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Stand der Technik
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Die Erfindung betrifft eine mehrteilige Glasbruch-Entsorgungsvorrichtung nach dem Oberbegriff des Schutzanspruchs 1.
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Quecksilber ist als toxischer Schadstoff bekannt, der unter anderem schädlich in der Nahrungsmittelkette wirkt. Elementares Quecksilber gelangt häufig als Dampf in die Umwelt und kann weit von Emissionsquellen entfernt z. B. einen erhöhten Quecksilberpegel bei Fischen bewirken.
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Moderne Energiesparlampen enthalten Quecksilber. In deren Leuchtkörpern sind typischerweise zwischen 1 und 10 Milligramm Quecksilber enthalten. Daher besteht die Gefahr, dass bei Zerbrechen der Leuchtkörper oder bei der Entsorgung defekter Lampen Quecksilber in die Umgebung gelangt, wobei insbesondere bei Glasbruch die Gefahr besteht, dass Quecksilberdampf inhaliert wird, von dem bis zu 80% physiologisch absorbiert werden. Häufig entsorgen Verbraucher Energiesparlampen auch unsachgemäß im Hausmüll statt im vorgesehenen Sondermüll.
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In der
WO 2009/108220 A1 ist ein Sorbens für Quecksilber in Form von Nanopartikeln beschrieben, das z. B. in einem Entsorgungsset für Energiesparlampen enthalten ist. In einem Behälter des Entsorgungssets kann Glasbruch von Energiesparlampen gelagert oder transportiert werden, wobei der Behälter an Innenflächen mit dem Sorbens belegt sein kann. Das Entsorgungsset umfasst neben dem Behälter für die Bruchstücke der Energiesparlampe auch Handschuhe zum Aufsammeln der Bruchstücke. Quecksilberreste und sehr kleine Bruchstücke können mit pulverförmigem Sorbens neutralisiert werden und mit einem Tuch aufgenommen werden. Das Sorbens kann auch dem Tuch integriert sein.
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Eine Aufgabe der Erfindung ist es, eine mehrteilige Entsorgungsvorrichtung zu schaffen, welche einfach zu handhaben und einfach zu lagern ist.
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Die Aufgabe wird durch die Merkmale des Schutzanspruchs 1 gelöst.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind den weiteren Ansprüchen, der Zeichnung und der Beschreibung zu entnehmen.
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Es wird eine mehrteilige Glasbruch-Entsorgungsvorrichtung vorgeschlagen zur Entsorgung eines quecksilberhaltigen Bauteils, insbesondere zur Entsorgung einer Energiesparlampe, mit einer Handhabungs-Einrichtung zur Handhabung von wenigstens einem oder mehreren Teilen des Bauteils. Dabei umfasst die Handhabungs-Einrichtung eine Schale zum Aufnehmen der wenigstens einen oder mehreren Teile des Bauteils und ein Zuführteil zum Zuführen der wenigstens einen oder mehreren Teile des Bauteils zu der Schale, wobei die Schale aus einem faltbaren Zuschnitt gebildet ist mit mindestens zwei Blättern, welche in einem gefalteten Zustand einen Boden und eine Seitenwand bilden. Der Zuschnitt ist aus Kunststoff, insbesondere aus Polypropylen, gebildet.
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Dies ergibt eine stabile Schale, die das Gewicht des zu entsorgenden Bauteils insbesondere beim Aufnehmen des Glasbruchs tragen kann. Die Glasbruch-Entsorgungsvorrichtung lässt sich als faltbarer Zuschnitt in verschiedenen Größen und Ausführungen herstellen, z. B. stanzen. Die mehrteilige Glasbruch-Entsorgungsvorrichtung kann einfach und sehr Platz sparend bevorratet werden. Sie ist einfach zu bedienen und kann leicht in jedem Haushalt vorgehalten werden. Das Falten der Glasbruch-Entsorgungsvorrichtung kann intuitiv erfolgen, wobei klar verständliche Bedienhinweise zur richtigen Reihenfolge vorgesehen sein können. Die Glasbruch-Entsorgungsvorrichtung kann für Lampen, insbesondere Energiesparlampen, eingesetzt werden, in denen Quecksilber als Quecksilber-Verbindung, beispielsweise in Pulverform, vorliegt.
