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Die Neuerung betrifft einen Fahrzeuganhänger nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Gattungsgemäße Fahrzeuganhänger mit Sendemast sind aus der Praxis bekannt, um die Übermittlung von Sprache und Daten dort zu ermöglichen, wo entweder ein Funknetz nicht vorhanden ist bzw. nicht ausgebaut ist, wie beispielsweise ein Mobilfunknetz für Mobiltelefone, oder wo ein solches Netz keine ausreichende Kapazität aufweist. Beispielsweise können derartige Fahrzeuganhänger vom Militär oder vom Katastrophenschutz eingesetzt werden, oder es können zivile Einsätze bei Großveranstaltungen vorgesehen sein, wo das zu erwartende Funkaufkommen mit Mobiltelefonen das eingerichtete Mobilfunknetz zu überlasten droht. Durch entsprechende Verwendung von geeigneten Antennen, die am Sendemast befestigt werden können, kann sowohl der Bedarf an derartigen privat genutzten Mobiltelefonen und dem sich daraus ergebenden Telefonfunkverkehr gedeckt werden, als auch bei entsprechender Antennenwahl ein Behördenfunk aufgebaut werden, der die bei Großveranstaltungen erforderliche Kapazität zum Abwickeln von behördlichen Gesprächen und Datenübermittlungen aufweist.
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Insbesondere wenn Katastropheneinsätze unter widrigen Witterungsbedingungen durchgeführt werden, stellt bei den bekannten Fahrzeuganhängern die mangelnde Standfestigkeit des Anhängers eine Begrenzung für die Nutzung der Sendeeinrichtung dar. So wird es bei Überschreitung von bestimmten Windgeschwindigkeiten erforderlich, den Sendemast abzubauen bzw. einzuholen, so dass die gewünschte Funkunterstützung nicht mehr gegeben ist. Zudem ist je nach Witterungslage die Abstellung von Personal erforderlich, um den mit dem Sendemast ausgestatteten Fahrzeuganhänger zu überwachen, so dass bei aufkommenden hohen Windgeschwindigkeiten entsprechend früh reagiert und der Mast eingeholt werden kann bzw. demontiert werden kann, um den Fahrzeuganhänger mit seinem Sendemast nicht selbst zu einem Sicherheitsrisiko werden zu lassen.
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Der Neuerung liegt die Aufgabe zugrunde, einen gattungsgemäßen Fahrzeuganhänger mit Sendemast dahingehend zu verbessern, dass dieser eine möglichst hohe Standsicherheit aufweist, auch bei erhöhten Windgeschwindigkeiten.
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Diese Aufgabe wird durch einen Fahrzeuganhänger mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Die Neuerung schlägt mit anderen Worten vor, die Standfestigkeit des Fahrzeuganhängers dadurch zu verbessern, dass dessen Schwerpunkt möglichst tief abgesenkt wird. Vorschlagsgemäß wird dies dadurch erreicht, dass der Rahmen ein Zusatzgewicht aufweist, also einen Gewichtsanteil, der für die Anforderungen an die mechanische Belastbarkeit des Rahmens nicht erforderlich wäre. Dieser Vorschlag ist insofern überraschend, als üblicherweise das Gewicht eines Anhängers möglichst niedrig gehalten wird, sowohl aus wirtschaftlichen Gründen hinsichtlich der Herstellungskosten, als auch hinsichtlich der verbleibenden Nutzlast, die üblicherweise möglichst groß sein soll.
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Wenn der Rahmen als Stahlkonstruktion ausgestaltet ist, kann beispielsweise die Verwendung besonders großer Materialstärken, beispielsweise 10 mm oder mehr, ein derartiges Zusatzgewicht darstellen.
