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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Befestigung von Aufsatz-Rollladenkästen an einem Fenster- oder Türrahmen, umfassend einen Befestigungsstiel, der mit Löchern versehen ist und der an mindestens einem Seitenteil des Rollladenkastens und dem Fenster- oder Türrahmen befestigbar ist.
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Bei Rollladen handelt es sich um Schutzvorrichtungen von Fenster- und Türöffnungen. Sie bestehen aus gelenkig untereinander verbundenen profilierten Stahlblech- oder Kunststofflamellen, wobei früher auch Lamellen aus Holz Anwendung fanden. Die den Rollladen bildenden Lamellen sind an ihren Enden in Profilschienen geführt und werden in einem verdeckt oberhalb des jeweiligen Fensters beziehungsweise der Tür angeordneten Rollladenkasten auf einer Welle aufgewickelt. Zur Betätigung des Rollladens ist an der Welle ein Gurtband angeordnet, welches durch eine Öffnung aus dem Rollladenkasten herausgeführt ist. Das Gurtband ist auf einem quer gespannten Gurtwickler aufgerollt, der in der Regel in einem Mauerkasten aus Kunststoff oder Beton eingebaut ist. Darüber hinaus sind elektromotorisch betätigte Rollladen bekannt.
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Bei den Rollladenkästen handelt es sich um quaderförmige Kästen, die in eingebautem Zustand an drei Längsseiten sowie an den beiden Stirnseiten geschlossen ausgeführt sind. Lediglich auf der dem Fenster beziehungsweise der Tür zugewandten Seite – nachfolgend als „Unterseite” bezeichnet – ist in dem Rollladenkasten eine spaltartige Öffnung vorgesehen, durch die der jeweilige Rollladen beim Abwickeln aus dem Rollladenkasten heraustreten kann. Auf der dem Innenraum des jeweiligen Gebäudes zugewandten Seite des Rollladenkastens ist darüber hinaus die Öffnung für den Durchtritt des Zuggurtes vorgesehen.
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Rollladenkästen bestehen aus einem stabilen Korpus, der in der Regel im Querschnitt eine U-förmige Ausbildung aufweist. Die Rollladenkästen werden entweder direkt im Mauerwerk und Sturz des jeweiligen Gebäudes verankert oder als Einheit mit den jeweiligen Fenster- oder Türrahmen zusammengesetzt und dann komplett in die Fenster- oder Türöffnung eingesetzt – so genannte „Aufsatz-Rollladenkästen” –. Der Vorteil der Aufsatz-Rollladenkästen besteht unter anderem darin, dass ein vollständig dichter Einbau des Fenster- oder Türrahmens mit Rollladenkasten ermöglicht ist, wodurch eine gute Wärme- und Schallisolierung hervorgerufen ist. Ein Problem bei der Anbringung der Aufsatz-Rollladenkästen besteht jedoch darin, dass Fenster- und Türrahmen einerseits sowie die Rollladenkästen andererseits nicht vom selben Hersteller angeboten werden. In Folge dessen ist es erforderlich, den Rollladenkasten vor dem Einbau des Fenster- oder Türrahmens in die jeweilige Gebäudeöffnung auf diesem zu montieren.
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Um eine passgenaue Montage zu gewährleisten, ist aus der
DE 10 2005 055 384 A1 eine Vorrichtung zur Befestigung eines Rollladenkastens an einem Fenster- oder Türrahmen bekannt, die an dem Seitenteil eines Rollladenkastens anbringbar ist. Sie weist ein Basisteil auf, welches mit dem Seitenteil verschraubt ist. In dem Basisteil ist ein Befestigungselement angeordnet, welches bereichsweise über das Seitenteil hervorragt, um mit dem Fenster- oder Türrahmen verschraubt zu werden.
