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Die Erfindung betrifft ein Fahrradgepäckträgersystem, mit einem an einem Fahrradrahmen befestigbaren Trägergestell, das einen Längsholme und Querholme aufweisenden Trägerrost sowie Stützstangen zum Abstützen des Trägerrostes am Rahmen aufweist, und mit einer am Trägergestell lösbar montierbaren Zubehörplatte, die mit Mitteln für eine lösbare Arretierung sowie eine geführte Positionierung der Zubehörplatte am Trägergestell versehen ist, wobei wenigstens ein Querholm in Einbaulage des Trägergestells am Fahrradrahmen aus einer vorderen Befestigungstraverse besteht, die mit einem vorderen Mittel zum Arretieren zusammenwirkt. Die Erfindung betrifft ferner auch ein Trägergestell sowie eine Zubehörplatte hierfür.
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Aus der
DE 20 2010 000 288 U1 ist ein Fahrradgepäckträger mit lösbar montierbarer Zubehörplatte bekannt. Die Arretierung der Zubehörplatte am Trägergestell des Fahrradgepäckträgers erfolgt über paarweise vorgesehene Stifte an der Unterseite der Zubehörplatte sowie Sacklöcher, die an den Befestigungstraversen ausgebildet sind. Die Formgebung der Zubehörplatte ist derart gewählt, dass das Aufschieben der Zubehörplatte auf das Trägergestell entgegen der Fahrtrichtung erfolgt. Damit besteht nur wenig Freiraum für ein Handling des Zubehörs. Um die Sacklöcher mit den Stiften zu treffen, sind an der Unterseite der Zubehörplatte in relativ großem Abstand vor den Stiften Rippen ausgebildet, die sich während der Montage außen an den Längsholmen des Trägerrostes anlegen. Zusätzlich zu den Rippen sind nahe eines Griffendes, welches in Montageposition der Zubehörplatte nahe am Sattel liegt, noch Haken ausgebildet, die vor Erreichen der endgültigen Arretierungsfunktion nach außen umgebogen werden müssen, um die Längsholme zu umfassen. Die Montage der Zubehörplatte am Gepäckträger ist zwar werkzeuglos möglich, aufgrund der gewählten Arretier- und Positioniermittel jedoch relativ umständlich.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein Gepäckträgersystem mit Zubehörplatte zu schaffen, welches eine sichere Führung und Arretierung bei größtmöglicher Bewegungsfreiheit ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird durch das in den Ansprüchen angegebene erfindungsgemäße Fahrradgepäckträgersystem mit entsprechend erfindungsgemäß ausgestaltetem Trägerteil sowie passend ausgebildeter Zubehörplatte gelöst. Beim Fahrradgepäckträgersystem ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass die vordere Befestigungstraverse mittig eine Einschubtasche aufweist, in die eine mittig an der Zubehörplatte ausgebildete Zunge als vorderes Arretierungsmittel einschiebbar ist. Anstelle von Stiften und Sacklöchern wirken bei dem erfindungsgemäßen Fahrradgepäckträgersystem eine Zunge und eine Einschubtasche zusammen, die simultan Arretierungsfunktion und Positionierungsfunktion übernehmen können. Eine Zunge kann in eine Einschubtasche derart eingeschoben werden, dass nahezu sämtliche Querkräfte und Vertikalkräfte über das Zusammenspiel von Zunge und Einschubtasche aufgefangen werden können und für das endgültige Arretieren nur noch geringe Reaktionskräfte abgefangen werden müssen. Durch die mittige Anordnung der Arretiermittel wird zugleich das Einführen der Zunge in die Einschubtasche erheblich gegenüber den bekannten Lösungen vereinfacht.
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Ein erfindungsgemäßes Trägergestell ist insbesondere dadurch gekennzeichnet, dass die vordere Befestigungstraverse mittig eine Einschubtasche aufweist. Die Zubehörplatte wiederum ist erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet, dass sie mittig eine Zunge aufweist, die in eine an einer Befestigungstraverse ausgebildete Einschubtasche einschiebbar ist.