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Besonders vorteilhaft kann allerdings vorgesehen sein, dass der Rahmen wannenartig ausgestaltet ist, und dass das Zusatzgewicht als eine ausgehärtete Vergussmasse in dem Rahmen angeordnet ist. Auf diese Weise kann der Rahmen standardisiert hergestellt werden, was für viele Anwendungen als Fahrzeuganhänger eine möglichst leichte Ausgestaltung des Rahmens vorteilhaft erscheinen lässt und dementsprechend eine möglichst hohe Nutzlast aufnehmen zu können. Wenn der Rahmen jedoch besonders schwer ausgestaltet werden soll, wie im Anwendungsfall des vorliegenden Vorschlages, kann auf einfache Weise das Zusatzgewicht dadurch geschaffen werden, dass nicht etwa die Rahmenbauteile aus einem anderen Material mit einer größeren Materialstärke angefertigt werden müssen, sondern dass der standardmäßig zunächst hergestellte Rahmen des Fahrzeuganhängers mit dem Zusatzgewicht bestückt wird, indem eine aushärtbare Vergussmasse mit großer Dichte in den wannenartigen Rahmen eingegossen wird. Es kann sich dabei beispielsweise um Beton handeln, so dass in wirtschaftlich vorteilhafter Weise das gewünschte zusätzliche Gewicht dem Rahmen verliehen werden kann.
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Die Standfestigkeit des Fahrzeuganhängers kann vorteilhaft durch teleskopierbare Stützenträger verbessert werden, die in an sich bekannter Weise absenkbare Bodenstützen tragen. Die Ausfahrlänge der Stützenträger, also das Maß, um welches die Bodenstützen mittels der Stützenträger nach außen verbracht werden können, hängt beispielsweise von der Breite des Fahrzeuganhängers ab. Wenn die Stützenträger quer zur Längsachse des Fahrzeuganhängers verfahren werden können, können sie, ohne einen hinderlichen Überstand zu bewirken, maximal so lang sein wie der Fahrzeuganhänger breit ist.
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Diese Stützenträger können vorzugsweise wenigstens einen Meter, insbesondere vorteilhaft etwa 1,50 m weit ausgefahren werden, so dass sie dann ihre so genannte Standstellung einnehmen, in welcher die an den Stützenträgern befindlichen Bodenstützen abgesenkt werden können und dem Fahrzeuganhänger ein möglichst stabiler Stand vermittelt wird. Wenn die Stützenträger eingefahren sind, kann der Fahrzeuganhänger transportiert werden, so dass diese eingefahrene Stellung der Stützenträger als deren Fahrstellung bezeichnet wird.
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Der Sendemast kann vorteilhaft teleskopierbar ausgestaltet sein, beispielsweise hydraulisch oder insbesondere pneumatisch teleskopierbar, so dass die Montage bzw. Demontage des Sendemastes in kurzer Zeit durchgeführt werden kann. Eine sichere Verriegelung der einzelnen Teleskopschüsse des Sendemastes erfolgt dabei mittels lösbarer Schwerlast-Verriegelungselemente, so dass der Mast beispielsweise mit bis zu 200 kg schweren Sendeeinrichtungen bestückt werden kann, ohne dass die Verriegelung in unerwünschtem Maße nachgibt und der zunächst ausgefahrene Sendemast ungewollt aus seiner ausgefahrenen Sendestellung in eine eingezogene Fahrstellung eingefahren wird. Diese Schwerlastverriegelungselemente verriegeln jeweils automatisch, wenn zwei benachbarte Teleskopschüsse weit genug auseinander gefahren sind, und sie können fernbetätigt gelöst werden, um ganz bewusst die ausgefahrenen Teleskopschüsse wieder zusammenfahren und somit den Sendemast in seine eingezogene Fahrstellung verbringen zu können.
