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Die Erfindung betrifft eine Luftleitvorrichtung für ein Fahrzeug mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Schutzanspruches 1.
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Eine derartige Luftleitvorrichtung ist aus der Druckschrift
DE 103 09 369 A1 bekannt und umfasst ein sich in Fahrzeugquerrichtung erstreckendes Spoilerelement, das mittels einer Ausstellkinematik zwischen einer eingefahrenen Ruhestellung und einer ausgefahrenen Betriebsstellung verstellt werden kann. Die Ausstellkinematik umfasst eine Viergelenkmechanik mit zwei Lenkern, die jeweils einerseits an einer Spoilerbasis und andererseits an dem Spoilerelement angelenkt sind. An einen der beiden Lenker ist ein Koppellenker angebunden, der schwenkbar mit einem Betätigungshebel verbunden ist, der von einer Antriebswelle angetrieben ist. Die Antriebswelle ist beispielsweise über ein Getriebe mit einem Antriebsmotor gekoppelt. Der Betätigungshebel ist drehfest mit der Antriebswelle verbunden. Im Verbindungsbereich zwischen diesen beiden Bauteilen kann es zu Korrosionsproblemen kommen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Luftleitvorrichtung der einleitend genannten Gattung mit verringerter Bauteilanzahl und verbesserten Korrosionseigenschaften zu schaffen.
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Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß durch die Luftleitvorrichtung mit den Merkmalen des Schutzanspruches 1 gelöst.
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Die Erfindung hat also eine Luftleitvorrichtung für ein Fahrzeug zum Gegenstand, die ein sich im Wesentlichen in Fahrzeugquerrichtung erstreckendes Spoilerelement umfasst, welches zum Verstellen zwischen einer eingefahrenen Ruhestellung und einer ausgefahrenen Betriebsstellung an einer Ausstellkinematik gelagert ist. Die Ausstellkinematik ist mit einem Betätigungshebel verbunden, der von einer Antriebswelle angetrieben ist, die mit einem Antriebsmotor gekoppelt ist. Die Antriebswelle und der Betätigungshebel sind einstückig gefertigt, so dass die Antriebswelle und der Betätigungshebel ein Bauteil bilden.
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Gemäß der Erfindung sind mithin die Antriebswelle und der Betätigungshebel aus einem Stück hergestellt. Eine Verbindungsstelle zwischen der Antriebswelle und dem Betätigungshebel entfällt also. Damit bietet die Luftleitvorrichtung nach der Erfindung gegenüber dem einleitend beschriebenen Stand der Technik Korrosionsvorteile. Aufgrund der reduzierten Bauteilzahl erleichtert sich auch die Montage der Luftleitvorrichtung.
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Der Betätigungshebel und die Antriebswelle sind entsprechend den Anforderungen des jeweiligen Anwendungsfalls zueinander ausgerichtet. Bei einer speziellen Ausführungsform der Luftleitvorrichtung nach der Erfindung spannen der Betätigungshebel und die Antriebswelle aber einen Winkel von etwa 90° auf.
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Um die Luftleitvorrichtung nach der Erfindung möglichst leicht auszubilden, ist das den Betätigungshebel und die Antriebswelle bildende Bauteil bei einer bevorzugten Ausführungsform der Luftleitvorrichtung nach der Erfindung aus einem Rohr gefertigt. Alternativ ist es aber auch denkbar, dass dieses Bauteil ein massives Bauteil ist.
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Unabhängig davon, ob das den Betätigungshebel und die Antriebswelle bildende Bauteil als Rohr oder als massives Bauteil ausgebildet ist, wird das Bauteil durch Umformen eines Rohlings hergestellt, der also rohrförmig oder stabförmig ausgebildet sein kann. Der Betätigungshebel hat zur optimierten Anbindung an die Ausstellkinematik vorzugsweise einen in axialer Richtung der Antriebswelle abgeflachten Querschnitt, der ebenfalls durch den Umformprozess hergestellt wird.
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Des Weiteren kann das dem Betätigungshebel abgewandte Ende der Antriebswelle profiliert ausgebildet werden, so dass es in eine korrespondierende Zapfenaufnahme eines Getriebes eingesteckt werden kann, das von dem Antriebsmotor angetrieben ist.
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Das profilierte Ende ist beispielsweise ein Einflach, ein Zweiflach, ein Vierkant, ein Sechskant oder dergleichen.
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Die Anbindung des die Antriebswelle und den Betätigungshebel bildenden Bauteils an ein Getriebe kann auch derart erfolgen, dass das Getriebe einen Wellenstummel aufweist, der als Vielzahn ausgebildet ist. Die Antriebswelle ist dann auf den Vielzahn aufgeschoben und mit diesem verpresst bzw. verprägt, so dass eine drehfeste Verbindung zwischen dem Wellenstummel und der Antriebswelle resultiert.
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Zur Anbindung an die Ausstellkinematik weist der Betätigungshebel des Weiteren zweckmäßigerweise ein Loch auf. Die Kopplung mit der Ausstellkinematik kann dann mittels eines das Loch durchgreifenden Zapfens bzw. Bolzens erfolgen.
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Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen des Gegenstandes der Erfindung sind der Beschreibung, der Zeichnung und den Schutzansprüchen entnehmbar.