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Beim erfindungsgemäßen Fahrradgepäckträgersystem ist von weiterem Vorteil, dass die Montagerichtung nicht entgegengesetzt der Fahrtrichtung, sondern in Fahrtrichtung erfolgt, weswegen der Nutzer der Zubehörplatte auch hinter dem Fahrrad stehen kann, ohne dass der Sattel das Befestigen der Zubehörplatte bzw. das Befestigen des Zubehörs am erfindungsgemäßen Fahrradgepäckträgersystem behindert.
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Gemäß einer insbesondere vorteilhaften Ausgestaltung eines erfindungsgemäßen Fahrradgepäckträgersystems ist das Trägergestell mit einer zweiten, hinteren Befestigungstraverse mit Einschubtasche versehen. An dieser Einschubtasche kann wahlweise anderes Zubehör, beispielsweise ein Federspannklappe lösbar befestigt werden, wenn die Zubehörplatte nicht zum Einsatz kommen kann oder soll. Ein als Federklappe ausgebildetes Zubehörelement kann vorzugsweise an der hinteren Befestigungstraverse lösbar befestigbar sein und weist hierzu eine in die Einschubtasche an der hinteren Befestigungstraverse einschiebbare Zunge auf.
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Besonders vorteilhaft ist, wenn die Befestigungstraversen die Verbindungsglieder zwischen Stützstangen und Trägerrost bilden. Die Stützstangen können dann aus im Wesentlichen U-förmig gebogenen Rohrstücken oder Drahtstücken hergestellt werden und auch der Trägerrost kann zumindest partiell aus einem gebogenen Drahtstück hergestellt bestehen. Die Befestigungstraversen können vorzugsweise als weitere Querholme an den Längsholmen angeschweißt oder angelötet werden.
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Um auch im Fahrbetrieb eine sichere Arretierung der Zubehörplatte am Trägergestell zu erreichen, ist die Zubehörplatte vorzugsweise mit wenigstens einem Sperrelement versehen, das im Montagezustand mit einem weiter hinten positionierten Querholm des Trägerrostes zusammenwirkt. Bei der insbesondere bevorzugten Ausgestaltung besteht die Zubehörplatte aus einem Kunststoffformteil, an welchem die Zunge und das Sperrelement integral angeformt sind. Hierbei können das Sperrelement und die Zunge an der Unterseite der Zubehörplatte angeformt sein, wobei vorzugsweise die Zunge einen Zungenabschnitt hat, der nach unten versetzt und abgewinkelt zur Plattenebene der Zubehörplatte verläuft. Durch die schräge Anordnung des Zungenabschnitts wird dessen Einführen und Einschieben in die Einschubtasche an der Befestigungstraverse erleichtert und zugleich eine Selbstverriegelung bzw. -klemmung in der abgesenkten Endlage der Zubehörplatte erreicht. Der Zungenabschnitt kann insbesondere in einem Winkel von etwa 5° bis 15°, vorzugsweise etwa 10° abgewinkelt zur Plattenebene der Zubehörplatte verlaufen.
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Das Sperrelement wirkt vorzugsweise mit dem hintersten Querholm des Trägerrostes zusammen. An der Zubehörplatte kann ein Spannhaken ausgebildet sein, der vorzugsweise mit dem hintersten Querholm des Trägerrostes zusammenwirkt. Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung kann der Spannhaken am hinteren Ende der Zubehörplatte angeformt sein und im Montagezustand der Zubehörplatte ist dann der hintere Querholm zwischen Sperrelement und Spannhaken im Wesentlichen formschlüssig in Fahrtrichtung aufgenommen bzw. eingeklemmt. Alternativ oder als Ergänzung zum Spannhaken kann auch ein Schloss vorgesehen sein, welches ein Bewegen des Spannhakens verhindert und/oder mit einem Riegel ein Festklemmen am Querholm oder einem Längsholm bewirkt.
