-
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Hygiene-Installationseinheit mit mindestens einem Anschluss für Wasser und mindestens einem weiteren Anschluss für Abwasser sowie mindestens einem Hygienemittelspender. Weiter umfasst die Hygiene-Installationseinheit ein Ausgussbecken mit Spülsystem.
-
Hygiene-Installationseinheiten sind bereits aus dem Stand der Technik bekannt. Diese können beispielsweise in unreinen Arbeitsräumen, in Kliniken, Pflegeheimen, Reinigungsstationen und ähnlichen Räumen vorgesehen sein.
-
Beispielsweise offenbart die
DE 20105963 U1 eine mobile Hygieneeinheit. Hierbei ist ein Ausgussbecken an einem Fahrgestell mit Rollen angeordnet. Ein Wasserhahn ist zudem über eine Leitung mit der Wasserversorgung verbunden. In der Praxis sind häufig weitere Hygiene-Installationseinheiten vorhanden, welche über einen Hygienemittelspender beispielsweise für die Handdesinfektion verfügen. Häufig liegt das verwendete Hygienemittel in einer konzentrierten Form vor und muss vor Verwendung noch verdünnt werden.
-
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Hygiene-Installationseinheit mit Spüleinheit und Hygienemittelspender zur Verfügung zu stellen, bei welcher auf einfache und unkomplizierte Weise die Herstellung einer entsprechenden Verdünnung an Hygienemittel möglich ist.
-
Die Aufgabe der Erfindung wird durch eine Hygiene-Installationseinheit mit den Merkmalen im Anspruch 1 gelöst.
-
Die vorliegende Hygiene-Installationseinheit umfasst einen Anschluss für Wasser. Hierbei kann es sich beispielsweise um einen Anschluss für Warm- und/oder Kaltwasser handeln. Ferner sind mindestens ein weiterer Anschluss für Abwasser sowie mindestens ein Hygienemittelspender vorgesehen. Der Begriff „Hygienemittelspender” muss im Rahmen der vorliegenden Erfindung breit ausgelegt werden. So sind beispielsweise sämtliche Spender geeignet, welche Wasser zum Herstellen eines Mischverhältnisses von Wasser und einem Hygienemittel benötigen. Auch muss die Abgabe vom Hygienemittelspender nicht direkt an eine Person erfolgen. Vielmehr kann der Hygienemittelspender lediglich zur Herstellung und Abgabe eines Mischverhältnisses von Wasser und Hygienemittel vorgesehen sein, während die direkte Abgabe an den Benutzer durch einen weiteren Abgabespender erfolgt. Weiter kann vom Hygienemittelspender Hygienemittel an Gefäße, wie beispielsweise Eimer oder dergleichen abgegeben werden.
-
Als Hygienemittel kommen im Rahmen der vorliegenden Erfindung beispielsweise Seifen und Desinfektionsmittel o. ä. in Betracht.
-
Auch ist mindestens ein Ausgussbecken mit Spülsystem vorgesehen. Das Ausgussbecken kann hinsichtlich seiner Größe, seiner geometrischen Gestalt und seiner Position an der Hygiene-Installationseinheit zahlreichen Variationen unterliegen. Beispielsweise kann das Ausgussbecken auf einer Höhe von ca. 600 mm angeordnet sein. Mit dem Ausgussbecken kann ein Anschluss für Abwasser verbunden sein.
-
Das Spülsystem kann im Rahmen der vorliegenden Erfindung lediglich über Wasser betreibbar sein. Auch sind Ausführungsformen vorstellbar, bei welchen dem Wasser vor Abgabe durch das Spülsystem zusätzliche Mittel, wie beispielsweise geruchsneutralisierende- und/oder desinfizierende Mittel beigemengt werden.
-
Zudem ist ein Verteiler mit dem Hygienemittelspender und der Spüleinheit des Ausgussbeckens verbunden. Der Verteiler kann beispielsweise als elektronisch regelbarer Verteiler oder als mechanischer Verteiler zur Zufuhr von Wasser an den Hygienemittelspender und die Spüleinheit ausgebildet sein. Die Verbindung zwischen Verteiler und Spüleinheit und/oder Ausgussbecken kann vorzugsweise über Schläuche und/oder über Rohre erfolgen. Beispielsweise können zur Verbindung flexible Schläuche mit Edelstahlmantel verwendet werden.
