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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Recken einer bewegten Materialbahn, insbesondere eine Folienreckanlage nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.
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Eine gattungsbildende Reckanlage ist beispielsweise aus der
EP 471 052 A1 bekannt geworden. Gemäß dieser Vorveröffentlichung wird das Fortbewegen einer zu reckenden Materialbahn durch Kluppen ermöglicht, die an Ketten befestigt sind, die auf beiden Seiten der zu reckenden Materialbahn auf umlaufenden Führungsschienen verfahrbar angeordnet sind. Die Kluppen werden dabei nacheinander von einer Einlaufzone (in welcher der Rand beispielsweise einer zu reckenden Kunststofffolie erfasst wird) über eine Reckzone (in der die gegenüberliegenden Kluppen auf divergierenden Schienenabschnitten quer zur Transportrichtung voneinander weg bewegt werden) zu einer Auslaufzone und dann auf einem Rückweg wieder zu der Einlaufzone verfahren, wobei die Folie in der Auslaufzone beispielsweise einer gewissen Relaxation unterzogen werden kann.
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Bekannt geworden sind sowohl Querreckanlagen (sogenannte TD-Anlagen), Längsreckanlagen (sogenannte MD-Anlagen) als auch biaxiale Reckanlagen in Form von sequentiellen oder simultanen Reckanlagen, bei der eine Materialbahn, insbesondere eine Kunststofffolienbahn, in Längs- und Querrichtung einer Reckung unterzogen wird.
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Die Ketten oder Transportketten mit den zugehörigen Kluppen werden an Umlenkstellen (sog. Umkehrungen), d. h. am Einlauf und am Auslauf über entsprechend groß dimensionierte Kettenräder geführt. Dabei werden die Kettenräder motorisch angetrieben, um hierüber die Fortbewegung der Transportkette umzusetzen.
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Insbesondere der Bereich des Auflaufens der Transportkette auf ein Kettenrad verursacht hohe Belastungen aller beteiligten Maschinenelemente, das heißt es treten hohe Belastungen an den einzelnen Gliedern der Transportkette zum einen wie an den Zähnen und Flanken an den Kettenrädern zum anderen auf.
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Dabei wäre schließlich eine Schienenführung bis nah an ein betreffendes Kettenrad wünschenswert, und zwar nicht nur auf der Auflaufseite einer Transportkette sondern auch auf der Ablaufseite am Kettenrad, an der die Transportkette sich wieder vom Kettenrad entfernt. Eine Schienenführung bis nah an das Kettenrad heran ist allerdings problematisch, zum einen wegen dem knappen zu Verfügung stehenden Bauraum und den hier auftretenden hohen Belastungen.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es von daher eine verbesserte Vorrichtung zum Recken einer bewegten Materialbahn, insbesondere einer Folienreckanlage zu schaffen, deren Transportkette einschließlich der Ketten-Glieder und der Kluppen sowie der beteiligten Kettenräder an den Umlaufbereichen eine geringere Belastung erfahren.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß entsprechend den im Anspruch 1 angegebenen Merkmalen gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Die Erfindung geht von der Problemstellung aus, dass insbesondere in den Ein- und Auslaufbereichen der Transportkette an den Kettenrädern hohe kinematische Kräfte und Kettenschwingungen auftreten, die zu erhöhten Belastungen an diesen Elementen, das heißt u. a. an der Transportkette, dem Kettenrad und an den Motorantrieben der Transportkette führen.
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Die Erfindung schlägt von daher vor, dass zumindest auf einer Teilstrecke im Bereich einer Umlenkung der Transportkette, insbesondere im Einlauf- und/oder Auslaufbereich und/oder aber auch im Umschlingungsbereich der Transportkette eine magnetische Koppeleinrichtung vorgesehen ist, die auf die einzelnen Glieder der Transportkette und/oder der darüber verfahrenen Kluppen einwirkt. Die magnetische Koppeleinrichtung ist dabei so angeordnet bzw. ausgebildet, dass die verfahrenen Glieder der Transportkette eine Kraftentlastung mit vom Kettenrad weg gerichteter Komponente erfahren.
