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Die
Erfindung betrifft eine Trocknungsvorrichtung für Kalträume, in denen sich Feuchtigkeit
an den Raumwandungen niederschlägt,
mit einem Düsenkasten,
der wenigstens eine und insbesondere eine Mehrzahl von Düsen aufweist,
durch die Luft in den Kaltraum geleitet wird.
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In
Kalträumen,
beispielsweise in Fleischereibetrieben, kommt es häufig zu
Feuchtigkeitsniederschlag oder Kondensatbildung insbesondere an
den Decken. Die Räume
müssen
gekühlt
sein, um das zu verarbeitende Produkt, beispielsweise Fleisch frisch zu
halten. Die Kalträume
weisen hierzu in der Regel eine Temperatur unter der normalen Raumtemperatur,
beispielsweise von –40°C bis 20°C, –10°C bis 20°C oder 0°C bis 20°C und insbesondere
von 0°C bis
12°C, auf.
Der Kaltraum muss aus hygienischen Gründen regelmäßig gereinigt werden. Hierzu
werden in der Regel Dampfstrahlgeräte verwendet. Dies und die
durch das Personal und das Fleisch eingebrachte Feuchtigkeit sowie
die kalte Luft im Kaltraum führen
dazu, dass Feuchtigkeit kondensiert und sich an den Wänden oder
der Decke niederschlägt.
Es kommt zu einer Tropfenbildung, wobei die Tropfen sich von der
Wand oder der Decke lösen
können
und auf den Boden oder auf das zu verarbeitende Produkt, z. B. Lebensmittel
oder Fleisch, fallen können. Dies
muss insbesondere aus hygienischen Gesichtspunkten vermieden werden.
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Es
sind Kühl-
oder Trocknungsvorrichtungen bekannt, bei denen Luft aus dem Kaltraum
abgesaugt, gekühlt
und anschließend,
je nach Bauart, wieder erwärmt.
Hierdurch wird die Luft zumindest teilweise getrocknet. Anschließend wird
die so behandelte Luft dem Kaltraum zugeführt. Derartige Vorrichtungen
sind relativ platzaufwendig und können nicht ohne weiteres in
bestehende Kalträume
integriert werden.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Trocknungsvorrichtung
der eingangs geschilderten Art so auszubilden, dass eine Integration
in einen Kaltraum und insbesondere auch eine nachträgliche Installation
mit einfachen Mitteln möglich
sind.
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Die
Aufgabe wird gemäß der Erfindung
dadurch gelöst,
dass ein Ventilator vorgesehen ist, der eine gerichtete und beschleunigte
Luftströmung
aus wenigstens einer Düse
erzeugt. Es hat sich gezeigt, dass zur Vermeidung von Tropfenbildung
des Kondenswassers in einem Kaltraum eine Luftströmung in vielen
Fällen
ausreichend ist. Durch diese Luftströmung erfolgt die beschleunigte
Verdunstung des Tropfens, so dass eine Tropfenbildung auch an den kalten
Raumwandungen vermieden werden kann.
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Grundsätzlich ist
es möglich,
den Ventilator außerhalb
des Düsenkastens
vorzusehen. Es ist aber günstig,
wenn der Ventilator zum Erzeugen einer Luftströmung innerhalb des Düsenkastens
angeordnet ist und nicht über
dessen Einhüllende
hinausragt. Durch die Anordnung des Ventilators im Düsenkasten
wird ein kompakter Aufbau der Trocknungsvorrichtung erreicht. Die
Trocknungsvorrichtung kann in einfacher Weise unter der Raumdecke
oder an einer Raumwandung, beispielsweise in einer Raumecke montiert
werden. Es werden insbesondere keine zusätzlichen Lüftungskanäle oder dergleichen benötigt. Insbesondere
werden Spalte zwischen dem Düsenkasten
und der Raumdecke oder -wandung vermieden, in denen sich Schmutz
ablagern könnte.
