DE102015109587B4

DE102015109587B4 - Vorrichtung zur Entnahme von Reinigungs- und Desinfektionsmittelkonzentrat

Info

Publication number: DE102015109587B4
Application number: DE102015109587.4A
Authority: DE
Inventors: Hartmut Schulz
Original assignee: Schulz GmbH
Current assignee: Schulz GmbH
Priority date: 2015-06-16
Filing date: 2015-06-16
Publication date: 2020-08-27
Anticipated expiration: 2035-06-17
Also published as: CH711273B1; AT15926U1; CH711273A2; DE102015109587A1

Abstract

Vorrichtung zur Entnahme von Reinigungs- oder Desinfektionsmittelkonzentrat aus Vorratstanks (1) zu Tagesvorlagenbehältern, die einen Boden (11) und einen Deckel (12) haben, umfassend eine Saugeinrichtung (2), die eine Pumpe (21), einen Sensor (22) und eine Sauglanze (23) aufweist, die über Leitungen (24) miteinander verbunden sind, wobei die Sauglanze (23) an einer Entnahmeöffnung (14) im Deckel (12) des Vorratstanks (1) angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Sauglanze (23) mit dem Boden (11) des Vorratstanks (1) in Berührung steht und an ihrem einen Ende mit mindestens einer Nut (26) versehen ist, wobei der Sensor (22) ein Durchflussmessgerät ist, mit dem ein Ansaugen von Luft feststellbar und ein Abschalten der Pumpe (21) sowie das Aussenden eines Signals ermöglicht ist.

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Entnahme von Reinigungs- oder Desinfektionsmittelkonzentrat aus Vorratstanks zu Tagesvorlagebehältern, die einen Boden und einen Deckel haben, umfassend eine Saugeinrichtung, die eine Pumpe, einen Sensor und eine Sauglanze aufweist, die über Leitungen miteinander verbunden sind, wobei die Sauglanze an einer Entnahmeöffnung im Deckel des Vorratstanks angeordnet ist.
Vorrichtungen zur Entnahme von Flüssigkeiten aus Vorratsbehältern sind bspw. aus der DE 20 2010 009 485 U1 und der EP 2 241 241 A1 bekannt.
Bei der Bereitstellung von Desinfektions- oder Reinigungsgebrauchslösungen in Pflegeeinrichtungen, Krankenhäusern o. dgl. wird üblicherweise das Desinfektions- oder Reinigungsmittel als Konzentrat in Vorratstanks bereitgestellt. Diese Tanks sind über ein Schlauch- oder Leitungssystem mit einer Mischeinrichtung verbunden. In die Mischeinrichtung mündet zudem ein Frischwasserzulauf. Mit dem Frischwasser wird das hochkonzentrierte Desinfektions- oder Reinigungsmittel zu einer fertigen Gebrauchslösung gemischt. Sowohl das Desinfektions- oder Reinigungsmittel als auch das Wasser werden dabei mit Hilfe von Pumpen der Mischeinrichtung zugeführt.
Zur Versorgung von maschinenintegrierten Dosiereinrichtungen wird das Reinigungs- bzw. Desinfektionsmittelkonzentrat von einem zentralen Standort aus zu den Tagesvorlagen im Bereich der Standorte gefördert, an denen das Reinigungs- bzw. Desinfektionsmittel dem Wasser beigemischt werden soll, um die Desinfektions- oder Reinigungsgebrauchslösungen zu erstellen. Bei den an den zentralen Orten aufgestellten Liefergebinden handelt es sich üblicherweise um Vorratstanks in Form von Fässern mit einem Fassungsvermögen von bis zu 200 Litern; die Tagesvorlagen umfassen in der Regel Behälter mit einem Fassungsvermögen von ca. 7 Litern.
