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Die Erfindung betrifft ein Presswerkzeug, das insbesondere zum Verpressen von Pressfittings geeignet ist. Ferner betrifft die Erfindung ein verpresstes Pressfitting, das vorzugsweise durch das erfindungsgemäße Presswerkzeug verpresst wurde.
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Bei Pressfittings wird mit Hilfe eines Presswerkzeugs manuell oder automatisch eine das anzuschließende Rohr umgebende plastisch verformbare Presshülse radial verformt, wodurch das anzuschließende Rohrende am Pressfitting gehalten ist. Die Presshülsen bestehen im Regelfall aus Metall oder einer Metalllegierung, beispielsweise Edelstahl oder einer Aluminiumlegierung.
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Zum Herstellen der Verbindung, insbesondere der Verpressung sind Presswerkzeuge bzw. Pressschlingen bekannt. Beispielsweise ist aus
EP 06 27 273 eine mehrteilige Pressschlinge bekannt. Diese weist mehrere gelenkig miteinander verbundene kettenartig ausgebildete Presselemente auf. Die Presselemente werden um die rohrförmigen Werkstücke, d. h. das auf den Rohrenden angeordnete Pressfitting gelegt. An dem offenen Ende des Presswerkzeugs, d. h. an der Schließstelle des Presswerkzeugs kann eine Antriebseinrichtung angesetzt werden. Mit Hilfe der Antriebseinrichtung erfolgt ein vollständiges Schließen des Presswerkzeuges, indem die beiden End-Presselemente, d. h. die beiden Presselemente, zwischen denen sich die Schließstelle befindet aufeinander zu bewegt werden. Das Antriebselement kann über geeignete Verbindungselemente wie Zapfen mit den beiden End-Presselementen zum Schließen des Presswerkzeugs verbunden werden.
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Ferner sind zangenartige Presswerkzeuge bekannt, die zwei schwenkbar an einem Basiskörper des Presswerkzeugs angeordnete Presselemente aufweisen. Mit Hilfe einer beispielsweise elektrischen Antriebseinrichtung erfolgt ein Verschwenken der Presselemente. Ebenso kann es sich bei der Antriebseinrichtung um eine hydraulische, elektro-hydraulische, pneumatische oder elektro-pneumatische Antriebseinrichtung handeln. Mit den beiden Presselementen sind Pressbacken insbesondere fest verbunden oder einstückig mit diesen ausgebildet. Durch Verschwenken der beiden Presselemente erfolgt ein Schließen der Pressbacken und hierdurch ein plastisches Verformen des Pressfittings.
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Beim Verpressen von Pressfittings muss sichergestellt werden, dass eine ordnungsgemäße Verpressung stattgefunden hat. Nur dann ist beispielsweise die Dichtigkeit der durch ein verpresstes Pressfitting hergestellten Rohrverbindung gewährleistet. Eine ordnungsgemäße Verpressung ist üblicherweise erst dann erfolgt, wenn die Pressbacken bzw. die Presselemente vollständig geschlossen sind. Zur Überprüfung, ob eine ordnungsgemäße Verpressung erfolgt ist, ist es bei hydraulischen bzw. elektro-hydraulischen Presswerkzeugen bekannt, den Hydraulikdruck zu bestimmen bzw. bei Erreichen eines vorgegebenen Grenzdrucks ein Überdruckventil zu öffnen. Wenngleich hierdurch mit großer Sicherheit gewährleistet ist, dass eine ordnungsgemäße Verpressung erfolgte, handelt es sich hierbei um eine aufwendige und somit teure Konstruktion. Ferner besteht der Nachteil, dass der Druck auch aufgrund von äußeren Gegebenheiten, wie erhöhte Reibung zwischen den Pressbacken und dem Pressfitting, ansteigt, so dass das Überdruckventil öffnet, obwohl die Pressbacken noch nicht vollständig geschlossen waren. Es ist bei diesem System nicht oder nur schwierig möglich, nach einer erfolgten Verpressung zu überprüfen, ob diese ordnungsgemäß erfolgte.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein Presswerkzeug sowie ein verpresstes Pressfitting zu schaffen, bei dem auf einfache Weise auch nach erfolgter Verpressung überprüft werden kann, ob eine ordnungsgemäße Verpressung erfolgte.
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Die Lösung der Aufgabe erfolgt durch ein erfindungsgemäßes Presswerkzeug gemäß Anspruch 1 bzw. ein erfindungsgemäßes verpresstes Pressfitting gemäße Anspruch 9.