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Weiterhin
kann vorgesehen werden, dass der Antriebsmotor für den Lüfter ebenfalls im Düsenkasten
angeordnet ist und nicht über
dessen Einhüllende
hinausragt. Die Trocknungsvorrichtung hat demnach die Gestalt eines
flachen Kastens und kann auch in niedrigeren Räumen, beispielsweise an der Decke,
montiert werden.
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Die
Gestalt des Düsenkastens
ist grundsätzlich
beliebig. Es kann vorgesehen sein, dass der Düsenkasten eine polygonale Säulenform
aufweist, in deren mittleren Bereich sich der Ventilator befindet. Hierdurch
kann die Luft von mehreren Seiten in verschiedene Richtungen in
den Kaltraum eingeblasen werden. Es kann ein günstiges Strömungsbild erzeugt werden, ohne
dass es Bereiche gibt, in denen Zugluft auftritt.
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Der
Ventilator kann mit einer Ansaugöffnung strömungstechnisch
verbunden sein, die in der der Befestigungswandung gegenüber liegenden
Wandung des Düsenkastens
angeordnet ist. Diese Wandung liegt frei, so dass die Luft gut angesaugt
werden kann.
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Die
Trocknung des Kaltraums erfolgt mit der Trocknungsvorrichtung gemäß der Erfindung
nur durch die Erzeugung einer Luftströmung. Eine besondere Behandlung
der angesaugten und wieder ausgeblasenen Luft ist grundsätzlich nicht
erforderlich. Selbstverständlich
ist es möglich,
dass im Strömungsweg
der Luft zwischen dem Ventilator und den Düsen wenigstens eine Behandlungseinrichtung
für die
Luft vorhanden ist. Diese Behandlungseinrichtung kann Mittel zur
Entkeimung der Luft und insbesondere UVC-Strahler aufweisen. Hierdurch wird nicht
nur die Tropfenbildung an den Raumwandungen vermieden, sondern es
kann auch eine Reinigung der umgewälzten Luft erfolgen.
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In
jedem Fall ist es zweckmäßig, wenn
in Strömungsrichtung
vor oder hinter dem Ventilator wenigstens ein Filter vorhanden ist.
Hierdurch können,
je nach Filterbauart, partikelförmige
bis mikrobakterielle Verunreinigungen aus der Luft herausgefiltert
werden.
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Es
kann vorgesehen werden, dass die Ausströmrichtung der Düsen verstellbar
ist. Dies hat den Vorteil, dass die erzeugte Luftströmung an
die räumlichen
Gegebenheiten des zu trocknenden Kaltraums angepasst werden kann.
Insbesondere kann Luft auch an schwer zugängliche Stellen geleitet werden. Eine
vollständige
Trocknung der Raumwandungen ist daher möglich.
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Die
Düsen können zumindest
teilweise als rohrförmige
Fortsätze
ausgebildet sein, die sich von einer Kastenwandung erstrecken. Durch
diese rohrförmigen
Fortsätze
kann die Luft genau ausgerichtet werden. Die Länge der Fortsätze kann
wenigstens dem 1-fachen und vorzugsweise wenigstens dem 2-fachen
des hydraulischen Durchmessers des Fortsatzes betragen. Somit wird
eine gute gerichtete Strömung
erzeugt.
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Es
ist hierbei günstig,
wenn die Fortsätze
als am Düsenkasten
verschwenkbar angeordnete Rohre ausgebildet sind. Die Fortsätze können beispielsweise über Kugelgelenke
mit dem Düsenkasten
verbunden sein. Hierdurch ist die gewünschte Verstellung der Ausströmrichtung
möglich.
Auch ist es möglich, verstellbare
Luftleitbleche vorzusehen, die in einer Öffnung des Düsenkastens
angeordnet sind. Auch hierdurch ist eine Einstellung der Ausströmrichtung möglich.
