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Die
Erfindung bezieht sich auf eine Fersenautomatik einer Sicherheitsbindung
für einen
Schischuh, das heisst auf eine Vorrichtung, die dazu bestimmt ist,
den hinteren Teil eines Schuhs in gesicherter Weise auf einem Schi
zu halten, indem ein Druck auf die Ferse des Schuhs und gleichzeitig
ein Druck des gesamten Schuhs nach vorn gegen die vordere Bindungsvorrichtung
ausgeübt
wird, und indem im Falle eines Sturzes des Schiläufers nach vorn die automatische
Freigabe des hinteren Schuhendes gewährleistet wird. Sie betrifft
auch einen Schi, auf dem eine derartige Fersenautomatik befestigt
ist.
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Eine
Fersenautomatik, die ein Markenzeichen des Anmelders geworden ist,
wird beispielsweise in den Patenten
FR
2 765 115 und
EP 0 893
146 beschrieben und ist schematisch in
1 dargestellt.
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Sie
besteht aus einem röhrenförmigen zylindrischen
Gehäuse 1 mit
einem am einen Ende angeordneten Fersenhalter 2. Dieses
Gehäuse
ist um einen Nocken 3 drehbar angelenkt, welcher in einem zylindrischen
Stück geformt
ist, das Teil eines U-förmigen
Bügels
bildet, dessen beide Arme 4 mit einer schwenkbar montierten
Platte 5 verbunden sind. Dies Platte 5 ist im
allgemeinen auf einer Grundplatte montiert, die ihrerseits auf einer
ziemlich breiten, auf dem Schi 6 befestigten Gleit schiene
montiert ist, so dass die Längsposition
der Bindung eingestellt werden kann. Das Gehäuse 1 besorgt die
Auslösefunktion,
welche im Falle einer starken Belastung, wie sie bei einem Sturz
des Schiläufers
nach vorn auftritt, das hintere Schuhende freizugeben erlaubt. Dazu weist
das Gehäuse 1 im
allgemeinen eine Schraubenfeder auf, die als Druckfeder zwischen
einem sich auf dem Nocken 3 abstützenden Kolben und einem Anschlag
angeordnet ist, welcher an dem dem Nocken abgewandten Ende liegt.
Die Gestalt des Nockens 3 ist so gewählt, dass der Schuh 7 nach
seinem Einstieg in die Bindung unter der Wirkung der Feder nach
vorn gegen die vordere Bindung und nach unten gegen den Schi gepresst
wird. Nur eine starke Belastung erlaubt, dass das Gehäuses 1 um den
Nocken 3 kippen und dabei den Kolben zurückstossen
und die Feder komprimieren kann, was das Öffnen der Fersenautomatik auslöst. Der
Vorteil einer derartigen Fersenautomatik des Anmelders besteht darin,
dass sich die Auslösefunktion
im röhrenförmigen Gehäuse 1 befindet
und daher von den anderen Hauptfunktionen der Fersenautomatik, wie
die Funktion der Einstellung der Längsposition auf dem Schi, physikalisch
getrennt ist. Das erleichtert die Wartung und die Reparatur dieser
Fersenautomatik, verglichen mit den klassischen Fersenbindungen,
bei denen alle Funktionen, wie die der Auslösung, im selben, direkt auf
dem Schi positionierten Gehäuse
vereinigt sind. Ferner erlaubt dieser Typ der Auslösung, die
Bindung bei sehr starken Belastungen auszulösen, und ist daher besonders
für Wettkampfschi
geeignet, im Gegensatz zu den oben erwähnten klassischen Mechanismen.
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Das
Dokument US-A-4 863 186 beschreibt eine Fersenautomatik einer Sicherheitsbindung,
bei welcher der Abstand der beiden Arme in Höhe der Grundplatte gleich ihrem
Abstand in Höhe
ihrer Verbindung mit dem Nocken ist.
