DE202010013121U1 - Sattelauflieger mit Sicherungseinrichtung gegen unbefugte Nutzung - Google Patents

Sattelauflieger mit Sicherungseinrichtung gegen unbefugte Nutzung Download PDF

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Abstract

Sattelauflieger (1) mit einer Einrichtung (2) gegen unbefugtes Ankuppeln an eine Sattelzugmaschine, wobei
– die Sattelzugmaschine eine Sattelkupplung hat,
– der Sattelauflieger (1) eine Sattelkupplungsauflageplatte (11) mit Königszapfen (12) hat,
– in oder an der Sattelkupplungsauflageplatte (11) die Einrichtung (2) angeordnet ist,
– die Einrichtung (2) einen vertikal verschiebbaren Riegel (21) aufweist, der in einer Betriebsposition nicht unter die von der Sattelkupplungsauflageplatte (11) aufgespannte Fläche zeigt und in einer Sicherungsposition unter der Fläche hervorsteht,
– die Einrichtung (2) im Wesentlichen horizontal wirkende Betätigungsmittel (20) mit einer Wirkverbindung zum Riegel (21) zum Verstellen des Riegels (21) von der Betriebsposition in die Sicherungsposition und zurück aufweist und
– die Wirkverbindung aus einer geneigt angeordneten Kulissenführung (203) und einem darin geführten Wellenabschnitt (211) besteht, der eine laterale, horizontal wirkende Bewegung vom Betätigungsmittel (20) in eine vertikale Bewegung des Riegels wandelt,
wobei die Kulissenführung (203) sowohl am...

Description

  • Die Erfindung betrifft einen Sattelauflieger mit einer Einrichtung gegen unbefugtes Ankuppeln an eine Sattelzugmaschine, wobei die Sattelzugmaschine eine Sattelkupplung sowie der Sattelauflieger eine Sattelkupplungsauflageplatte mit Königszapfen haben. Die Einrichtung ist in oder an der Sattelkupplungsauflageplatte angeordnet, weist einen vertikal verschiebbaren Riegel auf, der in einer Betriebsposition nicht unter die von der Sattelkupplungsauflageplatte aufgespannte Fläche zeigt und in einer Sicherungsposition unter der Fläche hervorsteht, und weist im Wesentlichen horizontal wirkende Betätigungsmittel mit einer Wirkverbindung zum Riegel zum Verstellen des Riegels von der Betriebsposition in die Sicherungsposition und zurück auf. Die Wirkverbindung besteht aus einer geneigt angeordneten Kulissenführung und einem darin geführten Wellenabschnitt, der eine laterale, horizontal wirkende Bewegung vom Betätigungsmittel in eine vertikale Bewegung des Riegels wandelt.
  • Grundsätzlich sind so genannte Königszapfenschlösser zum Schutz vor Diebstahl des Sattelaufliegers bekannt. Die bekannten Königszapfenschlösser sind topfartige Gebilde, die von unten über den frei über der Sattelkupplungsauflageplatte vorstehenden Königszapfen geschoben und mit einem Schloß verriegelt werden. Mit dieser Königszapfenschloßeinrichtung montiert an einem Königszapfen eines Sattelaufliegers ist gewährleistet, dass der Sattelauflieger nicht an eine Sattelzugmaschine ordnungsgemäß gekuppelt werden kann. Eine unbefugte Nutzung des Sattelaufliegers wird somit verhindert.
  • Nachteilig an den bekannten Königszapfenschlössern ist, dass diese als loses gesondertes Bauteil von nicht unerheblichem Gewicht (4–10 kg) vom Fahrer gehandhabt und insbesondere unter der Sattelkupplungsauflageplatte des Sattelaufliegers in Position gebracht, abgeschlossen oder aufgeschlossen und abgenommen werden muss. Dazu muss der Fahrer sich unter den Sattelauflieger begeben, was zu unerwünschten Verschmutzungen und schlimmstenfalls zu Kopfverletzungen führen kann. Bei Nichtverwendung des Königszapfenschlosses wird dieses beispielsweise lose in der Fahrerkabine aufbewahrt. Da es vom Gebrauch am mit Fett eingeschmierten Königszapfen verschmutzt ist und während der Abstellzeit des Sattelaufliegers dem Wind und Wetter ausgesetzt ist, wird es von den Fahrern bei Nichtnutzung meist in Putzlappen gewickelt und irgendwo verstaut.
