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Die
Neuerung betrifft ein Sicherheitsbindungssystem für Sprungski,
welches so ausgebildet ist, dass während der Flugphase
die Winkelstellung zwischen der Skischuhsohle und der Sprungskioberfläche
mit Bezug auf eine vertikale Mittellängsebene zur Sprungskioberfläche
begrenzt wird.
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Allgemein
bekannt und seit Jahren in Gebrauch sind Sicherheitsbindungssysteme
für Sprungski mit einer die Sohle des Skischuhs im Vorderfußbereich
gegen Längskräfte und gegen unterhalb eines Auslösewertes
liegende Querkräfte haltenden Einspannvorrichtung und mit
zwischen einem Verankerungspunkt im Fersenbereich des Skischuhs einerseits
und einem Haltepunkt nahe oder am hinteren Ende eines Fersenkeils
des Sprungskis andererseits wirksamen Anschlagmitteln zur Begrenzung
der Winkelstellung zwischen der Skischuhsohle und der Sprungskioberfläche
mit Bezug auf eine vertikale Mittellängsebene zur Sprungskioberfläche,
wobei diese Anschlagmittel beispielsweise die Gestalt eines zwischen
dem genannten Verankerungspunkt des Skischuhs und dem Haltepunkt
nahe dem Hinterende des Fersenkeils verlaufenden Zugbandes haben können.
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Aus
dem
deutschen Gebrauchsmuster
Nr. 202010006102.4 ist auch ein Sicherheitsbindungssystem
für Sprungski mit einer die Sohle des Schuhs im Vorderfußbereich
gegen Längskräfte und gegen unterhalb eines Auslösewertes
liegende Querkräfte haltenden Einspannvorrichtung und mit
zwischen einem Verankerungsmittel im Fersenbereichs des Skischuhs
einerseits und einem Haltepunkt nahe oder am Hinterende eines Fersenkeils
des Sprungskis andererseits wirksamen Anschlagmitteln zur Begrenzung
der Winkelstellung zwischen der Skischuhsohle und der Sprungskioberfläche
mit Bezug auf eine vertikale Mittellängsebene zur Sprungskioberfläche
bekannt, wobei die Einspannvorrichtung, welche auf einer Vorderfußauflage
des Sprungskis montiert ist, so ausgestaltet ist, dass sie ein Hochkippen
des Skischuhs gegenüber der Sprungskioberfläche
um eine nahe der innenliegenden Längskante des jeweiligen Sprungskis
verlaufende, parallel zu dieser Längskante orientierte
Achse um einen bestimmten, in einer Querschnittsebene des Sprungskis
liegenden Winkel gestaltet ist, um bei Erzeugung der V-Stellung
der Sprungski während der Flugphase die Winkelstellung der
Sprungskiunterseite gegenüber einer die Flugbahn enthaltenden
und senkrecht zu ihr horizontal orientierten Fläche zu
verkleinern und dadurch den Auftrieb gegenüber der Umgebungsluft
zu erhöhen.
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Ziel
der vorliegenden Neuerung ist es, eine Sicherheitsbindung für
Sprungski der eingangs beschriebenen allgemeinen Art so auszugestalten, dass
die Auslösewerte der im Vorderfußbereich befindlichen
Einspannvorrichtung von den Abmessungen des Skischuhs relativ zu
denjenigen der Einspannvorrichtung weitestgehend unabhängig
gemacht werden können und reproduzierbar eingestellt werden
können. Die Winkelstellung zwischen der Skischuhsohle und
der Sprungskioberfläche in der Flugphase lässt
sich dann ohne Beeinflussung durch auf die Skischuhsohle wirkende
Einspannkräfte der Einspannvorrichtung herstellen. Auch
die Winkelstellung der Skischuhsohle relativ zur Sprungskioberfläche
beim Hochkippen des Skischuhs gegenüber der Sprungskioberfläche
um eine nahe der innenliegenden Längskante des jeweiligen
Sprungskis entsprechend der Ausbildung nach der vorgenannten deutschen
Gebrauchsmusterschrift kann ungehindert von den Einspannkräften
zwischen der Skischuhsohle und der Einspannvorrichtung erreicht
werden.
