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Die
Erfindung betrifft eine Mobiltelefoneinheit zur beispielhaften Überwachung
von insbesondere gesundheitlich beeinträchtigten Personen,
mit einem Mobiltelefon, ferner mit einem optionalen Fernbedienelement
für das Mobiltelefon, und mit zumindest einer Notrufbedieneinheit,
um ein Notrufsignal mit wenigstens Personenidentifikationsdaten
an eine Zentrale zu übermitteln, wobei das Mobiltelefon
und/oder das Fernbedienelement mit wenigstens einem Körpersensor
zur Erfassung gesundheitsrelevanter Daten der Person ausgerüstet
sind, und wobei der Körpersensor eine bestimmte Raumposition
der Person und/oder ein vorgegebenes Bewegungsmuster erfasst.
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Eine
Mobiltelefoneinheit des eingangs beschriebenen Aufbaus ist durch
das Gebrauchsmuster
DE
20 2009 013 305 U1 des Anmelders bekannt geworden. Hier
geht es primär darum, die Personenidentifikationsdaten
gegebenenfalls in Verbindung mit weiteren Daten in einer Steuereinheit
in Sprachinformationen zu konvertieren. Auf diese Weise wird eine universelle
Abgabe des Notrufsignals durchgeführt, die nicht an bestimmte
Infrastrukturmaßnahmen gekoppelt ist.
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Darüber
hinaus beschäftigt sich der weitere Stand der Technik beispielsweise
nach der
DE 100 08
917 A1 mit einer Anordnung zur Überwachung und
Lokalisierung von Patienten. Dabei ist wenigstens ein Körperfühler
zur Erfassung eines physiologischen Parameters vorgesehen. Außerdem
ein Mobilfunkendgerät, dass sich in einem zellulären
Mobilfunknetz betreiben lässt. Dadurch kann der Aufenthaltsort
des Patienten aufgrund einer aktuellen Basisstationsverbindung und
zusätzlich durch eine Feinpositionsbestimmung mithilfe
eines Peilsignals erfasst werden.
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Der Überwachung
und Lokalisierung von insbesondere gesundheitlich beeinträchtigten
Personen kommt eine zunehmende Bedeutung zu. Das lässt sich
darauf zurückführen, dass vorwiegend ältere Personen
oftmals allein leben und versuchen, diesen Status so lange wie möglich
aufrechtzuerhalten. In diesem Zusammenhang spielen zunehmend Notrufe und
die Möglichkeit, solche Notrufe absetzen zu können,
eine Rolle. Hier existieren verschiedene Ansätze dahingehend,
spezielle Mobiltelefone für beispielsweise Senioren zur
Verfügung zu stellen. Diese können jedoch dann
nicht genutzt werden, wenn die betreffende Person das Bewusstsein
verliert.
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Aus
diesem Grund hat man im Rahmen der gattungsbildenden Lehre nach
der
DE 20 2009
013 305 U1 bereits vorgeschlagen, mithilfe eines Körpersensors
festzustellen, ob die fragliche Person beispielsweise von einer
vertikalen in eine horizontale Position übergegangen ist.
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Die
bisherigen Ansätze können jedoch die Lebenswirklichkeit
nicht vollständig abbilden. Denn ein Übergang
von der vertikalen in die horizontale Position kann beispielsweise
freiwillig erfolgen oder dadurch, dass die fragliche Person einschläft.
Diese Vorgehensweise ist an sich nicht besorgniserregend, so dass
hierauf basierende Notrufe bzw. abgesetzte Notrufsignale unnötig
sind. Jedenfalls lassen die bisherigen Vorschläge im Stand
der Technik keine zweifelsfreie Diagnose eines lebensbedrohlichen
Notfalles zu. Hier will die Erfindung insgesamt Abhilfe schaffen.
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Der
Erfindung liegt das technische Problem zugrunde, eine derartige
Mobiltelefoneinheit so weiterzuentwickeln, dass ein gesundheitsbedingter
Notfall zweifelsfrei erfasst wird und entsprechende Gegenmaßnahmen
unmittelbar ergriffen werden können.
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Zur
Lösung dieser Problemstellung ist eine gattungsgemäße
Mobiltelefoneinheit im Rahmen der Erfindung dadurch gekennzeichnet,
dass wenigstens ein erster und ein zweiter Körpersensor
vorgesehen sind, wobei je nach von dem ersten Körpersensor
in einer ersten Detektionsstufe ermittelten Werten eine zweite Detektionsstufe
zur Erfassung von Werten des zweiten Körpersensors gestartet
wird.
