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Die Erfindung betrifft eine Zug-Druck-Stange.
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Zug-Druck-Stangen, die beispielsweise im Flugzeugbau eingesetzt werden, weisen im Allgemeinen einen im Wesentlichen rohrförmigen Körper (Anschlussstück) auf, an dessen Enden sich jeweils eine Befestigungsvorrichtung zur Montage der Zug-Druck-Stange an Montagepunkten befindet. Die Länge der Zug-Druck-Stange ist hierbei beispielsweise über eine oder mehrere Gewindeanordnungen verstellbar, um eine Anpassung an einen vorgegebenen Abstand zwischen den Montagepunkten vornehmen zu können. Die eigentliche Verbindung zwischen den Befestigungsvorrichtungen und den Montagepunkten erfolgt hierbei insbesondere durch ein Bolzenelement, das in eine entsprechende Öse der Zug-Druck-Stange eingeführt wird und auf diese Weise die Befestigungseinrichtung relativ zum Montagepunkt festlegt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine einfach handhabbare, insbesondere eine montagefreundliche, Zug-Druck-Stange anzubieten.
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Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Schutzanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen sind in den Unteransprüchen beschrieben.
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Erfindungsgemäß weist die Zug-Druck-Stange zumindest eine Befestigungsvorrichtung, welche ein eine Öse aufweisendes Kupplungselement und einen daran angeordneten Schaft umfasst, ein Anschlussstück, wobei die Befestigungsvorrichtung zur Längenänderung der Zug-Druck-Stange über eine Gewindeanordnung drehbar mit dem Anschlussstück verbunden ist, ein in die Öse des Kupplungselements einführbares Bolzenelement und ein Halteband, welches das Bolzenelement mit dem Anschlussstück verbindet, auf.
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Mit Hilfe einer derartigen Zug-Druck-Stange wird erreicht, dass das Bolzenelement nicht verloren gehen kann, sondern aufgrund der Verbindung mit dem Halteband bei der Montage der Zug-Druck-Stange griffbereit zur Verfügung steht. Das Halteband wirkt stellt damit eine Art „Verliersicherung” dar, damit das Bolzenelement während der Montage bzw. Demontage der Zug-Druck-Stange nicht verloren gehen bzw. vertauscht werden kann. Dabei ist diese Art der Verliersicherung nicht auf bestimmte Formen des Bolzens beschränkt, sondern ist aufgrund der Anpassungsfähigkeit des Haltbandes (unterschiedliche Bandlängen, unterschiedliche Bandstärken und Bandmaterialien) variabel einsetzbar und für eine Vielzahl von unterschiedlichen Zug-Druck-Stangen anwendbar.
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In einer vorteilhaften Ausführungsform ist das Halteband unter Zwischenschalten eines Schlüsselrings mit dem Bolzenelement und/oder dem Anschlussstück verbunden. Durch die Verwendung von an sich bekannten Schlüsselringen kann eine schnelle und unkomplizierte Sicherung des Haltebands erfolgen. Die Schlüsselringe sind hierbei in vorteilhafter Weise an Bohrungen des Bolzenelements bzw. des Anschlussstücks anbringbar.
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In vorteilhafter Weise ist ferner das Anschlussstück mit einer Manschette versehen, an die das Halteband zur Verbindung mit dem Anschlussstück angebracht ist. In besonders vorteilhafter Weise ist hierbei die Manschette durch eine Klettverbindung (sog. Klettverschluss oder Flausch band) mit dem Anschlussstück verbunden. Auf diese Weise kann die Manschette leicht an bestehende Zug-Druck-Stangen nachgerüstet werden. Ferner ist auf diese Weise eine besonders flexibel anpassbare Befestigung der Manschette gegeben.
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In vorteilhafter Weise wird die Klettverbindung hierbei mit Hilfe eines Klettbandes verwirklicht, bei dem eine Hälfte des Klettbandes an der Manschette und die korrespondierende andere Hälfte des Klettbandes am Anschlussstück angebracht ist. Die Verbindung der Klettbänder mit der Manschette bzw. dem Anschlussstück kann hierbei beispielsweise durch doppelseitiges Klebeband erfolgen.
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Des Weiteren kann die Manschette einen D-Ring aufweisen, an dem das Halteband angebracht ist. In besonders vorteilhafter Weise ist hierbei zwischen dem Halteband und dem D-Ring ein Schlüsselring zwischengeschaltet. Auf diese Weise kann eine besonders montagefreundliche und schnell herzustellende Anbringung des Haltebandes erfolgen.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist die Manschette als Dreiviertelkreis ausgebildet, d. h. die Manschette umfasst das Anschlussstück in Umfangsrichtung nicht vollständig, sondern nur zu dreiviertel. Dies ermöglicht die Anbringung der Manschette auch bei beengten Platzverhältnissen.