  • Die DE 29 206 89 A1 beschreibt einen Sattelanhänger, der in der Nähe des Königszapfens am Zulaufweg der an der Sattelzugmaschine angeordneten Kupplungsmittel einen beweglichen Bolzen aufweist, der zwischen einer eingefahrenen Stellung und einer vorstehenden Stellung verstellbar und arretierbar ist.
  • Ferner beschreibt die US 4,614,357 ein Verschlußsystem für Sattelauflieger, das jedoch von einem Pneumatikzylinder mit horizontaler Bewegung über eine Kulissenführung fernbetätigbar ist.
  • Aufgabe der Erfindung ist es, einen Sattelauflieger mit einer derartigen Sicherungseinrichtung anzugeben, die unabhängig vom Betätigungsmittel sowohl in ihrer Sicherungsposition wie auch in ihrer Betriebsposition jeweils gegen eine unbeabsichtigte Verstellung gesichert ist. Gelöst wird diese Aufgabe mit einem Sattelauflieger gemäß Anspruch 1.
  • Wenn die Kulissenführung sowohl am oberen Ende wie auch am unteren Ende je eine entgegengesetzt zur Neigung der Kulissenführung geneigte Rastposition aufweist, wird eine zuverlässige Fixierung der Sicherungseinrichtung in seinen jeweiligen Endstellungen, nämlich einmal der Sicherungsposition mit herausgefahrenem Riegel und der Betriebsposition mit eingefahrenem Riegel erreicht. Damit kann beispielsweise eine schwerkraftbedingte Absenkung des Riegels sicher vermieden werden, da die entgegengesetzt zur Neigung der Kulissenführung geneigte Rastposition in der oberen Position ein schwerkraftbedingtes Abgleiten entlang der Neigung der Kulissenführung vermeidet. Umgekehrt verhindert die Rastposition am unteren Ende der Kulissenführung ein Zurückdrängen des Riegels aus der Sicherungsposition, auch bei einer Kraftbeanspruchung von unten auf den Riegel. Somit kann der Riegel in dieser unteren Rastposition sicher gehalten und nicht entlang der geneigten Kulissenführung in seine Betriebsstellung zurückgedrängt werden. Also wird durch den in seiner Sicherungsposition nach unten vorstehenden Riegel ein Ankuppeln mit einer Sattelzugmaschine am Sattelauflieger verhindert. In der Betriebsposition des Riegels, in der er nicht unter die von der Sattelkupplungsauflageplatte aufgespannte Auflagefläche hinaussteht, ist ein Ankuppeln einer Zugmaschine am Sattelauflieger in der gewohnten Weise möglich. Der Riegel ist im Wesentlichen senkrecht zur Sattelkupplungsauflageplatte verschiebbar ausgebildet. Dabei ist die vollständig eingezogene Position die Betriebsposition und die, bei der der Riegel unterhalb der Auflagefläche der Sattelkupplungsauflageplatte vorsteht, die Sicherungsposition. Der Riegel steht in der Sicherungsposition beispielsweise 2 bis 10 cm, insbesondere 3 bis 4 cm vor.
  • Dadurch, dass die Einrichtung Betätigungsmittel mit einer Wirkverbindung zum Riegel zum Verstellen des Riegels von der Betriebsposition in die Sicherungsposition und zurück aufweist, kann der Riegel fernbetätigt von außerhalb des Gefahrenbereichs unterhalb der Sattelkupplungsauflageplatte bedient werden. Bevorzugt weist das Betätigungsmittel einen Handhebel und/oder einen elektrischen, pneumatischen oder hydraulischen Antrieb auf. Mit dem Handhebel kann dann der Fahrer den Riegel sicher manuell betätigen oder durch elektrische, pneumatische oder hydraulische Antriebe kraftbetätigt stellen.
  • Wenn der Riegel in der Auflageplatte nahe dem Königszapfen angeordnet ist, wird ein Ankuppeln einer Sattelzugmaschine beim Heranfahren an den abgestellten Sattelauflieger aus im Wesentlichen allen möglichen Richtungen verhindert. Liegt der Riegel radial weiter vom Königszapfen entfernt, könnte sonst bei einer bestimmten Konstellation ein Kuppeln der Sattelzugmaschine am Königszapfen möglich sein, wobei durch den unterhalb der Sattelkupplungsauflageplatte vorstehenden Riegel ein Verschwenken des Sattelaufliegers auf der Sattelzugmaschine begrenzt bzw. verhindert wäre.