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Die magnetische Koppeleinrichtung ist dabei bevorzugt zumindest sowohl in der Einlaufzone wie auch in der Auslaufzone jeweils am Übergangsbereich von einem geraden zu einem im Bereich des Kettenrades teilkreisförmigen Führungsbahn-Abschnittes oder umgekehrt vorgesehen. Bezüglich des Auslaufbereiches des Kettenrades heißt dies, dass die magnetische Koppeleinrichtung bevorzugt schon an dem mehr oder weniger gerade verlaufenden Abschnitt der umlaufenden Führungsbahn unmittelbar vor einem Auflaufen eines Kettenrades beginnt und sich bis in den anfänglichen Bogenabschnitt der am Kettenrad teilkreisförmig verlaufenden Führungsbahn erstreckt. Bezogen auf den jeweiligen Auslaufbereich eines Kettenrades sollte die magnetische Koppeleinrichtung bevorzugt so weit verlaufen, dass sie auch noch in einer Teillänge auf den nachfolgenden Abschnitt der Transportstrecke vorgesehen ist, auf dem die Transportkette bereits von dem betreffenden Kettenrad abgehoben hat.
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Je nach dem Anbauort der eine Entlastung bewirkenden magnetischen Koppeleinrichtung an den Umkehrungen werden zudem weitere spezifische positive Effekte erreicht.
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Wird beispielsweise die erfindungsgemäße, eine Entlastung bewirkende magnetische Koppeleinrichtung im Bereich des Auflaufens der Transportkette auf ein Kettenrad vorgesehen, so entspricht dies einer seitlichen Schienenführung der Transportkette bis über den Kettenrad-Scheitelpunkt (also dem Punkt, an dem die Transportkette auf das Kettenrad aufläuft) hinaus. Dadurch wird zudem erreicht, dass die tatsächliche Bahn, auf der die Transportkette im Umlenkbereich geführt ist, etwas über dem effektiven Teilkreisdurchmesser des Kettenrades liegt, da die magnetischen Koppelkräfte bevorzugt so groß sind, dass die Transportkette bzw. ihre Glieder im Bereich der magnetischen Koppeleinrichtung bezogen auf das zugehörige Kettenrad ziemlich geringfügig radial nach außen verlagert werden.
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Mit der erfindungsgemäßen Lösung verschwinden zudem nominell die Stoßkräfte während des Auflaufens der Kette, das heißt der Transportkette auf das Kettenrad, die aufgrund der Kinematik zwischen der Kette und dem in Eingriff kommenden Kettenradzahn auftreten.
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Auch der sogenannte Polygonaleffekt quer zur Kettenlaufrichtung tritt nominell nicht mehr auf. Der sogenannte Polygoneffekt tritt üblicherweise auf, wenn ein Zugmittel wie beispielsweise eine Kette durch ein Antriebsrad formschlüssig, d. h. durch Ineinandergreifen, eine Arbeitsmaschine antreibt. Dabei kann die Transportkette auf dem Antriebsrad nicht kreisrund auf- oder ablaufen, so dass es zu Abwinklungen der Kettenglieder kommt. Dadurch entsteht aus dem kreisrunden Kettenrad ein Polygon (Vieleck) mit unterschiedlich vielen Sehnen entsprechend dem Durchmesser des Kettenrades.
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Wird im Rahmen der Erfindung die magnetische Koppel- und Entlastungseinrichtung im Auflaufbereich auf ein Kettenrad vorgesehen, werden die erhöhten Ketten- und Schienenquerbelastungen bei Schienenabstützung der Kette bis über den Kettenrad-Scheitelpunkt hinaus vermieden. Seitliche Kettenstrangschwingungen vor dem Kettenrad werden zudem gedämpft bzw. unterbunden.
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Wird die im Rahmen der Erfindung vorgeschlagene magnetische Koppeleinrichtung im Ablaufbereich des Kettenrades umgesetzt, so bewirkt dies eine Verbesserung des Kettenablaufverhaltens von dem Kettenrad. Eine Ketten-Dralländerung beim Übergang von dem Umkehrradius des Kettenrades auf die gerade Schienenführung wird dabei unterstützt. Zudem werden seitliche Kettenstrangschwingungen in diesem Bereich gedämpft und ebenfalls unterbunden.
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Schließlich kann im Rahmen der Erfindung eine magnetische Koppeleinrichtung auch im Umschlingungsbereich an den jeweiligen Umkehrungen im Einlauf und/oder Auslauf vorgesehen sein. Auch hier werden im Rahmen der Erfindung deutliche Verbesserungen gegenüber herkömmlichen Lösungen erzielt. Denn bei in der Umkehrung zusätzlich schienengeführten Ketten (vor allem Rollenketten) wird in diesem Falle ebenfalls eine Entlastung des schienenäußeren Kettenführungselements und damit eine deutliche Lebensdauererhöhung des Kettenführungselements und der entsprechenden Führungsschiene in der Umkehrung erreicht.