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Die Verwendung von Schwerlast-Verriegelungselementen ist auch vorteilhaft, wenn der Sendemast mithilfe von Spanndrähten abgespannt werden soll. Die durch die Spanndrähte auftretenden Zugbelastungen, die auf den teleskopierbaren Sendemast einwirken und ihn in seine Fahrstellung einzufahren bestrebt sind, werden von den erwähnten Schwerlastverriegelungen aufgenommen, so dass der Sendemast zuverlässig seine ausgefahrene Sendestellung beibehält, bis die Verriegelungselemente ganz bewusst gelöst werden. Die Spanndrähte verlaufen dabei nach unten in zunehmend größerem Abstand zum Sendemast, so dass sie eine möglichst wirksame Abstützung des Sendemastes gegen beispielsweise seitlich einwirkende Windkräfte ermöglichen.
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Diese abstützende Wirkung der Spanndrähte kann dadurch verbessert und unterstützt werden und die auf den Sendemast einwirkenden Belastungen können reduziert werden, wenn vorteilhaft in wenigstens zwei unterschiedlichen Höhen Spanndrähte an den Sendemast anschließen. Insbesondere vorteilhaft können drei unterschiedlich hohe Stellen vorgesehen sein, an denen Spanndrähte an den Sendemast anschließen.
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Um die Basis, wo die Spanndrähte mit ihren unteren Enden angeordnet sind, möglichst breit zu gestalten und somit eine besonders wirksame Abstützung des Mastes mithilfe der Spanndrähte zu ermöglichen, kann vorteilhaft vorgesehen sein, dass die Spanndrähte an die Stützenträger in einer die Übertragung von Zugkräften ermöglichenden Weise angeschlossen sind. Die Stützenträger stellen die am weitesten nach außen ragenden Elemente des Fahrzeuganhängers dar, so dass auf diese Weise eine möglichst große Basis für die Abstützung des Sendemastes bereitgestellt wird.
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Der Winkel, in welchem die Spanndrähte nach unten verlaufen und welcher um so spitzer ist, je näher die Spanndrähte an dem Sendemast selbst entlang verlaufen, kann vorteilhaft zu Gunsten einer möglichst guten Abstützwirkung des Sendemastes möglichst breit gehalten werden. Ein derartig breiter Winkel kann dadurch vorteilhaft bewirkt werden, dass die Spanndrähte nicht bis zu den Stützenträgern selbst verlaufen, sondern in einer größeren Höhe über den Stützenträgern enden. Dabei sind dann Zugstreben vorgesehen, die von den Spanndrähten nach unten zu den Stützenträgern verlaufen und Zugkräfte übertragen. Damit diese Zugstreben auch möglichst weit außen gehalten werden, sind auf Druck belastbare Abstandsstreben vorgesehen, welche von den Zugstreben zu einem Aufbau verlaufen, der auf dem Fahrzeuganhänger vorgesehen ist, so dass die Zugstreben beispielsweise aufrecht verlaufen und die Abstandsstreben etwa liegend verlaufen. Um unzulässige Verspannungen und Belastungen in dieser Anordnung zu vermeiden, können die Abstandsstreben vorteilig als Pendelstützen ausgestaltet sein, die an ihren beiden Enden jeweils gelenkig gelagert sind.
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Praktische Versuche haben gezeigt, dass durch die vorschlagsgemäße Ausgestaltung ein Versuchsmuster eines Fahrzeuganhängers, mit dem auf seine Sendestellung ausgefahrenen Sendemast bestückt, bis zu 140 km/h Windgeschwindigkeit eine ausreichende Standfestigkeit aufwies. Dabei konnte der Sendemast mit einer so genannten Kopflast, also Antennen, mit einem Gewicht bis 200 kg bestückt sein, und die Standfestigkeit war auch einschließlich den gesamten Fahrzeuganhänger belastender Eislasten gewährt. Daher kann ein vorschlagsgemäß ausgestalteter Fahrzeuganhänger betriebsbereit aufgestellt und anschließend unbeaufsichtigt stehen gelassen werden – jedenfalls unter den weitaus meisten auftretenden Witterungsbedingungen.