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Mit der bekannten Vorrichtung ist es zwar möglich, eine zuverlässige Verbindung zwischen dem Rollladenkasten und dem Fenster- oder Türrahmen hervorzurufen. Problematisch ist jedoch, dass das zur Führung des Basiselements erforderliche Basisteil mit Hilfe eines Adapters mit dem Seitenteil zu verschrauben ist. Hierzu sind in dem Basisteil mehrere Bohrlöcher vorgesehen, die ein Fixieren des Basisteils in dem Adapter mit Hilfe von Schrauben ermöglichen. Gleichzeitig ermöglichen die Adapter eine ortsvariable Befestigung.
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Die bekannte Vorrichtung erfüllt grundsätzlich die an sie gestellten Anforderungen. Sie weist jedoch den Nachteil auf, dass aufgrund der erforderlichen Verschraubung der Vorrichtung mit dem Seitenteil des Rollladenkastens der Montageaufwand vor Ort relativ hoch ist. Darüber hinaus kann es zu Problemen bei der Abdichtung kommen, und zwar aus folgendem Grund: Rollladenkasten und Fenster- oder Türrahmen werden in der Regel mit einem Dichtungsband (sog. Kompriband) umwickelt, um die Kasten-Rahmen-Konstruktion gegen die Öffnung im Mauerwerk abzudichten. Aufgrund des auf den Kasten aufgeschraubten Basisteils besteht das Risiko, dass das Dichtungsband nicht vollständig dicht an dem Übergang von Kasten zu Basisteil anliegt, wodurch die Isoliereigenschaften der Aufsatz-Rollladenkästen verschlechtert ist.
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Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur Befestigung von Aufsatz-Rollladenkästen an einem Fenster- oder Türrahmen zu schaffen, bei der einerseits die Montagezeiten wesentlich verkürzt sind, andererseits Fehlmontagen ausgeschlossen sind. Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, dass die Verbindung zwischen dem Befestigungsstiel und dem Seitenteil mittels Spreizdübeln erfolgt.
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Mit der Erfindung ist eine Vorrichtung zur Befestigung von Aufsatz-Rollladenkästen an einem Fenster- oder Türrahmen geschaffen, der eine erhebliche Verkürzung der Montagezeiten sowie eine passgenaue Montage ermöglicht. Die Verkürzung der Montagezeit ist dadurch gewährleistet, dass lediglich die Einbringung von Spreizdübeln durch die in dem Stiel vorgesehenen Löcher in das Seitenteil des Rollladenkastens erforderlich ist. Dies ist durch einen einfachen Hammerschlag möglich; das Eindrehen von Schrauben ist dagegen nicht erforderlich. Darüber hinaus ist eine fehlerhafte Positionierung der Vorrichtung an dem Rollladenkasten ausgeschlossen, da die Möglichkeit einer positionsveränderlichen Montage der Vorrichtung nicht gegeben ist. Vielmehr korrespondieren die Löcher der Vorrichtung mit dem Löchern im Seitenteil des Rollladenkastens. In Folge dessen besteht für den jeweiligen Handwerker nur die Möglichkeit, die Spreizdübel in die jeweiligen im Seitenteil vorgesehenen Löcher einzubringen. Da zudem der Stiel mit den Spreizdübeln eng an dem Rollladenkasten anliegt, besteht bei der Verwendung von Dichtungsband auch nicht das Risiko, dass das Dichtungsband nicht vollständig dicht an dem Übergang vom Kasten zur Vorrichtung anliegt.
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In Weiterbildung der Erfindung sind die Spreizdübel aus Kunststoff hergestellt. Die Herstellung der Spreizdübel aus Kunststoff bietet einerseits den Vorteil, dass Korrosion durch Feuchtigkeit vermieden ist, andererseits die Dübel auf diese Weise preiswert herstellbar sind. Außerdem stellt die Verwendung von Kunststoff die erforderliche Flexibilität der Dübel beim Einbringen in die jeweiligen Löcher bereit.
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Andere Weiterbildungen und Ausgestaltungen der Erfindung sind in den übrigen Unteransprüchen angegeben. Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend im Einzelnen beschrieben. Es zeigen:
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1 die abschnittsweise perspektivische Darstellung eines Rollladenkastens mit erfindungsgemäßer Vorrichtung;
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2 die Ansicht eines Befestigungsstiels;
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3 die Seitenansicht von links des in 2 dargestellten Befestigungsstiels;
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4 die Seitenansicht eines Spreizdübels.