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Die magnetische Koppeleinrichtung wird bevorzugt dadurch realisiert, dass entsprechende Magnete in dem vorstehend erläuterten Teilstreckenbereich benachbart zu dem Kettenführungssystem angeordnet werden, wobei die Magnete bevorzugt ”außen” – also jeweils gegenüberliegend zu den Kettenrädern – angeordnet sind, und die einzelnen Glieder der Transportkette unter Erzeugung von magnetischen Anzugskräften mit von dem Kettenrad weg gerichteter Komponente anziehen. Theoretisch möglich wäre auch, dass im Kettenrad oder an den Zähnen Magnete vorgesehen sind und/oder insbesondere bei schienengebundenen Systemen ”innen” liegend Magnete angeordnet sind, die dann mit den einzelnen Transportketten unter Erzeugung von abstoßenden magnetischen Kräften zusammenwirken können, wenn an den einzelnen Gliedern der Transportkette ebenfalls mitlaufende Magnete mit gleicher Polrichtung vorgesehen sind. Dies würde jedoch zu einem deutlich höheren Aufwand führen.
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Die Erfindung wird nachfolgend an Hand von Zeichnungen näher erläutert. Dabei zeigen im Einzelnen:
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1a: eine erste schematische Draufsicht auf eine Folienreckanlage mit innenliegendem Rücklauf;
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1b: eine gegenüber 1a leicht abgewandelte Folienreckanlage mit entfernt zur Folienstrecke verlaufender Rückführung (außenliegender Rücklauf) in schematischer Draufsicht;
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2a: eine räumliche Darstellung eines Ausschnitts einer Folienreckanlage auf eine Umlenkzone im Einlaufbereich;
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2b: eine entsprechende Draufsicht auf das Ausführungsbeispiel gemäß 2a;
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2c: eine Querschnittsdarstellung längs der Linie II-II in 3b;
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3a: eine zu 2a ähnliche räumliche Darstellung eines Ausschnitts einer Folienreckanlage auf eine Umlenkzone, jedoch in Abweichung zu 2a im Auslaufbereich;
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3b: eine entsprechende Draufsicht auf das Ausführungsbeispiel gemäß 3a; und
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3c: eine Querschnittsdarstellung längs der Linie III-III in 3b.
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In 1a und 1b ist in schematischer Draufsicht der Grundaufbau einer Folienreckanlage gezeigt.
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In 1a und 1b ist dabei links liegend der Einlauf E und rechts liegend der Auslauf A einer Reckanlage gezeigt, worüber eine bewegte Materialbahn 5, d. h. im Folgenden ein Kunststofffilm 5 in der Reckzone R gereckt werden kann.
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Die Reckanlage umfasst dabei i. a. symmetrisch zur Folienbahn-Abzugsrichtung 100 und damit zur Mittellängsebene S senkrecht zur Folienbahn 5 i. a. symmetrisch verlaufend eine umlaufend geschlossene Führungsbahn 107 in Form einer Schiene 101. Diese Führungsbahn 107 kann an den Umkehrungen unterbrochen sein (besonders bei Gleitketten). Die Abstützung der Transportkette 4 erfolgt in diesen Fällen demzufolge über das jeweilige Kettenrad in den Umkehrungen. Diese Schiene 101 setzt sich aus unterschiedlichen Schienenabschnitten zusammen, wobei die auf dem Schienensystem mittels einer Transportkette 4 umlaufenden Kluppen im Eingangsbereich den Rand 5' der Folie 5 ergreifen. Dabei werden die Kluppen in der Regel um Umlenkräder am Ein- und Auslauf entsprechend fortbewegt und angetrieben, so dass die den Folienrand 5' ergreifenden Kluppen mit ihrer Fortbewegung längs des geschlossenen und umlaufenden Schienensystems die Folie 5 durch die Reckanlage führen und in der Reckzone R recken, wobei die Kluppen in der Reckzone R auf divergierenden Schienenabschnitten quer zur Transportrichtung voneinander weg bewegt werden. Am Ende der Folienreckanlage werden die Kluppen geöffnet und geben den Folienrand 5' wieder frei, so dass die Folie, wie dargestellt, abgezogen werden kann, während die Kluppen oder Kluppenwagen auf dem Rücklaufweg 107a zur Einlaufzone zurück laufen.