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Dadurch, dass der Zuschnitt aus Kunststoff, insbesondere aus Polypropylen, gebildet ist, kann eine lange Lagerdauer für die Glasbruch-Entsorgungsvorrichtung und eine stabile Vorrichtung im Gebrauch erreicht werden. Ein besonderer Vorteil ist darin zu sehen, dass der Zuschnitt aus relativ dünnem Material besteht und im gefalteten Zustand trotzdem sehr stabil ist. Ein unerwünschtes Einreißen des Zuschnitts kann vermieden werden.
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Günstigerweise kann ein verschließbarer Behälter zur Aufnahme der Handhabungs-Einrichtung und des Bauteils und/oder Teilen davon vorgesehen sein, der zweckmäßigerweise Bestandteil der mehrteiligen Glasbruch-Entsorgungsvorrichtung beigelegt sein kann.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung kann die Handhabungs-Einrichtung ein Fixier-Element zur Fixierung von kleineren Partikeln und Pulver umfassen. Vorteilhaft kann dies eine Klebefolie und/oder ein saugfähiges Material sein, mit dem kleinste Reste des Glasbruchs und anderen Bestandteilen des Bauteils, etwa quecksilberhaltige Bruchstücke, zuverlässig aufgenommen werden können.
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Zweckmäßigerweise kann der faltbare Zuschnitt wenigstens drei Blätter umfassen, welche aufgefaltet einen Boden, wenigstens eine seitliche Seitenwand und eine rückwärtige Seitenwand bilden, wobei die wenigstens eine seitliche Seitenwand aufgefaltet mit der rückwärtigen Seitenwand verbunden sein kann. Günstigerweise kann die wenigstens eine seitliche Seitenwand im gefalteten Zustand mit der rückwärtigen Seitenwand verriegelbar sein. Dazu können Laschen vorgesehen sein, die in korrespondierende Öffnungen eingesteckt werden können. Diese können auch zum Aufrichten z. B. der rückwärtigen Seitenwand genutzt werden, indem diese bereits vorab eingesteckt werden. Dies wird besonders dadurch vereinfacht, weil der Zuschnitt aus Kunststoff, insbesondere aus Polypropylen, gebildet ist.
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Denkbar ist auch eine feste Verbindung, etwa in Form einer Klebeverbindung. Damit kann eine Schale gefaltet werden, die mechanisch sehr stabil ist und leicht von Hand gehalten und geführt werden kann. Die Schale kann mit Glasbruch in den Behälter entsorgt werden, der dann dicht verschlossen werden kann, um ein unerwünschtes Austreten von z. B. quecksilberhaltigen Stäuben zu verhindern.
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Das Zuführteil kann günstigerweise wenigstens ein weiteres Blatt des faltbaren Zuschnitts bildet und lösbar, etwa mittels einer Perforierung, mit der Schale verbunden sein. Vorzugsweise kann das Zuführteil an dem der rückwärtigen Seitenwand gegenüber liegenden Ende des Zuschnitts lösbar angeordnet sein. Damit lässt sich der faltbare Zuschnitt für die mehrteilige Glasbruch-Entsorgungsvorrichtung günstig fertigen, etwa durch Stanzen. Beim Konfektionieren der mehrteiligen Entsorgungsvorrichtung müssen nur wenige Einzelteile zusammengefügt werden, etwa der Behälter, der in den Zuschnitt in flach gefalteter Form zusammen mit dem Fixier-Element eingeschoben werden kann. Bei der Anwendung kann das Zuführteil ohne großen Aufwand vom faltbaren Zuschnitt abgetrennt werden. Vor der Benutzung, d. h. im Bereitstellungszustand, kann das Zuführteil zum Sichern von in die mehrteilige Glasbruch-Entsorgungsvorrichtung lose eingelegten Teilen dienen, so dass diese herausfallsicher in der Glasbruch-Entsorgungsvorrichtung aufbewahrt werden können. Die losen Teile werden von einer Seite durch das oder die jeweiligen Blätter der rückwärtigen Seitenwand und von der anderen Seite von den das Zuführteil bildenden Blättern gesichert, während die Blätter der Seitenwände diese Blätter umschließen.