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Das Sperrelement hat vorzugsweise eine Querausdehnung, die kleiner ist als der Abstand der Längsholme, wobei die Bodenseite des Sperrelementes ausgebildet ist, eine Auflagezone für die Zubehörplatte auf dem hinteren Querholm während ihrer Montage oder Demontage zu bilden. Hierzu kann das Sperrelement eine Längsausdehnung parallel zu den Längsholmen bzw. zur Montagerichtung aufweisen, die gleich groß oder vorzugsweise größer ist als die Länge des im Wesentlichen horizontal verlaufenden Zungenabschnitts. Das Gewicht des Zubehörs wird dann über das Sperrelement am hinteren Querholm abgestützt, bis die Zubehörplatte ihre Endposition in Verschieberichtung erreicht hat und nur noch nach unten gedrückt werden muss, um die endgültige Montage- und Riegelage zu erhalten. Die Bodenseite des Sperrelementes ist vorzugsweise glatt, damit ein Verschieben bei Auflage auf dem Querholm problemlos möglich ist.
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Das Sperrelement kann mehrteilig ausgebildet sein und aus wenigstens oder genau zwei Sperrkörpern bestehen, die an der Unterseite der Zubehörplatte noch unten vorragend angeformt sind. Zwischen den Sperrkörpern kann dann ein Spannhaken angeordnet sein, der mit dem hinteren Querholm im Montagezustand der Zubehörplatte zusammenwirkt. An den Außenseiten des Sperrelementes oder der Sperrkörper können Seitenschenkel angeformt sein, die im Montagezustand der Zubehörplatte formschlüssig an den Innenseiten der Längsholme anliegen, wobei vorzugsweise die Seitenschenkel eine Tiefe haben, die kleiner ist als die des Sperrelementes oder der Sperrkörper. Die Seitenschenkel übernehmen dann eine Arretierfunktion ausschließlich bei Erreichen der vollständig abgesenkten Endlage und sind während der Montage, abgesehen von ihrer Versteifungswirkung für das Sperrelement, funktionslos.
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Die Zubehörplatte kann ferner zwischen Zunge und Sperrelement mit einem Paar von Stegrippen versehen sein. Besonders vorteilhaft ist, wenn die Stegrippen und das Sperrelement oder die Sperrkörper zugleich Stützfüße zum Abstellen eines mit der Zubehörplatte versehenen Zubehörs auf einem Boden bilden.
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Weitere Vorteile und Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Gepäckträgersystems ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines in der Zeichnung schematisch gezeigten Ausführungsbeispiels. In der Zeichnung zeigen:
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1 ein Gepäckträgergestell sowie eine Zubehörplatte perspektivisch vor der Montage;
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2 eine Detailansicht des vorderen Bereichs der Zubehörplatte während des Montagevorgangs kurz vor dem Einführen der Zunge in die vordere Befestigungstraverse;
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3 eine Detailansicht des hinteren Bereichs der Zubehörplatte während des Montagevorgangs;
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4 das Trägergestell mit montierter Zubehörplatte in perspektivischer Ansicht auf die Unterseite der Zubehörplatte;
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5 ein Trägergestell in perspektivischer Ansicht vor der Montage einer Federklappe als Zubehörteil; und
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6 die Federklappe und das Trägergestell im Detail in Seitenansicht unmittelbar vor dem Arretieren der Federklappe an der hinteren Befestigungstraverse.