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Im
Rahmen der Erfindung kommen also wenigstens zwei Körpersensoren
zum Einsatz, die unterschiedliche Größen messen
und erfassen. Der erste Körpersensor dient im Regelfall
dazu, die Raumposition der zu überwachenden Person und/oder
ein vorgegebenes Bewegungsmuster zu erfassen. Meistens werden Abweichungen
von einer vertikalen Position eines Oberkörpers der betreffenden
Person ausgewertet. Auch generell Bewegungen der betreffenden Person
können überwacht und verarbeitet werden. Wenn
beispielsweise die fragliche Person von einer zunächst
vertikalen Lage des Oberkörpers in eine horizontale Lage übergeht
und zusätzlich Bewegungen nicht mehr registriert werden,
wird üblicherweise nach einer vorgegebenen und variablen
Zeitspanne die zweite Detektionsstufe gestartet. D. h., nach der
betreffenden Zeitspanne werden zusätzlich zu Werten des
ersten Körpersensors solche des zweiten Körpersensors
erfasst und ausgewertet.
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Bei
dem zweiten Körpersensor handelt es sich üblicherweise
um einen physiologischen Sensor. Mithilfe dieses Sensors lassen
sich physiologische Eigenschaften der zu überwachenden
Person auf etwaige Normabweichungen hin untersuchen. Tatsächlich
dient der fragliche Sensor dazu, physikalische und/oder biochemische
Funktionen der zu überwachenden Person zu erfassen.
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Im
Regelfall dient der zweite Körpersensor dazu, physikalische
Funktionen der zu überwachenden Person zu messen. Hierbei
kann es sich beispielsweise um den Blutdruck, eine Pulsfrequenz,
einen Blutsauerstoffgehalt etc. handeln. Meistens kommt als zweiter
Körpersensor ein so genannter Pulsoxymetriesensor zum Einsatz.
Die Pulsoxymetrie stellt bekanntermaßen ein Verfahren zur
nicht invasiven Ermittlung der arteriellen Sauerstoffsättigung über
die Messung der Lichtabsorption bzw. der Lichtemission bei Durchleuchtung
der Haut dar. In diesem Zusammenhang wird ein so genannter Sättigungsaufnehmer
an einem leicht zugänglichen Körperteil angebracht.
Hierbei kann es sich um einen Finger, einen Zeh, ein Ohrläppchen
oder dergleichen handelt.
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Im
Detail verfügt der zweite Körpersensor bzw. Pulsoxymetriesensor über
zwei im infraroten Spektralbereich emittierende Lichtquellen und
einen zugehörigen Fotosensor. Durch die unterschiedliche Färbung
des mit Sauerstoff gesättigten Hämoglobins entsteht
für das durchstrahlende Rotlicht eine abweichende Absorption,
die mithilfe des Fotosensors gemessen wird. Tatsächlich
wird die Absorption des Lichtes im Bereich von ca. 660 nm und im
Bereich von ca. 900 bis 940 nm gemessen. Dabei werden jeweils unterschiedliche
Absorptionen des zugehörigen Lichtes erfasst, und zwar
einerseits bei einer 100%igen Sättigung des Hämoglobins
mit Sauerstoff im Vergleich zu gar keiner bzw. einer 0%igen Sättigung.
Jedenfalls ergeben sich Absorptionsdifferenzen, die auf eine fehlende
oder sich ändernde Sauerstoffsättigung zurückzuführen
sind.
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Eine
sinkende Sauerstoffsättigung ist beispielsweise als Indiz
für eine Ohnmacht zu werten. Hiermit einher geht meistens
auch ein schwacher und langsamer werdender Puls. Jedenfalls wird
der zweite Körpersensor ergänzend zu dem ersten
Körpersensor nach Absolvieren der ersten Detektionsstufe
hinsichtlich der von ihm erfassten Werte zusätzlich ausgewertet.
Dadurch kann eine Diagnose des tatsächlichen Gesundheitszustandes
der zu überwachenden Person auf eine deutlich sicherere
Basis gestellt werden, als wenn beispiels weise nur die Raumposition
der betreffenden Person erfasst und ausgewertet wird.
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Als
erster Körpersensor hat sich ein 3-Achsen-Beschleunigungssensor
als besonders günstig erwiesen. Mithilfe eines solchen
3-Achsen-Beschleunigungssensors lassen sich beispielsweise Abweichungen
des Oberkörpers der zu überwachenden Person von
der Vertikalen unschwer feststellen. Tatsächlich kann der
fragliche erste Körpersensor die Raumposition der betreffenden
und zu überwachenden Person kapazitiv und/oder resistiv
und/oder piezoelektrisch und/oder induktiv erfassen. In erstgenanntem
Fall korrespondieren Änderungen der Lage des 3-Achsen-Beschleunigungssensors
dazu, dass Elektroden eines oder mehreren Kondensatoren eine Abstandsänderung
erfahren, wodurch sich zugleich deren Kapazität ändert.