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In einer günstigen Ausgestaltung kann der Zuschnitt im Bereitstellungszustand vor der vorgesehenen Benutzung so gefaltet sein, dass seine Grundfläche dem Umriss des Bodens entspricht. Vorzugsweise können wenigstens zwei Seitenwände und der Boden das Zuführteil und ein Fixier-Element, etwa mit einer Klebefläche, umschließen. Dies ergibt eine kleine, flache und kompakte Einheit, die wenig Stauraum benötigt. Weiterhin bietet dies die Möglichkeit, gut leserliche Informationen, etwa Anwendungshinweise zur mehrteiligen Glasbruch-Entsorgungsvorrichtung, Informationen über den Umgang mit Quecksilber sowie Entsorgungsadressen und dergleichen, anzubringen.
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In einer günstigen Ausgestaltung kann der Boden des Zuschnitts wenigstens bereichsweise eine Klebefläche aufweisen. Hiermit können Bruchstücke des Bauteils während des Transports und/oder der Lagerung am Boden fixiert werden. Gegebenenfalls können verschiedene Teile der Glasbruch-Entsorgungsvorrichtung mit einer derartigen Klebefläche versehen sein.
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Günstigerweise kann das Zuführteil aus wenigstens zwei Blättern gebildet sein, welche einen Boden und wenigstens eine Seitenwand bilden. Damit ergibt sich eine stabile Form des Zuführteils, so dass dieses sicher gehandhabt werden kann.
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Zweckmäßigerweise kann der Behälter staubdicht ausgebildet sein, etwa als Beutel mit einem reißverschlussähnlichen Verschluss oder einer Klebenaht.
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Das Fixier-Element kann vorteilhaft eine Klebefläche umfassen. Alternativ oder zusätzlich kann das Fixierelement ein saugfähiges Material umfassen. Damit lassen sich Partikel und/oder Flüssigkeiten leicht aufnehmen.
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Gemäß einer günstigen Ausgestaltung kann im Behälter und/oder am faltbaren Zuschnitt und/oder im faltbaren Zuschnitt und/oder am Fixier-Element ein Quecksilbersorptionsmittel vorgesehen sein. Damit kann eine etwaige Freisetzung von Quecksilber oder Quecksilberdämpfen aus der Glasbruch-Entsorgungsvorrichtung zumindest vermindert werden.
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Weitere Vorteile ergeben sich aus der folgenden Zeichnungsbeschreibung. In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt. Die Zeichnung, die Beschreibung und die Ansprüche enthalten zahlreiche Merkmale in Kombination. Der Fachmann wird die Merkmale zweckmäßigerweise auch einzeln betrachten und zu sinnvollen weiteren Kombinationen zusammenfassen.
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Es zeigen beispielhaft in schematischer Darstellung:
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1 eine Draufsicht auf einen faltbaren Zuschnitt einer mehrteiligen Glasbruch-Entsorgungsvorrichtung im Bereitstellungszustand vor der vorgesehenen Benutzung;
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2 eine Draufsicht auf den faltbare Zuschnitt aus 1 in ausgeklappter, ebener Form;
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3 perspektivisch den faltbaren Zuschnitt aus 2 zu einer Schale gefaltet mit noch an der Schale befestigtem Zuführteil;
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4a, 4b eine Draufsicht auf das Zuführteil aus 3 (4a) und gefaltet in perspektivischer Ansicht (4b);
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5 eine aus dem faltbaren Zuschnitt aus 1 gebildete mehrteilige Glasbruch-Entsorgungsvorrichtung mit Schale und Zuführteil und einem Fixier-Element; und
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6a, 6b eine Handhabung eines Fixier-Elements mit Klebefläche beim Freilegen der Klebefläche (6a) und beim Aufnehmen von kleinen Partikeln (6b).
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Beschreibung des Ausführungsbeispiels
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Im Wesentlichen gleich bleibende Teile sind in den Figuren grundsätzlich mit den gleichen Bezugszeichen beziffert.