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In den Fig. ist insgesamt mit Bezugszeichen 10 ein erfindungsgemäßes Fahrradgepäckträgersystem bezeichnet, welches als zentrales Bauelement ein an einem nicht dargestellten Fahrradrahmen montierbares Trägergestell 1 umfasst, an welchem wahlweise eine Zubehörplatte 50 oder alternativ auch eine Federklappe 70 oder anderes Zubehör befestigt werden kann. Das Trägergestell 1 besitzt u. a. zwei Stützstangen 2, die in an sich bekannter Weise aus zwei zu einem U gebogenen Stäben aus Rundstahldraht geformten sind, wobei die freien Enden der beiden Stützstangen 2 jeweils in einer Konsole 3 verankert sind, die im gezeigten Ausführungsbeispiel an einem Hinterbau eines Fahrrades nahe der Hinterradachse angeschraubt werden können. Zur Stabilisierung werden die beiden Stützstangen 2 ferner über zwei Querrohre 4 nahe der Konsolen 3 miteinander verbunden. Das Trägergestell 1 umfasst ferner einen Trägerrost 5, der wiederum durch Biegen aus einem Rundstahldraht hergestellt ist und insgesamt eine rechteckförmige Grundform mit zwei Längsholmen 6, einem nach oben abgewinkelten, sattelseitigen vorderen Querholm 7 sowie einem hinteren, auf derselben Höhe wie die Längsholme 6 verlaufenden Querholm 8 hat. Die Verbindungsstelle des Rundstahldrahtes zu dem Trägerrost 5 befindet sich hier mittig des hinteren Querholms 8 und dort sind die beiden Drahtenden miteinander verschweißt. Die beiden sich parallel zur Fahrrichtung erstreckenden Längsholme 6 werden über einen weiteren Querholm 9 verbunden, der vorzugsweise aus demselben Runddraht besteht und jeweils an den Innenseiten der Längsholme 6 angeschweißt ist. Durch diese Grundform ist der Trägerrost 5 bereits in sich relativ biegesteif. Der Querholm 9 liegt außermittig und näher am hinteren Querholm 8 als am vorderen Querholm 7. Die Bezeichnungen vorne und hinten beziehen sich hierbei auf die Fahrtrichtung des Fahrrades, an welchem das Trägergestell 1 angeschraubt wird.
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Die Verbindung zwischen den Stützstangen 2 und dem Trägerrost 5 erfolgt über zwei zueinander identisch aufgebaute, den Trägerrost zusätzlich noch aussteifende Befestigungstraversen 11, von denen eine eine vordere Befestigungstraverse 11 und die andere eine hintere Befestigungstraverse 11 bildet. Beide Befestigungstraversen 11 sind an den Längsholmen 6 angeschweißt und verlaufen zwischen beiden Längsholmen 6. An der Unterseite der Befestigungstraversen 11 ist jeweils der Wendebogen 2A der Stützstangen 2 angeschweißt. Nahe des vorderen Querholms 7 ist ferner, wiederum in der Ebene der Längsholme 6, noch eine Platte 12 zwischen den Längsholmen 6 eingeschweißt, die mit Langlöchern (13, 5) versehen ist, um das Trägergestell 1 über zwei Koppelstangen 14, wie an sich bekannt, nahe der Sattelstange am Fahrradrahmen zu befestigen.
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Die beiden Befestigungstraversen 11 sind jeweils als Hohlkammerprofilabschnitte mit einem Obergurt 15 sowie einem Untergurt 16 ausgebildet, zwischen denen neben zwei äußeren Hohlkammern 17 noch eine mittig angeordnete Einschubtasche 18 ausgebildet ist, die nach oben vom Obergurt 15, nach unten vom Untergurt 16 und seitlich von Zwischenwänden 19 begrenzt ist. Die Einschubtasche hat einen im Wesentlichen rechteckförmigen lichten Querschnitt und die lichte Höhe zwischen Obergurt und Untergurt 16 im Bereich der Einschubtasche 18 ist vorzugsweise konstant. Die Befestigungstraversen 11 sind vorzugsweise derart an den Längsholmen 6 angeschweißt, dass deren Obergurt 15 nicht über die Oberkante der Längsholme 6 hinausragt. Nahe der hinteren Befestigungstraverse 11 ist am Trägergestell 1 ferner noch eine vertikal ausgerichtete Anschraubplatte 20 angeordnet, die vorzugsweise von hinten am Rundbogen 2A der hinteren Stützstange 2 angeschweißt ist und mit einer geeigneten Lochung versehen ist, um ein Rücklicht oder einen Rückstrahler am Trägergestell 1 anschrauben zu können. Die Einschubtasche 18 hat eine Breite, die vorzugsweise etwa 20–40% des Abstandes der Längsholme 6 voneinander ausmacht und eine vergleichsweise geringe lichte Höhe von vorzugsweise weniger als einem Zentimeter, insbesondere etwa 4–8 mm. Die Einschubtaschen 18 an der vorderen Befestigungstraverse 11, oder auch an der hinteren Befestigungstraverse 11, dienen als Arretiermittel für eine Zubehörplatte oder ein anderes Zubehörelement, wie nun erläutert werden wird.