  • Wenn der Riegel in Vorwärtsfahrtrichtung vor dem Königszapfen angeordnet ist, wird insbesondere ein Kuppeln einer Sattelzugmaschine am Sattelauflieger beim Heranfahren aus der normalen Kupplungsrichtung sicher vermieden. Sollte eine Kupplung zwischen Sattelzugmaschine und Sattelauflieger bei einer Anfahrt extrem von der Seite möglich sein, ist jedoch ein Geradeziehen und damit Geradeausfahren der Sattelzugmaschine mit gekuppeltem Sattelauflieger mit dem Riegel in Sicherungsposition nicht möglich. Es liegt also in jedem Fall eine zuverlässige Diebstahlsicherung vor.
  • Ein unbefugter Zugriff auf den Sattelauflieger wird insbesondere dadurch vermieden, dass die Einrichtung ein Schloss aufweist, mit dem der Riegel in seiner Sicherungsposition abgeschlossen werden kann. Dabei kann das Schloß direkt am Riegel oder an den Betätigungsmitteln des Riegels angeordnet sein. Neben einem mechanischen Schloß mit Schlüssel sind auch Zahlenschlösser, elektronische Schlösser oder dergleichen möglich. Bei einem kraftbetätigten Antrieb der Einrichtung ist eine Fernbetätigung, beispielsweise über Funk, mit einer sicheren Signalcodierung, wie beispielsweise bei funkbetätigten Garagentoren bekannt, denkbar. Der Kraftfahrer müsste in diesem Fall bei einer automatischen Sattelkupplung weder beim Entkuppeln noch beim Ankuppeln aussteigen, wobei gleichwohl eine Diebstahlsicherung an dem Sattelauflieger aktivierbar wäre.
  • Dadurch, dass eine ferngesteuerte Freigabe und/oder Verriegelung der Einrichtung vorgesehen ist, können beispielsweise für Chassisvermieter die jeweils freizugebenden Sattelauflieger fernbetätigt, beispielsweise über eine Mobiltelefonverbindung, freigegeben werden, so dass der jeweilige Mieter Zugang zu dem Sattelauflieger erhält, wohingegen Unbefugte den Sattelauflieger nicht nutzen können.
  • In weiterer Ausgestaltung ist ein Ortungsmittel am Sattelauflieger vorgesehen, wobei die Ortungsangaben in Verbindung mit einer fernbetätigten Freigabe oder Verriegelung an eine Zentrale übertragbar sind. Damit erhält die Zentrale zusätzliche Daten zur Bestimmung der jeweiligen Abstellorte ihrer Sattelauflieger, so dass insbesondere für Chassisvermieter eine erheblich erleichterte Logistik bereitgestellt wird. Ein mangelndes Aufschließen von vermieteten Chassis durch eine Person vor Ort kann somit eingespart werden. Zudem brauchen die Chassis nicht zeitaufwendig gesucht werden.
  • In weiterer Ausgestaltung ist der Riegel in einer auf der Sattelkupplungsauflageplatte, über einer dem Querschnitt des Riegels angepassten Öffnung angeordneten Hülse verschiebbar geführt. Damit kann die Aufbauhöhe des Bodens des Sattelaufliegers im Bereich der Sattelkupplungsgrundplatte vollständig für die Führung des vertikal verschiebbaren Riegels genutzt werden.
  • Um einen kuppelähnlichen Zustand einer Zugmaschine mit dem unter der Sattelkupplungsplatte vorstehenden Riegel zu vermeiden, sollte der Riegel einen Durchmesser aufweisen, der deutlich größer als der größte Durchmesser des Königszapfens ist. Ein zylinderischer Riegel hat bei verschiebbarer Halterung den Vorteil, dass ein Verkanten bei Manipulierungsversuchen weitgehend ausgeschlossen ist.
  • Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der beiliegenden Zeichnungen detailliert beschrieben.
  • Darin zeigt:
  • 1 eine räumliche Ansicht eines vorderen Teils eines Sattelaufliegers in Betriebsposition,
  • 2 eine räumliche Ansicht, wie in 1, jedoch in Sicherungsposition,
  • 3 zeigt eine Sicherungseinrichtung in Seitenansicht,
  • 4 die in 3 dargestellte Sicherungseinrichtung in Ansicht von unten,
  • 5 die in den 3 und 4 dargestellte Sicherungseinrichtung in räumlicher Ansicht und
  • 6 die in den 3 bis 5 dargestellte Sicherungseinrichtung in räumlicher Ansicht in Betriebsstellung.