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In vorteilhafter Weise besteht das Halteband aus einem Polymerwerkstoff, insbesondere Polyamid. Es ist jedoch auch denkbar, das Halteband aus einem metallischen Drahtwerkstoff herzustellen.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist die Zug-Druck-Stange eine zweite Befestigungsvorrichtung, welche ein zweites eine Öse aufweisendes Kupplungselement und einen daran angeordneten Schaft umfasst, ein zweites in die Öse des zweiten Kupplungselements einführbaren Bolzenelement und ein zweites Halteband, welches das zweite Bolzenelement mit dem Anschlussstück verbindet, auf. In dieser Ausführungsform können des Weiteren das erste Halteband und das zweite Halteband an einer einzigen Manschette, die das Anschlussstück ringförmig umgibt, angebracht sein. Dadurch können auf eine konstruktiv einfache Weise die Bolzenelemente beider Befestigungsvorrichtungen einer Zug-Druck-Stange gesichert werden.
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Die Erfindung ist anhand von Ausführungsbeispielen in den Zeichnungsfiguren weiter erläutert. Es zeigen
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1 eine perspektivische Ansicht einer ersten Zug-Druck-Stange;
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2 einen Ausschnitt aus 1 mit vergrößert dargestellter Befestigungsvorrichtung;
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3 die Zug-Druck-Stange aus 1 und 2, wobei sich das Bolzenelement in einer eingerasteten Stellung befindet;
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4 eine Schnittansicht der Zug-Druck-Stange aus 1 senkrecht zur Längsachse des Anschlussstückes im Bereich der Manschette; und
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5 eine perspektivische Ansicht einer ersten Zug-Druck-Stange.
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Gleiche bzw. gleichwirkenden Komponenten sind in den Zeichnungsfiguren jeweils mit gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet.
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In den 1 bis 4 ist eine erste Ausführungsform einer Zug-Druck-Stange 1 gezeigt. Die Zug-Druck-Stange 1 weist eine rohrförmiges Anschlussstück 2 auf, an dessen axialen Enden sich jeweils eine Befestigungsvorrichtung 3, 4 befinden. Die Befestigungsvorrichtungen sind im Wesentlichen gleich aufgebaut und dienen der Verbindung der Zug-Druck-Stange 1 mit der die Zug-Druck-Stange 1 umgebenden Konstruktion. Diese Verbindung wird durch die Kupplungselemente 5, 6 erzeugt. Im vorliegenden Fall sind die Kupplungselemente 5, 6 als Gabelköpfe ausgebildet, die jeweils eine Öse 7, 8 aufweisen, in die jeweils ein Schnappbolzen 9, 10 eingebracht werden kann. Durch das Einbringen des Schnappbolzens 9, 10 erfolgt eine Fixierung der Kupplungselemente 5, 6 an den jeweiligen Montagepunkten der die Zug-Druck-Stange 1 umgebenden Konstruktion. Zum Ausgleich einer Lagedifferenz kann die Länge der Zug-Druck-Stange, d. h. der Abstand zwischen den Kupplungselementen 5, 6 zueinander, variierte werden. Dazu weisen die Befestigungsvorrichtungen 3, 4 neben dem jeweiligen Kupplungselement 5 bzw. 6 einen in den Figuren nicht näher bezeichneten Schaft auf, der in das rohrförmige Anschlussstück 2 eingeführt werden kann. Diese Schäfte sind mit einem außenliegenden Gewinde und das Anschlussstück 2 mit einem korrespondierenden Innengewinde versehen, sodass durch Herein- bzw. Herausschrauben der Befestigungsvorrichtung 3 und/oder 4 die Länge der Zug-Druck-Stange 1 variiert werden kann.
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Die Schnappbolzen 9, 10 bestehen aus einem Stift, einem Hebelarm und einem Schnappring. Die Schnappbolzen 9, 10 stellen ein Bolzenelement im Sinn der vorliegenden Erfindung dar. Der Stift kann in die Ösen des Kupplungselements 5, 6 eingefügt werden. Der Schnappring besitzt einen Umfang, sodass er um den äußeren Umfang des Anschlussstückes 2 gelegt werden kann. Auf diese Weise ist es möglich, durch Anklappen des Schnapprings die Drehbewegung zwischen den Befestigungsvorrichtungen 3, 4 und dem Anschlussstück 2 zu erschweren. Dadurch kann ein versehentliches Verstellen der Länge der Zug-Druck-Stange 1 bei angeklappten Schnappbolzen verhindert werden.
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In 1 ist der Schnappbolzen 9 in einer gelösten Stellung, d. h. der Stift ist nicht in die Öse 7 des Kupplungselementes 5 eingefügt und der Schnappring ist nicht um das Anschlussstück 2 gelegt, dargestellt. Der Schnappbolzen 10 hingegen ist in 1 in der angeklappten Stellung dargestellt, d. h. der Stift ist in die Öse 8 des Kupplungselementes 6 eingefügt und der Schnappring ist um das Anschlussstück 2 gelegt.