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In den 1 bis 4 ist ein Ausführungsbeispiel gezeigt, bei welchem an dem Trägergestell 1 eine Zubehörplatte 50 arretiert werden kann. Die Zubehörplatte 50 besteht vorzugsweise aus einem Kunststoffformteil, an welchem sämtliche für die Arretierung und Positionierung der Zubehörplatte 50 am Trägergestell 1 notwendigen Mittel integral angeformt sind. Die Zubehörplatte 50 hat eine ausreichende Dicke, so dass sie zwischen ihrem vorderen Ende 51 und ihrem hinteren Ende 52 insgesamt biegesteif ist. Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist die Zubehörplatte 50 nahe des hinteren Endes 52 mit zwei Aufnahmen 53 versehen, innerhalb der die Enden eines nicht dargestellten Spanngurtes derart verankert werden können, dass der Spanngurt im Wesentlichen um den Umfangsrand 54 der Zubehörplatte 50 umlaufen kann. Über den Umfangsrand 54 der Zubehörplatte 50 springen mehrere Zungen 56 vor, damit der Spanngurt an mehreren Stellen nach oben geführt und gleichzeitig in der Plattenebene gehalten werden kann. Durch einen solchen Spanngurt kann bei montierter Zubehörplatte 50 beliebig geformtes Zubehör über den Spanngurt am Trägergestell 1 festgehalten und transportiert werden. Die Zubehörplatte 50 ist zusätzlich mit einem Lochbild versehen, um über Schraubmittel ein passend an die Zubehörplatte 50 angepasstes Zubehör, wie z. B. einen Korb oder Koffer, mit der Platte verschrauben zu können. Ein solcher mit der Zubehörplatte 50 versehener Koffer kann dann schnell und problemlos am Trägergestell 1 für eine Fahrt montiert und bei Ankunft oder Fahrunterbrechung demontieren werden.
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Für die Erfindung wesentlich ist u. a. die Art und Weise, wie die Zubehörplatte 50 am Trägergestell 1 verankert wird und dies wird nun unter zusätzlicher Bezugnahme auf die 2 bis 4 erläutert. Die Montage der Zubehörplatte 50 erfolgt in Fahrtrichtung, wie in 2 mit dem Pfeil F angedeutet ist. Aus den 2 und 4 ist gut ersichtlich, dass an der Unterseite 55 der Zubehörplatte 50, mit einigem Abstand zum vorderen Ende 51 der Zubehörplatte 50, eine Zunge 57 angeformt ist, die einen gegenüber der Unterseite 55 nach unten versetzt angeordneten, im Wesentlichen horizontal ausgerichteten Zungenschenkel 58 aufweist, der angepasst und dazu bestimmt ist, in die in 2 gestrichelt angedeutete Einschubtasche 18 der vorderen Befestigungstraverse 11 eingeschoben zu werden. Der Zungenabschnitt 58 verläuft hierbei nicht parallel zur Plattenebene bzw. Unterseite 55 der Zubehörplatte 50, sondern um einen Winkel von hier 10° gegenüber der Plattenebene bzw. Horizontalen abgewinkelt. Die Zunge 57 hat ferner einen Rückensteg 58A, der im Wesentlichen senkrecht zur Plattenebene steht und den Zungenabschnitt 58 mit der Unterseite 55 verbindet. Die Unterseite 55 verjüngt sich hierbei nur in einem vorderen Abschnitt 55A entsprechend der Abwinklung des Zungenabschnitts 58, damit sich bei der Montage der Abschnitt 55A am Obergurt 15 der vorderen Befestigungstraverse 1 1 auflegen kann, bevor die Vorderkante 59 des Zungenabschnitts 58 in die gestrichelt angedeutete Einschubtasche 18 in der vorderen Befestigungstraverse 11 eintaucht. Durch den abgewinkelten Verlauf des Zungenabschnitts 58 relativ zur Unterseite 55 kann während der Montage, bei der die Zubehörplatte 50 im Wesentlichen wie in den 1 bis 3 gezeigt, geringfügig schräg zum Trägerrost 5 gehalten werden