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Zur Illustration der Erfindung zeigen die 1 und 2 in Draufsicht auf einen faltbaren Zuschnitt 10 einer mehrteiligen Glasbruch-Entsorgungsvorrichtung zur Entsorgung eines quecksilberhaltigen Bauteils im Bereitstellungszustand vor der vorgesehenen Benutzung (1) und im aufgeklappten Zustand vor dem Falten für eine Inbetriebnahme (2). Der Zuschnitt 10 kann z. B. aus Kunststoff, insbesondere aus Polypropylen, gebildet sein, oder auch aus Karton oder Pappe.
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Der faltbare Zuschnitt 10 umfasst eine Anzahl von zusammenhängenden Blättern 20, 22a, 22b, 26a, 26b, 30, welche im gefalteten Zustand eine Schale mit einem Boden und Seitenwände an drei Seiten des Bodens bilden, sowie Blättern 50, 56a, 56b, die lösbar mit dem Blatt 20 ein Zuführteil mit einem Boden und zwei seitlichen Seitenwänden bilden. Aus dem faltbaren Zuschnitt 10 werden Teile einer Handhabungs-Einrichtung 104 gebildet.
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An das zentrale rechteckige Blatt 20 grenzt an beiden Längsseiten jeweils an einer seitlichen Faltkante 24a, 24b ein etwa rechteckiges Blatt 22a, 22b an, an einer Querseite an einer Faltkante 32 das etwa dreieckiges Blatt 30 als rückseitige Seitenwand und an einer diesem gegenüberliegenden Abrisskante 20a das Blatt 50 zwischen zwei seitlich angeordneten, leicht schräg zulaufenden Blättern 56a, 56b.
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Die an das Blatt 20 angrenzenden seitlichen Blätter 22a, 22b weisen jeweils eine rückwärtige Faltkante 28a, 28b an, an welche jeweils ein etwa dreieckiges Blatt 26a, 26b anschließt.
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Dabei ist der Zuschnitt 10 im Bereitstellungszustand vor der vorgesehenen Benutzung flach so gefaltet, dass seine Grundfläche der Grundfläche des Blatts 20 entspricht und die Seitenwände bildenden Blätter 22a, 22b und das den Boden bildende Blatt 20 die das Zuführteil bildenden, um 180° nach innen umgeklappten Blätter 50, 56a, 56b und 26a, 26b, 30 umschließen. Die Blätter 22a, 22b weisen einen Riegel 22c und eine Öffnung 22d auf, so dass im flach gefalteten Bereitstellungszustand (1) die beiden Blätter 22a, 22b miteinander verriegelt sein können, um den flach gefalteten Zuschnitt 10 zusammenzuhalten. Gegebenenfalls können ein oder mehrere lose Teile, insbesondere der Handhabungs-Einrichtung 104 innerhalb des gefalteten Zuschnitts 10 eingelegt sein, die dann bei Benutzung der Glasbruch-Entsorgungsvorrichtung 100 verwendet werden können. Vorteilhaft können solche losen Teile der Glasbruch-Entsorgungsvorrichtung 100 unterhalb der auf die gleiche Seite des Blatts 20 nach innen umgeklappten Blätter 50, 56a, 56b und 26a, 26b, 30 eingeschlossen sein, so dass ein Herausfallen von losen Teilen praktisch ausgeschlossen ist. Im Bereitstellungszustand bildet der Zuschnitt 10 damit eine herausfallsichere Verpackung für derartige lose Teile, etwa der Handhabungs-Einrichtung 104. Lose Teile der Handhabungs-Einrichtung 104 können z. B. ein Fixier-Element sein, mit dem kleinere Partikel aufgenommen werden können. Ebenso kann ein verschließbarer Behälter, insbesondere ein Beutel, bevorzugt ein Kunststoffbeutel, in dem der Glasbruch und die Handhabungs-Einrichtung 104 aufnehmbar sind, in eine passende Größe gefaltet als loses Teil eingelegt sein.
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Am Blatt 22b ist eine vorstehende Lasche 22e angeordnet, die zum Aufhängen in Warenständern geeignet ist, um diese entsprechend z. B. an Haken in einem Verkaufsraum zu präsentieren.
