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Die Erfindung betrifft ein Netzteil, insbesondere für Computer mit Desktop- oder Towergehäuse, umfassend zumindest ein Gehäuse, einen externen Spannungsversorgungsanschluss auf einer Gehäuseaußenseite und mehreren Niederspannungsausgängen in Form von Kabelanschlüssen und/oder Steckbuchsen.
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Moderne Computergehäuse in Form von Desktop- oder Towergehäusen sind in der heutigen Arbeitswelt nicht mehr wegzudenken. Hierbei sind in den jeweiligen Gehäusetypen die wichtigen Komponenten eines PC's aufgenommen, beispielsweise das Motherboard mit CPU, Datenspeicherungs- und Datenlesegeräte sowie gegebenenfalls Erweiterungskarten, um externe Geräte anschließen zu können. Für sämtliche Komponenten eines PC's müssen hierbei die unterschiedlichsten Spannungen zur Verfügung gestellt werden, welche durch ein Netzteil mit genormten Abmessungen bereitgestellt werden. Das Netzteil verfügt auf einer nach außen gerichteten Gehäuseseite hierzu über einen externen Spannungsversorgungsanschluss und mehreren Niederspannungsausgängen in Form von Kabelanschlüssen und/oder Steckbuchsen auf einer nach innen gerichteten Gehäuseseite, um die Spannungsversorgung der einzelnen Komponenten zu gewährleisten.
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Je nach Aufbau des Netzteils und der vorgesehenen Leistungskapazität können die unterschiedlichsten Konfigurationen entstehen. Durch die vorgegebene genormte Baugröße der Netzteile, bei gleichzeitig höherer abrufbarer Leistung, müssen diese gekühlt werden. Hierzu befindet sich innerhalb des Netzteilgehäuses ein Lüfter, der entsprechend dimensioniert werden muss. Die Einbauposition des Lüfters wird in den meisten Fällen so gewählt, dass der Lüfter aus dem Innenraum des Computergehäuses die Luft ansaugen kann. Somit kann die Luft aus dem Computergehäuse mit Hilfe des Lüfters abgesaugt und durch vorhandene Schlitze im rückwärtigen Bereich des Netzteilgehäuses ausgeblasen werden. Damit erfolgt nicht nur eine Kühlung des Netzteils, sondern durch den Luftstrom innerhalb des Computergehäuses und eintretende Luft durch vorhandene Schlitze gleichzeitig eine Kühlung der weiteren Komponenten.
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Aufgrund der Tatsache, dass die Desktop-Towergehäuse sehr häufig auf dem Boden platziert werden, können Fremdpartikel, wie Fäden aus Teppichböden etc. sehr leicht angesaugt werden und haften mit weiteren Schmutzpartikeln auf den Rotorblättern des Lüfters an und können zu einer Unwucht der Rotorblättern führen. Darüber hinaus werden sich allmählich Staub und Schmutzablagerungen im gesamten Computergehäuse niederschlagen, die eine Reinigung des Computergebäudes erfordern. Durch die kompakte Bauweise eines Netzteils ist eine Innenreinigung meistenteils von dem Hersteller des Netzteiles nicht gewünscht und es können unter Umständen Garantieansprüche verloren gehen. Somit kann eine Reinigung des im Netzteilgehäuse eingebauten Lüfters nicht vorgenommen werden oder ist zumindest mit einem größeren Aufwand verbunden, weil das Netzteil komplett entfernt werden muss, um durch geeignete Methoden, beispielsweise ausblasen mit Luft, eine vollständige Reinigung vorzunehmen. Die Gefahr einer Beschädigung des Netzteils ist hierbei jedoch nicht ausgeschlossen und darüber hinaus ist der Aus- und Einbau mit erheblichem Zeitaufwand verbunden.
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Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein neuartiges Netzteil aufzuzeigen, welches eine wesentliche Reinigungserleichterung für den Lüfter bietet.
