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Die Erfindung betrifft eine Brandschutztür nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1, d. h. einer Brandschutztür mit mindestens einem Türflügel und einer Türzarge, wobei die Türflügel jeweils zwei gegenüberliegende Türflügelflächen aufweisen, zwischen denen Schmalseiten mit zwei Seitenflächen, einer oberen Fläche und einer unteren Fläche angeordnet sind, wobei an mindestens einer Seitenfläche eines ersten Türflügels ein Türfalz angeordnet ist, die bei geschlossener Tür auf dem Zargenspiegel oder auf einem weiteren Türflügel aufschlägt.
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Brandschutztüren sind in der Technik bekannt; sie werden in verschiedene Feuerwiderstandsklassen wie T30, T60, T90, T120 und T180 eingeteilt. Brandschutztüren können generell einflügelig und zweiflügelig ausgeführt sein. Die Zahl hinter dem Buchstaben „T” gibt dabei die Zeit in Minuten an, welche die Brandschutztür ein Durchtreten des Feuers verhindern kann, wobei die Tür sich dann noch öffnen lassen muss.
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Um diese Vorgaben zu erfüllen, sind Brandschutztüren bekannt, die eine direkt in das Blech eingebrachte formschlüssig wirkende Geometrie aufweisen, welche sich nahezu über die gesamte Höhe der Brandschutztüren erstrecken. Diese Ausführungsvariante einer Brandschutztür erfordert vergleichsweise aufwändige Fertigungstechniken, die letztendlich dem Aufwand der Herstellung von Spezialtüren entsprechen.
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Aufgabe der Erfindung ist es folglich, eine Brandschutztür bereitzustellen, die einerseits einfach aufgebaut und deshalb preiswert herzustellen ist und andererseits auch nach längeren Bränden gemäß den Anforderungsnormen noch zu öffnen ist.
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Gelöst wird diese Aufgabe durch eine Brandschutztür gemäß des Oberbegriffs von Anspruch 1 durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils des Anspruchs 1.
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Anspruch 1 fordert eine Brandschutztür mit mindestens einem Türflügel und einer Türzarge, wobei die Türflügel jeweils zwei gegenüberliegende Türflügelflächen aufweisen, zwischen denen Schmalseiten mit zwei Seitenflächen, einer oberen Fläche und einer unteren Fläche angeordnet sind, wobei an mindestens einer Seitenfläche eines ersten Türflügels ein Türfalz angeordnet ist, die bei geschlossener Tür auf dem Zargenspiegel oder auf einem weiteren Türflügel aufschlägt, und wobei der Türfalz des ersten Türflügels oder der Zargenspiegel bzw. der weitere Türflügel Verriegelungselemente aufweisen, die in korrespondierende Ausnehmungen zumindest partiell formschlüssig eingreifen.
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Durch die Verriegelungselemente wird durch zumindest partiellen Formschluss verhindert, dass sich die Brandschutztür im Falle eines Brandes in Folge der entstehenden Hitze so weit verzieht, dass Hitze und Flammen an der Brandschutztür vorbei auf die vom Brand abgewandte Seite gelangen können. Andererseits werden die Herstellungskosten der Brandschutztür mit den Verriegelungselementen nur unwesentlich erhöht.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Es kann vorgesehen sein, dass die Verriegelungselemente am Türfalz des ersten Türflügels angeordnet sind und in korrespondierende Ausnehmungen am Zargenspiegel bzw. am weiteren Türflügel zumindest partiell formschlüssig eingreifen.
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Am Türfalz angeordnete Verriegelungselemente und am Zargelspiegel bzw. an einem weiteren Türflügel angeordnete Ausnehmungen sind eine einfache Möglichkeit, ein Verziehen der Brandschutztür im Falle eines Brandes in Grenzen zu halten.
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Es kann außerdem vorgesehen sein, dass die Verriegelungselemente am Zargenspiegel bzw. am weiteren Türflügel angeordnet sind und in korrespondierende Ausnehmungen am Türfalz des ersten Türflügels zumindest partiell formschlüssig eingreifen.
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Dies ist eine alternative Möglichkeit der Anordnung von Verriegelungselementen und Ausnehmungen, welche die gleiche oben beschriebene technische Wirkung zeigt.
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Eine vorteilhafte Ausgestaltungsform sieht eine Brandschutztür vor, bei der die Verriegelungselemente in einem horizontalen Winkel von 45° bis 135° zu den Türflügeln am Türfalz des ersten Türflügels bzw. am Zargenspiegel oder am weiteren Türflügel angeordnet sind.
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Im angegebenen Winkelbereich ist der partielle Formschluss der Verriegelungselemente in den Ausnehmungen für die Verhinderung der Ausbreitung eines Brandes optimal.
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Vorteilhaft ist, dass die formschlüssigen Verriegelungselemente als Laschen oder Bolzen ausgebildet sind.