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Das erfindungsgemäße Presswerkzeug ist insbesondere zur Verpressung von Pressfittings, d. h. zum Verbinden von Rohrenden mit Hilfe eines über die Rohrenden gesteckten Pressfittings geeignet. Hierzu weist das Presswerkzeug mindestens zwei relativ zueinander bewegbare Presselemente auf. Hierbei können die Presselemente zangenartig mit einem Basiskörper schwenkbar verbunden sein. Von den Presselementen wird insbesondere jeweils eine Pressbacke getragen. Hierbei kann die Pressbacke fest mit dem Presselement verbunden oder auch einstückig mit diesem ausgebildet sein. Zum Bewegen insbesondere Verschwenken der Presselemente sind diese mit einer Antriebseinrichtung verbunden.
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Erfindungsgemäß sind an mindestens zwei der Pressbacken Markierungselemente vorgesehen. Durch die Markierungselemente erfolgt beim Verpressvorgang die Herstellung einer dauerhaften Markierung an dem Pressfitting. Insbesondere erfolgt beim Verpressen des Pressfittings zur Herstellung der Markierungselemente eine plastische Verformung des Pressfittings, so dass auf einfache Weise eine dauerhafte Markierung hergestellt ist.
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Durch das erfindungsgemäße Vorsehen dauerhafter Markierungen an den verpressten Pressfittings kann auf einfache Weise überprüft werden, ob eine ordnungsgemäße Verpressung erfolgte. Dies ist auf einfache Weise dadurch möglich, dass die Markierungen bei einer ordnungsgemäßen Verpressung einen definierten Abstand zueinander aufweisen müssen. Sollte keine ordnungsgemäße Verpressung vorliegen, so erfolgte kein vollständiges Schließen der Presselemente. Dies führt zu einem größeren Abstand als dem vorgegebenen definierten Abstand. Insbesondere liegt eine ordnungsgemäße Verpressung dann vor, wenn der Abstand gegenüber einem minimalen Abstand, d. h. bei vollständig geschlossenen Pressbacken, nur eine geringe Abweichung aufweist.
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Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform sind die Markierungselemente als Ansätze an den mindestens zwei Pressbacken ausgebildet. Insbesondere handelt es sich bei den Ansätzen um in Umfangsrichtung verlaufende Stege. Die Stege sind somit in der Schließebene der Pressbacken angeordnet. Besonders bevorzugt ist es, dass die Stege teil-ringförmig ausgebildet sind. Durch als Ansätze ausgebildete Markierungselemente erfolgt beim Verpressen des Pressfittings ein Erzeugen von Vertiefungen in dem Pressfitting. Da die Markierungselemente unabhängig von ihrer Ausgestaltung auch bei geschlossenen Pressbacken in Umfangrichtung einen Abstand zueinander aufweisen, weisen auch die Vertiefungen einen entsprechenden Abstand zueinander auf. Dieser kann mit Hilfe einer Schieblehre oder eines anderen geeigneten Messmittels bestimmt werden, so dass auf einfache Weise bestimmt werden kann, ob eine ordnungsgemäße Verpressung des Pressfittings vorliegt.
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Ebenso können die Markierungselemente in den Pressbacken als Ausnehmungen ausgebildet sein. Die Ausnehmungen, bei denen es sich insbesondere um in Umfangsrichtung, d. h. in der Schließebene, verlaufende Nuten handelt, erzeugen somit beim Verpressen eine Erhebung an dem Pressfitting. Da auch die Ausnehmungen in den Pressbacken bei geschlossenen Pressbacken eine Abstand zueinander in Umfangsrichtung aufweisen, weisen auch die Erhebungen an dem Pressfitting einen wiederum auf einfache Weise mit Hilfe einer Schieblehre oder dergleichen bestimmbaren Abstand auf, so dass auch bei einer derartigen Ausgestaltung der Markierungselemente auf einfache Weise überprüft werden kann, ob eine ordnungsgemäße Verpressung vorliegt.
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Da es sich bei den erfindungsgemäßen Markierungselementen um Markierungselemente handelt, die eine dauerhafte Markierung in dem Pressfitting hervorrufen, ist auch nach erfolgter Verpressung auf einfache Weise eine Überprüfung der Verpressungsqualität möglich. Dies kann beispielsweise auch in einem zeitlichen Abstand zur Verpressung selbst erfolgen. Beispielsweise kann die Überprüfung durch eine dritte Person erfolgen, die nicht die Verpressung durchgeführt hat.
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Ferner betrifft die Erfindung ein verpresstes Pressfitting, das vorzugsweise mit Hilfe des vorstehend beschriebenen Presswerkzeugs verpresst wurde. Das erfindungsgemäße verpresste Pressfitting weist mindestens zwei bei der Verpressung hergestellte dauerhafte Markierungen auf. Mit Hilfe dieser Markierungen, die einen Abstand zueinander aufweisen, kann wie vorstehend anhand des Presswerkzeugs erläutert, überprüft werden, ob eine ordnungsgemäße Verpressung erfolgte. Hierbei sind die Markierungen vorzugsweise wiederum durch plastische Verformung des Pressfittings hergestellt. Insbesondere handelt es sich bei den Markierungen um Erhebungen und/oder Vertiefungen, in dem Pressfitting.