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Erfindungsgemäß ist zur Lösung der Aufgabe vorgesehen, dass in einer Außenfläche des Gehäuses eine Vertiefung zur Aufnahme eines Lüfters vorgesehen ist. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Durch eine Vertiefung in der Außenfläche des Netzteilgehäuses besteht die Möglichkeit einen herausnehmbaren Lüfter einzubauen. Ohne dass ein Eingriff in das Innere des Netzteils erfolgen muss kann somit von der Außenseite her ohne Garantieverlust durch Entfernen von hierfür extra vorgesehenen Befestigungselementen eine Herausnahme des Lüfters erfolgen, sodass die erforderliche Reinigung durchgeführt werden kann. Ebenso kann im Falle eines vorliegenden defekten Lüfters dieser durch einen neuen Lüfter ausgetauscht werden, ohne dass eine Öffnung des Netzteilgehäuses erforderlich wird. Ein Garantieverlust kann somit ebenfalls ausgeschlossen werden und der Gerätehersteller bietet dem Kunden eine attraktive Möglichkeit, jederzeit eine Reinigung, vorzugsweise auch im eingebauten Zustand des Netzteils, vorzunehmen.
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Die erforderliche Vertiefung für den Lüfter wird entsprechend der jeweiligen Einbauhöhe des Lüfters dimensioniert. Die Vertiefung verläuft hierbei parallel zur Gehäuseoberfläche des Netzteils und weist eine Anlagefläche für den Lüfter auf, damit dessen Position eindeutig festgelegt ist. Die Anlagefläche kann im einfachsten Fall aus einer parallel versetzten Gehäusewand bestehen, welche zur besseren Luftdurchströmung mit einer Vielzahl von einzelnen Durchbrüchen versehen ist. Alternativ besteht die Möglichkeit eine große Öffnung mit einem umlaufenden Kragen vorzusehen, auf welchem der Lüfter aufliegt. Die große Öffnung kann hierbei durch ein feinmaschiges Gitter verschlossen werden, um einen Eingriff in den Innenraum des Netzteilgehäuses zu verhindern.
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Vorzugsweise wird die erforderliche Vertiefung in einem einstückig geformten Seitenblech ausgebildet, um die Produktionskosten so gering wie möglich zu halten. Der Lüfter selbst wird in der Vertiefung durch Verriegelungselemente oder durch ein Abdeckblech gehalten. Mit Hilfe eines Abdeckbleches, welches mit einigen wenigen Befestigungsschrauben auf der Gehäuseaußenseite aufgeschraubt werden kann, besteht die Möglichkeit den Lüfter in der Vertiefung zu fixieren. Das Abdeckblech weist zu diesem Zweck ein großformatiges Lüftungsgitter, beispielsweise in Form einer Rosette auf, um den Luftdurchtritt und die erforderliche Durchflussmenge so wenig wie möglich zu beeinflussen. In besonderen Fällen kann das Abdeckblech dazu dienen, den Lüfter in die Vertiefung zu pressen, beispielsweise mit Hilfe von elektrischen Kunststoffelementen, die auf der Innenseite des Abdeckblechs angeordnet sind und auf die Eckpunkte des Lüfters drücken, welche zur Befestigung vorgesehen sind, um diesen zu fixieren. Alternativ besteht die Möglichkeit, dass der Lüfter selbst in der Vertiefung durch Verriegelungselemente gehalten wird und das Abdeckblech lediglich einen Schutz vor dem rotierenden Lüfterrad ermöglicht. Soweit der Lüfter durch Verriegelungselemente gehalten werden soll, kann das Gehäuse Zapfen zur Aufnahme des Lüfters am Rand der Vertiefung, insbesondere des ausgebildeten Kragens, aufweisen. Diese Zapfen greifen unmittelbar in vorhandene Bohrungen oder Durchbrüche des Lüftergehäuses ein und führen bereits zu einer ausreichenden Arretierung, wobei durch Stifte eine zusätzliche Verriegelung erfolgen kann.