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Laschen und Bolzen sind technisch einfach zu realisierende Verriegelungselemente, welche die Herstellungskosten einer Brandschutztür nur geringfügig erhöhen.
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Außerdem ist vorteilhaft, dass die Verriegelungselemente zumindest teilweise ohne zusätzliche Bauteile in die Blechteile der Türflügel bzw. Zargenspiegel eingebracht sind.
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Ohne bzw. mit wenigen zusätzlichen Bauteilen entsprechen Herstellungsdauer und Herstellungskosten weitgehend denen einer Brandschutztür ohne zusätzliche Verriegelungselemente.
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Vorteilhaft ist auch, dass die Laschen aus der Türfalz des ersten Türflügels, dem Zargenspiegel oder dem weiteren Türflügel ausgestanzt und umgebogen sind.
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Ausgestanzte Laschen sind einfache, ohne zusätzliches Material realisierbare Verriegelungselemente.
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Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltungsform sieht vor, dass der weitere Türflügel an der zum ersten Türflügel zugewandten Seitenfläche eine Nut aufweist, in der Verriegelungselemente oder Ausnehmungen für die Verriegelungselemente angeordnet sind.
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Aufgrund dieser Ausgestaltungsform weisen auch zweiflügelige Brandschutztüren die gleiche Anordnung der Schließkanten wie eine einflügelige Brandschutztür auf.
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Weitere Eigenschaften, Merkmale und Vorteile der Erfindung werden nachfolgend anhand von Figuren bevorzugter Ausführungsformen näher erläutert. Im Einzelnen zeigt
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1a eine schematische perspektivische Ansicht einer einflügeligen Brandschutztür mit einem Bolzen als Verriegelungselement,
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1b eine schematische Darstellung eines Querschnitts einer einflügeligen Brandschutztür mit einem Bolzen als Verriegelungselement,
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1c eine schematische Darstellung eines Ausschnitts der Zarge mit einem Bolzen als Verriegelungselement,
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1d eine schematischen Darstellung eines Ausschnitts der Türfalz mit einer Ausnehmung zur Aufnahme des Bolzens aus 1c,
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2a eine schematische perspektivische Ansicht einer einflügeligen Brandschutztür mit einer Lasche als Verriegelungselement,
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2b eine schematische Darstellung eines Querschnitts einer einflügeligen Brandschutztür mit einer Lasche als Verriegelungselement,
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2c eine schematische Darstellung eines Ausschnitts der Türfalz mit einer Lasche als Verriegelungselement,
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2d eine schematische Darstellung eines Ausschnitts der Zarge mit einer Ausnehmung zur Aufnahme der Lasche aus 2c,
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3a eine schematische perspektivische Ansicht einer zweiflügeligen Brandschutztür mit einem Bolzen als Verriegelungselement,
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3b eine schematische Darstellung eines Querschnitts einer zweiflügeligen Brandschutztür mit einem Bolzen als Verriegelungselement,
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3c eine schematische Darstellung eines Ausschnitts der Türfalz mit einem Bolzen als Verriegelungselement,
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3d eine schematische Darstellung eines Ausschnitts der Nut eines Türflügels mit einer Ausnehmung zur Aufnahme des Bolzens aus 3c,
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4a eine schematische perspektivische Ansicht einer zweiflügeligen Brandschutztür mit einer Lasche als Verriegelungselement,
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4b eine schematische Darstellung eines Querschnitts einer zweiflügeligen Brandschutztür mit einer Lasche als Verriegelungselement,
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5a eine schematische Darstellung einer einflügeligen Brandschutztür mit Verriegelungselementen und
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5b eine schematische Darstellung einer zweiflügeligen Brandschutztür mit Verriegelungselementen
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1a zeigt einen Ausschnitt einer einflügeligen Brandschutztür 1. Der Türflügel 2, der auch als Türblatt bezeichnet wird, weist zwei Türflügelflächen 3 auf, zwischen denen Schmalseiten angeordnet sind. Die Schmalseiten der Tür umfassen zwei zargenseitige Seitenflächen 4, eine zargenseitige obere Fläche und eine schwellenseitige untere Fläche. Mindestens eine der beiden Türflügelflächen 3 weist ein Türfalz 5 auf. Bei geschlossener Tür schlägt die Türfalz 5 auf dem Zargenspiegel 7 der Türzarge 6 auf.
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Bei dieser Ausführungsform der Erfindung weist der Zargenspiegel 7 einen Bolzen 8a als Verriegelungselement 8a, 8b auf, der in eine am Türfalz 5 angeordnete Ausnehmung 9 zumindest partiell formschlüssig eingreift. Allerdings können die Anordnung von Verriegelungselement und korrespondierender Ausnehmung auch genau vertauscht vorliegen und erzielen dennoch die gleiche technische Wirkung.
