigungsteil 932 versehen, das auf dem jeweiligen Ende der Stützstange 63 montiert ist. Das Befestigungsteil 932 weist oben einen Schlitz 9321 auf, wobei ein Sperrstück 933 im Inneren des Befestigungsteils 932 gelagert ist. Das Sperrstück 933 ist mit einem durch das Befestigungsteil 932 hindurchgeführten Niet 934 mit dem Befestigungsteil 932 verbunden. Das Sperrstück 933 ist oben mit einer an den Schlitz 9321 angepassten, zweiten Positioniernut 9331 versehen. Das andere Ende des flexiblen Bauteils 94 wird in den Schlitz 9321 eingeführt und in der zweiten Positioniernut 9331 arretiert. Im Inneren des Sperrstücks 933 ist eine Feder 935 vorgesehen, die gegen den Niet 934 anliegt. Das Sperrstück 933 ist unten mit einem Zapfen 9332 versehen, der in Richtung des ersten Arretierabschnitts 611 und des zweiten Arretierabschnitts 612 vorsteht. Die beiden Seiten der Stützstange 63 sind durch die jeweiligen Bremsteile 93 durchgeführt und mit den Hinterrädern 61 verbunden.
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Wenn der Benutzer das Bremspedal mit einem Bein herunterdrückt, wird der Schwenkabschnitt 911 so geschwenkt, dass das flexible Bauteil 94, das in der ersten Positioniernut 912 arretiert wird, gezogen wird. Damit wird das Sperrstück 933 gehoben, sodass der Zapfen 9332 in den ersten Arretierabschnitt 611 und den zweiten Arretierabschnitt 612 einrastet, um die Bremswirkung zu erzielen. Beim Loslassen des Bremspedals 91 schnellt die gegen den Niet 934 gedrückte Feder 935 in ihre Ausgangslage zurück. Damit wird der Zapfen 9332 von dem Arretierbereich des ersten Arretierabschnitts 611 und des zweiten Arretierabschnitts 612 wegbewegt. Auf diese Weise wird der Hinterradsatz 6 gleichzeitig gebremst, um den Kinderwagen-Sicherheitsanforderungen an Doppelbremsung durch Treten mit einem Bein zu entsprechen.
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Nachfolgend wird auf 2 und 8 bis 9B Bezug genommen. Der Hintersitz 8 weist einen Außenrahmen 81 auf, der oben mit einem Steuergriff 82 versehen ist. An beiden Seiten des Außenrahmens 81 sind gegenüberliegenden Drehmechanismen 83 angeordnet. Der Steuergriff 82 umfasst eine obere Gehäusehälfte 821, eine untere Gehäusehälfte 822 und einen drehbar zwischen der oberen Gehäusehälfte 821 und der unteren Gehäusehälfte 822 gelagerten Griffabschnitt 823. Der Griffabschnitt 823 ist links und rechts mit aneinander angepassten Arretiernuten 8231 versehen, in denen ein flexibles Element 84 wie z. B. Stahlkabel arretiert wird. Jeder der Drehmechanismen 83 umfasst eine erste Schaleneinheit 85, eine zweite Schaleneinheit 86, ein Gleitstück 87, ein Ritzel 88 und eine Feder 89, die alle mit einem nicht näher dargestellten Niet zu einer Baueinheit zusammengefügt sind. Die Schaleneinheit 85 ist vorne und hinten mit einem ersten Verbindungsarm 851 bzw. einem zweiten Verbindungsarm 852 versehen. Die erste Schaleneinheit 85 besitzt eine erste Aussparung 853, während die zweite Schaleneinheit 86 eine an die erste Aussparung 853 angepasste zweite Aussparung 861 aufweist. Um die Begrenzungswand der ersten Aussparung 853 herum ist ein erster Zahnabschnitt 8531 ausgebildet, während ein zweiter Zahnabschnitt 8611 an der Begrenzungswand der zweiten Aussparung 861 angeordnet ist. Der zweite Verbindungsarm 