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Ein Ausführungsbeispiel der Neuerung wird anhand der rein schematischen Darstellung nachfolgend näher erläutert. Dabei zeigt
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1 einen Fahrzeuganhänger mit sendebereitem Sendemast,
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2 einen Rahmen mit Fahrwerk des Fahrzeuganhängers, und
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3 einen Schnitt in Längsrichtung durch den Fahrzeuganhänger, wobei sich der Sendemast in seiner nicht sendebereiten Transportstellung befindet.
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In den Zeichnungen ist mit 1 insgesamt ein Fahrzeuganhänger bezeichnet, der einen Rahmen 2 aufweist, der ein Fahrgestell mit Laufrädern 3 trägt. Auf dem Rahmen 2 ist ein als Kabine ausgestalteter Aufbau 4 vorgesehen. Wie die 1 und 3 zeigen, sind die Wände des Aufbaus 4 durch Streben und eine äußere Beplankung gebildet. Das Dach des Aufbaus 4 ist begehbar, und mit einer umlaufenden Reling 5 ist dieser begehbare Bereich gesichert.
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Der Rahmen 2 ist als Stahlwanne mit einem geschlossenen Hohlraum ausgestaltet, die aus mehreren gekanteten und dicht miteinander verschweißten Stahlblechen besteht. Ein Zusatzgewicht, welches den Schwerpunkt des Fahrzeuganhängers 1 absenkt, ist dadurch geschaffen, dass dieser wannenförmige Rahmen, bevor er geschlossen wurde, mit einer Vergussmasse von hoher Dichte ausgegossen worden ist. Es handelt sich um eine Beton-Vergussmasse, wobei die Dichte des Betons durch geeignete Zuschlagsstoffe möglichst hoch eingestellt ist.
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Ein Sendemast 6 ist teleskopierbar ausgestaltet und erstreckt sich mit einem Bodenelement durch den Aufbau 4 und durch eine Aussparung in dem wannenartigen Teilbereich des Rahmens 2 hindurch bis in den Bereich des Fahrwerks. Dort ist der Sendemast abgestützt und gehalten, so dass eine möglichst stabile Verankerung des Sendemastes 6 gegeben ist. Während 3 den Sendemast 6 in seiner eingezogenen Stellung zeigt, die er beispielsweise für Überführungsfahrten einnimmt und die als Transport- oder Fahrstellung bezeichnet ist, zeigt 1 den Sendemast 6 in seiner ausgefahrenen Sendestellung. Aufgrund der Höhe des Sendemastes 6 ist dieser im Bereich seiner mittleren Höhe geschnitten dargestellt.
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Am oberen Ende trägt der sendebereite Sendemast 6 einen demontierbaren und dementsprechend auswechselbaren Sendekopf 7, der je nach Einsatzzweck des Fahrzeuganhängers mit unterschiedlich ausgestalteten Antennen bestückt sein kann, ggf. auch mit mehreren Antennen gleichzeitig, und zwar auch gegebenenfalls mit unterschiedlichen Antennen gleichzeitig, so dass beispielsweise sowohl privater Mobiltelefonfunk als auch Behördenfunk bei Großveranstaltungen mithilfe des Fahrzeuganhängers 1 übertragen werden kann.
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Vom Rahmen 2 aus erstrecken sich Stützenträger 8 etwa 1,50 m weit nach außen, beispielsweise 1,58 m. Sie tragen an ihrem jeweils freien Ende eine teleskopierbare Bodenstütze 9. An das obere Ende der Bodenstütze 9 schließt sich jeweils eine Stange als Zugstrebe 10 an, deren oberes Ende mittels einer Abstandsstrebe 11 gegenüber dem Aufbau 4 abgestützt ist. Die Zugstrebe 10 ist zugfest mit der Abstandsstrebe 11 verbunden, und die Abstandsstrebe 11 trägt ihrerseits Laschen, an denen drei Spanndrähte 12 befestigt sind, die zu drei unterschiedlich hoch vorgesehenen Anschlussstellen am Sendemast 6 verlaufen.