muss, durch eine lineare Einschubbewegung parallel zur Fahrtrichtung in die Einschubtasche 18 eingeschoben werden. In der Arretierlage der Zubehörplatte 50 hingegen liegt die Unterseite 55 der Zubehörplatte 50 parallel zu den Längsholmen 6, wie in 4 gezeigt. In dieser Lage kann entsprechend der abgewinkelt zur Horizontalen stehende Zungenabschnitt 58 eine zusätzliche Klemmwirkung in der Einschubtasche 18 der vorderen Befestigungstraverse 11 hervorrufen. In der Arretierlage liegt der Rückensteg 58A an der Hinterseite der vorderen Befestigungstraversen 11 an. Um das Ansetzen bzw. Positionieren und Einschieben des Zungenabschnitts 58 der Zunge 57 während der Montage zu erleichtern, sind an der Unterseite der Zubehörplatte 50 zwei Stegrippen 61 derart nach unten vorkragend angeformt, dass sie bei Ansetzen der Zubehörplatte 50 am Trägerrost 5 bereits in den Zwischenraum zwischen den Längsholmen 6 eintauchen, selbst wenn eine vordere Führungsnase 60 an der Zubehörplatte 50 noch mit seiner Unterseite auf dem Obergurt 16 der Befestigungstraverse 11 aufliegt. Die Stegrippen 61 erleichtern insbesondere dann die Vorpositionierung der Zubehörplatte 50, wenn diese an der Unterseite eines Koffers od. dgl. befestigt ist, denn dann muss meist ohne Blickkontakt das Zubehör am Trägergestell 1 verankert werden. Die Vorpositionierung mittels der Stegrippen 61 wird nur solange benötigt, bis der Zungenabschnitt 58 in die Einschubtasche 18 eintaucht. Die Stegrippen 61 für die Vorpositionierung könnten jedoch auch entfallen, insbesondere wenn der Zungenabschnitt entsprechend lang nach vorne vorkragt.
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Für die endgültige Arretierung der Zubehörplatte 50 am Trägergestell 1 ist allerdings am Ende des Montagevorgangs noch eine Absenkbewegung erforderlich, die in 3 mit dem Pfeil A angedeutet ist. Für die Arretierung in der Montageendlage weist die Zubehörplatte 50 an der Unterseite 55, nahe des hinteren Endes 52 zwei ein Sperrelement 62 bildende Sperrkörper 63 auf, deren Formgebung insbesondere aus 4 gut ersichtlich ist. Jeder der beiden Sperrkörper 63 hat eine Rückseite 64, die im Montagezustand, wenn der Zungenabschnitt 58 bis zur Anlage des Rückensteg 85A in die Einschubtasche 18 an der vorderen Befestigungstraverse 11 eingeschoben ist, an der Innenseite des hinteren Querholms 8 des Trägerrostes mit Formschluss oder minimalem Bewegungsspiel anliegt und insofern Bewegungskräfte in Horizontalrichtung in den Querholm 8 und damit in den Trägerrost 5 des Trägergestells 1 einleitet. Jeder der im Wesentlichen im Querschnitt U-förmigen Sperrkörper 63 hat ferner zwei von der Rückseite 64 nach vorne sich erstreckende Kammerwände 65, 66, wobei an den äußeren Kammerwänden 66 jeweils noch ein im Wesentlichen parallel zur Rückwand 64 verlaufender Seitenschenkel 67 angeformt ist, der vorzugsweise nur im Montagezustand, also in der Arretierlage, mit seiner Außenkante an den Innenseite der Längsholme 6 anliegt. Die glatte Unterfläche der Kammerwände 65, 66 kann während der Aufschiebebewegung der Zubehörplatte 50 auf der Oberseite des hinteren Querholms 8 aufliegen und die Seitenschenkel 67, die eine geringere Tiefe haben als die Kammerwände 65, 66, berühren den Trägerrost 5 während der Montagebewegung vorzugsweise nicht. Der Seitenschenkel 67 kommt vielmehr hier nur in der Endlage als seitlicher Stabilisator zum Stabilisieren der Zubehörplatte 50 relativ zum Trägerrost 5 in Funktion.