-
In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist die Hygiene-Installationseinheit direkt nach Anschluss an eine Wasser- und Abwasserversorgung betreibbar. Die Fertigung sowie die Montage der Hygiene-Installationseinheit kann daher im Werk erfolgen, so dass lediglich der Anschluss der Hygiene-Installationseinheit an eine Wasser- und Abwasserversorgung getätigt werden muss. Umfasst die Hygiene-Installationseinheit ein oder mehrere elektronische Komponenten, so kann ein elektronischer Anschluss für eine Inbetriebnahme nötig sein. Fliesen oder weitere Installationsanschlüsse können entfallen.
-
Ferner kann das Spülsystem als Ringspülung ausgebildet sein. Auch kann das Spülsystem beispielsweise pneumatisch und über Knopfdruck ausgelöst werden. Der Knopf zur Auslösung des Spülsystems kann beispielsweise seitlich an der Hygiene-Installationseinheit angeordnet sein. Auch können Kipp- und/oder Schwenkhebel zum Auslösen des Spülsystems im Rahmen der vorliegenden Erfindung Verwendung finden.
-
In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist ein Rückfluss von Wasser vom Spülsystem an den Verteiler unterbunden. Hierfür können Leitungen vorhanden sein, welche den Zufluss von Wasser zum Spülkasten bewerkstelligen. Diese Leitungen können derart mit dem Spülkasten in Wirkverbindung stehen, dass Wasser im freien Fall von den Leitungen an den Spülkasten abgegeben ist. Ferner können Mittel zur geregelten Abgabe von Wasser an den Spülkasten vorgesehen sein. Die Mittel können beispielsweise eine oder mehrere Druckerhöhungspumpen und/oder ein oder mehrere Magnetventile beinhalten. Insbesondere im Hinblick auf die Gefahr von bakteriellen Infektionen kann bei diesen Ausführungsformen das Risiko für Krankheiten unterbunden werden.
-
Weiterhin kann der Hygienemittelspender mit einem Hygienemittelspeicher verbunden sein. Der Hygienemittelspeicher kann Hygienemittel beinhalten. Durch den Hygienemittelspender kann ein vordefiniertes Mischverhältnis von Wasser zu Hygienemittel hergestellt werden. Beispielsweise kann der Hygienemittelspeicher in einer Schrankeinheit angeordnet sein. Die Schrankeinheit kann einen Unterboden aufweisen, der als geschlossene Wanne ausgebildet sein kann. Zudem kann der Hygienemittelspeicher beispielsweise als Kanister ausgebildet sein. Vorzugsweise ist der Hygienemittelspeicher derart in der Schrankeinheit angeordnet, dass dieser im Leerzustand leicht ausgetauscht und durch einen neuen Hygienemittelspeicher mit Hygienemittel ausgetauscht werden kann.
-
Auch können Mittel zum Erfassen des Füllstandes des Hygienemittelspeichers mit Hygienemittel vorhanden sein. Die Mittel zum Erfassen des Füllstandes können Informationen über den Füllstand an einer Anzeigeeinheit ausgeben. Beispielsweise können die Informationen derart sein, dass eine Benachrichtigung über die Anzeigeeinheit an eine Person ergeht, wenn kein oder lediglich ein Restanteil von Hygienemittel im Hygienemittelspeicher vorhanden ist. Die Anzeigeeinheit kann beispielweise am Hygienemittelspender oder im Bereich des Hygienemittelspenders angeordnet sein.
-
Darüber hinaus kann die Hygiene-Installationseinheit eine Schrankeinheit umfassen, welche den mindestens einen Anschluss für Wasser und/oder den mindestens einen Anschluss für Abwasser und/oder das Hygienemittel für den Hygienemittelspender und/oder Sperrventile zum Unterbinden des Wasserflusses über den mindestens einen Anschluss für das Wasser an den Verteiler umfasst. Weiter können in der Schrankeinheit zusätzliche Utensilien, wie beispielsweise Handschuhe und/oder Schutzbrillen, angeordnet sein. Insbesondere können hierfür spezielle Ablageflächen vorgesehen sein. Darüber hinaus kann die Schrankeinheit zumindest Teilbereiche des Ausgussbeckens umfassen.
-
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die nachfolgend beschriebenen Zeichnungen näher erläutert. Die Figuren illustrieren und verdeutlichen ein nicht einschränkend zu verstehendes Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung in seinen Details.
-
1 zeigt schematisch mehrere Komponenten einer Ausführungsform einer Hygiene-Installationseinheit und deren Verbindungen;
-
2 zeigt eine schematische Frontalansicht einer Ausführungsform einer Hygiene-Installationseinheit der vorliegenden Erfindung;
-
3 zeigt eine schematische Seitenansicht einer Ausführungsform einer Hygiene-Installationseinheit der vorliegenden Erfindung.