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Die als Ausführungsbeispiel gewählte Vorrichtung 1 dient zur Befestigung eines Aufsatz-Rollladenkastens 2 an einem Fenster- oder Türrahmen 3. Rollladenkastenseitig erfolgt die Befestigung an mindestens einem Seitenteil 21 des Rollladenkastens 2. Das Seitenteil 21 ist hierzu mit – nicht dargestellten – Löchern versehen. Ebenso ist der Fenster- oder Türrahmen 3 mit Löchern 31 versehen, die zur Befestigung der Vorrichtung 1 an dem Rahmen 3 dienen. Im Ausführungsbeispiel ist der Rahmen 3 zudem mit einer Nut 32 versehen, die mit der Vorrichtung 1 korrespondiert.
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Die Vorrichtung 1 umfasst einen Befestigungsstiel 11. Der Befestigungsstiel 11 ist im Ausführungsbeispiel aus Metall hergestellt. Er weist in der Ansicht (2) eine im Wesentlichen rechteckige Form auf. In dem Bereich, in dem der Stiel 11 an dem Seitenteil 21 des Rollladenkastens 2 befestigt ist, ist der Stiel nach Art eines Flacheisens ausgebildet. In dem dem Rahmen 3 zugewandten Bereich, der in montiertem Zustand nicht an dem Seitenteil 21 des Rollladenkastens 2 anliegt, weist der Stiel 11 umgebördelte Seitenränder 12 auf, die in montiertem Zustand in die Nut 32 des Rahmens 3 fassen.
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Der Stiel 11 ist mit Löchern 13 versehen, die in dem nach Art eines Flacheisens ausgebildeten Bereich angeordnet sind. Sie befinden sich folglich in montiertem Zustand im Bereich des Seitenteils 21 des Rollladenkastens 2. Darüber hinaus ist der Stiel 11 mit Bohrungen 14 versehen, die in dem unterhalb des Seitenteils 21 angeordneten Bereich des Stiel 11 angeordnet sind. Die Bohrungen 14 korrespondieren in montiertem Zustand mit den Löchern 31 im Rahmen 3. Durch die Bohrungen 14 werden zur endgültigen Befestigung des Rollladenkastens 2 an dem Rahmen 3 – nicht dargestellte – Schrauben in die Löcher 31 eingeschraubt.
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Die Verbindung zwischen dem Befestigungsstiel 11 und dem Seitenteil 21 des Rollladenkastens 2 erfolgt mittels Spreizdübeln 4. Die Spreizdübel 4 sind aus Kunststoff hergestellt. Sie weisen einen Kopf 41 auf, der scheibenartig ausgebildet ist. Auf seiner Ansichtsseite ist der Kopf 41 eben ausgebildet. Auf der der Ansichtsseite abgewandten Seite, also der in montiertem Zustand dem Seitenteil 21 zugewandten Seite, ist der Spreizdübel 4 an dem Kopf 41 mit Segmenten 42 versehen, die unter einem Winkel zueinander angeordnet sind. Im Ausführungsbeispiel weist der Spreizdübel 4 zwei Segmente 42 auf. Die Anordnung von mehr als zwei Segmenten 42, vorzugsweise vier Segmenten 42 ist ebenfalls möglich. Die Segmente 42 weisen an ihren freien Enden jeweils einen Anlaufschräge 43 auf. In dem dem Kopf 42 zugewandten Bereich sind die Segmente 42 im Anschluss an die Anlaufschrägen 43 jeweils mit einer Schräge 44 versehen, die zu einer Verjüngung der Segmente 42 in dem zu dem Kopf 41 benachbarten Bereich führt. Aufgrund der Verjüngung im Bereich des Kopfes 41 sind die Segmente 42 an dem Kopf 41 federnd angeordnet. Durch die Ausrichtung der benachbarten Segmente 42 zueinander unter einem Winkel ist eine beiderseitige Behinderung beim Federn vermieden.
