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Die
Erfindung betrifft ein Behältnis mit Klappdeckel, insbesondere
einen Abfallsammler, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Ein Behältnis
dieser Art besteht aus einem Behälter und einem Klappdeckel,
der über ein Scharnier schwenkbar am Behälter
befestigt ist und im geschlossenen Zustand aufgrund der Schwerkraft
auf einem umlaufenden oberen Rand des Behälters aufliegt.
Dementsprechend schließt der Klappdeckel selbsttätig,
soweit ein bestimmter Öffnungswinkel nicht überschritten wird:
Er fällt zu.
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Solche
Behältnisse werden oft als Abfallsammler verwendet, und
zwar sowohl in größeren Dimensionen als Mülltonne
sowie in kleineren Dimensionen als Haushalts-Abfallsammler. Letztere
werden oft mit einer Tretmechanik hergestellt, bei der ein Pedal
im unteren Bereich des Behälters angebracht und über
ein Gestänge mit dem Klappdeckel verbunden ist. Durch einen
Tritt auf das Pedal wird der Klappdeckel gegen die Schwerkraft geöffnet,
und nach Loslassen des Pedals oder, je nach Ausführung,
nach einem zweiten Tritt, fällt der Klappdeckel, von seiner
eigenen Gewichtskraft beschleunigt, zu.
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Hierbei
wird es oft als nachteilig empfunden, dass der Klappdeckel gerade
dann, wenn er seine höchste Geschwindigkeit erreicht, auf
den oberen Rand des Behälters auftrifft. Denn hierdurch
wird zum einen ein Geräusch erzeugt, das im allgemeinen als
laut und störend empfunden wird. Zum anderen erzeugt die
relativ schnelle Deckelbewegung eine Luftbewegung im Inneren des
Behälters sowie insbesondere, kurz vordem Auftreffen auf
den oberen Rand des Behälters, einen Luftstoß aus
dem Inneren des Behälters, zwischen dem oberen Rand des
Behälters und dem Klappdeckel hindurch, nach außen. Hierdurch
können insbesondere bei Abfallsammlern unerwünschte
Gerüche sowie Schwebstoffe, wie Staub, Asche, Bakterien
und Pilzsporen, von einer Druckwelle beschleunigt, nach außen
ins Freie gelangen.
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Um
sowohl das Schließgeräusch als auch die typische
Druckwelle beim Zufallen eines Klappdeckels eines Behältnisses
der vorliegenden Art zu vermeiden, ist es bekannt, den Klappdeckel
mit einem Dämpfer zu versehen, der bewirkt, dass die Schließbewegung
des Klappdeckels zumindest in einer Endphase vor dem Anschlagen
am oberen Rand des Behälters abgebremst wird. In der
DE 20 2007 002 166
U1 beispielsweise bewirkt ein Dämpferelement im
Gestänge des Betätigungspedals für den Klappdeckel
eine gedämpfte Schließbewegung desselben. In der
US 2003/201268 A1 ist
im Scharnier eines Klappdeckels eines Behältnisses der
vorliegenden Art ein Rotationsdämpfer integriert, der die Schließbewegung
des Klappdeckels dämpft. Weitere beispiele für
Behältnisse mit gedämpften Klappdeckeln finden
sich in der
EP 1 686
073 A1 und
EP
1 094 017 B1 .
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Die
bekannten Lösungen für die Dämpfung der
Schließbewegung des Klappdeckels eines Behältnisses
der vorliegenden Art sind mitunter konstruktiv aufwändig
oder sind insofern nachteilig, als nicht nur die Schließbewegung
des Klappdeckels, sondern auch das Öffnen desselben gedämpft
werden. Der Stand der Technik birgt daher Potential für Verbesserungen.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine alternative
Lösung für die Dämpfung der Schließbewegung
des Klappdeckels eines Behältnisses der eingangs genannten
Art vorzuschlagen, mit der eine konstruktiv unaufwändige
und dennoch effektive Dämpfung erzielbar ist.
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Gelöst
ist diese Aufgabe durch ein Behältnis mit den Merkmalen
des Anspruchs 1. Bevorzugte Ausgestaltungen und Weiterbildungen
des erfindungsgemäßen Behältnisses sind
in den Ansprüchen 2 bis 8 niedergelegt.
