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Die
Erfindung betrifft ein Bekleidungsstück, insbesondere für
sportliche Aktivitäten, das aus mindestens einem Garn hergestellt
ist.
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An
Bekleidungsstücke für sportliche Betätigungen
werden eine Vielzahl von Anforderungen gestellt. Sie sollen einerseits
ein relativ geringes Gewicht aufweisen, um eine zusätzliche
Belastung des Sportlers durch das Gewicht zu vermeiden; andererseits
soll die Bekleidung funktionsbezogen sein, also auf die jeweiligen
Sportarten ausgerichtet. Hierzu ist die Bekleidung beispielsweise
mit Polstern, Dehnungselementen oder dergleichen versehen, die auf die
jeweilige Sportart ausgerichtet eine optimale Funktionstüchtigkeit
gewährleisten (vgl. bspw.
DE 79 14 614 U1 ). Zudem soll die Bekleidung
für sportliche Aktivitäten eine Klimaregulierung
bewirken. Hierzu sind Be- und Entlüftungen an den Be kleidungsstücken
bekannt (vgl. bspw.
US
6 263 510 B1 ). Auch die gezielte Weiter- oder Ableitung
von Wärme innerhalb der Kleidung an bestimmten Stellen
zur Verbesserung der Klimaeigenschaften von Bekleidungsstücken
ist bekannt (vgl. bspw.
DE 20 2006 009 317 U1 ).
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Darüber
hinaus ist aus der
DE
20 2007 005 259 U1 ein Bekleidungsstück bekannt,
welches aus mindestens einem Garn hergestellt ist. Das Garn weist
dabei eine wärmereflektierende Beschichtung auf. Damit
wird eine Reflektion der den Sportler umgebenden Luft bewirkt, was
insbesondere bei Ausdauersportarten, wie beispielsweise Joggen,
Skating, Radfahren oder dergleichen im Sommer Vorteile hinsichtlich
der Leistungsfähigkeit des Sportlers hervorruft. Die Wärmereflektion
des Kleidungsstücks verhindert ein Aufheizen des Körpers
durch die umgebende Luft. Dadurch ist die Aufheizung des Körpers
lediglich durch die körperlichen Anstrengungen hervorgerufen.
Somit ist durch das Fernhalten der warmen Umgebungsluft eine Leistungssteigerung bei
Ausdauersportarten möglich.
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Die
vorliegende Erfindung hat eine andere Aufgabenstellung: Insbesondere
bei kalten Witterungsbedingungen ist der Körper des Menschen
in fester Kleidung untergebracht. Um den Körper warm zu
halten, sind die den Körper umgebenden Kleidungsstücke
aus einem Material hergestellt, welches diesen warm halten soll.
Hierzu finden Materialien Anwendung, die eine gewisse Isolierung
bereitstellen. Auf diese Weise ist gewährleistet, dass
der Körper warm bleibt und dem jeweiligen Benutzer insgesamt
ein Wärmegefühl vermittelt wird. Bei Kleidungsstücken,
die ausschließlich bei kalten Witterungsbedingungen getragen
werden, werden in neuester Zeit Modelle angeboten, die mit einer
Heizung versehen sind. Diese Heizung besteht in der Regel aus elektrisch
leitenden dünnen Drähten, die in das jeweilige Bekleidungsstück
eingebracht sind. Die Drähte werden von einem Akkumulator
mit elektrischer Energie versorgt, was zu einer Aufheizung der Drähte
führt. Dadurch ist eine Wärmeabgabe an den Körper
möglich, um auf diese Weise ein Auskühlen des
Körpers zu vermeiden.
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Die
Wirkungsweise der vorgenannten Kleidungsheizungen wird durch die
bekannten Kleidungsstücke behindert. Aufgrund der Isolationseigenschaften
der bekannten Kleidungsstücke ist der Wärmeübergang
von der Heizung in dem Kleidungsstück auf den Körper
unterbrochen, da die zur Speicherung der Wärme in den Kleidungsstücken
vorgesehene Isolierung die Wirkung der von der Heizung ausgestrahlten
Wärme auf den Körper verschlechtert. Hierdurch
ist die Wirkungsweise der Heizungen in den Kleidungsstücken
negativ beeinflusst, was dazu führen kann, dass sich selbst
bei eingeschalteter Heizung das Gefühl eines auskühlenden
Körpers einstellen kann.
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Hier
will die Erfindung Abhilfe schaffen. Der Erfindung liegt die Aufgabe
zugrunde, ein Kleidungsstück zu schaffen, das den Übergang
der von einem Kleidungsstück mit einer Heizung ausgestrahlten Wärme
auf den Körper nicht behindert. Gemäß der Erfindung
wird diese Aufgabe dadurch gelöst, dass das Garn wärmeleitende
Eigenschaften aufweist.