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Das
vorgenannte Ziel der Neuerung wird durch ein Sicherheitsbindungssystem
mit den Merkmalen des anliegenden Anspruches 1 erreicht.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen und Weiterbildungen sind Gegenstand der dem Anspruch
1 nachgeordneten Schutzansprüche, deren Inhalt hierdurch ausdrücklich
zum Bestandteil der Beschreibung gemacht wird, ohne an dieser Stelle
den Wortlaut zu wiederholen.
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Nachfolgend
werden Ausführungsformen unter Bezugnahme auf die anliegende
Zeichnung beschrieben. In dieser stellen dar:
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1 eine
perspektivische Ansicht eines Sicherheitsbindungssystems der neuerungsgemäßen Art
im Ausschnitt und unter Weglassung eines Teiles der Einspannvorrichtung
zur Sichtbarmachung jeweils dahinter liegender Vorrichtungsteile;
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2 eine
perspektivische, ausschnittsweise Darstellung zur Erläuterung
der Kopplungsmittel zwischen der Einspannvorrichtung einerseits
und der Skischuhsohle im Vorderfußbereich andererseits
gemäß einer ersten Ausführungsform;
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3 eine
der 2 entsprechende perspektivische, ausschnittsweise
schematische Darstellung zur Erläuterung der Kopplungsmittel
zwischen der Einspannvorrichtung einerseits und der Skischuhsohle
andererseits gemäß einer weiteren Ausführungsform;
und
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4 eine
ausschnittsweise, perspektivische, schematische Darstellung zur
Erläuterung von Federmitteln zum Hochkippen des Skischuhs
gegenüber der Sprungskioberfläche unter gleichzeitiger Ausgestaltung
dieser Federmittel als Skibremse.
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Die
perspektivische Darstellung einer Ausführungsform des Sicherheitsbindungssystems
nach der Neuerung zeigt nach Art einer Explosionsdarstellung den
Skischuh 1 in einem vom Sprungski 2 vertikal abgehobenem
Zustand ausgehend von einer Situation, bei welcher die Sohle 3 des
Skischuhs 1 bei noch nicht gespannter Einspannvorrichtung 4 auf eine
Vorderfußbereichs-Auflageplatte 5, und in dem Fersenbereich
auf einem Fersenkeil 6 aufgesetzt wäre.
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Wird
dann der Skischuh 1 längs der in 1 angedeuteten
strichpunktierten Vertikallinien auf die Vorderfußbereichs-Auflageplatte 5 und
den Fersenkeil 6 abgesetzt, dann kann mittels einer in 1 schematisch
dargestellten Spannhebelvorrichtung 7 die Einspannvorrichtung 4 über
eine Betätigungsstange 9 unter Verschwenkung von
Kniehebeln 10 und 11 der Einspannvorrichtung 4 betätigt
werden.
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Im
Einzelnen sitzt also die Einspannvorrichtung 4 beidseitig
der Vorderfußbereichs-Auflageplatte 5 um vertikal
zur Sprungskioberfläche orientierte Schwenkachsen 10a und 11a vierschwenkbare
Winkelhebel 10 und 11, wobei die Schwenkachsen
in von der Vorderfußbereichs-Auflageplatte 5 aufragenden Lagerböcken
gehalten sind, wobei in 1 der dem Betrachter näherliegende
Lagerbock aus Darstellungsgründen entfernt ist.
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Die
von der Skispitze abliegenden Hebelenden der Winkelhebel 10 und 11 tragen
Kopplungsmittel 12 bzw. 13, die in der Eingriffsstellung
mit Gegenkopplungsmitteln 14 bzw. 15 nahe dem
Vorderende der Skischuhsohle 3 in Eingriff sind. Auf die
Gestalt dieser Kopplungsmittel und Gegenkopplungsmittel wird weiter
unten noch näher eingegangen.