  • In 1 ist der vordere Abschnitt eines Sattelaufliegers 1 in räumlicher Ansicht schräg von unten dargestellt. Der Sattelauflieger 1 hat zwei Längs- oder Halsträger 13, zwischen denen eine Sattelkupplungsauflageplatte 11 eingefügt ist. Die Sattelkupplungsauflageplatte 11 liegt auf der nicht dargestellten Sattelkupplung einer Sattelzugmaschine zur Lastübertragung auf. Mittig in der Sattelkupplungsauflageplatte 11 ist ein Königszapfen 12 angeordnet, der die formschlüssige Verbindung zur Sattelkupplung der Sattelzugmaschine ermöglicht.
  • Nahe dem Königszapfen 12 ist in der Sattelkupplungsauflageplatte 11 eine kreisrunde Öffnung 110 vorgesehen, in der bündig oder zurückspringend mit der Sattelkupplungsauflageplatte 11 ein Riegel 21 angeordnet ist. Der Riegel 21 befindet sich in der in 1 dargestellten Situation in Betriebsposition. Ferner ist ein Flansch 14 mittig auf der Sattelkupplungsauflageplatte 11 angeordnet, an dem der Königszapfen 12 montiert ist. Der Riegel 21 weist maximal eine Aufbauhöhe bis zur Ladefläche des Sattelaufliegers 1 auf. Dies entspricht der Höhe der Längsträger 13 bzw. der Halsträger bei einem „Goose neck”-Auflieger. In 3 ist die entsprechende räumliche Ansicht wie in 1 dargestellt, hier befindet sich jedoch die Einrichtung 2 in Sicherungsposition, so dass der Riegel 21 durch die Öffnung 110 der Sattelkupplungsauflageplatte 11 hindurchgreift und unterhalb der Sattelkupplungsauflageplatte 11 vorsteht.
  • Der Riegel 21 ist in vertikaler Richtung verschiebbar in der Vertikalführung oder Hülse 22 gelagert. Eine Hubbegrenzung in oder an der Hülse 22 ist vorgesehen, um den Hub des Riegels 21 zwischen der in der 1 dargestellten Betriebsposition, nämlich der nach oben eingezogenen Position und der in der 2 dargestellten Sicherungsposition zuzulassen und zu begrenzen. Die Sicherungseinrichtung 2 weist ein Betätigungsmittel 20 auf, das eine Schubstange 201 hat, die in horizontaler Richtung in den Sattelauflieger orientiert ist. An der Schubstange 201 kann entweder ein Handgriff zum manuellen Hin- und Herschieben des Betätigungsmittels 20 von einer Längsseite des Sattelaufliegers oder ein Pneumatikzylinder angreifen, der das Betätigungsmittel 20 bei entsprechender Druckluftbeaufschlagung hin- und herschaltet. Selbstverständlich sind auch elektrische Antriebe oder hydraulische Antriebe denkbar.
  • Das Betätigungsmittel 20 hat einen Schubkasten 202, der mit der Schubstange 201 fest verbunden ist und den Riegel 21 mit seiner Vertikalführung 22 umgibt. In dem Schubkasten 202 sind an beiden Längsseiten Kulissenführungen 203 eingebracht, wie aus 3 in der Seitenansicht ersichtlich. Jede Kulissenführung 203 weist einen gradlinigen, geneigten Mittelbereich und an beiden Enden entsprechende Rastpositionen 204, 205 auf. Jede Rastposition kennzeichnet sich dadurch, dass die obere Rastposition 204 eine Neigung entgegengesetzt zur Neigung der mittleren Kulissenführung 203 hat. Ebenso verhält es sich mit der unteren Rastposition 205.
  • In diese beiden einander gegenüberstehenden Kulissenführungen 203, 203 greifen Wellenabschnitte 211 ein, die somit über die Kulissenführung bei einer Horizontalbewegung des Schubkastens 202 von der in 3 dargestellten unteren Rastposition 205 in die in 6 in räumlicher Ansicht dargestellte obere Rastposition 204 verschoben werden kann. Da die Wellenabschnitte 211 an der zylinderischen Mantelfläche des Riegels 21 angeordnet sind, wird somit bei einer entsprechenden Bewegung des Betätigungsmittels, also des Schubkastens 202 der Riegel 21 von der in den 2, 3, 4 und 5 dargestellten Sicherungsposition in die in 1 und 6 dargestellte Betriebsposition verstellt.