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Mit
der Erfindung ist ein Bekleidungsstück geschaffen, welches
die Funktion einer in einem darüber angeordneten Kleidungsstück
mit Heizung nicht negativ beeinflusst. Vielmehr ist die Verwendung
des wärmeleitenden Garn dazu geeignet, ohne Wärmeverluste
die von der Heizung abgestrahlte Wärme auf den Körper
weiterzuleiten, wodurch ein erheblich besserer Wärmeübergang
erfolgt. Bei gleichbleibender Heizleistung stellt sich dadurch bei
dem Träger des Kleidungsstück wesentlich früher
ein Wärmeeffekt ein.
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In
Weiterbildung der Erfindung ist die wärmeleitende Eigenschaft
des Garns mit einer Beschichtung erzielt. Als Beschichtung kommen
verschiedene Materialien in Betracht. Insbesondere kann das Garn mit
einer Beschichtung aus Metall versehen sein. Auch die Verwendung
von Gold- oder Silberbeschichtungen ist möglich und bewirkt
eine gute Wärmeübertragung.
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In
anderer Weiterbildung der Erfindung ist das Garn mit energiespeichernden
Materialien versehen. Die Verwendung von energiespeichernden Materialien
führt zu einer weiteren Verbesserung der Wärmeübertragungseigenschaften
des erfindungsgemäßen Kleidungsstücks.
Dies ist dadurch bewirkt, dass die energiespeichernden Materialien
Wärme aufnehmen. Somit sind diese in der Lage, auch nach einem
Abschalten der Heizung noch Wärme an den Körper
abzugeben. Dies ist insbesondere für den Fall von Interesse,
für den die an den mit der Heizung versehenen Bekleidungsstück
angeordneten Akkumulatoren aufgebraucht sind. Das erfindungsgemäße
Bekleidungsstück stellt somit einen nachhaltigen wärmenden
Zustand bereit.
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In
Ausgestaltung der Erfindung sind die energiespeichernden Materialien
von dem Garn umschlossen. Dies bewirkt eine sehr gute Verarbeitbarkeit
des Garns. Durch das vollständige Einschließen der
energiespeichernden Materialien ist eine Verarbeitung wie bei herkömmlichen
Garnen möglich.
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Vorteilhaft
ist das energiespeichernde Material Parafin. Bei Parafin handelt
es sich um eine schmelzbare Masse, die wachsartig, brennbar sowie geruchs-
und geschmacklos ist. Zudem weist Parafin eine elektrisch isolierende
und wasserabstoßende Wirkung auf. Durch die Möglichkeit
des Schmelzens ist das Parafin in der Lage, unter Einfluss der Heizung
die Wärme aufzunehmen und anschließend während
des Erstarrungsprozesses wieder abzugeben.
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Vorteilhaft
ist das Parafin in Form von Kugeln oder Stäben vorgesehen.
Diese Formen lassen sich besonders leicht in das verwendete Garn
integrieren und bieten gleichzeitig die Möglichkeit einer
optimalen Wärmeabgabe.
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Andere
Weiterbildungen und Ausgestaltungen der Erfindung sind in den übrigen
Unteransprüchen angegeben. Ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend
im Einzelnen beschrieben. Es zeigen:
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1 die
schematische Darstellung eines Bekleidungsstücks mit auf
das Bekleidungsstück einwirkenden und weitergeleiteten
Wärmestrahlen;
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2 die
abschnittsweise vergrößerte Darstellung eines
Fadens des für das Bekleidungsstück verwendeten
Garns mit energiespeicherndem Material;
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3 die
abschnittsweise vergrößerte Darstellung eines
Fadens des für das Bekleidungsstück verwendeten
Garns mit energiespeicherndem Material in einer anderen Ausgestaltung;
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4 die
abschnittsweise vergrößerte Darstellung eines
Fadens des für das Bekleidungsstück verwendeten
Garns mit energiespeicherndem Material in einer weiteren Ausgestaltung;
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5 die
abschnittsweise vergrößerte Darstellung eines
Fadens des für das Bekleidungsstück verwendeten
Garns mit energiespeicherndem Material in einer wiederum anderen
Ausgestaltung.
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Bei
dem als Ausführungsbeispiel nach 1 gewählten
Bekleidungsstück handelt es sich um ein Kurzarm-Shirt 1,
welches zum Einsatz bei sportlicher Betätigung geeignet
ist. Es ist aus mindestens einem Garn 2 hergestellt, welches
verschiedene wärmeleitende Bestandteile aufweist. Die Garne
können miteinander verwirkt sein. Verwirkt im Sinne der
vorliegenden Erfindung kann sowohl heißen, dass die Garne
miteinander verwoben sind, als auch, dass es sich um ein Gestrick
handelt. Das verwobene Material bietet eine hohe Festigkeit, wohingegen
das gestrickte Material eine hohe Elastizität ermöglicht.
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Das
Garn 2 besteht im Ausführungsbeispiel aus Polyamid.
Bei Polyamiden handelt es sich um Polymere, unter denen üblicherweise
synthetische, technisch verwendbare thermoplastische Kunststoffe subsumierbar
sind. Es kann sich bei den verwendeten Polyamiden sowohl um faserige
wie auch nicht faserige Polyamide handeln. Vorteilhaft nimmt das verwendete
Polyamid keine Feuchtigkeit und somit auch keinen Schweiß auf.