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Die Seitenwände bildenden Blätter 22a, 22b können, um 90° gegenüber dem Blatt 20 gefaltet bzw. abgewinkelt, mit der die rückwärtige Seitenwand bildenden Blatt 30 verriegelt werden, indem Laschen 26e, 26f der an die Blätter 22a, 22b angrenzende dreieckige Blätter 26a, 26b in korrespondierende Öffnungen 34a, 34b des die rückwärtige Seitenwand bildenden Blatts 30 gesteckt werden. Vorzugsweise können die Laschen 26e, 26f bereits im Bereitstellungszustand in die korrespondierenden Öffnungen 34a, 34b vorab eingesteckt sein und in der Endposition des die rückwärtige Seitenwand bildenden Blatts 30 in den Öffnungen 34a, 34b einrasten. Damit wird eine stabile Schale 110 der Handhabungs-Einrichtung 104 gebildet.
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Dies wird in 3 deutlich, welche den faltbaren Zuschnitt 10 aus 2 zu einer Schale 110 gefaltet zeigt mit noch an der Schale 110 befestigtem Zuführteil 112 der Handhabungs-Einrichtung 104 in Form eines Blatts 50 mit seitlichen Blätter 56a, 56b. Dort ist zu erkennen, dass die die Seitenwände 122a, 122b bildenden Blätter 22a, 22b nach oben, z. B. um 90°, abgewinkelt werden, wobei das die rückwärtige Seitenwand 130 bildende Blatt 30 mit hochgezogen wird und die in Öffnungen bereits vorgesteckte Laschen 26a, 26b mit der rückwärtige Seitenwand 30 verriegeln können.
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Vorzugsweise können die Laschen 26e, 26f bereits im Bereitstellungszustand in die korrespondierenden Öffnungen 34a, 34b vorab eingesteckt sein, so dass durch Aufrichten der die Seitenwände bildenden Blätter 22a, 22b das die rückwärtige Seitenwand bildende Blatt 30 einerseits mit hochgezogen wird, und dann dieses durch einfaches weiteres Hochziehen oder Hochdrücken (in der Figur durch einen breiten Pfeil vor dem Blatt 30 angedeutet) in seine Endposition von z. B. 90° gegenüber dem Blatt 20 mit den Laschen 26e, 26f verrasten kann. Dazu weisen die Öffnungen 34a, 34b Rastmittel auf, die mit Rastmitteln der Laschen 26e, 26f korrespondieren, beispielsweise beidseits eines Längsschnitts der Öffnungen 34a, 34b abgewinkelte Einschnitte, die mit entsprechenden Kerben an den Laschen 26e, 26f zusammenwirken. Wird ein Blatt 22a, 22b oder beide nach oben geklappt, werden die jeweils angrenzenden Blätter 26a, 26b sowie das Blatt 30 durch die in die Öffnungen 34a, 34b des Blatts 30 gesteckten Laschen 26e, 26f ein Stück mit hochgezogen. Die jeweilige Lasche 26e, 26f kann mit ihrer korrespondierenden Öffnung 34a, 34b des in seine Endposition gebrachten rückwärtigen Blatts 30 verrasten und die nun gebildeten Seitenwände in ihrer Position sichern und stabilisieren.
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Alternativ können die an die Blätter 22a, 22b angrenzenden dreieckigen Blätter 26a, 26b oder auch die Blätter 22a, 22b selbst fest mit dem die rückwärtige Seitenwand bildenden Blatt 30 verbunden sein, etwa mittels einer Klebeverbindung oder einer Stanzverbindung oder dergleichen. Die das Zuführteil 112 bildenden Blätter 50, 56a, 56b können an einer Trennlinie 52, z. B. einer Perforierung, ohne großen Aufwand abgetrennt werden.
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Selbstverständlich kann vorgesehen sein, dass das Zuführteil 112 separat als loses Teil der Handhabungs-Einrichtung 104 der Glasbruch-Entsorgungsvorrichtung 100 beigelegt ist. In diesem Fall ist es günstig, anstelle des Blatts 50 wenigstens einen Bund vorzusehen, der die losen Teile im Bereitstellungszustand der Glasbruch-Entsorgungsvorrichtung 100 vor dem Herausfallen sichert.