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Grundsätzlich könnte es sich bei der Darstellung gemäß 1a und 1b zum einen um eine reine Querreckanlage (sog. TD-Anlage einer z. B. sequentiellen biaxialen Reckanlage) handeln, wenn in der Reckzone R der Folienfilm 5 nur in Querrichtung und nicht gleichzeitig in Längsrichtung gereckt wird. Zum anderen kann in 1a und 1b beispielsweise ein simultanes Reckwerk dargestellt sein, wenn in der Reckzone R zugleich in Längs- und Querrichtung gereckt wird (simultane biaxiale Reckanlage).
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Bei dem System gemäß 1 handelt es sich um eine Reckanlage mit einem innenliegenden Rücklauf 107a, bei dem der rückführende Abschnitt der Transportschiene 101 beispielsweise innerhalb eines Reckofens verläuft, der in 1a nicht dargestellt ist.
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Bei der Variante gemäß 1b ist eine Reckanlage mit außenliegendem Rücklauf gezeigt, bei der der Rücklauf 107 also entfernter vom Vorlauf zum Einlaufbereich E (i. a. außerhalb eines Reckofens) zurück geführt ist.
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Wie in 1a und in 1b angedeutet ist, ist jeweils in der Eingangszone E zur Abzugsrichtung 100 links wie rechts liegend jeweils um eine Vertikalachse 11 drehend ein eingangsseitiges Kettenrad 13 und im Bereich der Auslaufzone A ebenfalls links wie rechts liegend zur Abzugsrichtung 100 ein weiteres Kettenrad 13' vorgesehen, welches ebenfalls um eine Vertikalachse 11' rotiert.
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Anhand der 2a bis 2c wird nunmehr die erfindungsgemäße Lösung in größerem Detail erläutert, wobei bei der Variante gemäß 2a bis 2c eine magnetische Koppeleinrichtung MKE am Einlauf E gezeigt ist. Die dabei abgebildete Umlenkzone betrifft die in den 1a und 1b bezogen auf die Abzugsrichtung 100 rechts liegende Kettenradanordnung in der Einlaufzone.
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Aus 2a und 2b ist dabei die Vertikal- oder Zentralachse 11 eines betreffenden Kettenrades 13 zu ersehen, wobei die Transportkette 17 sowie die zugehörigen Kettenglieder 17' und daran ausgebildeten und mit verfahrbaren Kluppen bzw. Kluppenwagen 19 auf ihren Rückführweg R zunächst über einen gegenüber der Folie S entfernter liegenden Bahnabschnitt 21 auf das Kettenrad 13 auflaufen.
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Von daher ist bei der Variante gemäß 2a und 2b in diesem Bereich eine erste magnetische Koppeleinrichtung MKE vorgesehen, die zwei Abschnitte umfasst.
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Ein Abschnitt der magnetischen Koppeleinrichtung MKE ist auf einer Teilstrecke KR angeordnet, auf welcher die Transportkette 17 bereits mit dem Kettenrad 13 in Wirkverbindung tritt und von daher diese Teilstrecke KR der Beginn einer teilkreisförmigen Umlaufstrecke entsprechend des Umschlingungswinkels des betreffenden Kettenrades 13 ist.
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Ein weiterer Abschnitt der magnetischen Koppeleinrichtung ist aber auch in einem weiteren Teilstreckenabschnitt vorgesehen, der in Umlaufrichtung UR der Transportkette vor der Teilstrecke KR liegt, also noch in einem in der Regel gerade verlaufenden Strecken- und/oder Schienenabschnitt unmittelbar vor dem Auflaufen der Transportkette auf das Kettenrad im Rücklaufbereich (Vorlaufstrecke VS).