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Die
vorstehend beschriebene Fersenautomatik des Anmelders hat jedoch
wegen ihrer Komplexität
die folgenden Nachteile:
- – Die Arme 4 des Bügels haben
insgesamt einen beträchtlichen
Abstand voneinander, da sie der seitlichen Kontur des Schischuhs 7 zwischen
ihrer Verbindung mit der Platte 5 und der mit dem Nocken 3 folgen.
Diese Geometrie bringt die Gefahr mit sich, dass die Seitenteile
der Bindung auf dem Schnee schleifen bzw. in den Schnee eindringen können, hauptsächlich,
wenn der Schi eine Kurve nimmt, und dadurch die Bahn des Schis in
ungewollt verändern.
- – der
Auslösemechanismus
ragt über
die Befestigungspunkte der Arme mit der schwenkbaren Platte und
der Grundplatte hinaus, was dicke Arme erfordert, damit sie den
starken Belastungen widerstehen, denen sie ausgesetzt sind. Diese
Arme tragen zu einer Vergrösserung
des Gewichts der gesamten Fersenautomatik bei.
- – die
Fersenautomatik hat mehrere, vor dem Fersenhalter liegende Teile,
was es wegen des Platzbedarfs schwierig macht, den Schischuh, dessen Form
und Abmessungen genormt sind und nicht verändert werden können, zu
positionieren;
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Der
Fachmann hat bei der Entwicklung dieser Bindungen zahlreiche Sicherheitsgesichtspunkte in
Erwägung
gezogen und eine komplexe Lösung vorgeschlagen,
die sich aus zahlreichen mechanischen Funktionen zusammensetzt,
welche bestimmte Sicherheitsprobleme wirksam zu behandeln erlaubt,
jedoch gleichzeitig die oben aufgeführten neuen Nachteile mit sich
bringt.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine vereinfachte Fersenautomatik
einer Sicherheitsbindung für
einen Schischuh vorzuschlagen, welche die oben erwähnten Vorteile
der Lösung
des Anmelders unter Vermeidung der Nachteile beibehält.
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Genauer
gesagt besteht ein erstes Ziel der Erfindung darin, eine Fersenautomatik
vorzuschlagen, welche die Funktion der Auslösung von den anderen Funktionen
trennt.
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Ein
zweites Ziel der Erfindung besteht darin, eine Fersenautomatik mit
einer nur geringen seitlichen Abmessung vorzuschlagen, welche die
Gefahr vermeidet, in den Schnee einzugreifen.
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Ein
drittes Ziel der Erfindung besteht darin, eine Fersenautomatik vorzuschlagen,
welche einen möglichst
grossen Raum vor dem Fersenhalter freilässt, um die Positionierung
des Schuhs zu optimieren.
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Ein
viertes Ziel der Erfindung besteht darin, eine einfache Fersenautomatik
vorzuschlagen, die ein nur geringes Gewicht hat und wenig kosten.
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Die
Erfindung erreicht die oben erwähnten Ziele,
indem sie eine Fersenautomatik einer Sicherheitsbindung für einen
Schischuh mit einem röhrenförmigen Gehäuse vorschlägt, das
eine Auslösefunktion
besitzt und an einem seiner Enden einen Fersenhalter aufweist, der
dazu bestimmt ist, die Ferse eines Schischuhs auf dem Schi zu halten,
wobei dieses röhrenförmige Gehäuse um einen
Nocken drehbar montiert ist, welcher in einem zylindrischen Teil
geformt und fest an zwei seitlichen Armen angebracht ist, welche
mit einer Grundplatte verbunden sind, die in Längsrichtung beweglich auf einem
Sockel montiert ist, der dazu bestimmt ist, auf dem Schi befestigt zu
werden, und wobei der Abstand der beiden Arme in Höhe der Grundplatte
kleiner ist als ihr Abstand in Höhe
ihrer Verbindung mit dem Nocken.
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Die
Arme können
in einer Projektion auf eine Querebene V-förmig sein, und ihr Abstand
in Höhe
ihrer Verbindung mit der Grundplatte kann im wesentlichen nur halb
so gross sein wie der maximale Abstand in Höhe ihrer Verbindung mit dem
Nocken.