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Für den gewünschten
Verdunstungsvorgang ist es erforderlich, eine relativ hohe Strömungsgeschwindigkeit
zu erreichen. Es ist gemäß der Erfindung
vorgesehen, dass die Geschwindigkeit der ausströmenden Luft zwischen 5 m/sec
und 30 m/sec und insbesondere zwischen 10 m/sec und 25 m/sec und vorzugsweise
zwischen 12 m/sec und 20 m/sec beträgt. Zusammen mit der Ausbildung
der Düsen
als rohrförmige
Fortsätze
kann die Luftströmung
entlang der Raumwandungen und der Raumdecke erzeugt werden, ohne
dass es im mittleren Bereich des Kaltraumes zu unerwünschten
Zuglufterscheinungen führt.
Ein angenehmes Arbeiten in dem Kaltraum ist somit nach wie vor möglich.
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Der
Ventilator kann beispielsweise ein Radial- oder Axiallüfter sein.
Weiterhin kann vorgesehen werden, dass der Düsenkasten oder die Fortsätze für die Düsen aus
Edelstahl oder aus Kunststoff bestehen. Diese Materialien sind in
einfacher Weise hygienisch sauber zu halten. Eine Verwendung der Trocknungsvorrichtung
in Kalträumen
der Lebensmittel verarbeitenden Industrie, beispielsweise in Fleischereibetrieben,
ist damit möglich.
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Die
Erfindung wird im Folgenden anhand der schematischen Zeichnung näher erläutert. Es
zeigen:
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1 eine
Trocknungsvorrichtung gemäß der Erfindung,
teilweise im Schnitt und
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2a–c: die
Untersicht auf verschiedene Düsenkästen.
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Die
in Zeichnung dargestellte Trocknungsvorrichtung weist einen Düsenkasten 11 auf,
der beispielsweise unterhalb der Decke 12 eines nicht näher dargestellten
Kaltraums befestigt ist. Der Düsenkasten
weist auf seinen Seitenwandungen eine Vielzahl von Düsen 13 auf,
die als rohrförmige
Fortsätze
ausgebildet sind, die sich von der zugeordneten Seitenwandung 14 des
Düsenkastens 11 erstrecken.
Auf der Innenseite sind die Fortsätze 13 offen ausgebildet.
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In
etwa in der Mitte des Düsenkastens
ist ein Ventilator angeordnet. Im Einzelnen ist die Anordnung so
getroffen, dass das Lüfterrad 15 des
Ventilators 16 Bestandteil eines Radiallüfters ist,
der sich um eine Achse 17 senkrecht zur Raumdecke 12 dreht. Der
Radiallüfter
weist eine zentrale Ansaugöffnung 18 auf,
die mit einer entsprechenden Durchbrechung auf der Unterseite 19 des
Düsenkastens
strömungstechnisch
verbunden ist. Durch diese Öffnung 18 kann
die Raumluft vom Ventilator 16 angesaugt werden.
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Die
angesaugte Luft strömt
durch die Öffnung 18 und
den Radiallüfter
in den Raum zwischen den Düsen
und dem Lüfterrad 15.
Von hier aus gelangt die Luft weiter in Richtung der Strömungspfeile 20 durch
die Düsen 13 wieder
in den Raum zurück. Die
Luft weist dabei eine höhere
Strömungsgeschwindigkeit
auf, so dass die sich an der Oberfläche der Decke 12 und
an den nicht gezeigten Seitenwandungen des Kaltraums niedergeschlagene
Feuchtigkeit beschleunigt verdunstet und keine Tropfenbildung erfolgt.
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In
der Zeichnung sind die Düsen
als rohrförmige
Fortsätze
mit kreisrundem Querschnitt gezeigt. Es können aber auch andere Querschnittsformen verwendet
werden. Es ist günstig,
wenn die Länge der
Fortsätze
größer als
der 1-fache oder
größer als der
2-fache und insbesondere größer als
der 5-fache hydraulische Durchmesser des Fortsatzes ist. Der hydraulische
Durchmesser dhy entspricht der vierfachen
Querschnittsfläche
A dividiert durch den Umfang U des Fortsatzes (dhy =
4·A/U).