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Das Halteband 11 verbindet den Schnappbolzen 9 mit dem Anschlussstück 2. Dabei ist im vorliegenden Ausführungsbeispiel das Halteband 11 nicht unmittelbar mit dem Schnappbolzen 9 und dem Anschlussstück 2 verbunden. Zwischen dem Schnappbolzen 9 und dem Halteband 11 ist ein erster Schlüsselring 12 angeordnet. Der Schlüsselring ist durch eine Bohrung im Schnappbolzen 9 geführt und das Halteband 11 weist an einem ersten Ende eine Schlaufe auf, die ebenfalls durch den Schlüsselring 12 geführt ist. In ähnlicher Weise ist eine weitere Schlaufe, die sich an einem zweiten Ende des Haltebandes 11 befindet, durch einen zweiten Schlüsselring 13 geführt. Dieser Schlüsselring 13 wiederum steht mit einer Manschette 14 in Verbindung. Die Manschette 14 ist um die Mantelfläche des Anschlussstücks 2 angebracht und weist einen D-Ring 15 auf, durch den der Schlüsselring 13 geführt ist.
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2 zeigt einen vergrößerten Ausschnitt aus 1 mit der Befestigungsvorrichtung 3, dem Kupplungselement 5, dem Schnappbolzen 9, dem Halteband 11, den Schlüsselringen 12, 13, der Manschette 14 und dem D-Ring 15.
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3 zeigt ebenfalls das Befestigungsvorrichtung 3, das Kupplungselement 5, den Schnappbolzen 9, das Halteband 11, die Schlüsselringen 12, 13, die Manschette 14 und den D-Ring 15. Im Gegensatz zu den 1 und 2 ist hierbei der Schnappbolzen 9 jedoch nicht in der gelösten Stellung, sondern in der angeklappten Stellung gezeigt.
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4 zeigt eine Schnittansicht der Zug-Druck-Stange 1 aus 1 senkrecht zur Längsachse des Anschlussstückes 2 im Bereich der Manschette 14 in Blickrichtung zur Befestigungsvorrichtung 3. Das Anschlussstück 2 ist von der Manschette 14 umfasst. Die Manschette 14 ist als Dreiviertelkreis ausgebildet. Zwischen der äußeren Mantelfläche des Anschlussstücks 2 und der Manschette 14 ist eine Klettverbindung 16 ausgebildet. Des Weiteren ist in 4 das Halteband 11 mit den Schlüsselringen 12, 13 dargestellt.
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5 zeigt eine weitere Ausführungsform. Die dort dargestellte Zug-Druck-Stange 101 unterscheidet sich von der Zug-Druck-Stange 1 des ersten Ausführungsbeispiels im Wesentlichen durch das Anschlussstück 102. Das Anschlussstück 102 ist im Vergleich zum Anschlussstück 2 aus dem ersten Ausführungsbeispiel kürzer ausgeführt. in funktionaler Hinsicht unterscheiden sich die beiden Anschlusstücke jedoch nicht voneinander.
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An den axialen Enden des Anschlussstücks 102 findet sich jeweils eine Befestigungsvorrichtung 3, 4. In die Öse des Kupplungselements 5 ist der Schnappbolzen 9 eingebracht. Das Halteband 11 verbindet den Schnappbolzen 9 unter Zwischenschaltung der Schlüsselring 12, 13, des D-Rings 15 und der Manschette 14 mit dem Anschlussstück 102. In die Öse 7 des Kupplungselements 6 ist ein Steckbolzen 17 eingebracht. Der Steckbolzen 17 stellt ebenfalls ein Bolzenelement im Sinn der vorliegenden Erfindung dar. Der Steckbolzen 17 weist ein Stiftelement auf, dessen Durchmesser auf die Öse 8 des Kupplungselements 6 abgestimmt ist, sodass ein Einführen des Steckbolzens 17 in die Öse 8 des Kupplungselements möglich ist. Ein weiteres Halteband 18 verbindet den Steckbolzen 17 unter Zwischenschaltung der Schlüsselring 19, 20, des D-Rings 15 und der Manschette 14 mit dem Anschlussstück 102. Dabei sind die Schlüsselringe 13 und 20 jeweils mit dem D-Ring 15 verbunden, sodass das erste Halteband 11 und das zweite Halteband 18 an einer einzigen Manschette 14, die das Anschlussstück 2 umgibt, angebracht sind.
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Bezugszeichenliste
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- 1, 101
- Zug-Druck-Stange
- 2, 102
- Anschlussstück
- 3, 4
- Befestigungsvorrichtung
- 5, 6
- Kupplungselement
- 7, 8
- Öse
- 9, 10
- Schnappbolzen
- 11, 18
- Halteband
- 12, 13, 19, 20
- Schlüsselring
- 14
- Manschette
- 15
- D-Ring
- 16
- Klettverbindung
- 17
- Steckbolzen