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Wie
im Stand der Technik, umfasst auch das erfindungsgemäße
Behältnis einen Behälter mit einem umlaufenden
oberen Rand und einem Klappdeckel, der über ein Scharnier
schwenkbar am Behälter befestigt ist und in geschlossenem
Zu stand aufgrund der Schwerkraft auf dem oberen Rand des Behälters aufliegt.
Weiterhin ist ein Dämpfer vorgesehen, der die Schließbewegung
des Klappdeckels in einer Endphase vor dem Anschlagen am oberen
Rand des Behälters abbremst. Im Unterschied zum bisherigen Stand
der Technik ist der Dämpfer erfindungsgemäß am
oberen Rand des Behälters angeordnet, also weder im Gestänge
einer Tretmechanik noch im oder am Scharnier befestigt. Der Klappdeckel
weist eine Auflaufschräge auf, die zumindest in der Endphase der
Schließbewegung des Klappdeckels gegen ein gedämpft
bewegliches Element des Dämpfers aufläuft.
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Der
erfindungsgemäß verwendete Dämpfer umfasst
also ein festes Teil und ein demgegenüber gedämpft
bewegliches Teil, wobei das feste Teil am oberen Rand des Behälters
angebracht ist. Der Klappdeckel trifft mit seiner Auflaufschräge,
die vorzugsweise als Keil oder Rippe ausgebildet ist, jedenfalls
in der Endphase der Schließbewegung auf das bewegliche
Element des Dämpfers auf und wird hierdurch abgebremst,
da das bewegliche Element des Dämpfers sich nur in einer
gedämpften Bewegung gegen das feste Teil des Dämpfers
und somit gegen den oberen Rand des Behälters bewegen kann.
Dies ist eine sehr einfache und dennoch effiziente Möglichkeit,
die Schließbewegung eines Klappdeckels zu dämpfen,
ohne dessen entgegengesetzte Bewegung, mit der der Klappdeckel geöffnet
wird, in irgendeiner Weise zu behindern.
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In
einer bevorzugten Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung ist der
Dämpfer entfernbar bzw. auswechselbar gehalten. Dies ermöglicht
zum einen, einen etwa defekt gewordenen Dämpfer ganz einfach
zu entfernen oder gegen einen neuen Dämpfer auszuwechseln;
zum andern erleichtert dies die Herstellung und den Vertrieb von
Behältnissen, beispielsweise Abfallsammlern, die sowohl
mit als auch ohne Dämpfung – zu verschiedenen
Preiskategorien – angeboten werden. Ein solches differenziertes
Angebot ist dann möglich, ohne die Konstruktion des Behältnisses Ändern
zu müssen. Das Behältnis wird dann lediglich in
einem Fall mit einem Dämpfer und im anderen Fall ohne einen
eingesetzten Dämpfer ausgeliefert.
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Insbesondere
wenn eine Auswechselbarkeit des Dämpfers gewünscht
ist, ist es vorteilhaft, wenn dieser in einer speziellen Aufnahme
sitzt. Wenn der Dämpfer als im wesentlichen zylindrische
Kolben-Zylinder-Einheit ausgestaltet ist, kann diese Aufnahme vorzugsweise
ebenfalls zylindrisch ausgebildet sein. Der Dämpfer wird
dann einfach in seine Aufnahme eingesteckt oder aus dieser herausgenommen.
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Besonders
effizient ist die vorliegende Erfindung bei Behältnissen
einzusetzen, die als Kunststoff-Spritzgussteile gefertigt sind.
Hier machen sich insbesondere die Vorteile eines lediglich in eine
Aufnahme eingesteckten Dämpfers positiv bemerkbar, da ein
Dämpfer nicht mit dem Behälter zusammen spritzgegossen
werden kann, sondern erst anschließend, nach dem Entformen
des Behälters, an diesem angebracht werden muss. Wenn es
mit dem simplen Einsetzen eines Dämpfers in eine Aufnahme
getan ist, ist dies im Bezug auf die Herstellungskosten äußerst
positiv.