852 ist mit einer mit der ersten Aussparung 853 kommunizierenden Gleitnut 8521 versehen, die in die Gleitnut 8521 eingeführt ist. Das Gleitstück 87 ist oberseitig mit wenigstens einer Rastnut 871 versehen, in der ein Lagebegrenzungsstück 872 vorgesehen ist. Das Gleitstück 87 ist unterseitig mit einer Bogennut 873 versehen, in deren Mitte sich ein Langloch 8731 befindet. Das Ritzel 88 ist mit dem ersten Zahnabschnitt 8531 und dem zweiten Zahnabschnitt 8611 verzahnt. Das Ritzel 88 verfügt einerseits über ein Achsenloch und ist seitlich mit einem Bogenansatz 881 versehen. Andererseits verfügt das Ritzel 88 über eine innere Ringnut 882. Der Bogenansatz 881 und die Bogennut 873 stellen eine Feder-Nut-Verbindung her, wobei die Feder 89 in der inneren Ringnut 882 gelagert ist. Das flexible Element 84 greift andererseits in die Rastnut 871 ein, wobei eine Lagebegrenzung durch das Lagebegrenzungsstück 872 zustande kommt. Die zweite Schaleneinheit 86 ist unten mit einem Verbindungsarm 862 versehen, der in das obere Montageteil 76 so eingeführt wird, dass der Hintersitz 8 mit den Befestigungseinheiten 72 verbunden ist.
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Auf diese Weise kann der Benutzer den Griffabschnitt 823 so drehen, dass das im Griffabschnitt 823 arretierte flexible Element 84 das Gleitstück 87 zieht. Da das Gleitstück 87 einer Kraft ausgesetzt ist und sich somit bewegt, wird der in der Bogennut 873 gelagerte Bogenansatz 881 des Ritzels 88 so geschoben, dass das Ritzel 88 außer Eingriff mit dem ersten Zahnabschnitt 8531 gerät. Damit wird der Drehmechanismus 83 in die Entsicherungsstellung gebracht. So kann der Neigungswinkel des Hintersitzes 8 eingestellt werden.
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Zusammenfassend wird ein zweisitziger Kinderwagen vorgeschlagen, der einen Hauptrahmen 1 und einen auf diesem vorgesehenen Vordersitz 2 aufweist. Der Hauptrahmen 1 umfasst einen Vorderrahmen 3, zwei Hinterrahmen 4, einen am unteren Ende des Vorderrahmens 3 angebrachten Vorderradsatz 5 und einen am unteren Ende der Hinterrahmen 4 angeordneten Hinterradsatz 6. Die Hinterrahmen 4 sind unterseitig mit je einer Hintersitzvorrichtung 7 verbunden. Verwendet wird ein zusätzlicher Platz an der Unterseite des Kinderwagens für die Zugabe eines weiteren Sitzes. Auf diese Weise können zwei Kleinkinder auf der gleichen Stelle des Kinderwagens untergebracht sein. Im Bereich der Hinterräder 61 des Hinterradsatzes 6 ist ein Mechanismus vorgesehen, mit dem die Doppelbremsung durch Treten mit nur einem Bein möglich ist. Das heißt, dass der Benutzer mit einem einzigen Bein die linken und rechten Hinterräder 61 gleichzeitig bremsen kann. Im Bereich der Hintersitzvorrichtung 7 ist ein Paar von Drehmechanismen 83 vorgesehen, mit denen der Sitzneigungswinkel verstellbar ist. Damit sind Anforderungen an Bequemlichkeit und Sicherheit erfüllt.
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Die vorstehende Beschreibung stellt die Ausführungsbeispiele der Erfindung dar und soll nicht die Ansprüche beschränken. Alle gleichwertigen Änderungen und Modifikationen, die gemäß der Beschreibung und den Zeichnungen der Erfindung von einem Fachmann vorgenommen werden können, gehören zum Schutzbereich der vorliegenden Erfindung.