-
1 zeigt schematisch mehrere Komponenten einer Ausführungsform einer Hygiene-Installationseinheit 1 und deren Verbindungen. Ein Kaltwasseranschluss 11a ist über einen Verteiler 3 mit dem Kaltwasserzulauf 9a einer Mischbatterie 4, einem Hygienemittelspender 5 und einem Spülkasten 15 verbunden. Ferner ist ein Warmwasseranschluss 11b mit einem Warmwasserzulauf 9b einer Mischbatterie 4 verbunden. Das Spülsystem 6 beinhaltet einen Spülkasten 15 zum Zwischenspeichern von Wasser vor der Abgabe an das Ausgussbecken 13. Das Spülsystem 6 ist vorzugsweise als Ringspülung ausgebildet.
-
Der Hygienemittelspender 5 ist ferner mit einem Hygienemittelspeicher 7 verbunden. Die Verbindung wird über eine Leitung mit Sauglanze hergestellt. Am Hygienemittelspender 5 ist eine Anzeigeeinheit 8 zur Ausgabe von Informationen über den Füllstand des Hygienemittelspeichers 7 mit Hygienemittel angeordnet, die beispielsweise die gewählte Dosierung zwischen Hygienemittel und Wasser, die gewünschte Abgabemenge und gegebenenfalls weitere Informationen anzeigt.
-
2 zeigt eine schematische Frontalansicht einer Ausführungsform einer Hygiene-Installationseinheit 1 der vorliegenden Erfindung. Der Spülkasten 15 weist einen abnehmbaren Deckel 16 auf. Vom Desinfektionsmittelspender 5 kann eine durch den Desinfektionsmittelspender 5 gebildete Mischflüssigkeit aus Desinfektionsmittel und Wasser an einen Abgabespender 19 und/oder an ein Gefäß 14 weitergegeben werden. Darüber hinaus kann die Hygiene-Installationseinheit 1 eine Abstellplatte 23 aufweisen, das beispielsweise der Abstellung des Gefäßes 14 dienen kann. Auch ist eine Schrankeinheit 17 gezeigt, welche in der gezeigten Ausführungsform einen Kaltwasseranschluss 11a und einen Warmwasseranschluss 11b beinhaltet. Die Schrankeinheit 17 umschließt zumindest Teilbereiche des Ausgussbeckens 13. Die dargestellte Höhe H1 der Hygiene-Installationseinheit 1 kann beispielsweise zumindest annäherungsweise 2100 mm betragen, die dargestellte Breite kann zumindest annäherungsweise 500 mm betragen.
-
3 zeigt eine schematische Seitenansicht einer Ausführungsform einer Hygiene-Installationseinheit 1 der vorliegenden Erfindung. Der Spülkasten 15 ist über dem Ausgussbecken 13 angeordnet. Die Zufuhr von Wasser vom Spülkasten 15 an das Ausgussbecken 13 erfolgt über eine Schlauchverbindung 21. Die Zufuhr von Wasser an den Spülkasten 15 erfolgt im freien Fall, so dass eine aufgrund eines Rückflusses auftretende Keimbildung ausgeschlossen werden kann. Die dargestellte Tiefe H3 der Hygiene-Installationseinheit kann beispielsweise zumindest annäherungsweise 525 mm betragen.
-
Die Erfindung ist nicht auf die vorstehenden Ausführungsbeispiele beschränkt. Vielmehr ist eine Vielzahl von Varianten und Abwandlungen denkbar, die von dem erfindungsgemäßen Gedanken Gebrauch machen und deshalb ebenfalls in den Schutzbereich fallen.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Hygiene-Installationseinheit
- 3
- Verteiler
- 4
- Mischbatterie
- 5
- Hygienemittelspender
- 6
- Spülsystem
- 7
- Hygienemittelspeicher
- 8
- Anzeigeeinheit
- 9a
- Kaltwasserzulauf
- 9b
- Warmwasserzulauf
- 10
- Sauglanze
- 11a
- Kaltwasseranschluss
- 11b
- Warmwasseranschluss
- 13
- Ausgussbecken
- 14
- Gefäß
- 15
- Spülkasten
- 16
- Deckel
- 17
- Schrankeinheit
- 19
- Abgabespender
- 21
- Schlauchverbindung
- 23
- Abstellplatte
- H1
- Höhe Hygiene-Installationseinheit
- H2
- Breite Hygiene-Installationseinheit
- H3
- Tiefe Hygiene-Installationseinheit
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-