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Die
etwa quer Sprungskilängsachse orientierten Hebelschenkel
der Winkelhebel 10 und 11 sind über etwa
parallel zur Sprungskilängsachse orientierte Lenker 16 bzw. 17 mit
seitlichen Lageransätzen 18 bzw. 19 eines
Federgehäuses 20 jeweils um vertikal zur Sprungskioberfläche
orientierte Achsen verschwenkbar gekoppelt.
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Die
Betätigungsstange 9, welche von der vor der Einspannvorrichtung 4 auf
der Sprungskioberfläche montierten Spannhebelvorrichtung 7 angetrieben
wird, reicht durch eine stirnseitige Bohrung des Federgehäuses 20 bis
zu einem auf der Betätigungsstange befestigten, durch Verschrauben
auf der Betätigungsstange einstellbaren Federlager 21,
wobei in 1 nur das rückwärtige,
aus der Öffnung des Federgehäuses 20 hervorstehende
Ende dieses Federlagers 21 sichtbar ist.
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Eine
in 1 durch unterbrochene Linien angedeutete Druckfeder 22 umschlingt
innerhalb des Federgehäuses 20 die Betätigungsstange 9 und stützt
sich mit ihrem Vorderende gegen die Innenseite der vorderen Stirnwand
des Federgehäuses 20 und mit ihrem Hinterende
gegen das Federlager 21 ab.
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Eine
Einstellmutter 23 ist auf der Betätigungsstange 9 zur
Bestimmung der Einspannstellung der Einspannvorrichtung 4 gegen
die Außenseite der Stirnwand des Federgehäuses 20 hin
oder von ihr weg verschraubbar.
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Diese
Ausbildung der Einspannvorrichtung 4 besitzt den Vorteil,
dass durch Verschrauben der Einstellmutter 23 auf der Betätigungsstange 9 die
Stellung der Kopplungsmittel 12 und 13 der Winkelhebel 10 bzw. 11 relativ
zu den Gegenkopplungsmitteln 14 und 15 des Skischubs 1 bei
geschlossener Spannhebelvorrichtung 7 so eingestellt werden
kann, dass die Kopplungsmittel und die Gegenkopplungsmittel geringfügigen
Abstand von einander haben und sich allenfalls leicht berühren,
so lange nicht zwischen Sprungski und Skischuh relative Längsbewegungen oder
Querbewegungen auftreten, die schließlich zu einer Auslösung
des Sicherheitsbindungssystems führen sollen.
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In
der Darstellung von 2 sind für Teile, welche
der Ausführungsform nach 1 entsprechen,
jeweils auch gleiche Bezugszeichen verwendet.
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Der
in der Darstellung von 2 auf der linken Seite gelegene
Winkelhebel 10 ist zur besseren Erkennbarkeit der Kopplungsmittel 12 auf
der Seite des Winkelhebels und der Gegenkopplungsmittel 14 auf
der Seite des Skischuhs 1 um eine Strecke Z nach links
versetzt gezeichnet.
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Die
Kopplungsmittel 13 des Winkelhebels 11 haben die
Gestalt eines der Schuhsohle 3 zugewandten Kegelzapfens,
während die Gegenkopplungsmittel 15 an der Schuhsohle
die Gestalt einer kegelförmigen Vertiefung haben.
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Die
Kopplungsmittel 12 des Winkelhebels 10 haben die
Gestalt eines Kegelzapfens, der von einem bogenförmigen
Arm 30 am hinteren Ende des nach rückwärts
weisenden Hebelarms des Winkelhebels 10 hochragt und die
Gegenkopplungsmittel 14 auf der Seite des Skischuhs 1 haben
die Gestalt einer bogenförmigen Kerbe, welche mit der Schuhsohle 3 verbunden
oder an ihr zusammen mit einem Formstück befestigt ist.