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Ebenso ist denkbar, das Zuführteil als Spatel und/oder Bürste und/oder Schwämmchen und/oder Tuch auszubilden.
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Die 4a und 4b illustrieren in einer Draufsicht auf die Blätter 50, 56a, 56b des Zuführteils 112 aus 3 in 4a und in perspektivischer Ansicht die zum Zuführteil 112 gefalteten Blätter 50, 56a, 56b in 4b.
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Die Grundfläche des Ensembles der Blätter 50, 56a, 56b ist rechteckig, wobei die längsseits angeordneten Blätter 56a, 56b zum zentralen Blatt 50 jeweils an einer Faltkante 58a, 58b schräg verlaufen, so dass das Blatt 50 trapezförmig ausgebildet ist.
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Die beidseits am Blatt 50 angeordneten Blätter 56a, 56b werden an den Faltkanten 58a, 58b um etwa 90° abgewinkelt und bilden so eine stabile Schaufel mit einem Boden 150 und Seitenwänden 156a, 156b sowie mit einer breiten Vorderkante 54 und einer schmalen gegenüberliegenden Kante, so dass sich das Zuführteil 112 sehr bequem und stabil handhaben lässt.
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5 illustriert die Verwendung der mehrteiligen Glasbruch-Entsorgungsvorrichtung 100 bei Entsorgung eines zerbrochenen Bauteils 200 in Form einer Energiesparlampe 210 mit einer Handhabungs-Einrichtung 104 der erfindungsgemäßen Glasbruch-Entsorgungsvorrichtung 100.
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Die Handhabungs-Einrichtung 104 umfasst eine Schale 110 und ein Zuführteil 112, sowie ein Fixier-Element 114. Die Schale 110 und das Zuführteil 112 werden in der vorstehend beschriebenen Weise aus einem faltbaren Zuschnitt gefaltet. Mit dem Zuführteil 112 wird das zerbrochene Bauteil 200 mit Bruchstücken 202 auf die Schale 110 geführt. Dabei bleiben die Hände des Benutzers der Glasbruch-Entsorgungsvorrichtung 100 von Splittern und Verunreinigungen verschont.
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Auf dem Untergrund verbleibende restliche Bruchstücke 202, die nicht mit dem Zuführteil 112 der Schale 110 zugeführt werden können, werden mit dem Fixier-Element 114 aufgenommen. Die Handhabung zeigen die 6a und 6b in einer Draufsicht auf das Fixier-Element 114 beim Freilegen der Klebefläche des Fixier-Elements 114 (6a) und beim Aufnehmen von kleinen Bruchstücken 202 vom Untergrund (6b).
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Die Handhabungs-Einrichtung 104 samt Bruchstücken des Bauteils 200 werden sodann in den verschließbaren Behälter 102 der Glasbruch-Entsorgungsvorrichtung 100 eingebracht, etwa einen verschließbaren Kunststoffbeutel oder dergleichen. Dieser ist vorzugsweise staubdicht ausgebildet. Der Behälter 102 kann passend gefaltet im Zuschnitt 10 (1) aufbewahrt werden und bei Bedarf entnommen werden.
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Im Behälter
102 und/oder am Zuschnitt
10 und/oder im Zuschnitt
10 und/oder am Fixier-Element
114 kann selbstverständlich ein Quecksilbersorptionsmittel vorgesehen sein, wie in der
WO 2009/108220 A1 beschrieben, oder andere bekannte Mittel zum Binden oder Neutralisieren von Quecksilber.
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Der gefüllte Behälter 102 der Glasbruch-Entsorgungsvorrichtung 100 kann dann sicher transportiert und an den geeigneten Annahmestellen entsorgt werden. Dort wiederum können benutzte Glasbruch-Entsorgungsvorrichtungen 100 mit ihrem quecksilberhaltigen Inhalt gesammelt und in den Behältern 102 der Glasbruch-Entsorgungsvorrichtung 100 fachgerecht bis zur endgültigen Entsorgung gelagert werden, ohne dass die Lagerstätte mit Quecksilber kontaminiert wird.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- WO 2009/108220 A1 [0004, 0050]