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Bei der Benutzung der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird nach Anlieferung des Rollladenkastens 2 an die jeweilige Baustelle der Befestigungsstiel 11 an dem Seitenteil 21 befestigt. Der Befestigungsstiel 11 wird jeweils passend zu den von dem Rollladenkastenhersteller verwendeten Bohrungen mit entsprechenden Löchern 13 versehen. Hierzu werden bei der Herstellung des Befestigungsstiels 11 Schablonen verwendet, die je nach Rollladenkastenhersteller eine passgenaue Montage des Befestigungsstiels 11 an dem Seitenteil 21 ermöglichen. Die Montage erfolgt in einfacher Weise dadurch, dass der Befestigungsstiel 11 mit den Löchern 13 fluchtend zu den in dem Seitenteil 21 vorgesehenen Löchern aufgelegt wird. Sodann werden die Spreizdübel 4 mit ihren Anlaufschrägen 43 über den Löchern 13 positioniert. Mit Hilfe eines Hammerschlags werden die Spreizdübel 4 dann durch die Löcher 13 sowie die in dem Seitenteil 21 vorgesehenen Löcher eingetrieben. Aufgrund der an den freien Enden der Segmente 42 vorgesehenen Anlaufschrägen 43 sowie der Federeigenschaften der Segmente 42 ist dies ohne großen Aufwand möglich. Beim Eintreten in die Löcher 13 bewegen sich die Segmente 42 aufeinander zu. Der zwischen den jeweiligen Segmenten 42 bestehende Freiraum ist dabei ausreichend, um eine Ausweichbewegung der Segmente 42 zu ermöglichen. Nach Durchtritt durch die Löcher 13 beziehungsweise die in dem Seitenteil 21 vorgesehenen Bohrungen bewegen sich die Segmente 42 wieder zurück in ihre Ausgangsposition. Durch den dadurch erneut hervorgerufenen größeren Durchmesser im Bereich des Übergangs zwischen den Anlaufschrägen 43 und den Schrägen 44 im Verhältnis zu dem Durchmesser der Löcher 13 beziehungsweise der in den Seitenteilen 21 vorgesehenen Bohrungen ist der Spreizdübel 4 zuverlässig angeordnet, wodurch gleichermaßen eine sichere Befestigung des Befestigungsstiels 11 an dem Rollladenkasten 2 hervorgerufen ist. Im Anschluss an die Befestigung des Stiels 11 an den Rollladenkasten 2 erfolgt die Montage an dem Rahmen 3, wobei in an sich bekannter Weise Schrauben durch die Bohrungen 14 der Vorrichtung 1 in die Löcher 31 im Rahmen 3 eingeschraubt werden.
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Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist eine einfache und zugleich zuverlässige Montage von Aufsatz-Rollladenkästen an Fenster- oder Türrahmen geschaffen. Im Vergleich zum Stand der Technik wird auf ein Bauteil verzichtet, so dass sowohl hinsichtlich der Handhabung als auch in Bezug auf die Herstellkosten eine Verbesserung hervorgerufen ist. Außerdem ist durch die Befestigung mit Hilfe der Spreizdübel die Montage wesentlich vereinfacht, da im Verhältnis zu der aus dem Stand der Technik erforderlichen Verschraubung lediglich ein Hammerschlag zum Einbringen der Spreizdübel in die jeweiligen Bohrungen beziehungsweise Löcher erforderlich ist. Des Weiteren ist durch die Reduzierung der Anzahl an Bauteilen eine Verbesserung der Ökobilanz der Vorrichtung im Vergleich zum Stand der Technik hervorgerufen. Hinzu kommt, dass die Spreizdübel auch in anderen technischen Bereichen einsetzbar sind, wohingegen das aus dem Stand der Technik bekannte Basisteil lediglich für diesen einen Anwendungsfall nutzbar ist.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102005055384 A1 [0005]