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Aus dem entsprechenden Ausführungsbeispiel gemäß 2a und 2b geht auch hervor, dass eine weitere magnetische Koppeleinrichtung MKE im Einlaufbereich E auf der Folienseite FL vorgesehen ist, nämlich ebenfalls wieder zumindest auf einer Teilstrecke KR, bei der die Transportkette noch mit dem Kettenrad 13 wechselwirkt und hierüber angetrieben werden kann, und in einer ersten nachlaufenden geraden Nachlaufstrecke NS im Vorlaufbereich der Anlage, bei welcher die Kluppen 19 der hier gerade verlaufenden Transportstrecke und/oder Transportschiene 101 folgen und üblicherweise bereits den Folienrand 5' einer zu reckenden Folie 5 festklemmend ergreifen. Der jeweilige Übergang von der Vorlaufstrecke VS zur teilkreisförmigen Teilstrecke KR beim Auflaufen auf das Kettenrad oder beim Ablaufen von der teilkreisförmigen Strecke KR in den in der Regel gerade verlaufenden Abschnitt der Nachlaufstrecke NS bildet den sogenannten Scheitelpunkt S.
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Wie aus den Darstellungen gemäß den 2a bis 2c, d. h. insbesondere aus der Querschnittsdarstellung gemäß 2c zu ersehen ist, sind auf einer entsprechenden Trageinrichtung 27 bzw. einem Trag-Gehäuse 27 für das betreffende Kettenrad 13 im gezeigten Ausführungsbeispiel 2 in Umlaufrichtung versetzt liegende Tragarme oder Tragwinkel 29 angeordnet, die im gezeigten Ausführungsbeispiel mit ihrem unten liegenden (horizontalen) Schenkel 29a mit der Tragkonstruktion bzw. dem Traggehäuse 27 des betreffenden Kettenrades 13 mittels Schrauben 31 verschraubt sind, und deren vertikaler Schenkel 29b nach oben versetzt und die magnetische Koppeleinrichtung MKE unmittelbar benachbart zu der innenliegend vorbeigeführten Transportkette 17 trägt und hält.
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Dabei sind aus der Querschnittsdarstellung gemäß 2c wie aus der schematischen Draufsicht gemäß 2a und 2b die längs und parallel zur Transportstrecke bzw. Schiene montierten Magnete 33 zu sehen, die in einem geringen Abstand D zu Bereichen der Transportkette bzw. zu mit der Transportkette mit verfahrbaren Bereichen der Kluppen oder Kluppenwagen 19 angeordnet sind. Im gezeigten Ausführungsbeispiel sind an dem Kluppenwagen am außen liegenden Ende der Transporttische 20 vertikal verlaufend Reaktionsteile 119 ausgebildet, die unmittelbar in dem erwähnten dichten Abstand D an den feststehenden Magneten 33 vorbeilaufen, wodurch die von den Magneten 33 erzeugten hohen Anzugskräfte auf die Kluppenwagen 19 und/oder auf die entsprechenden Kettenglieder 17' der Transportkette 17 einwirken, da diese Teile in der Regel auf ferromagnetischem Material bestehen, so dass hier die von den Magneten erzeugten Kräfte optimal ansetzen können. Diese entsprechenden von den Magneten 33 angezogenen Teile an den Kettengliedern 17' und/oder der Kluppen 19 bzw. der Kluppenwagen 19' wirken insoweit als Reaktionsteile 119. Sollten die Kluppen oder die Transportglieder ansonsten nicht aus ferromagnetischem Material bestehen, könnten entsprechende Reaktionsteile 119 aus ferromagnetischem Material an den betreffenden Stellen der Kluppen und/oder der Transportkette ansonsten angebracht sein, um die von den Magneten 33 erzeugten hohen Anzugskräfte hierauf einwirken zu lassen.
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Die Magnete können grundsätzlich aus Permanentmagneten aber auch aus Elektromagneten bestehen. Es können auch gemischte Systeme vorgesehen sein, teils aus Permanentmagneten und teils aus Elektromagneten, wodurch sich die magnetischen Anziehungskräfte gegebenenfalls auch unterschiedlich in ihrer Größe beeinflussen bzw. unterschiedlich einstellen lassen.
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Dabei wird bezüglich des Ausführungsbeispiels nach 2c auch angemerkt, dass gute, d. h. insbesondere hohe magnetische Anzugskräfte dadurch erzielt werden können, wenn beispielsweise Elektro- oder Permanentmagnete 33 verwendet werden, die nach Art eines Magnetschuhs 133 angeordnet sind. Mit anderen Worten sind in diesem Falle die neben der Transportkette nebeneinander angeordneten Magneteinrichtungen beispielsweise so ausgerichtet, dass eine Nord-Süd-Pol-Achse bezüglich der Magneten in Vertikalrichtung, also mehr oder weniger senkrecht zur Transportschiene 101 verlaufen, wobei derartige Magnetschuhe bekanntermaßen dann durch eine oben wie unten liegende ferromagnetische Umlenk- oder Platteneinrichtung 133' gewährleisten, dass die magnetischen Feldlinien beispielsweise über die obere Stirn- oder Wirkfläche 133a der ferromagnetischen Platte 133' überwiegend austreten und über das Reaktionsteil 119 sowie über die Anschluss- oder Stirnfläche 133a der unteren Platte zurück verlaufen.