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Um ein ungewolltes Lösen der Zubehörplatte 50 aus der Arretierlage zu verhindern, ist im gezeigten Ausführungsbeispiel beabstandet von dem Sperrelement 62 noch ein Schnapphaken 68 am hinteren Ende 52 angeordnet, der eine Hakennase 69 hat, die in der Riegellage den hinteren Querholm 8 unterfasst und für eine Demontage geringfügig nach hinten gebogen werden muss, um dann die Zubehörplatte 50 anheben zu können. Der Schnapphaken könnte jedoch auch zwischen den inneren Kammerwänden 65 der Sperrkörper 63 angeordnet werden, da er nur ein ungewolltes Heben verhindern muss, nicht jedoch mit den Kräften in bzw. entgegen der Fahrtrichtung belastet ist, denn diese Kräfte werden von der am hintersten Querholm 8 anliegenden Rückseite 64 der Sperrkörper 63 sowie der an der vorderen Befestigungstraverse 11 anliegenden Zunge 57 bzw. deren Rückensteg 58A in den Trägerrost 5 eingeleitet.
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Die vorderen Rippenstege 61 und die Sperrkörper 63 sind mit im Wesentlichen flachen Unterseiten ausgebildet, damit sie für ein Zubehör zugleich Stützfüße bilden können, wenn das Zubehör mit montierter Zubehörplatte 50 z. B. auf einen Boden od. dgl. abgestellt werden soll. Die flachen Unterseiten der Sperrkörper ermöglichen auch ein behinderungsfreies Verschieben der Zubehörplatte 50, wenn diese im Bereich des hinteren Endes 52 noch auf dem Querholm 8 aufliegt.
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Aus den 5 und 6 ist ersichtlich, dass neben der zuvor erläuterten Zubehörplatte auch anderes Zubehör wie insbesondere eine Federklappe 70 am Trägergestell 1 verankert werden kann. Die Federklappe 70 umfasst einen Federbügel 71, der über eine geeignet geformte Spiralfeder 72 relativ zu einem Halterteil 73 vorgespannt werden kann. Der Halterteil 73 ist mittig mit einer nach hinten vorspringenden Zunge 74 versehen, die angepasst ist, in die Einschubtasche 18 an der hinteren Befestigungstraverse 11 eingeschoben zu werden. Die Abmessungen der Zungen 74 sind wieder derart gewählt, dass die Zunge 74 im Montagezustand in die Einschubtasche 18 einfasst und dort verklemmt wird. Die Feder 72 weist mittig einen Spannschenkel 72A auf, der während der Montage der Federklappe 70 mittels des mittleren Querholms 9 am Trägerrost 5 zur Vorspannung der Feder 72 nach unten gedrückt wird und seine Vorspannung in der Montageposition der Federklappe 70, wenn mithin die Zunge 74 vollständig in die Einschubtasche 18 eintaucht, beibehält. Die Verankerung der Federklappe 70 erfolgt an der hinteren Befestigungstraverse 11 entgegen der Fahrtrichtung, weswegen Kräfte, die beispielsweise beim Bremsen entstehen, die Federklappe 70 gegen die hintere Befestigungstraverse 11 schieben. Die Klemmkräfte, welche über die Vorspannung der Feder 72 in die Zunge 74 eingeleitet werden, reichen aus, ein Lösen der Federklappe 70 vom Trägergestell 1 zu verhindern.
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Für den Fachmann ergeben sich aus der vorhergehenden Beschreibung zahlreiche Modifikationen, die in den Schutzbereich der anhängenden Ansprüche fallen sollen. Die Stützkonstruktion für den Trägerrost und der Aufbau des Trägerrostes können variieren. Die konkrete Formgebung der Zubehörplatte kann ebenfalls variieren und mit verschiedenen Zubehörplatten kann unterschiedliches Zubehör besonders vorteilhaft befestigt werden. Anstelle eines Sperrhakens könnte auch ein Schloss vorgesehen sein, welches vorzugsweise wiederum im Montagezustand innerhalb des Trägerrostes liegt, um die Zubehörplatte besonders günstig gegen Diebstahl zu schützen. Die Figuren zeigen einen Gepäckträger für den Hinterbau. Der gepäckträger könnte auch für die Vorderradgabel konzipiert sein.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202010000288 U1 [0002]