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Ein Ausführungsbeispiel einer Luftleitvorrichtung nach der Erfindung ist in der Zeichnung schematisch vereinfacht dargestellt und wird in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigt:
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1 eine perspektivische Heckansicht eines Kraftfahrzeuges mit einem Heckspoiler;
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2 eine perspektivische Ansicht einer Ausstellkinematik des Heckspoilers;
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3 eine Stirnansicht der Ausstellkinematik;
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4 eine perspektivische Ansicht einer Antriebswellenbaueinheit;
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5 eine vergrößerte Ansicht eines Betätigungshebels der Antriebswellenbaueinheit; und
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6 einen Anbindungsabschnitt der Antriebswellenbaueinheit zur Anbindung an ein Getriebe des Heckspoilers.
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In 1 ist ein Kraftfahrzeug 10 dargestellt, das an seiner Heckseite unterhalb einer Heckscheibe 12 eine einen Heckspoiler darstellende Luftleitvorrichtung 14 aufweist. Die Luftleitvorrichtung 14 umfasst ein sich im Wesentlichen in Fahrzeugquerrichtung erstreckendes Spoilerblatt bzw. Spoilerelement 16, das mittels einer in den 2 bis 6 näher dargestellten Ausstellkinematik zwischen einer in einer heckseitigen Karosseriemulde 18 angeordneten Ruhestellung und einer ausgestellten Betriebsstellung, die eine aerodynamische wirksame Position darstellt, verstellbar ist. Die Luftleitvorrichtung 14 weist bezogen auf eine vertikale Fahrzeuglängsmittelebene beidseits jeweils eine Ausstellkinematik auf, die mittels eines gemeinsamen Antriebsmotors bzw. mittels eines gemeinsamen Getriebes angetrieben ist. Die beidseits angeordneten Ausstellkinematiken sind spiegelsymmetrisch zueinander ausgebildet, weshalb der Übersichtlichkeit halber im Folgenden nur die in Fahrtrichtung rechts angeordnete Ausstellkinematik beschrieben wird. Die in Fahrtrichtung links angeordnete Ausstellkinematik ist entsprechend ausgebildet.
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Die Ausstellkinematik 20 umfasst eine Viergelenkmechanik 22 mit zwei Lenkern 24 und 26, die jeweils einerseits an einem Träger 28 für das Spoilerelement 16 und andererseits an einem Sockel 30 angelenkt sind, der an dem Fahrzeugaufbau angebunden ist.
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Um die Viergelenkmechanik 22 antreiben zu können, ist der Lenker 26 schwenkbar mit einem Koppellenker 32 verbunden, welcher an seinem dem Lenker 26 abgewandten Ende über einen Verbindungszapfen 34 schwenkbar mit einem Betätigungshebel 36 verbunden ist. Der Betätigungshebel 36 und der Koppellenker 32 sind damit nach Art einer Kniehebelanordnung ausgebildet.
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Der Betätigungshebel 36 ist einstückiger Bestandteil eines in 4 in Alleinstellung dargestellten Antriebswellenbauteils 38, das den Betätigungshebel 36 und eine Antriebswelle 40 umfasst, die an ihrem dem Betätigungshebel 36 abgewandten Ende über einen Zapfenabschnitt 42 in eine korrespondierende Ausnehmung eines Getriebes eingreift, das mittels eines Antriebsmotors angetrieben ist.
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Das Antriebswellenbauteil 38, das die Antriebswelle 40 und den Betätigungshebel 36 bildet, ist aus einem Rohr gefertigt, und zwar derart, dass das Rohr zunächst in einem Endabschnitt flach gepresst wird und der flach gepresste Abschnitt dann um 90° zur Ausbildung des Betätigungshebels 36 umgebogen wird. In dem umgebogenen Abschnitt wird dann noch eine Bohrung 44 eingebracht, die im montierten Zustand von dem Verbindungszapfen 34 durchgriffen ist, der den Betätigungshebel 36 mit dem Koppellenker 32 der Ausstellkinematik 20 verbindet. Des Weiteren wird das dem Betätigungshebel 36 angewandte Ende des Rohrs zu dem Zapfenabschnitt 42 umgeformt.
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Wie insbesondere 6 zu entnehmen ist, ist der Zapfenabschnitt 42 zur Kopplung mit dem Getriebe als Außensechskant ausgebildet. Alternativ könnte der Zapfenabschnitt 42 auch als Einflach, als Zweiflach, als Vierkant oder dergleichen ausgebildet sein. Durch den Zapfenabschnitt 42 wird eine drehfeste Verbindung mit dem Getriebe hergestellt, wobei ein Toleranzausgleich in axialer Richtung der Antriebswelle 40 möglich ist. Es resultiert eine Loselagerung des Antriebswellenbauteils im Bereich des Zapfenabschnitts 42. Im Bereich des Sockels 30 ist das Antriebswellenbauteil 38 an einem Lager 46 drehbar gelagert und in axialer Richtung fixiert. Das Lager 46 stellt also ein Festlager dar.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Kraftfahrzeug
- 12
- Heckscheibe
- 14
- Luftleitvorrichtung
- 16
- Spoilerelement
- 18
- Karosseriemulde
- 20
- Ausstellkinematik
- 22
- Viergelenkmechanik
- 24
- Lenker
- 26
- Lenker
- 28
- Träger
- 30
- Sockel
- 32
- Koppellenker
- 34
- Verbindungszapfen
- 36
- Betätigungshebel
- 38
- Antriebswellenbauteil
- 40
- Antriebswelle
- 42
- Zapfenabschnitt
- 44
- Bohrung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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