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Da die Transportkette 17 und/oder der Kluppenwagen 19 und/oder die daran vorgesehenen, ausgebildeten oder befestigten Reaktionsteile 119 aus ferromagnetischen Materialien bestehen, werden die hohen Anzugskräfte von den Magneten 33 auf die Glieder der Transportkette 17 übertragen und damit die einzelnen Kettenglieder 17' der vorbeilaufenden Transportkette 17 vom Kettenrad 13, 13' weg angezogen. Die Kräfte sind dabei bevorzugt so hoch, dass der Kettenlauf etwas über dem effektiven Teilkreisdurchmesser des betreffenden Kettenrades 13, 13' verläuft. Durch das Zusammenspiel einer im Auflaufbereich eines Kettenrades vorgesehenen geraden Vorlaufstrecke VS, die dann in eine teilkreisförmige Strecke KR am Kettenrad übergeht, werden die Stoßkräfte während des Auflaufens der Kette auf das Kettenrad und die aufgrund der Kinematik zwischen Kette und dem in Eingriff kommenden Kettenradzahn auftreten, verringert, d. h. minimiert oder verschwinden völlig. Auch der erwähnte Polygonaleffekt tritt nominell nicht mehr auf. Auch die ansonsten erhöhten Ketten- und Schienenquerbelastungen des Schienenabschnitts und der Kette bis vor den Kettenrad-Scheitelpunkt werden zudem vermieden, ebenso wie die Kettenstrang-Schwingungen vor dem Kettenrad zudem gedämpft bzw. unterbunden werden.
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Das Ausführungsbeispiel gemäß 2a bis 2c zeigt zudem auch, dass die entsprechenden positiven Wirkungen auch auf der Ablaufseite an dem betreffenden Kettenrad 13, 13' hier an dem Kettenrad in der Einlaufzone E gegeben sind, bei welcher die magnetische Koppeleinrichtung MKE zumindest auf einer Teilkreisstrecke noch im Zusammenspiel mit dem betreffenden Kettenrad 13 ausgebildet ist und in eine nachfolgende gerade Nachlaufstrecke NS übergeht. Auch hierdurch wird eine Verbesserung des Kettenablaufverhaltens von dem Kettenrad gewährleistet. Zudem wird die Kettendrall-Änderung beim Übergang von dem Umkehrradius des Kettenrades 13 auf die gerade Schienenführung unterstützt. Schließlich werden auch bei dieser Ausführungsform seitliche Kettenstrang-Schwingungen in diesem Bereich gedämpft und unterbunden. Mit anderen Worten soll auch hier die magnetische Koppeleinrichtung MKE über die teilkreisförmige Teilstrecke KR und den dann gebildeten Scheitelpunkt bis in einen geraden Nachlaufbereich NS fortgeführt sein.
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Nur der Vollständigkeit halber wird bezüglich des erläuterten Aufbaus noch erwähnt, dass insbesondere aus der vertikalen Querschnittsdarstellung gemäß 2 auch der Aufbau des Schienenführungssystems und der Eingriff der Zähne 113 des Kettenrades 13 zumindest ansatzweise zu sehen ist. Weitere Einzelheiten hierzu werden vor allem anhand der nachfolgend noch erörterten 3c gegeben, die entsprechende Details in größerer Darstellung wiedergibt.
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Anhand der 3a bis 3c ist die entsprechende Umsetzung der Erfindung für ein Kettenrad 13' in der Auslaufzone A gezeigt, und zwar für das in 1 rechts liegende Kettenrad am Ende der Auslaufzone.
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Auch in diesem Falle ist die eine magnetische Koppeleinrichtung MKE auslaufseitig an dem Kettenrad 13' in der Auslaufzone A vorgesehen, nämlich mit einer geraden Vorlaufstrecke VS im Vorlaufbereich, die dann bis über den Kettenrad-Scheitelpunkt – an welchem die gerade Vorlaufstrecke VS in die teilkreisförmige Bogenstrecke KR übergeht – hinausgeführt ist.