Derartige Sensoren werden beispielhaft in der
WO 2007/061756 A2 beschrieben.
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Daneben
ist es auch möglich, die Raumposition resistiv zu ermitteln.
In einem solchen Fall kann beispielsweise ein Probegewicht an Federn
aufgehängt werden. Jede Änderung der Lage der
Probe durch eine Lageänderung des 3-Achsen-Beschleunigungssensors
korrespondiert dazu, dass sich ein parallel zur betreffenden Feder
erstreckender Widerstand ändert. Ähnlich mag bei
einem piezoelektrischen und auch kapazitiven Beschleunigungssensor gearbeitet
werden.
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Dabei
geht man im Regelfall so vor, dass der 3-Achsen-Beschleunigungssensor
ein bestimmtes und durch die Erdanziehung verursachtes Signal erzeugt,
wenn der fragliche Sensor beispielsweise mit seiner Z-Achse vertikal
ausgerichtet ist. Jede Abweichung von dieser vertikalen Ausrichtung
führt dazu, dass das durch die Erdanziehung verursachte
Signal in Z-Achsen-Richtung kleiner wird und bei einer rein horizontalen
Ausrichtung des 3-Achsen-Beschleunigungssensors auf null oder gegen
null zurückgeht. Jedenfalls kann unter Rückgriff
auf einen solchen 3-Achsen-Beschleunigungssensor zweifelsfrei festgestellt
werden, ob beispielsweise der Oberkörper der zu überwachenden
Person von der Vertikalen in die Horizontale übergeht.
Außerdem lassen sich mit einem solchen 3-Achsen-Beschleunigungssensor Bewegungsmuster
der betreffenden Person erfassen und beispielsweise in einer an
den fraglichen Sensor angeschlossenen und obligatorischen Steuereinheit aufzeichnen
und auswerten. Zu dem Bewegungsmuster mögen beispielsweise
Werte für die Schrittlänge beim Gehen oder auch
typische Auf- und Abbewegungen beim Gehen gehören. Änderungen
in der Schrittlänge oder auch der Amplitude der Auf- und
Abbewegungen beim Gehen können als abweichendes Bewegungsmuster
registriert werden. Ein solches abweichendes Bewegungsmuster mag
vor einer Ohnmacht beobachtet werden.
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Wenn
also der erste Körpersensor den Übergang des Oberkörpers
der zu überwachenden Person von der Vertikalen in die Horizontale
erfasst und optional zusätzlich die beschriebene Abweichung
im Bewegungsmuster mithilfe des ersten Körpersensors festgestellt
wurde, wird im Anschluss hieran die zweite Detektionsstufe gestartet.
Das geschieht nach Ablauf einer bestimmten und vorgegebenen Zeitdauer, beispielsweise
nach 30 Sekunden bis 60 Sekunden. Im Rahmen dieser zweiten Detektionsstufe
wird nun der zweite Körpersensor ausgelesen und ausgewertet.
Das kann erneut mithilfe der bereits angesprochenen Steuereinheit
geschehen.
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Ermittelt
nun der zweite Körpersensor Abweichungen in den physiologischen
Werten der zu überwachenden Person beispielsweise dahingehend,
dass die Sauerstoffsättigung abnimmt und/oder der Blutdruck
sinkt und/oder der Puls schwächer wird und/oder abnimmt,
so werden diese sämtlichen Daten seitens der Steuereinheit
dahingehend interpretiert, dass nach dem Durchlaufen der zweiten
Detektionsstufe das bereits angesprochene Notrufsignal erzeugt wird
und werden muss. Dieses Notrufsignal sendet zumindest die Personenidentifikationsdaten
an die Zentrale. Auf diese Weise ist die Zentrale über
die Identität der überwachten Person in Kenntnis
gesetzt und gegebenenfalls auch über die mithilfe der beiden
Körpersensoren erfassten Werte. Als Folge hiervon lassen
sich unmittelbar Hilfemaßnahmen ergreifen.
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Grundsätzlich
kann neben dem ersten und zweiten Körpersensor aber auch
ein dritter Körpersensor zum Erfassen von Muskelreaktionen
vorgesehen werden. Zu diesem Zweck ist dem dritten Körpersensor
typischerweise eine Reizstromeinheit zur Muskelstimulation zugeordnet.
