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Die Erfindung betrifft ein Applikationssystem für Gardinen und Vorhänge.
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Gardinen und Vorhänge in Wohnungen oder Büros sollten nicht nur dem Sicht- und Lichtschutz dienen sondern auch dekorativ, bzw. in Geschäften und Unternehmen auch informativ sein.
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Da Gardinen und Vorhänge aufgrund der meist relativ hohen Kosten oft über viele Jahre verwendet werden, bevor sie dann durch neue ersetzt werden, kann die dekorative Wirkung im Verlauf der Zeit eintönig erscheinen. Zudem kann es gerade bei der Gestaltung von Kinderzimmern wünschenswert sein, vorhandene Gardinen oder Vorhänge dem Alter der heranwachsenden Kinder entsprechend anzupassen, beispielsweise durch Aufnähen oder Aufbügeln von Stoffstickern Allerdings lassen sich diese Stoffsticker nicht ohne Beschädigung der Gardine oder des Strickers wieder entfernen.
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Daher ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Applikationssystem für Gardinen oder Vorhänge zu schaffen, mittels welchem es möglich ist, Gardinen oder Vorhänge auf einfache, flexible und kostengünstige Weise zu kreativ zu dekorieren, ohne dass die Gardine oder der Vorhang beschädigt wird.
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Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch ein Applikationssystem mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen definiert.
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Erfindungsgemäß wird ein Applikationssystem für Gardinen und Vorhänge bereitgestellt, welches ein flächenhaftes erstes Dekoelement und ein flächenhaftes zweites Dekoelement umfasst, welches mit dem ersten Dekoelement magnetisch zusammenwirkt, wobei das erste Dekoelement und das zweite Dekoelement an jeweiligen gegenüberliegenden Außenseiten einer Gardine oder eines Vorhangs anbringbar und durch die magnetische Wirkung über die gesamte Dekoelement-Fläche oder mindestens einem Großteil dieser Fläche fixierbar sind. Hierdurch wird auf einfache und kostengünstige Art und Weise ermöglicht, eine Gardine oder einen Vorhang umzugestalten, ohne diesen zu komplett ersetzen zu müssen. Aufgrund der magnetischen Haftwirkung kann das zweite Dekoelement – ohne dabei die Gardine oder den Vorhang dauerhaft zu verändern oder zu beschädigen – an dem ersten Dekoelement, mit der Gardine oder dem Vorhang dazwischen angeordnet, fixiert werden. Durch die flächenhafte Ausbildung der beiden Dekoelemente wird eine besonders zuverlässige und starke Haftwirkung erzielt, so dass die gewünschte Anordnung der Dekoelemente auf der Gardine oder dem Vorhang dauerhaft erhalten bleibt. Wenn die Dekoelemente nicht mehr gewünscht werden oder aber durch andere ersetzt werden sollen, werden diese einfach abgenommen und die Gardine oder der Vorhang ist wieder völlig unbeschädigt in seinem ursprünglichen Zustand.
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Auf diese Weise lassen sich z. B. wechselnde Dekorationen oder Elemente anbringen, beispielsweise abhängig von der Jahreszeit oder Anlässen wie Weihnachten, Ostern oder Kindergeburtstagen. In gewerblichen Einrichtungen könnten wechselnde Elemente zu Werbungs- oder Informationszwecken eingesetzt werden, weil die erfindungsgemäße Applikation an der Gardine einfach anzubringen und flexibel zu modifizieren ist.
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Vorteilhafterweise sind die Dekoelemente ganzflächig magnetisch.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist eines der beiden Dekoelemente magnetisch, und das andere ist magnetisierbar.
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Gemäß noch einer bevorzugten Ausführungsform sind das erste Dekoelement oder das zweite Dekoelement aus einem Dauermagneten hergestellt, insbesondere aus Magnetfolie. Magnetfolie ist besonders einfach zu verarbeiten und bietet aufgrund der flächigen Ausgestaltung eine gute Haftwirkung.
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Vorzugsweise weist die Magnetfolie eine Oberfläche auf, welche mit einer selbstklebenden Schicht versehen ist. Auf der selbstklebenden Schicht kann beispielsweise ein Stoff oder eine Folie auf einfache Weise, ohne einen zusätzlichen Kleber zu benötigen, aufgebracht werden. Alternativ könnte der aufzubringende Stoff oder die Folie bereits mit einem Kleber beschichtet sein.