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Die
erfindungsgemäße Ausgestaltung und Anordnung des
Dämpfers kann mit einer Tretmechanik kombiniert werden,
wobei die Tretmechanik, also ein Pedal, ein Gestänge und
die Befestigung desselben am Klappdeckel, vom Dämpfer in
keiner Weise beeinträchtigt oder gegenüber einer
ungedämpften Version verändert wird. Dementsprechend
ist die Öffnungsbewegung des Klappdeckels völlig
unbeeinflusst von der Dämpfung. Lediglich dann, wenn der Klappdeckel
zufällt, läuft seine Auflaufschräge gegen das
bewegliche Element des Dämpfers auf, so dass seine Schließbewegung
abgebremst wird. In dieser Bewegungsphase wird das Pedal jedoch
längst nicht mehr betätigt, so dass auch hier
keinerlei vom Bediener merkbarer Einfluss der Dämpfung
auf das Gestänge gegeben ist. Dennoch erübrigt
sich beispielsweise ein Freilauf in einem Rotationsdämpfer
oder eine aufwändige Einweg-Mechanik im Gestänge;
die Erfindung ist in jedem Fall einfach und effizient umzusetzen.
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Nach
einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung
ist der Dämpfer außerhalb des oberen Rand des.
Behälters angeordnet, vorzugsweise zwischen diesem oberen
Rand und dem Scharnier. Gerade dann, wenn das erfindungsgemäße
Behältnis als Abfallsammler verwendet wird, bietet dies
Vorteile, da der Dämpfer dann nicht mit dem Abfall in Berührung
kommt und im übrigen die Nutzung des Behälters
auch sonst nicht behindert.
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Da
der lichte Raum zwischen dem obern Rand des Behälters und
dem Scharnier des Klappdeckels in aller Regel eng begrenzt ist,
kann es insbesondere hier von Vorteil sein, den Dämpfer,
vor allem, wenn er als Kolben-Zylinder-Einheit ausgebildet ist, nahezu
horizontal anzuordnen. Je nach Winkelstellung der Auflaufschräge
des Klappdeckels kann sich hierdurch noch zusätzlich eine
Bewegungsübersetzung ergeben.
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Ein
Ausführungsbeispiel für ein erfindungsgemäß ausgebildetes
Behältnis wird im folgenden anhand der beigefügten
Zeichnungen näher beschrieben und erläutert. Es
zeigen:
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1 eine
schematische perspektivische Darstellung eines erfindungsgemäß ausgestalteten Abfallsammlers;
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2 das
Detail aus „X” aus 1;
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3 das
Detail „X” in Draufsicht.
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Der
in 1 in perspektivischer Darstellung schematisch
gezeigte Abfallsammler besteht im wesentlichen aus einem Behälter 1 und
einem Klappdeckel 2, der über ein Scharnier 3 schwenkbar
am Behälter 1 befestigt ist. Der Klappdeckel 2 ist über
ein Pedal 4 mittels eines nicht näher dargestellten,
da in bekannter Weise ausgebildeten Gestänges, das die Öffnung
des Klappdeckels 2 bewirkt, mit diesem verbunden. Geschlossen
wird der Klappdeckel 2 mittels der Schwerkraft; er fällt
nach Loslassen des Pedals 4 auf einen oberen Rand 5 des
Behälters 1. Im Behälter 1 des
hier dargestellten Abfallsammlers sitzt, wie an sich bekannt, ein
für die vorliegende Erfindung nicht wesentlicher und daher
nicht weiter beschriebener Innenbehälter 6.