Man erkennt, dass die Krümmung der bogenförmigen
Kerbe so gewählt ist, dass sie in einer zur Sprungskilängsachse
senkrechten Ebene längs eines Kreisbogens mit dem Radius
R verläuft, wobei der Kreismittelpunkt am Ort der skiinnenseitigen
Kopplungsmittel 13 gelegen ist.
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In 2 sind
noch Federmittel 31 angedeutet, die zwischen der Unterseite
der Schuhsohle 3 und der Sprungskioberfläche eingesetzt
sind und während des Sprungs in der Flugphase wirksam werden,
um den Sprungski relativ zur Unterseite der Schuhsohle 3 um
eine auf der Skiinnenseite gelegene, parallel zur Sprungskilängsachse
verlaufende Achse nieder zu kippen.
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Bezüglich
der Ausführungsform nach 3 gilt ganz
Entsprechendes wie zuvor für die Ausführungsform
nach 2 ausgeführt, insbesondere auch bezüglich
der in der Darstellung gewählten Versetzung des in der
Zeichnung links liegenden Winkelhebels 10. Eine nähere
Beschreibung erübrigt sich daher.
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Im
Unterschied zur Ausführungsform nach 2 haben
bei der Ausführungsform nach 3 die Gegenkopplungsmittel
im Vorderfußbereich der Skischuhsohle die Gestalt von kugeligen
Zapfen 14 und 15. Die am hinteren Hebelende des
Winkelhebels 11 gelegenen Kopplungsmittel 13 haben
die Gestalt einer der Form des kugeligen Zapfens 15 angepassten
Kugelpfanne. Die am Hinterende des nach rückwärts
weisenden Hebelarmes des Winkelhebels 10 vorgesehenen Kopplungsmittel 12 haben
die Gestalt einer in einem bogenförmigen Teil 30 eingeformten
Rille mit der Kugelform des kugeligen Zapfens 14 angepasstem
Querschnitt längs des Bogenverlaufes. Man erkennt, dass
bei in Eingriff befindlichen Kopplungsmitteln 14 und Gegenkopplungsmitteln 12 die Rillengestalt
der Kopplungsmittel 12 einem Kreisbogen folgt, der in einer
zur Sprungskilängsachse senkrechten Ebene liegt und seinen
Kreismittelpunkt am Orte des Mittelpunktes des kugeligen Zapfens 15 des Skischuhs 1 hat.
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Man
erkennt, dass bei den Ausführungsformen nach den 2 und 3 in
der Einspannstellung der Einspannvorrichtung 4 ein geringes
Spiel des Eingriffes zwischen den Kopplungsmitteln der Einspannvorrichtung
und den Gegenkopplungsmitteln des Skischuhs einstellbar ist und
folglich einer Kippbewegung des Sprungskis relativ zum Skischuh in
der Flugphase kein unvorhersehbarer Widerstand entgegengesetzt wird.
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Bei
der Ausführungsform gemäß 4 sind wiederum
zur Bezeichnung von Teilen in entsprechend zu den bisher beschriebenen
Ausführungsformen gleiche Bezugszeichen verwendet.
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Die
Federmittel 31 können bei der Ausführungsform
nach 4, welche im Übrigen entsprechend einer
Ausführungsformen nach den 1 bis 3 ausgebildet
sein kann, die Federmittel 31 zum Niederdrücken
der Sprungskiaußenseite relativ zur Unterseite der Sohle
des Skischuhs von einer durch eine Torsionsfeder belastete Schleife
gebildet sein, die um eine quer zur Sprungskilängsachse
parallel zur Sprungskioberfläche verlaufende Drehachse durch
die Torsionsfeder hoch geschwenkt werden kann. An der Drehachse
ist auf einer Seite ein Skibremshebel 32 befestigt, welcher
bei Trennung des Sprungskis vom Skischuh den Sprungski abbremst.
Es können auch auf beiden Seiten der Drehachse der Federmittel
Skibremshebel angeordnet sein.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 202010006102
U [0003]