Solche umgangssprachlich auch als elektrisch Muskeltrainer bezeichneten
Stimulations- und Diagnosegeräte sind grundsätzlich
bekannt, wozu auf die
DE
33 30 130 A1 verwiesen sei. Jedenfalls kann mithilfe des
dritten Körpersensors zum Erfassen einer Muskelreaktion
eine dritte Detektionsstufe definiert werden. Wie im Falle der ersten
und zweiten Detektionsstufe wird die dritte Detektionsstufe typischerweise
in Abhängigkeit der ersten und zweiten Detektionsstufe
gestartet.
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Dabei
ist die Auslegung im Regelfall so getroffen, dass die dritte Detektionsstufe
erst dann beginnt und eingeleitet wird, wenn die zweite Detektionsstufe
eine Abweichung in den an dieser Stelle überwachten physiologischen
Funktionen der zu überwachenden Person ermittelt. D. h.,
die dritte Detektionsstufe wird im Beispielfall erst dann gestartet, wenn
die fragliche Person mit ihrem Oberkörper von der vertikalen
in die horizontale Position übergegangen ist und zusätzlich
die Sauerstoffsättigung im Blut abgenommen hat und/oder
Blutdruck gesunken ist und/oder die Pulsfrequenz gefallen ist. Im
Rahmen dieser dritten Detektionsstufe wird zumindest ein Muskel
der zu überwachenden Person stimuliert. Kommt es infolge
dieser elektrischen Stimulation zu einer Kontraktion oder Bewegung
des Muskels, so wird dies als Zeichen für eine relativ
normale Lebensfunktion gewertet. Falls keine Muskelbewegung stattfindet,
wird dieser Zustand in Verbindung mit den bereits erfassten Werten
vom ersten und zweiten Körpersensor insgesamt als lebensbedrohlich
interpretiert und sorgt für das Abgeben des Notrufsignals.
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Beim Übergang
von der ersten zur zweiten Detektionsstufe und beim Wechsel von
der zweiten zur dritten Detektionsstufe ist jeweils ein Zeitintervall vorgegebener
Dauer zwischengeschaltet. Innerhalb dieses Zeitintervalls kann der Überwachungsvorgang jederzeit
abgebrochen werden. Dazu mag die zu überwachende Person
ein akustisches, optisches oder sonst wie geartetes Signal abgeben.
Beispielsweise können die einzelnen Detektionsstufen optisch an
der Mobiltelefoneinheit angezeigt werden, und zwar mit LEDs. Der
Wechsel von der einen zur nächsten Detektionsstufe lässt
sich dann jeweils manuell oder auch durch eine akustische Eingabe
von der überwachten Person stoppen bzw. dies gilt für
die gesamte beschriebene und ablaufende Überwachungsroutine.
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Des
Weiteren hat es sich bewährt, wenn die Mobiltelefoneinheit
mit einem Ortungssensor ausgerüstet ist. Auf diese Weise
kann die exakte Ortsposition der zu überwachenden Person
erfasst werden und zusammen mit den Personenidentifikationsdaten an
die Zentrale im Falle des abgegebenen Notrufsignals übermittelt
werden. Dadurch lassen sich Hilfsmaßnahmen zielgenau steuern
und kann die Person von eintreffendem Rettungspersonal unschwer
geortet werden. Dabei mag der fragliche Ortungssensor auch mit einem
flankierenden Sender ausgerüstet werden, um die Detektion
im Nahbereich zu erleichtern.
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Darüber
hinaus verfügt das Mobiltelefon vorteilhaft über
ein spezielles Befestigungsmittel. Dieses Befestigungsmittel startet
erst nach seiner Aktivierung die Überwachung. Die Aktivierung
kann beispielsweise dadurch in Gang gesetzt werden, dass das Befestigungsmittel
abgeklappt wird, um das Mobiltelefon beispielsweise am Körper
der zu überwachenden Person anzubringen. Dazu kann es sich
bei dem Befestigungsmittel um einen Befestigungsclip, beispielsweise
einen abklappbaren Gürtelclip, handeln. Sobald dieser von
einer zuvor eingenommenen versenkten Position gegenüber
dem Gehäuse des Mobiltelefons in eine abgeklappte Position überführt worden
ist, wird im Regelfall die erste Detektionsstufe gestartet.
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Im
Ergebnis wird eine Mobiltelefoneinheit zur Verfügung gestellt,
die eine umfassende und insbesondere zielgenaue Diagnose einer zu überwachenden
Person zur Verfügung stellt. Das gelingt durch den Rückgriff
auf mehrere Körpersensoren, die nach einem bestimmten vorgegebenen
Muster hinsichtlich der aufgenommenen Werte abgefragt werden. Dabei wird
im Kern so vorgegangen, dass zunächst eine horizontale
Lage der betreffenden Person erfasst wird. Das geschieht in der
ersten Detektionsstufe. Im Anschluss hieran wird die zweite Detektionsstufe
gestartet, welche zusätzlich physiologische Funktionen überprüft.