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Zwischen
dem oberen Rand 5 des Behälters 1 und
dem Scharnier 3 des Klappdeckels 2 ist ein Dämpfer 7 angeordnet,
der in den Detailansichten der 2 und 3 genauer
zu sehen ist:
Bei dem im vorliegenden Ausführungsbeispiel
verwendeten Dämpfer 7 handelt es sich um eine
Kolben-Zylinder-Einheit, bei der ein zylindrisches Gehäuse 8 einen
ebenso zylindrischen Kolben 9 aufnimmt. Dieser Kolben 9 kann
sich im Gehäuse 8 bewegen, wobei diese Bewegung
mit einem Dämpferöl gedämpft ist. Gleichzeitig
ist der Kolben 9 federvorbelastet, so dass er sich im entlasteten
Zustand nach außen in eine Ausgangsposition bewegt, die
in den 2 und 3 dargestellt ist. Das zylindrische
Gehäuse 8 des Dämpfers 7 sitzt
in einer hierfür vorgesehenen Aufnahme 10. Mittels
eines Kragens 11 am zylindrischen Gehäuse 8 wird
gewährleistet, dass sich das Gehäuse 8 nur
bis zu einem Anschlag in die Aufnahme 10 hineinschieben
lässt. Da der Kolben 9 im Betrieb nur auf Druck
belastet wird und niemals eine Zugkraft auf den Dämpfer 7 wirkt,
reicht es, diesen einfach nur bis zu seinem vom Kragen 11 markierten
Anschlag in die Aufnahme 10 einzusetzen, um den Dämpfer 7 am
Behältnis anzubringen. Dementsprechend leicht ist der Dämpfer 7 auch
wieder entfernbar und gegebenenfalls auswechselbar.
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Beim
vorliegenden Ausführungsbeispiel sind der Behälter 1 und
der Klappdeckel 2 sowie das Scharnier 3 aus spritzgegossenem
Kunststoff hergestellt. Die Aufnahme 10 für den
Dämpfer 7 ist einstückig mit dem Behälter 1 im
Spritzgussverfahren hergestellt worden, so dass das Anbringen des
Dämpfers 7 tatsächlich nur eines Einsteckens
desselben in die Aufnahme 10 bedarf.
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Der
Klappdeckel 2 ist, wie in den 2 und 3 gut
zu erkennen ist, mit einer Rippe 12 versehen, die eine
Auflaufschräge bildet. In einer Endphase der Schließbewegung
des Klappdeckels 2 läuft diese Auflaufschräge 12 gegen
den Kolben 9 des Dämpfers 7 auf und drückt
diesen in das Gehäuse 8 des Dämpfers
hinein. Da sich der Kolben 9 jedoch nur in einer gedämpften
Bewegung in das Gehäuse 8 hineinbewegen kann,
wird mittels der Rippe bzw. Auflaufschräge 12 die
Schließbewegung des Klappdeckels 2 abgebremst
und dieser bewegt sich in einer gedämpften Bewegung bis
zum Anschlag am oberen Rand 5 des Behälters 1 weiter.
Beim Öffnen des Klappdeckels 2 gibt die Rippe 12 bzw.
deren Auflaufschräge den Kolben 9 des Dämpfers 7 frei,
so dass dieser sich aufgrund seiner elastischen Rückstellkraft
wieder in die Ausgangsposition zurückbewegen kann. Da es
keine Verbindung zwischen dem Kolben 9 des Dämpfers 7 und
der Rippe 12 des Klappdeckels 2 gibt, wird die Öffnungsbewegung
des Klappdeckels 2 vom Dämpfer 7 in keiner
Weise beeinflusst.
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Wie
schließlich insbesondere 3 zeigt,
ist der Dämpfer 7 aufgrund der beengten Verhältnisse zwischen
dem oberen Rand 5 des Behälters 1 und dem
Scharnier 3 des Klappdeckels 2 im wesentlichen horizontal
angeordnet und greift in eine Ausnehmung 13 des Klappdeckels 2.
Mittig ist im Klappdeckel 2 außerdem ein Durchbruch 14 zu
erkennen, durch den eine Druckstange 15 des weiter nicht
dargestellten Gestänges der Tretmechanik hindurchgreift.
Diese Druckstange 15 ist in einer Öse 16 eines
am Klappdeckel 2 angeformten Hebels 17 drehbar
gelagert. An diesem Hebel 17 ist zweckmäßigerweise auch
die Rippe 12 angeformt, die die erfindungsgemäße
Auflaufschräge für den Dämpfer 7 bildet.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 202007002166
U1 [0004]
- - US 2003/201268 A1 [0004]
- - EP 1686073 A1 [0004]
- - EP 1094017 B1 [0004]