Bei den bekannten Vorrichtungen zur Bereitstellung eines Desinfektions- oder Reinigungsmittelkonzentrats wird das Konzentrat aus den Vorratstanks den Tagesvorlagen bedarfsabhängig zugeführt. Hierzu sind an den Behältern der Tagesvorlagen Messeinrichtungen angebracht, die den Füllstand des Behälters überwachen. Bei Detektieren eines vorgegebenen Füllstandes wird ein Signal ausgesandt, wodurch eine Förderpumpe in Gang gesetzt wird, die das Konzentrat aus dem jeweiligen Vorratstank dem Behälter der Tagesvorlage zuführt.
Die bekannten Vorrichtungen erfüllen grundsätzlich ihre Funktion. Allerdings weisen sie das Problem auf, dass die verwendeten Saugeinrichtungen nicht in der Lage sind, den jeweiligen Vorratstank vollständig zu entleeren. Dies hat zum einen seine Ursache darin, dass die verwendeten Sauglanzen beabstandet zum Boden der Vorratstanks enden, zum anderen Schwimmer zur Ermittlung des Füllstandes zum Einsatz kommen, die eine Hysterese aufweisen. In Folge dessen verbleibt in den Vorratstanks immer eine gewisse Restmenge an Desinfektions- oder Reinigungsmittelkonzentrat, die ungenutzt bleibt. Da die Firmen, die sich mit der Reinigung der Vorratsbehälter bzw. Fässer befassen, nur vollständig entleerte Fässer reinigen, ist es übliche Praxis, die in dem jeweiligen Fass verbliebene Restmenge entweder in andere Fässer umzufüllen, was jedoch aus Gründen der Alterung der Desinfektions- oder Reinigungsmittelkonzentrate nicht empfehlenswert ist, oder nicht fachgerecht zu entsorgen.
Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur Entnahme von Reinigungs- oder Desinfektionsmittelkonzentrat aus Vorratstanks zu schaffen, mit deren Hilfe eine vollständige Entleerung des Vorratstanks möglich ist. Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
Mit der Erfindung ist eine Vorrichtung zur Entnahme von Reinigungs- oder Desinfektionsmittelkonzentrat aus Vorratstanks geschaffen, welche eine vollständige Entleerung des Vorratstanks ermöglicht. Dies ist dadurch hervorgerufen, dass die Sauglanze mit dem Boden des Vorratstanks in Berührung steht. Folglich ist die Sauglanze in der Lage, das Konzentrat auch in unmittelbarer Bodennähe aufzusaugen und zu den jeweiligen Tagesvorlagen zu fördern. Der aus dem Stand der Technik übliche Verbleib einer Restmenge an Reinigungs- oder Desinfektionsmittelkonzentrat ist dadurch vermieden.
Weil die Sauglanze an ihrem einen Ende mit mindestens einer Nut versehen ist, ist das Ansaugen des Konzentrats ermöglicht, obwohl die Sauglanze mit dem Boden des Vorratstanks in Berührung steht. Die Nut schafft eine Öffnung zwischen dem Boden des Vorratstanks und der Sauglanze, durch die das Konzentrat in die Sauglanze eingesogen werden kann.
Die Ausgestaltung des Sensors als Durchflussmessgerät ermöglicht einerseits die Ermittlung der Menge an Konzentrat, die aus dem Vorratstank gefördert wird. Andererseits ermöglicht das Durchflussmessgerät die Feststellung der vollständigen Entleerung des Vorratstanks.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird nachfolgend im Einzelnen beschrieben. Es zeigen:

1 die schematische Darstellung einer Vorrichtung;
2 die Einzelheit „X“ aus 1 in vergrößertem Maßstab.

Die in der Zeichnung dargestellte und nachfolgend beschriebene erfindungsgemäße Vorrichtung zur Entnahme von Reinigungs- oder Desinfektionsmittelkonzentrat aus Vorratstanks ist an einem Vorratstank 1 angeordnet, der einen Boden 11 und einen Deckel 12 hat, zwischen denen sich Seitenwände 13 erstrecken. Üblicherweise handelt es sich bei dem Vorratstank 1 um ein Fass. In dem Deckel 12 ist eine Entnahmeöffnung 14 vorgesehen.
Die Vorrichtung umfasst eine Saugeinrichtung 2, die eine Pumpe 21, einen Sensor 22 und eine Sauglanze 23 aufweist, die über Leitungen 24 miteinander verbunden sind. Die Leitungen können aus Schläuchen oder aus Rohren gebildet sein. Der Sensor 22 ist im Ausführungsbeispiel ein Durchflussmessgerät.
Die Sauglanze 23 ist an der Entnahmeöffnung 14 des Vorratstanks 1 angeordnet. Die Befestigung der Sauglanze 23 an der Entnahmeöffnung 14 ist lösbar, um ein Austauschen des Vorratstanks 1 zu ermöglichen.
In montiertem Zustand steht die Sauglanze 23 mit dem Boden 11 des Vorratstanks 1 in Berührung. Die Sauglanze 23 hat daher eine Länge, die mindestens dem Abstand zwischen Boden 11 und Deckel 12 des Vorratstanks 1 entspricht. Auf diese Weise ist gewährleistet, dass die Sauglanze 23 auf dem Boden 11 aufsteht.
Die Sauglanze 23 ist aus Edelstahl hergestellt. Sie weist eine Bohrung 25 auf, die die Sauglanze 23 vollständig durchsetzt. An ihrem dem Boden 11 abgewandten Ende ist an die Bohrung 25 eine Leitung 24 angeschlossen.
An ihrem dem Boden 11 zugewandten Ende ist die Sauglanze 23 mit einer Nut 26 versehen. In Abwandlung des Ausführungsbeispiels können auch mehr als eine Nut 26 vorgesehen sein. Die Nut 26 hat im Ausführungsbeispiel einen halbkreisförmigen Querschnitt. Andere Querschnitte sind ebenfalls möglich. Die Nut 26 erstreckt sich von der Bohrung 25 radial bis an das äußere Ende der Sauglanze 23.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Entnahme von Reinigungs- und Desinfektionsmittelkonzentrat ist in einfacher Weise an dem jeweiligen Vorratstank 1 montierbar. Hierzu ist es lediglich erforderlich, die Sauglanze 23 durch die Entnahmeöffnung 14 in den Vorratstank 1 einzuführen. Die Sauglanze 23 ist in ihrer Arbeitsposition, sobald sie mit ihrem einen Ende den Boden 11 des Vorratstanks 1 berührt. Soweit die Sauglanze 23 einen Durchmesser aufweist, der geringer als der Durchmesser der Entnahmeöffnung 14 ist, kann zur Stabilisierung der Sauglanze 23 in dem Vorratstank 1 eine - nicht dargestellte - Manschette in die Entnahmeöffnung 14 eingesteckt werden. Sobald die Sauglanze 23 die vorstehend beschriebene Arbeitsposition eingenommen hat, und die Sauglanze 23 an die Leitung 24 angeschlossen ist, ist eine Arbeitsaufnahme möglich. Dies erfolgt durch Betätigen der Pumpe 21, welche üblicherweise extern angesteuert wird, um eine Versorgung der Dosiereinrichtungen für Desinfektions- oder Reinigungsgebrauchslösungen an den jeweiligen Entnahmestellen der Pflegeeinrichtungen oder Krankenhäuser bereitzustellen.
Wird die Pumpe 21 eingeschaltet, wird durch die Sauglanze 23 Reinigungs- oder Desinfektionsmittelkonzentrat aus dem Vorratstank 1 gefördert. Das Konzentrat tritt durch die Nut 26 in die Bohrung 25 der Sauglanze 23 ein. Von der Bohrung 25 wird das Konzentrat in bekannter Weise durch die Pumpe 21 und den Sensor 22 zum jeweiligen Behälter der Tagesvorlage gefördert. Durch das Aufstehen der Sauglanze 23 auf dem Boden 11 des Vorratstanks 1 ist gewährleistet, dass das im Vorratstank 1 befindliche Konzentrat vollständig abgesaugt wird. Es ist dadurch verhindert, dass eine Restmenge des Konzentrats im Vorratstank verbleibt. Die Restmenge resultiert bei den aus dem Stand der Technik bekannten Vorrichtungen aus der Tatsache, dass die bekannten Sauglanzen in einem gewissen Abstand zum Boden des jeweiligen Vorratsbehälters enden. Sie sind daher nicht in der Lage, das Konzentrat vollständig aus dem Vorratsbehälter abzusaugen. Dies ist durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung vermieden.
Soweit die Entleerung des Vorratsbehälters vollständig erfolgt ist, und sich somit kein Konzentrat mehr im Vorabbehälter befindet, saugt die Pumpe Luft an. Dies wird von den Sensor festgestellt, der dann automatisch ein Abschalten der Pumpe vornimmt. Gleichzeitig wird ein Signal ausgesandt, welche dem Personal bekannt gibt, dass der Vorratstank vollständig geleert ist und ausgetauscht werden muss.
Durch die erfindungsgemäße Vorrichtung ist eine vollständige Entleerung des Vorratstanks möglich. Es verbleibt somit keine Restmenge im Tank, so dass der Tank vollständig entleert an die jeweilige Reinigungsfirma übergeben werden kann. Gleichzeitig ist die Gefahr einer unzulässigen Entsorgung der Restmenge oder ein Mischen mit anderen Beständen vermieden.

Claims

Vorrichtung zur Entnahme von Reinigungs- oder Desinfektionsmittelkonzentrat aus Vorratstanks (1) zu Tagesvorlagenbehältern, die einen Boden (11) und einen Deckel (12) haben, umfassend eine Saugeinrichtung (2), die eine Pumpe (21), einen Sensor (22) und eine Sauglanze (23) aufweist, die über Leitungen (24) miteinander verbunden sind, wobei die Sauglanze (23) an einer Entnahmeöffnung (14) im Deckel (12) des Vorratstanks (1) angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Sauglanze (23) mit dem Boden (11) des Vorratstanks (1) in Berührung steht und an ihrem einen Ende mit mindestens einer Nut (26) versehen ist, wobei der Sensor (22) ein Durchflussmessgerät ist, mit dem ein Ansaugen von Luft feststellbar und ein Abschalten der Pumpe (21) sowie das Aussenden eines Signals ermöglicht ist.