Hierbei kann es sich um die Sauerstoffsättigung im Blut
der fraglichen Person, den Blutdruck, den Puls, etc. handeln. Wenn
auch die hiermit erfassten Werte eine signifikante Abweichung von
der Norm oder fallende Tendenz aufweisen, wird unmittelbar das Notrufsignal
abgesetzt. Alternativ hierzu ist es aber auch möglich,
eine dritte Detektionsstufe zu durchlaufen. Diese prüft
ergänzend, ob Muskelreaktionen (noch) vorliegen. Sollte
auch das nicht der Fall sein, so wird eine Ohnmacht gleichsam ferndiagnostiziert
und erst dann das betreffende Notrufsignal abgegeben.
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Dabei
sind die einzelnen Detektionsstufen durch vorgebbare Zeitabstände
voneinander getrennt und kann der Durchlauf der einzelnen Detektionsstufen
jederzeit von der zu überwachenden Person gestoppt werden.
Das lässt sich durch eine bestimmte Tasterbetätigung,
einen akustischen Befehl etc. erreichen.
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Die
Körpersensoren können ganz oder teilweise im Innern
des Mobiltelefones untergebracht werden. Alternativ hierzu kann
auch das optionale Fernbedienelement mit einem oder mehreren der Körpersensoren
ausgerüstet werden. Auch zusätzlich angebrachte
Körpersensoren sind denkbar. In sämtlichen Fällen
sind die fraglichen Sensoren als Mikro-Sensoren bzw. meistens als
mikro-elektromechanische Sensoren ausgelegt. Dabei erfolgt die Kommunikation
zwischen dem Mobiltelefon, dem optionalen Fernbedienelement und
dem weiteren externen Körpersensor oder den mehreren Körpersensoren
in der Regel drahtlos. Dadurch entfallen aufwändige und
fehlerträchtige Verkabelungen. Hierin sind die wesentlichen
Vorteile zu sehen.
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Im
Folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel
darstellenden Zeichnung näher erläutert; es zeigen:
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1 die
erfindungsgemäße Mobiltelefoneinheit schematisch,
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2 die
Anbringung des zweiten Körpersensors an einer zu überwachenden
Person,
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3 die
grundsätzliche Funktionsweise des zweiten Körpersensors
und
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4 das
Mobiltelefon in einer perspektivischen rückwärtigen
Teilansicht.
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In
den Figuren ist eine Mobiltelefoneinheit dargestellt, die zur Überwachung
einer in der 2 zu erkennenden Person dient,
die im Beispielfall gesundheitlich beeinträchtigt ist.
Zu diesem Zweck verfügt die Mobiltelefoneinheit über ein
Mobiltelefon 1 und ein zugehöriges Fernbedienelement 2.
Das Fernbedienelement 2 ist nicht unbedingt erforderlich und
lediglich als Option anzusehen. Mithilfe des Fernbedienelementes 2 lässt
sich das Mobiltelefon 1 ganz oder teilweise fernsteuern
und zwar üblicherweise drahtlos. Das deutet die 1 an.
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Dabei
greift die Erfindung im Regelfall auf eingeführte Standards,
wie beispielsweise den Bluetooth-Standard zurück. Ebenfalls
drahtlos mit dem Mobiltelefon 1 respektive dem Fernbedienelement 2 kommuniziert
ein nachfolgend noch näher zu erläuternder zweiter
Körpersensor 12, der in der 2 in zwei
unterschiedlichen denkbaren Anbringungspositionen an der zu überwachenden
Person dargestellt ist.
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Wie
bereits erläutert, lassen sich mithilfe des Fernbedienelementes 2 wesentliche
Funktionen des Mobiltelefones 1 fernsteuern. Hierzu gehört
insbesondere die Erzeugung eines Notrufsignals. Das geschieht mithilfe
wenigstens einer Notrufbedieneinheit 3, bei welcher es
sich um einen zentralen Knopf frontseitig oder rückseitig
des Fernbedienelementes 2 handelt. Der Notrufbedieneinheit
bzw. dem Notrufknopf 3 gegenüberliegend findet
sich an der Rückseite des insbesondere in 1 dargestellten
Fernbedienelementes 2 ein lediglich angedeuteter Lautsprecher 4.