Dadurch ist bei sportlicher Betätigung verhindert, dass
aufgrund einer möglichen Schweißaufnahme das Bekleidungsstück
im Laufe der Zeit an Gewicht zunimmt, woraus eine erhöhte
Belastung für den Sportler resultiert. Das verwendete Garn
aus Polyamid bewirkt im Gegenteil eine bessere Verteilung des Schweißes
auf der Haut. Dadurch ist eine größere Verdunstungsoberfläche geschaffen,
sodass der Schweiß schnell von der Haut verdunsten kann.
In Abwandlung des Ausführungsbeispiels besteht auch die
Möglichkeit, anstelle von Polyamiden für das Garn
Polyester zu verwenden.
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Im
Ausführungsbeispiel nach 2 weist das
Garn 2 eine Beschichtung 3 auf, die wärmeleitend
ist. Die Beschichtung besteht im Ausführungsbeispiel aus
Edelmetall. Es kann sich dabei um Gold oder Silber handeln. Auch
eine Beschichtung aus einfachem Metall ist möglich. Die
Beschichtung 5 hat eine wärmeleitende Wirkung,
sodass von außen auf das Garn einwirkende Wärme
durch eine in einem benachbarten Bekleidungsstück vorgesehen
Heizung an die dem Körper zugewandte Seite des Sportlers
weitergegeben wird.
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In
den Ausführungsbeispielen nach den 3 bis 5 ist
das Garn mit energiespeichernden Materialien 4 versehen.
Die energiespeichernden Materialien 4 sind dabei von dem
Garn umschlossen. Vorzugsweise handelt es sich bei dem energiespeichernden
Material um Parafin. Im Ausführungsbeispiel nach 3 ist
das Garn 2 als Hohlkammergarn ausgebildet. Das bedeutet,
dass der Kern des Garns im Rohzustand hohl ist. Zur Herstellung
des erfindungsgemäßen Bekleidungsstücks wird
die Hohlkammer des Garns mit Parafin angefüllt, sodass über
die gesamte Länge des Garns die energiespeichernden Materialien
gleichmäßig verteilt zur Anwendung kommen.
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In
den Ausführungsbeispielen nach den 4 und 5 ist
erkennbar, dass die energiespeichernden Materialien 4 lediglich
bereichsweise in dem Garn 2 vorgesehen sind. Wie 4 zu
entnehmen, ist das energiespeichernde Material in Form von Kugeln 41 vorgesehen;
in 5 ist das energiespeichernde Material dagegen
in Form von Stäben 42 vorgesehen, die in gleichmäßigen
Abständen jeweils in dem Garn angeordnet sind.
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Allen
Ausbildungsformen ist gemein, dass die auf das Bekleidungsstück
durch eine in einem benachbarten Bekleidungsstück angeordnete
Heizung einwirkende Wärme, die in 1 durch
die Pfeile 6 symbolisiert wird, von dem Bekleidungsstück 1 aufgenommen
und an den Körper des Sportlers weitergeleitet wird. Bei
Verwendung des beschichteten Garns erfolgt diese in einfacher Weise
durch Weiterleitung der Wärme durch die Leitfähigkeit
der Beschichtung. Bei den mit energiespeichernden Materialien gefüllten
Garnen erfolgt dies durch die Aufnahme der Wärme durch
die energiespeichernden Materialien. Hierdurch verflüssigt
sich das vorteilhaft verwendete Parafin und speichert somit Wärme.
Gleichzeitig wird die überschüssige von der Heizung
produzierte Wärme an den Körper weitergeleitet.
Bei Abschalten der Heizung ist das wärmespeichernde Material
in der Lage, die gespeicherte Wärme an den Körper
abzugeben, sodass ein nachhaltiges Gefühl der Wärme
auf den Körper einwirkt. Es ist selbstverständlich
auch möglich, dass mit wärmespeichernden Material
angefüllte Garn mit einer Beschichtung zu versehen, sodass
sich die vorteilhaften Wirkungen ergänzen.
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Mit
dem Bekleidungsstück nach der vorliegenden Erfindung ist
die Wirksamkeit von in benachbarten Kleidungsstücken vorgesehenen
Heizungen wesentlich verbessert. Entgegen der bisherigen verwendeten
Bekleidung hemmt das erfindungsgemäße Bekleidungsstück
die Heizleistung der Heizung nicht, sondern fördert den
Wärmetransport in Richtung des Körpers, sodass
sich beim Träger des Bekleidungsstücks wesentlich
schneller ein nachhaltiger wärmender Effekt einstellt.
Dies kann unter anderem dazu führen, dass Heizungen mit
geringerer Leistung in den benachbarten Kleidungsstücken
verwendet werden können oder die Heizung auf einem geringeren Betriebsniveau
gehalten werden kann, sodass die in dem Akkumulator für
den Betrieb der Heizung vorgesehene Energie über einen
längeren Zeitraum ausreicht.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 7914614
U1 [0002]
- - US 6263510 B1 [0002]
- - DE 202006009317 U1 [0002]
- - DE 202007005259 U1 [0003]