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Andererseits
können
die Arme eine Neigung nach hinten haben, welche grössenordnungsmässig 60
Grad in bezug auf die Ebene des Sockels betragen kann.
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Die
Arme können
aus Metall sein und mit der Grundplatte durch eine Nietverbindung
mit drei die Grundplatte quer durchragenden Befestigungsachsen oder
durch wenigstens zwei Querschrauben verbunden sein. Die Nockenachse
und die erste Befestigungsachse liegen im wesentlichen in ein und
derselben vertikalen Ebene.
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Als
Variante bilden die Arme und die Grundplatte ein einziges Teil aus
Kunststoff, und ein metallisches Einsatzstück umgibt wenigstens teilweise
den Nocken, um die Fersenautomatik zu verstärken.
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Die
Länge desjenigen
Sockelteils, welcher den Fersenhalter nach vorn überragt, ist kurz, und die Höhe des Nockens
in bezug auf den Sockel ist im wesentlichen auf eine Höhe verringert,
die nahe der Höhe
der Ferse eines Schischuhs liegt.
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Die
Erfindung bezieht sich auch auf einen mit einer solchen Fersenautomatik
einer Sicherheitsbindung für
einen Schischuh ausgerüsteten
Schi.
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Nachstehend
wird als Beispiel eine Ausführungsform
unter Bezugnahme auf die Zeichnungen beschrieben.
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1 zeigt
eine aus dem Stand der Technik bekannte Fersenautomatik des Anmelders.
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2 ist
eine perspektivische Ansicht einer Fersenautomatik gemäss einer
Ausführungsform
in geschlossener Stellung.
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3 ist
eine Vorderansicht einer Fersenautomatik gemäss einer Ausführungsform
in geschlossener Stellung.
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4 ist
eine Rückansicht
einer Fersenautomatik gemäss
einer Ausführungsform
in geschlossener Stellung.
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5 ist
eine Seitenansicht einer Fersenautomatik gemäss einer Ausführungsform
in geöffneter Stellung.
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6 ist
eine Seitenansicht einer Fersenautomatik gemäss einer Ausführungsform
in geschlossener Stellung.
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In
den verschiedenen Figuren werden dieselben Bezugszeichen für die entsprechenden
Elemente verwendet.
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Die
in den 2 bis 6 dargestellte Fersenautomatik
hat ein röhrenförmiges Gehäuse 1, ähnlich dem
bekannten, anhand von 1 beschriebenen Gehäuse. Dieses
Gehäuse 1 ist
um einen Nocken 3 schwenkbar montiert, welcher in einem
zylindrischen Teil geformt ist, um den Fersenhalter 2 auf der
Ferse eines Schischuhs 7 in geschlossener Stellung zu positionieren.
Zwei Arme 4 sind einerseits an den seitlichen Rändern des
Nockens 3 und andererseits an einer Grundplatte 8 befestigt,
welche ihrerseits auf einem Sockel 9 mittels einer Gleitschienenverbindung 10 längsverschiebbar
montiert ist. Für den
Halt und die Längsbewegung
der Grundplatte 8 auf dem Sockel 9 sorgen nicht
dargestellte, aus dem Stand der Technik bekannte Mittel. Der Sockel 9 ist dazu
bestimmt, auf dem Schi befestigt zu werden.
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In
der Fersenautomatik ist die im Gehäuse 1 befindliche
Auslösefunktion
vollständig
von der Funktion der Längseinstellung
der Bindung getrennt, welche durch die Verbindung zwischen Grundplatte 8 und
Sockel 9 erfolgt. Ausserdem wird bei dieser Fersenautomatik
eine Auslösetechnologie
verwendet, die an einen Wettkampfschi angepasst ist.