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Das Gleiche gilt ablaufseitig für das in der Auslaufzone vorgesehene Kettenrad 13', bei welchem die teilkreisförmige Bogenstrecke KR in eine gerade verlaufende Nachlaufstrecke NS im Rücklauf übergeht, wobei am Übergang von Bogenstrecke zur geraden Nachlaufstrecke wiederum der sogenannte Kettenrad-Scheitelpunkt S gebildet ist.
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In den gezeigten Ausführungsbeispielen ist die magnetische Koppeleinrichtung MKE zwischen ihren beiden Scheitelpunkten S auf der gesamten Umschlingungsstrecke vorgesehen, auf welcher die Transportkette mit dem jeweiligen Kettenrad in Eingriff steht. Möglich wäre aber auch, dass zwischen dem Auflaufbereich der Transportkette auf ein Kettenrad wie aber auch im Ablaufbereich, in welchem die Transportkette wieder vom Kettenrad abhebt, ein Zwischenbereich vorgesehen ist, bei welchem die Transportkette zwar mit dem jeweiligen Kettenrad wechselwirkt (und in der Regel darüber angetrieben wird), in dem allerdings keine magnetische Koppeleinrichtung vorgesehen ist. So können auch in Zwischenbereichen magnetische Koppeleinrichtungen MKE vorgesehen sein, auf die Abschnitte ohne eine derartige magnetische Koppeleinrichtung MKE folgen. Hier sind verschiedene Variationen möglich.
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Anhand der Querschnittsdarstellung von 3c ist dabei ferner ein Kettenzahn 113 des zugehörigen Kettenrades 13' im Schnitt zu ersehen, wobei zwischen zwei benachbarten Kettenzähnen 113 jeweils eine sogenannte Schonrolle einer Transportkette eingreift und darüber bei angetriebenen Kettenrad die Transportkette fortbewegt und antreibt. Aus der Querschnittsdarstellung gemäß 2c aber auch aus der Querschnittsdarstellung gemäß 3c ist zu ersehen, dass bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel eine oben liegende vertikale Schiene 401 und eine unten liegende vertikale Schiene 403 vorgesehen ist, die in einer gemeinsamen Ebene liegen (die im Bereich des Kettenrades teilkreisförmig verläuft) und die das eingangs erwähnte Führungsschienensystem 101 bilden. Die jeweiligen Glieder der Transportkette und damit die Kluppenwagen 19 sind über in diesem Ausführungsbeispiel im Querschnitt U-förmige Gleitlager 405 gegenüber der Transportschiene gleitend gelagert. An dieser Stelle können ebenso auch Rollenlager vorgesehen sein. Möglich ist grundsätzlich auch, dass die Lagerung der Transportkette teilweise mittels einer Gleitlagerung und teilweise mittels einer Rollenlagerung realisiert ist. Es wird insoweit auf bekannte Lösungen verwiesen.
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Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß 3c werden in Abweichung zu dem Ausführungsbeispiel nach 2c für die Magnete keine Magnetschuhe 133, sondern lediglich mit entsprechender Polausrichtung auf die Transportkette, die Kluppe und/oder die entsprechenden Reaktionsteile 119 einwirkender Magnete verwendet, bei denen die Polrichtung von Nord nach Süd oder umgekehrt möglichst senkrecht auf die betreffende Reaktionsfläche 119 der Transportkette oder der Kluppe ausgerichtet liegt.
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Ganz allgemein kann die magnetische Koppeleinrichtung MKE vor allem auch ergänzend oder alternativ nur in dem eigentlichen Umschlingungsbereich der jeweiligen Umkehrung im Ein- und Auslauf E bzw. A vorgesehen sein, also in jenen Bereichen, in denen die Transportkette 17 auf einer teilkreisförmigen Umlaufstrecke, i. a. um das betreffende Kettenrad 13 bzw. 13' im Einlauf bzw. im Auslauf, herumgeführt wird. Durch die Verwendung der erwähnten magnetischen Koppeleinrichtung werden auch in diesem Falle die einzelnen Glieder der Transportkette 17 bzw. deren Führungselemente entlastet und unter Umständen im Sinne einer geringfügigen Verlagerung mit geringfügig größerem Radius um die vertikale Rotationsachse des betreffenden Kettenrades geführt.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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