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Nachfolgend wird die Erfindung anhand einer bevorzugten Ausführungsform unter Bezugnahme auf die anliegenden Zeichnungen näher erläutert.
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Es zeigen:
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1 eine schematische Draufsicht auf ein zangenartiges Presswerkzeug in geöffneter Stellung,
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2 eine schematische Draufsicht auf ein zangenartiges Presswerkzeug in geschlossener Stellung, und
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3 eine schematische, perspektivische Ansicht eines verpressten Pressfittings.
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In den 1 und 2 sind in stark vereinfachter schematischer Darstellung zwei zueinander bewegbare Presselemente dargestellt. Im dargestellten Ausführungsbeispiel weist das Presswerkzeug lediglich zwei Presselemente 10, 12 auf, die jeweils um eine Schwenkachse 14 schwenkbar sind. Die beiden Pressbackenelemente 10, 12 sind im dargestellten Ausführungsbeispiel einstückig mit der jeweiligen Pressbacke 16, 18 verbunden. An einer Innenseite der beiden Pressbacken 16, 18 sind im dargestellten Ausführungsbeispiel jeweils zwei als Stege 20, 22 ausgebildete Markierungselemente angeordnet. Die Stege 20, 22 befinden sich in der Schließebene. Die Stege 20 sowie die Stege 22 sind in einem Abstand zueinander angeordnet, so dass ein Schlitz 24 bzw. 26 entsteht. Ferner weisen die beiden in Richtung einer Zangenöffnung 28 (1) weisenden Stege 20, 22 jeweils einen Abstand 30, 32 zu der jeweiligen Stirnseite 34, 36 der beiden Pressbacken 16, 18 auf.
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In geschlossenem Zustand des Presswerkzeugs (2), in dem bei einer ordnungsgemäßen Verpressung die beiden Stirnseiten 34, 36 aneinander liegen, ist somit zusätzlich zu den Schlitzen 24, 26 ein weiterer Schlitz 38 (2) ausgebildet.
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Das Verschwenken der beiden Presselemente 10, 12 um die Schwenkachsen 14 erfolgt mit Hilfe einer nicht dargestellten Antriebseinrichtung, bei der es sich beispielsweise um eine elektrische oder elektro-hydraulische Antriebseinrichtung handeln kann.
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Beim Schließen des Presswerkzeuges aus der Offenstellung (1) in die Geschlossenstellung (2) erfolgt das Verpressen des in 2 nicht dargestellten Pressfittings. Beim Verpressen erfolgt eine plastische Verformung des Pressfittings, um eine feste Verbindung des Pressfittings mit den beiden Rohrenden herzustellen. Erfindungsgemäß werden hierbei durch die als Stege 20, 22 ausgebildeten Markierungselemente in einem Pressfitting 40 (3) Vertiefungen 42 erzeugt. Bei als Stegen 20, 22 ausgebildeten Markierungselementen handelt es sich bei den Vertiefungen um Rillen oder Nuten. Da die Stege 20, 22 (2) der Pressbacken 16, 18 Schlitze 24, 26, 38 aufweisen, sind im dargestellten Ausführungsbeispiel drei Rillen 42 an einer Außenseite 44 des Pressfittings 40 ausgebildet. Diese weisen entsprechend den Schlitzen 24, 26, 38 Abstände 46 zueinander auf.
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Zur Bestimmung, ob eine ordnungsgemäße Verpressung erfolgt, kann beispielsweise gemessen werden, ob ein Abstand 46, der durch den Schlitz 38 hergestellt wurde, innerhalb eines vorgegebenen Abstandes liegt. Ist der Abstand größer als ein maximal vorgegebener Abstand, ist keine ordnungsgemäße Verpressung erfolgt. Da zur Messung des Abstandes 42, der durch den Schlitz 38 erzeugt wurde, eine genaue Messung vorgenommen werden muss, ist es vorteilhaft beispielsweise den Abstand zweier Rillenenden 48, 50 zu messen. Bei einer ordnungsgemäßen Verpressung muss der beispielsweise mit einer Schieblehre gemessene Abstand dem Abstand a (2) der entsprechenden Stegkanten bei geschlossenem Presswerkzeug entsprechen.
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Ebenso wäre es möglich, anstatt des Vorsehens von Stegen an den Pressbacken 16, 18 Vertiefungen insbesondere in Form von Nuten vorzusehen. Auch diese müssten untereinander einen Abstand aufweisen, so dass an dem verpressten Pressfitting 40 stegförmige Erhebungen erzeugt werden, die ebenfalls einen Abstand zueinander aufweisen, so dass wiederum eine einfache Bestimmung des Abstandes von Stegkanten zur Überprüfung einer ordnungsgemäßen Verpressung möglich ist.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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