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Der
Raum vor dem Fersenhalter 2 ist völlig frei, es ragt nur der
Sockel hinein. Die Dicke des vorderen Teils der Bindung und die
Länge des
Sockels sind auf diese Weise verringert. Das erlaubt eine Positionierung
der Schuhsohle ohne Behinderung in der untersten Stellung, weil
der Platzbedarf verringert ist, und das selbst dann auf einfachere
Weise, wenn sich beispielsweise Schnee unter dem Schuh angesammelt
hat. Ausserdem ist die Höhe
der Arme auf eine Höhe
verringert, welche im wesentlichen gleich der Höhe der Schuhferse ist.
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Die
Arme 4 haben an ihrer Basis, in Höhe ihrer Verbindung mit der
Grundplatte, einen Abstand, der kleiner ist als der Abstand, den
sie in Höhe
ihrer Verbindung mit dem Nocken haben, und welcher im wesentlichen
selbst bis zur Hälfte
dieses maximalen Abstands verringert sein kann. Auf diese Weise
wird mit diesen Armen die Gefahr vermieden, dass sie auf dem Schnee
schleifen können.
Wie die 3 und 4 zeigen,
haben die Arme in einer Projektion auf eine vertikale Ebene eine
V-Form, im Gegensatz
zu den üblichen
U-Form. Andererseits hat diese Form den weiteren Vorteil, dass schmale Gleitschienen verwendet
werden können,
was weiterhin zur Verringerung der seitlichen Abmessungen der gesamten Fersenautomatik
beiträgt.
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Die
Arme 4 bestehen aus Metall und sind an der Grundplatte 8 mittels
einer Nietverbindung mit drei die Grundplatte 8 quer durchragenden
Befestigungsachsen befestigt. Als Variante können zur Befestigung der Arme 4 an
der Grundplatte 8 auch drei Querschrauben dienen. Die Arme
sind ferner nach hinten geneigt. In der Tat ist ihre Basis in bezug
auf ihren oberen Teil zurückversetzt,
und die Neigung nach hinten beträgt
bei dieser Ausführungsform (6)
grössenordnungsmässig 60
Grad in bezug auf den Sockel. Diese Geometrie erlaubt eine Quasi-Ausrichtung
des Nockens 3 und der ersten Befestigungsachse 11 in
ein und derselben vertikalen Ebene, was den Überhang des Auslösemechanismus
in bezug auf die Befestigungspunkte der Arme 4 mit der Grundplatte 8 bedeutend
verringert. Diese Arme unterliegen einer geringeren Belastung als
die aus dem Stand der Technik bekannten und sind daher entlastet.
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Gemäss einer
noch wirtschaftlicheren Ausführungsform
bilden die Arme 4 ein Teil mit der Grundplatte 8,
und das Ganze besteht aus Kunststoff. Das Gelenk des Gehäuses 1 um
die Gelenkachse des Nockens 3 ist mit Hilfe eines diesen
Nocken 3 wenigstens teilweise umgebenden metallischen Einsatzteils
verstärkt.
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Die
Fersenautomatik gemäss
der Ausführungsform
erleichtert wesentlich das Einsteigen des Schischuhs, welches direkt
durch Druck der Ferse auf den in seiner geöffneten Stellung befindlichen Fersenhalter,
gemäss
einer allgemein "step
in" genannten Technik,
erfolgen kann. Dazu wird, wie in 5 gezeigt,
die Ferse zunächst
auf den in seiner geöffneten
Stellung befindlichen Fersenhalter aufgesetzt, dann erlaubt ein
Druck auf die Ferse die Befestigung des Schuhs, indem die Fersenautomatik
in ihre geschlossene Stellung gelangt, wie in 6 gezeigt.
Während
dieser Einstiegsphase beschreibt die Ferse einen Kreisbogen, wie
in 5 gezeigt, und bleibt dabei während des ganzen Einstiegs
in der Nähe
der Arme 4.
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Die
beschriebene Fersenautomatik behält also
die durch den Stand der Technik bekannten Vorteile bei, jedoch ohne
die Nachteile der bekannten Fersenbindung.