Komplettiert wird das Fernbedienelement 2 durch ein Mikrofon 5 sowie
mehrere Funktionsknöpfe 6, die randseitig des
Fernbedienelementes 2 angeordnet sind.
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Das
Fernbedienelement 2 ist scheibenartig ausgestaltet und
mag im Beispielfall die Größe einer Brosche oder
auch einer Stoppuhr besitzen. Außerdem werden ähnliche
Dickenabmessungen beobachtet. Auf diese Weise lassen sich großflächige Funktionsknöpfe 6 randseitig
des scheibenartigen Fernbedienelementes 2 realisieren,
die jeweils bogenförmig ausgestaltet sind und Kreis bogensegmente
im Bereich von ca. 40° bis 60° überstreichen.
Dadurch lassen sich die Funktionsknöpfe 6 problemlos und
auch blind bedienen.
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Im
Beispielfall sind insgesamt drei Funktionsknöpfe 6 realisiert.
Diese mögen zu im Mobiltelefon 1 abgespeicherten
Nummern korrespondieren, die über Kurzwahl zu erreichen
sind. Des Weiteren erkennt man eine Steuereinheit 7 im
Innern der Notrufbedieneinheit 3. Außerdem ist
die Notrufbedieneinheit 3 bzw. das Fernbedienelement 2 im
Beispielfall mit einem ersten Körpersensor 8 ausgerüstet. Mithilfe
dieses ersten Körpersensors 8 lassen sich gesundheitsrelevante
Daten der zu überwachenden Person erfassen. Dazu kann der
Körpersensor 8 eine bestimmte Raumposition der
betreffenden Person und/oder ein vorgegebenes Bewegungsmuster ermitteln.
Wie bereits einleitend erläutert, handelt es sich bei dem
ersten Körpersensor 8 um einen 3-Achsen-Beschleunigungssensor 8,
wie in der vergrößerten Darstellung gemäß 1 dargestellt
ist. Dabei lässt sich mithilfe des ersten Körpersensors 8 insbesondere
eine Abweichung des Fernbedienelementes 2 von einer Vertikalrichtung
feststellen.
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Die
Vertikalrichtung fällt üblicherweise mit der Z-Richtung
des 3-Achsen-Beschleunigungssensors bzw. ersten Körpersensors 8 zusammen.
Tatsächlich verfügt der erste Körpersensor 8 über
einen Beschleunigungsmesser in der fraglichen Z-Richtung und in
X- und Y-Richtung. Jede Abweichung von seiner vertikalen Ausrichtung
in beispielsweise Z-Richtung wird als Änderung des zusammengesetzten
Signales erfasst und kann beispielsweise dahingehend interpretiert
werden, dass der mit dem Fernbedienelement 2 respektive
dem ersten Körpersensor 8 ausgerüstete
Oberkörper der in 2 dargestellten
Bedienperson von einer normalen vertikalen in die horizontale Lage übergegangen
ist. – Alternativ zum Fernbedienelement 2 kann
selbstverständlich auch das Mobiltelefon 1 direkt
mit dem fraglichen ersten Körpersensor 8 ausgerüstet
werden. Dann wird das Mobiltelefon 1 beispielsweise an
einem Gürtel der zu überwachenden Person befestigt.
Dazu mag das Mobiltelefon 1 mit einem Befestigungsmittel 13 ausgerüstet
sein, welches insbesondere in der 4 dargestellt
ist.
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Bei
dem Befestigungsmittel 13 handelt es sich um einen Befestigungsclip 13,
welcher in einem Gehäuse 14 des Mobiltelefons 1 an
seiner Rückseite versenkt angeordnet ist. Indem das Befestigungsmittel
bzw. der Befestigungsclip 13 ausgeklappt wird, lässt
sich nicht nur das Mobiltelefon 1 beispielsweise an einem
Gürtel der zu bewachenden Person befestigen. Sondern dieser
Vorgang startet im Regelfall auch gleichzeitig die nachfolgend noch
näher zu beschreibende Überwachung der fraglichen
Person.
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Wie
bereits erläutert, wird die Raumposition der fraglichen
Person und/oder ein vorgegebenes Bewegungsmuster mithilfe des ersten
Körpersensors 8 erfasst. Dabei befindet sich der
erste Körpersensor 8 im Ausführungsbeispiel
im Fernbedienelement 2, kann alternativ oder zusätzlich
aber auch im Mobiltelefon 1 angeordnet werden. Der erste
Körpersensor 8 arbeitet im Beispielfall kapazitiv.