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Im Falle eines Brandes oder auf andere Weise entstandener großer Hitze kann sich die Brandschutztür mit den erfindungsgemäßen Verriegelungselementen nur in einem vergleichsweise kleinen Ausmaß verziehen. Dadurch wird einerseits eine Öffnungsmöglichkeit der Brandschutztür gewährleistet, andererseits können Hitze und Feuer nicht auf die vom Brand abgewandte Seite der Tür durch seitliche Schlitze vordringen.
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Die vorliegende Abbildung zeigt eine Anordnung des Verriegelungselements in einem Winkel von 90° zum Türflügel. Andere Einstellmöglichkeiten der Verriegelungselemente 8a, 8b sind in einem Winkelbereich von 45° bis 135° möglich, um die vorteilhafte Funktionsweise der Brandschutztür zu erreichen.
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1b ist eine Darstellung eines Querschnitts des in 1a dargestellten Ausschnitts einer Brandschutztür 1 gemäß einer ersten Ausführungsform der Erfindung. Gleiche Bezugszeichen benennen hierbei gleiche Teile. In dieser Darstellung ist gut zu erkennen, wie der Bolzen 8a als Verriegelungselement 8a, 8b in die Ausnehmung am Türfalz eingreift, wenn die Brandschutztür 1 wie gezeigt geschlossen ist. Bei einer auftretenden Verzerrung, wie insbesondere einer Ausdehnung des Türflügels 3 in Folge großer Hitze, hält der innerhalb der Ausnehmung 9 angeordnete Bolzen 8a den Türflügel zurück, so dass sich kein Spalt bilden kann.
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In den 1c und 1d sind der Bolzen 8a als Verriegelungselement bzw. die korrespondierende Ausnehmung 9 detailliert dargestellt. Insbesondere gewährleistet die Ausnehmung 9, die hier in der türfalzseitigen Ausführungsform dargestellt ist, ein problemloses Verschließen der Brandschutztür 1. Der Bolzen 8a kann im Falle eines Brandes durch Eingreifen in der Ausnehmung 9 das Ausmaß des Verziehens der Brandschutztür begrenzen, um die Bildung eines Spalts zu verhindern.
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Die 2a bis 2d korrespondieren mit den 1a bis 1d, wobei gleiche Bezugszeichen gleiche Teile benennen. Anstelle der Bolzen 8a als Verriegelungselemente 8a, 8b zeigt die in den 2a bis 2d dargestellte zweite Ausführungsform der Erfindung Laschen 8b, die aus der Türfalz ausgestanzt und umgebogen wurden. Die Laschen 8b greifen wie die Bolzen 8a in die korrespondierenden Ausnehmungen 9 ein. Die Laschen 8b können nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung, die nicht dargestellt ist, auch verschiedene Biegelinien aufweisen, um ein Eingreifen in die Ausnehmungen 9 für verschiedene Verzerrungsrichtungen der Brandschutztür 1 zu ermöglichen. Darüber hinaus können die Laschen 8b analog zu den Bolzen 8a aus den 1a bis 1d auch zargenseitig angeordnet sein und dementsprechend in Ausnehmungen 9 am Türfalz eingreifen.
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Anhand der 3a bis 3d wird eine Ausführungsform der Erfindung für eine zweiflügelige Brandschutztür 1 illustriert, wobei die Darstellungen zu den 1a bis 1d korrespondieren und wobei die Verriegelungselemente 8a, 8b an der Türfalz 5 des ersten Türflügels 2 der Brandschutztür 1 angeordnet sind. Bei geschlossener Tür greifen Bolzen 8a als Verriegelungselemente in Ausnehmungen 9 eines weiteren Türflügels 2a ein. Die Ausnehmungen 9 können direkt auf der Oberfläche der Türflügelfläche 3a angeordnete sein oder wie hier dargestellt in eine in einer Nut 10 eingebrachte Ausnehmung 9 eingreifen. Die Nut 10 verläuft dabei in der Regel längsseitig zwischen der Türflügelfläche 3a und einer der Seitenflächen 4a. Auch bei dieser Ausführungsform können Bolzen 8a und Ausnehmungen miteinander vertauscht sein.
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Die 4a und 4b entsprechen den Darstellungen aus den 3a und 3b, wobei die Bolzen 8a durch Laschen 8b ersetzt sind. Auch für diese Ausführungsform können Laschen 8b und korrespondierende Ausnehmungen 9 miteinander vertauscht angeordnet sein.
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Die 5a und 5b zeigen eine einflügelige (5a) bzw. eine zweiflügelige Brandschutztür 1 mit erfindungsgemäßen Verriegelungselementen 8a, 8b, die hier als Bolzen 8a ausgeführt sind. Zur Veranschaulichung sind die Türflügel jeweils durchsichtig dargestellt, damit die Verriegelungselemente sichtbar werden.