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Die
Erfindung nutzt hierbei aus, dass sich eine beschleunigte Verdunstung
von Feuchtigkeit an der Oberfläche
allein aufgrund der Strömungsgeschwindigkeit
einstellen wird. Weitere Maßnahmen sind
an sich nicht erforderlich. Gleichwohl können in dem Düsenkasten 11 oder
vor der Öffnung 18 Filter vorgesehen
werden, um die umgewälzte
Luft von partikelförmigen
Verschmutzungen zu reinigen. Auch kann in dem Zwischenraum zwischen
dem Ventilator 16 und den Düsen 13 weitere Behandlungseinrichtungen
für die
Luft vorgesehen werden.
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Bei
dem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel befindet sich
nicht nur das Lüfterrad 15 des
Ventilators 16 sondern auch dessen Antriebsmotor 21 in
dem Düsenkasten.
Es wird ein äußerst kompakter
Aufbau erreicht, so dass auch eine nachträgliche Montage in Kalträume möglich ist.
Es wird lediglich der Anschluss einer Stromversorgung für den Ventilatormotor
benötigt.
Es kann auch vorgesehen werden, dass sich lediglich das Lüfterrad 15 im Düsenkasten
befindet. Der Antriebsmotor ist außerhalb des Düsenkastens
beispielsweise in einer Vertiefung der Montagewand angeordnet, ohne
dass er über
die Einhüllende
hinausragt. Die umgewälzte Luft
kommt dann nicht in Kontakt mit dem Motor.
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Die
Anordnung ist vorzugsweise so getroffen, der Motor nicht über die
Einhüllende
des Düsenkastens
hinausragt.
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Dann
kann der Düsenkasten
ohne Spalte an einer Wandung oder unter der Decke des Raums montiert
werden.
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Der
Düsenkasten 11 kann
rechteckig oder auch sechs- oder mehreckig ausgebildet sein. In 2 sind
verschiedene Formen von Düsenkästen von
der Unterseite her schematisch dargestellt. Der sechseckige Düsenkasten
in 2a eignet sich für eine Deckenmontage
in der Mitte eines Raumes. Der rechteckige Düsenkasten gemäß 2b ist für eine Montage an einer Seitenwand
günstig.
Der in 2c gezeigte fünfeckige
Düsenkasten
kann in einer Raumecke montiert werden.
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An
den senkrecht zur Decke verlaufenden Seitenwandungen 14 des
Düsenkastens 11 können jeweils
eine Vielzahl von Düsen 13 angeordnet
werden, die über
nicht näher
gezeigte Kugelgelenke 22 gelenkig an dem Kasten montiert
sind. Hierdurch lässt
sich die Strömungsrichtung
gut einstellen. Insbesondere ist es möglich, dass die Luft gezielt über die
Oberflächen
streicht, ohne eine Luftströmung
im Inneren des Raumes zu erzeugen. Durch diese Strömung wird
die Verdunstung der sich niederschlagenden Feuchtigkeit an der Wand
unterstützt.
Gleichwohl bleibt der Arbeitsbereich in der Mitte des Raumes zugluftfrei.
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Der
Düsenkasten
gemäß der Erfindung
kann auch nachträglich
in bestehende Kalträume
integriert werden. Der Kaltraum wird durch die vorhandenen Kälteaggregate
gekühlt,
die jedoch keine gezielte und beschleunigte Luftströmung erzeugen.
Der Düsenkasten
kann ohne Montageaufwand für
Leitungen für
Zu- oder Abluft an einer Wandung montiert werden. Es wird lediglich
eine Stromzufuhr für
den Ventilator benötigt,
die problemlos zu verlegen ist. Es wird hierdurch eine beschleunigte Verdunstung
eventueller Tropfen auf den freien Oberflächen des Raums bewirkt.