D. h., etwaige Abweichungen in der räumlichen Orientierung
des ersten Körpersensors 8 korrespondieren zu
Kapazitätsänderungen von im Innern des ersten
Körpersensors 8 befindlichen Sensoren, und zwar
entlang der angedeuteten Achsen in Z-, X- und Y-Richtung. Daraus
resultiert ein Signal, welches die Lageänderungen der Person
bzw. des ersten Körpersensors 8 widerspiegelt.
Außerdem können Bewegungsmuster aufgenommen und
in der Steuereinheit 7 abgelegt werden, wie dies einleitend
bereits beschrieben wurde.
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Neben
dem ersten Körpersensor 8 verfügt das
Fernbedienelement 2 über einen Ortungssensor 9.
Der Ortungssensor 9 ist wie der Körpersensor 8 an die
Steuereinheit 7 angeschlossen. Sobald ein Notrufsignal
entweder automatisch oder mithilfe der Notrufbedieneinheit 3 durch
eine manuelle Betätigung erzeugt und abgegeben wird, wird
mithilfe des Ortungssensors 9 die genaue geografische Position
der das Fernbedienelement 2 tragenden Person festgestellt
und an die Zentrale übermittelt. Neben der geografischen
Position werden auch Personenidentifikationsdaten an die fragliche
Zentrale ausgesandt. Die Personenidentifikationsdaten beinhalten
meistens den Namen, die Adresse, Telefonnummer, etc. der überwachten
Person.
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Schließlich
ist das Fernbedienelement 2 noch mit einem Trageelement 10 ausgerüstet,
mit dessen Hilfe die überwachte Person das Fernbedienelement 2 bei
sich trägt. Das Trageelement 10 kann flankierend
als Funktionsknopf 6 ausgeführt sein.
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Ergänzend
zu dem ersten Körpersensor 8, welcher üblicherweise
als mikro-elektro-mechanischer Sensor 8 ausgebildet ist,
weist die erfindungsgemäße Mobiltelefoneinheit
noch den zweiten Körpersensor 12 auf. Darüber
hinaus ist ein dritter Körpersensor 15 realisiert,
welcher sich auf der Rückseite des Fernbedienelementes 2 im
Beispielfall befindet. Zu diesem dritten Körpersensor 15 gehört
eine Reizstromeinheit 16. Der dritte Körpersensor 15 und die
Reizstromeinheit 16 bilden eine Baueinheit 15, 16 auf
der Rückseite des Fernbedienelementes 2 bzw. der
einem Bauch oder eine Bauchdecke der zu überwachenden Person
zugewandten Seite.
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Bei
dem zweiten Körpersensor 12 handelt es sich um
einen physiologischen Sensor. Im Rahmen des Ausführungsbeispiels
wird der Blutdruck und/oder eine Pulsfrequenz gemessen. Alternativ hierzu
kann aber auch der Blutsauerstoffgehalt mithilfe des zweiten Körpersensors 12 erfasst
werden. Dann ist der zweite Körpersensor 12 als
Clip- oder Klebesensor ausgelegt, welcher beispielsweise am Ohrläppchen
befestigt wird, wie dies die 2 ebenfalls andeutet.
Auf diese Weise können mithilfe des zweiten Körpersensors 12 physikalische
Funktionen der zu überwachenden Person erfasst werden,
beispielsweise der Blutdruck, die Pulsfrequenz, der bereits angesprochene
Blutsauerstoffgehalt, etc.. Tatsächlich ist der zweite
Körpersensor 12 vorliegend als Pulsoxymetriesensor
zur Messung der Sauerstoffsättigung ausgelegt.
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Die
Funktionsweise wird anhand der 3 deutlich.
Tatsächlich verfügt der zweite Körpersensor bzw.
Pulsoxymetriesensor 12 über zwei (Infrarot)-Lichtquellen,
beispielsweise LEDs. Diese emittieren einerseits im Bereich von
ca. 660 nm und andererseits im Bereich von ca. 900 bis 940 nm. Dazu korrespondieren
die beiden in der 3 angedeuteten Emissionskurven.
Je nach Sättigung des Blutes bzw. Hämoglobins
in der solchermaßen durchleuchteten Arterie der zu überwachenden
Person stellen sich unterschiedliche Absorptionen ein. Die betreffenden
Absorptionskurven für eine 0%ige Sättigung (durchgezogen)
und eine 100%ige Sättigung (strichpunktiert) sind in der 3 dargestellt.
Man erkennt, dass in beiden Spektralbereichen (ca. 660 nm und 940
nm) jeweils ein signifikanter Unterschied zwischen der Absorption
bei 100% und 0% Sättigung vorliegt. Diese Differenzen im
Bereich der beiden Emissionskurven werden mithilfe des zweiten Körpersensors
bzw. Pulsoxymetriesensors 12 ausgewertet. Außerdem
kann mithilfe des zweiten Körpersensors 12 die
Pulsfrequenz überwacht und gemessen werden.