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Gemäß noch einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist eine erste Oberfläche des ersten Dekoelements und/oder eine erste Oberfläche des zweiten Dekoelements mit Stoff, Farbe oder Folie beschichtet. Hierdurch kann das Dekoelement vielfältig gestaltet und verändert werden.
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Besonders bevorzugt ist es, wenn das erste Dekoelement und zweite Dekoelement im Wesentlichen die gleiche Form aufweisen, wobei das erste Dekoelement und zweite Dekoelement spiegelsymmetrisch zueinander ausgebildet sind. Somit decken sich die jeweiligen Flächen des ersten und zweiten Dekoelements, wenn sie auf einer Gardine oder einem Vorhang angebracht sind, und es wird eine besonders zuverlässige Haftwirkung erzielt.
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Darüber hinaus ist es vorteilhaft, wenn zur zusätzlichen Fixierung des ersten Dekoelements an dem zweiten Dekoelement, wobei eine Gardine oder ein Vorhang dazwischen angeordnet ist, ein Druckknopf an dem ersten und dem zweiten Dekoelement vorgesehen ist, der durch einem dünnen, spitzen Druckzapfen die Gardine nadelartig durchsticht oder sie zwischen Öse und Zapfen fixiert. Das Vorsehen eines Druckknopfs zur zusätzlichen Fixierung der beiden Dekoelemente aneinander verbessert die sichere und dauerhafte Anbringung des Applikationssystems an einer Gardine oder einem Vorhang und verhindert versehentliches Herunterziehen.
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Ferner vorgesehen sein können Leuchtelemente, insbesondere flächenhafte LED- oder LCD-Elemente. Damit lassen sich noch weitere ansprechende optische Effekte erzielen.
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Zur Speisung der Leuchtelemente können auf zumindest einem der Dekoelemente Solarzellen vorgesehen sein, mit welchen Energie zur Speisung der Leuchtelemente erzeugt wird. Zusätzlich oder alternativ zu den Solarzellen kann ein Energiespeicher, insbesondere ein Akkumulator vorgesehen sein.
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Im Fall der Solarzellen erfolgt die Kontaktierung zwischen der Solarzelle auf dem einen Dekoelement und den Lichtelementen auf dem anderen Dekoelement über Druckknopfelemente.
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Zusätzlich kann die Oberfläche der Applikationen reliefartig hervorgehoben sein oder weitere Elemente wie Steine, Holz, Kunststoff oder Metall enthalten.
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Im Nachfolgenden wird eine Ausführungsform der Erfindung unter Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung näher beschrieben. Es zeigt:
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1 eine schematische Ansicht eines Applikationssystems gemäß einer Ausführungsform.
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1 zeigt eine schematische Ansicht eines Applikationssystems 1 gemäß einer Ausführungsform. Das Applikationssystem 1 weist ein erstes flächig ausgebildetes Dekoelement 2 und ein zweites ebenfalls flächig ausgebildetes Dekoelement 3 auf, welche im Wesentlichen die gleiche Form haben, jedoch im Hinblick auf die Spiegelsymmetrieachse 4 spiegelsymmetrisch zueinander sind. Somit sind das erste Dekoelement 2 und das zweite Dekoelement 3, wenn sie auf einer Gardine oder einem Vorhang auf deren gegenüberliegenden Oberflächen angeordnet sind, deckungsgleich. Das erste Dekoelement 2 ist aus dauermagnetischer Folie hergestellt und wirkt auf das zweite Dekoelement 3, welches aus einer Folie aus magnetisierbarem Material, hier in der Ausführungsform aus Eisenfolie, hergestellt ist, anziehend. Die Folie für das zweite Dekoelement 3 kann aus jeglichem magnetisierbaren Material, d. h. aus jeglichem ferromagnetischem Material wie Eisen, Nickel oder Cobalt und bestimmten Legierungen, hergestellt sein. Das erste Dekoelement 2 weist in der hier dargestellten Ausführungsform eine Dicke von 0,9 mm auf. Das zweite Dekoelement 3 weist in der hier dargestellten Ausführungsform eine Dicke von 0,4 mm auf. Der Stoff einer Gardine oder eines Vorhangs, der zwischen dem ersten Dekoelement 2 und dem zweiten Dekoelement 3 angeordnet wird, kann hierbei dann beispielsweise eine Dicke von 0,3 mm aufweisen, so dass eine ausreichende Anziehungskraft durch die magnetische Eigenschaft des ersten Dekoelements 2 auf das zweite Dekoelement 3 besteht, um das Applikationssystem 1 in Position auf der Gardine oder dem Vorhang zu halten. Variationen der Dicke der magnetischen bzw. der magnetisierbaren Fläche sind abhängig von der Stärke und Beschaffenheit des Gewebes der Gardine oder des Vorhanges möglich. Der sich zwischen den Elementen befindende Stoff sollte vorzugsweise dünn und von glatter Oberflächenstruktur sein, insbesondere Gardinen ohne Falten und Schiebegardinen eignen sich besonders gut für die Applikation.