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Um die Laufgeräusche des Lüfters nicht auf das Gehäuse des Netzteils und insbesondere nicht auf das Gehäuse des Computers zu übertragen ruht der Lüfter hierbei vorzugsweise auf Dämpfungselementen in der Vertiefung. Die Dämpfungselemente sind hierbei in derart ausgelegt, dass die Schwingungen des Lüfters nahezu vollständig kompensiert werden.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass zur Ver- und Endriegelung Aussparungen zum Greifen und Drehen vorgesehen sind, beispielsweise um nach dem Aufsetzen des Lüfters auf die vorhandenen Stifte durch eine Verdrehung der Verriegelungselemente eine Arretierung zu ermöglichen.
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Um den Austausch des Lüfters so einfach wie möglich zu gestalten ist vorgesehen, dass die Vertiefung einen Buchsenanschluss aufweist, der die notwendige Spannungsversorgung für den Betrieb des Lüfter ermöglicht, wobei der Lüfter selbst mit einem korrespondierenden Stecker ausgestattet ist, sodass der Lüfter alleine ohne das Netzteil zu zerlegen oder gegebenenfalls aus dem PC-Gehäuse auszubauen, ausgetauscht werden kann.
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Wesentliche Lüfterteile werden nahezu ausschließlich aus Kunststoff gefertigt, um die Produktionskosten zu senken.
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Der Vorteil der vorliegenden Erfindung liegt darin, eine leichte Austauschbarkeit des Lüfters nach einem längeren Betrieb zu ermöglichen oder eine Reinigung durchführen zu können, ohne dass ein Öffnen des Netzteils erforderlich wird. Somit wird ein vorzeitiger Garantieverlust, welcher üblicherweise über mehrere Jahre läuft, verhindert. Ein Reinigung von außen kann somit jederzeit durchgeführt werden.
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Die Erfindung wird im Weiteren anhand der Figuren nochmals beispielhaft erläutert.
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Es zeigt
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1 in einer perspektivischen Ansicht ein vollständigmontiertes Netzteil,
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2 in zwei perspektivischen Ansichten das aus 1 bekannte Netzteil mit Hinweisen zum Entfernen eines Abdeckbleches,
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3 in einer perspektivischen Ansicht das Netzteilgehäuse nach dem Entfernen des Abdeckbleches und
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4 in einer perspektivischen Ansicht das Netzteilgehäuse mit entfernten Lüfter.
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1 zeigt in einer perspektivischen Ansicht ein Netzteil 1 mit einem Gehäuse 2, welches eine genormte Baugröße aufweist. Eine Schmalseite 3 des Gehäuses ist mit mehreren Lochreihen 4, einem Netzschalter 5 und einem Netzstecker 6 ausgestattet. Diese Seite des Gehäuses 2 wird in vorteilhafter Weise in einer größeren Aussparung des Computergehäuses eingebaut, um einen Stromanschluss von außen zu gewährleisten und darüber hinaus einen Luftaustritt aus dem Innenraum des Computers zu ermöglichen. Die Luft wird hierbei durch ein Lüftungsgitter 7 im Innenraum des Computers angesaugt, wobei sich zu diesem Zweck hinter dem Lüftungsgitter 7 ein aus dieser Ansicht nicht ersichtlicher Lüfter befindet. Mit Hilfe von vier Befestigungsschrauben 8 wird ein Abdeckblech 9 auf dem Gehäuse 2 gehalten. Das Abdeckblech 9 kann, wie die nachfolgenden Figuren zeigen, von außen entfernt werden, um beispielsweise einen Austausch des Lüfters oder eine Reinigung des Lüfters durchzuführen.