  • In der Sicherungsposition, wie in den 2, 3, 4 und 5 dargestellt, ist der Sattelauflieger 1 vor unbefugter Nutzung durch eine Sattelzugmaschine gesichert, da ein Ankuppeln mit der Sattelkupplung der Sattelzugmaschine durch den nach unten vorstehenden Riegel 21 unmöglich ist, wie insbesondere aus 2 ersichtlich ist. Um einer unbefugten Verstellung der Einrichtung 2 vorzubeugen, ist an der Einrichtung 2 ein Schloß vorgesehen, dass zumindest in der Sicherungsposition aktivierbar ist. Das nicht dargestellte Schloß kann ein mechanisches Sicherheitsschloß mit Schlüssel und/oder mit Nummernschloß oder dergleichen sein. Ferner ist es denkbar, dass eine elektromechanische Verriegelung erfolgt, die nur über einen geeigneten Zugangscode, gegebenenfalls auch funkfernbedient lösbar und aktivierbar ist. Mit einer solchen Vorrichtung könnte dann bei einer automatischen Sattelkupplung auch die Diebstahlsicherung automatisch nach der Fahrzeugtrennung aktiviert und bei Bedarf über die codierte Funkverbindung fernbetätigt wieder deaktiviert, also in die Betriebsposition zurückgeschaltet werden.
  • Ferner kann die Sicherung fernbetätigt auch über Mobiltelefon oder ähnliche Funknetze erfolgen, um beispielsweise für Chassisvermieter über ein großes Einsatzgebiet bereitgestellte Sattelauflieger bei Bedarf für Mieter fernbetätigt öffnen und nach Nutzung wieder sichern zu können. Ergänzend für derartige Anwendungen ist auch eine Ortung, beispielsweise über ein GPS-System, im Sattelauflieger hilfreich für die Sattelaufliegerlogistik, da der Vermieter/Inhaber durch entsprechende Rückmeldung vom GPS-Modul über die Telefonverbindung beim Verriegeln bzw. Entriegeln eine genaue Lagebeschreibung des Parkplatzes des Sattelaufliegers für den anfahrenden Zugmaschinenführer möglich macht.
  • Nachfolgend wird die Betriebsweise einer mechanischen Einrichtung gegen unbefugte Nutzung des Sattelaufliegers anhand der in den 1 bis 6 dargestellten Ausführungsform beschrieben.
  • Eine Sattelzugmaschine ist mit einem entsprechend ausgerüsteten Sattelauflieger 1 gekuppelt und soff nun von dem Sattelauflieger 1 getrennt werden. Der Fahrer der Sattelzugmaschine kuppelt in gewohnter Weise den Sattelauflieger ab, fährt unter dem mit Sattelstützen gesicherten Sattelauflieger hervor und aktiviert dann über einen Handhebel oder eine Fernbetätigung die Einrichtung 2, womit der Riegel 21 in der Hülse bzw. Vertikalführung 22 nach unten in die in 3 dargestellte Sicherungsposition gleitet. In dieser Sicherungsposition wird die Einrichtung 2 vom Kraftfahrer abgeschlossen, so dass der Sattelauflieger vor unbefugter Benutzung geschützt ist.
  • Wenn nun der Kraftfahrer oder eine andere befugte Person mit entsprechendem Schlüssel oder Zugangscode und einer Sattelzugmaschine zum Sattelauflieger 1 zurückkehrt, wird zunächst das Sicherungsschloß aufgeschlossen und über Handhebel bzw. Fernbetätigung und Betätigungsmittel 20 der Riegel 21 in die in 1 dargestellte Betriebsposition überführt. In der Betriebsposition ist der Riegel 21 durch die obere Rastposition von selbst verankert, damit der Riegel 21 nicht ungewollt während des normalen Betriebes in die Sicherungsposition verschoben werden kann und somit zu gefährlichen Betriebssituationen führen könnte. Nunmehr kann der Kraftfahrer seine Sattelzugmaschine unter den Sattelauflieger 1 fahren, ohne dass der Riegel 21 beim Kupplungsvorgang stört, da der Riegel 21 bündig oder leicht zurückspringend zur Sattelkupplungsauflageplatte 11 positioniert ist.