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Weiterhin weist das erste Dekoelement 2 auf dessen gegenüberliegenden Seiten eine erste Oberfläche 5 und eine zweite Oberfläche auf. Die erste Oberfläche 5 ist, wenn das Applikationssystem 1 auf einer Gardine oder einem Vorhang angebracht ist, von dieser/diesem abgewandt und ist somit für einen Betrachter sichtbar. Die zweite Oberfläche liegt an der Gardine oder an dem Vorhang an und ist dabei auch einer zweiten Oberfläche des zweiten Dekoelements 3 gegenüberliegend. Das zweite Dekoelement 3 weist ebenfalls auf seinen gegenüberliegenden Seiten eine erste Oberfläche 6, welche von der Gardine oder dem Vorhang abgewandt und für einen Betrachter sichtbar ist, und eine zweite Oberfläche auf, welche an dem Vorhang anliegt und, wie oben bereits erwähnt, der zweiten Oberfläche des ersten Dekoelements 2 gegenüberliegt.
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In der hier dargestellten Ausführungsform ist die erste Oberfläche 5 des ersten Dekoelements 2 mit verschiedenen Stoffen beschichtet, um so das Bild eines Autos schematisch wiederzugeben. Hierbei ist ein Lenkrad des Autos durch einen ersten Stoff 7 in einer ersten Farbe oder mit einem ersten Muster dargestellt, die Karosserie des Autos durch einen zweiten Stoff 8 mit einer zweiten Farbe oder mit einem zweiten Muster, die Reifen des Autos mit einem dritten Stoff 9 in einer dritten Farbe oder mit einem dritten Muster und schließlich die Felgen der Reifen mit einem vierten Stoff 10 in einer vierten Farbe oder mit einem vierten Muster. Der Stoff ist unter Wärmeeinwirkung selbsthaftend. Er kann einerseits auf die ebenfalls selbstklebende erste Oberfläche 5 des ersten Dekoelements 2 aufgeklebt werden und andererseits, beispielsweise im Falle der Reifen und Felgen, auf den bereits aufgeklebten zweiten Stoff 8 der Karosserie aufgebügelt werden. Das zweite Dekoelement 3 kann ebenso wie das erste Dekoelement 2, jedoch spiegelsymmetrisch dazu ausgebildet sein. In der hier dargestellten Ausführungsform ist die erste Oberfläche 6 des zweiten Dekoelements 3, welche ebenfalls selbstklebend ist, nur mit einem einzigen Stoff 11 einer einzigen Farbe oder eines einheitlichen Musters beschichtet.
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Die Magnetfolie, aus dem das erste Dekoelement 2 hergestellt ist, kann mittels Stanzen in die gewünschte Form gebracht werden. Ebenso kann die Folie aus magnetisierbarem Material für das zweite Dekoelement 3 mittels Stanzen in die gewünschte Form gebracht werden. Jegliche Formen, je nach Verwendungszweck, sind dabei denkbar und möglich, um Applikationssysteme 1 zum Umgestalten einer Gardine oder eines Vorhangs herzustellen. Auch können das erste Dekoelement 2 und das zweite Dekoelement 3 mit unterschiedlichsten Materialien beschichtet oder angemalt sein.
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Die Dekorationselemente können einzeln oder in Form von Applikations-Sets angeboten werden, wobei die Applikation-Sets verschiedene Dekorations-Elemente enthalten, die einem bestimmten Motto (Jahreszeit, Feste, Merchandise-Artikel, Spielthemen etc.) entsprechen.