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Der
dritte Körpersensor 15 in Verbindung mit der Reizstromeinheit 16 dient
zur Muskelstimulation. Dabei sorgt die Reizstromeinheit 16 dafür,
dass ein hiermit beeinflusster Muskel in der Regel eine Kontraktion
zeigt bzw. zumindest eine Bewegung. Diese Bewegung wird mithilfe
des dritten Körpersensors 15 erfasst. Dabei arbeitet
der dritte Körpersensor 15 dehnungs- und/oder
druckempfindlich. D. h., die Muskelbewegung wird beispielsweise
mithilfe eines Dehnungsmess streifens und/oder eines Drucksensors
aufgenommen und als solche interpretiert.
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Die
Funktionsweise ist wie folgt.
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Nachdem
die Mobiltelefoneinheit respektive der erste Körpersensor 8 in
seiner Funktion gestartet worden ist, beispielsweise durch Abklappen
und in Gang setzen des Befestigungsclips 13, startet die
so genannte erste Detektionsstufe. Im Rahmen dieser ersten Detektionsstufe
werden Werte des ersten Körpersensors 8 ermittelt
und ausgewertet. Dabei wird in der Regel ein Bewegungsmuster der
zu überwachenden Person aufgezeichnet und in der Steuereinheit 7 abgespeichert.
Dieses Bewegungsmuster kann beispielsweise eine typische Schrittlänge
oder auch Auf- und Abbewegungen des Körpers beim Gehen
beinhalten. Außerdem wird die vertikale Position des Oberkörpers
ständig überprüft.
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Sobald
sich an dieser Stelle Abweichungen ergeben, beispielsweise der Oberkörper
der betreffenden Person in eine horizontale Lage übergeht, wird
dies als mögliche Ohnmacht interpretiert. Als Folge hiervon
geht die erste Detektionsstufe nach einem bestimmten und vorwählbaren
Zeitabstand in eine zweite Detektionsstufe über. Wird innerhalb
des Zeitabstandes von beispielsweise 30 Sekunden bis 60 Sekunden
der gestartete Prozess nicht durch den Bediener bzw. die überwachte
Person gestoppt, so folgt die zweite Detektionsstufe, innerhalb
derer die Werte des zweiten Körpersensors 12 aufgenommen und
ausgewertet werden. Der gestartete Prozess kann beispielsweise durch
Druck auf einen der Funktionsknöpfe 6 angehalten
werden.
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Im
Beispielfall findet also bei der in waagerechter Position befindlichen
Person nach einer bestimmten Zeit die Auswertung des zweiten Körpersensors 12 statt.
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Wird
in diesem Zusammenhang beispielsweise eine Abnahme der Sauerstoffsättigung
ermittelt und/oder ein sinkender Blutdruck und/oder ein abnehmender
Puls, so werden diese Daten seitens der Steuereinheit 7 als
lebensbedrohlich interpretiert. Als Folge hiervon gibt die Steuereinheit 7 über
die Notrufbedieneinheit 3 ein Notrufsignal automatisch an
die fragliche Zentrale ab und übermittelt zugleich die
Personenidentifikationsdaten sowie die genaue Ortsposition der Person,
welche mithilfe des Ortungssensors 9 erfasst worden ist.
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Alternativ
oder zusätzlich kann auch nach der zweiten Detektionsstufe
und einem weiteren vorwählbaren Zeitintervall eine dritte
Detektionsstufe gestartet werden. Innerhalb dieser dritten Detektionsstufe
wird der dritte Körpersensor 15 ausgewertet und
hinsichtlich der erfassten Messwerte beurteilt. Zu diesem Zweck
wird in der dritten Detektionsstufe die Reizstromeinheit 16 beaufschlagt
und gibt elektrische Impulse an den mit der Reizstromeinheit 16 zusammenwirkenden
Muskel ab. Führen derartige Muskelstimulationen nicht zu
Bewegungen des Muskels, die mithilfe des dritten Körpersensors 15 erfasst werden,
so wird dies als sicheres Indiz für beispielsweise eine
Ohnmacht gewertet. Als Folge hiervon wird erneut das Notrufsignal
seitens der Steuereinheit 7 erzeugt und an die Zentrale
abgegeben.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 202009013305
U1 [0002, 0005]
- - DE 10008917 A1 [0003]
- - WO 2007/061756 A2 [0014]
- - DE 3330130 A1 [0019]