  • Vorteilhaft kann mit der erfindungsgemäßen Einrichtung gegen unbefugte Benutzung ein damit ausgerüsteter Sattelauflieger ohne verschmutzungsträchtige oder gar gefährliche Handhabung unterhalb des Sattelaufliegers durch den Kraftfahrzeugführer vor Diebstahl gesichert werden. Die Aktivierung wie auch die Deaktivierung der Sicherung kann über einen seitlich angeordneten Handhebel betätigt und verschlossen werden. Mit dieser Vorrichtung ist eine Handhabung mit einer losen, relativ schweren und verschmutzten Vorrichtung, nämlich dem bekannten Königszapfenschloß, entbehrlich. Ferner erspart sich der Kraftfahrer ein Verstauen des schweren und schmutzigen Königszapfenschlosses in seiner Fahrerkabine.
  • Bezugszeichenliste
  • 1
    Sattelauflieger
    11
    Sattelkupplungsauflageplatte
    110
    Öffnung
    12
    Königszapfen
    13
    Längsträger, Halsträger
    14
    Flansch
    2
    Einrichtung, Sicherungseinrichtung
    20
    Betätigungsmittel
    201
    Schubstange
    202
    Schubkasten
    203
    Kulissenführung
    204
    obere Rastposition
    205
    untere Rastposition
    21
    Riegel
    211
    Wellenabschnitt
    22
    Vertikalführung, Hülse
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Patentliteratur
    • DE 2920689 A1 [0004]
    • US 4614357 [0005]

Claims (9)

  1. Sattelauflieger (1) mit einer Einrichtung (2) gegen unbefugtes Ankuppeln an eine Sattelzugmaschine, wobei – die Sattelzugmaschine eine Sattelkupplung hat, – der Sattelauflieger (1) eine Sattelkupplungsauflageplatte (11) mit Königszapfen (12) hat, – in oder an der Sattelkupplungsauflageplatte (11) die Einrichtung (2) angeordnet ist, – die Einrichtung (2) einen vertikal verschiebbaren Riegel (21) aufweist, der in einer Betriebsposition nicht unter die von der Sattelkupplungsauflageplatte (11) aufgespannte Fläche zeigt und in einer Sicherungsposition unter der Fläche hervorsteht, – die Einrichtung (2) im Wesentlichen horizontal wirkende Betätigungsmittel (20) mit einer Wirkverbindung zum Riegel (21) zum Verstellen des Riegels (21) von der Betriebsposition in die Sicherungsposition und zurück aufweist und – die Wirkverbindung aus einer geneigt angeordneten Kulissenführung (203) und einem darin geführten Wellenabschnitt (211) besteht, der eine laterale, horizontal wirkende Bewegung vom Betätigungsmittel (20) in eine vertikale Bewegung des Riegels wandelt, wobei die Kulissenführung (203) sowohl am oberen Ende wie auch am unteren Ende je eine entgegengesetzt zur Neigung der Kulissenführung geneigte Rastposition (204, 205) aufweisen.
  2. Sattelauflieger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Betätigungsmittel (20) einen Handhebel (204) und/oder einen elektrischen, pneumatischen oder hydraulischen Antrieb aufweist.
  3. Sattelauflieger nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Riegel (21) in der Sattelkupplungsauflageplatte (11) nahe dem Königszapfen (12) angeordnet ist.
  4. Sattelauflieger nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Riegel (21) in Vorwärtsfahrtrichtung vor dem Königszapfen (12) angeordnet ist.
  5. Sattelauflieger nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung (2) ein Schloss aufweist, mit dem der Riegel (21) in seiner Sicherungsposition abgeschlossen werden kann.
  6. Sattelauflieger nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass eine ferngesteuerte Freigabe und/oder Verriegelung der Einrichtung (2) vorgesehen ist.
  7. Sattelauflieger nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass ein Ortungsmittel am Sattelauflieger (1) vorgesehen ist, wobei die Ortungsangaben in Verbindung mit einer fernbetätigten Freigabe oder Verriegelung an eine Zentrale übertragbar sind.
  8. Sattelauflieger nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Riegel (21) in einer auf der Sattelkupplungsauflageplatte (11), über einer dem Querschnitt des Riegels (21) angepassten Öffnung (110) angeordneten Hülse (22) verschiebbar geführt ist.
  9. Sattelauflieger nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Riegel (21) zylinderisch ist und einen Durchmesser größer als der größte Durchmesser des Königszapfens (12) aufweist.
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