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2 zeigt in zwei Teilansichten einzelne Montageschritte zur Entfernung des Abdeckbleches 9, und zwar in dem zunächst die Befestigungsschrauben 8 entfernt werden, um das Abdeckblech 9 abzuheben, sodass der unter dem Abdeckblech 9 liegende Lüfter 10 erkennbar ist. Das Abdeckblech 9 ist hierbei entsprechend der Größe einer Seitenfläche des Gehäuses 2 ausgebildet, sodass das Abdeckblech 9 bündig mit den Kanten abschließt. Unter dem Abdeckblech 9 liegt der Lüfter 10, welcher aus einem Lüfterrahmen 11 mit einer Halterung 12 für den Antriebsmotor besteht. Auf die Nabe des Antriebsmotors ist ein Flügelrad 13 mit einzelnen Flügelschaufeln aufgesetzt, die zur Verwirbelung und Ansaugen der Luft erforderlich sind. Aus dieser Ansicht mit abgehobenen Abdeckblech 9 wird hierbei deutlich, dass der Lüfter 10 in einer Vertiefung 14 des Computergehäuses 2 einliegt, und zwar flächenbündig, sodass das Abdeckblech 9 ebenfalls flächenbündig montiert werden kann. Mit Hilfe von in den Eckpunkten ausgebildeten Verriegelungselementen 15 erfolgt eine Festlegung des Lüfters 10 in der Vertiefung 14. Zu diesem Zweck weist die Vertiefung 14 Stifte auf, die entweder auf dem tieferliegenden Gehäuseblech oder einem umlaufenden Kragen angeordnet sind. Der Lüfter 10 wird mit in den Eckpunkten vorhandenen Durchbrüchen auf diese Stifte aufgesetzt und in geeigneter Weise mit Hilfe der Verriegelungselementen 15 fixiert. Um die Stromversorgung des Lüfters 10 zu gewährleisten ist dieser mit einer Anschlussleitung 16 versehen, die mit Hilfe eines Steckers 17, welcher in einer Buchse aufgenommen ist, die Spannungszuführung zu ermöglichen.
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3 zeigt in einer perspektivischen Ansicht das Netzteil 1 mit Gehäuse 2, nach dem das Abdeckblech 9 vollständig entfernt wurde. Aus dieser Ansicht ist nochmals die Lage des Lüfters 10 innerhalb der Vertiefung 14 deutlich zu erkennen.
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4 zeigt in perspektivischer Ansicht das Gehäuse 2 und den Lüfter 10 nach dem dieser aus der vorhandenen Vertiefung 14 herausgenommen wurde. Im gezeigten Ausführungsbeispiel besitzt die Vertiefung 14 einen großzügig dimensionierten Durchbruch 20, welcher im Einzelfall durch ein feinmaschiges Gitter verschlossen sein kann, um beispielsweise einen direkten Zugriff auf die weiteren Komponenten des Netzteils zu verhindern. Über eine Buchse 18 erfolgt die Spannungsversorgung des Lüfters 10, welcher mit Hilfe des Steckers 17 und Anschlussleitungen 16 insofern mit Spannung beaufschlagt werden kann. Aus dieser Ansicht ist erkennbar, dass die Vertiefung 14 einen teilweise umlaufenden Kragen 21 aufweist, auf dem der Lüfter 10 zu liegen kommt, beziehungsweise auf den dort ausgebildeten Stiften 22 mit korrespondierenden Bohrungen zu liegen kommt. Mit Hilfe von zusätzlichen Verriegelungsstiften, welche von oben durch den Lüfterrahmen 11 eingeführt werden können, kann eine zusätzliche Arretierung erfolgen. Der Lüfter 10 weist zu diesem Zweck einen Lüfterrahmen 11 mit in vier Eckpunkten ausgebildeten Halterungen 23 auf, die unmittelbar auf die Stifte 22 aufgesetzt werden können. Anstelle von Stiften besteht die Möglichkeit eine Verklemmung mit entsprechenden Steckelementen vorzusehen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Netzteil
- 2
- Gehäuse
- 3
- Schmalseite
- 4
- Lochreihe
- 5
- Netzschalter
- 6
- Netzstecker
- 7
- Lüftungsgitter
- 8
- Befestigungsschraube
- 9
- Abdeckblech
- 10
- Lüfter
- 11
- Lüfterrahmen
- 12
- Halterung
- 13
- Flügelrad
- 14
- Vertiefung
- 15
- Verriegelungselement
- 16
- Anschlussleitung
- 17
- Stecker
- 18
- Buchse
- 20
- Durchbruch
- 21
- Kragen
- 22
- Stift
- 23
- Halterung