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Die
Erfindung betrifft einen Zweiradsattel mit einer Sattelschale, und
einer darüber angeordneten Polsterlage aus elastischem
Material, die einen Sitzbereich und einen Sattelnasenbereich bildet.
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Zweiradsattel
weisen in der Regel eine harte Sattelschale auf, welche mit einer
Sattelstütze verbunden ist. Die Sattelstütze greift
in den Fahrradrahmen ein und ist dort fixiert. Die Sattelschale
ist relativ hart und formstabil ausgeführt. Zur Dämpfung,
Polsterung und um einen bequemen Sitz zu ermöglichen, sind
unterschiedliche Aufbauten auf der Sattelschale bekannt.
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Die
EP 1 647 474 A2 weist
zwischen der Sattelschale und der Satteldecke eine erste Füllung
aus elastischem Material auf. Zudem ist eine zweite Füllung
vorgesehen, die in einer Ausnehmung der ersten Füllung
eingebracht ist. Bei der ersten Füllung handelt es sich
um einen Schaumstoff und bei der zweiten Füllung um ein
festes Gel-Material. Durch die unterschiedlichen Füllmaterialien
wird die Polsterung im Hinblick auf den Sitzkomfort für
den Nutzer optimiert. Punktuelle Druckbelastungen für den
Nutzer werden vermieden.
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Nachteilig
ist jedoch, dass zum einen die Herstellung relativ aufwendig ist,
zum anderen kann bei dieser Ausführung nur ein relativ
festes Gel ver wendet werden. Die Optimierung des Polsterkomforts
ist hierdurch eingeschränkt.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Zweiradsattel
gemäß der im Oberbegriff des Anspruches 1 angegebenen
Art derart weiterzubilden, dass unter Vermeidung der genannten Nachteile
die Herstellung vereinfacht und die Polsterung mit einfachen Mitteln
verbessert werden kann.
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Zur
Lösung dieser Aufgabe ist ein erfindungsgemäßer
Zweiradsattel mit einer Sattelschale, und einer darüber
angeordneten Polsterlage aus elastischem Material, die einen Sitzbereich
und einen Sattelnasenbereich bildet, dadurch gekennzeichnet, dass
an der Unterseite der Sattelschale in dem Sitzbereich wenigstens
ein Behälter angeformt ist, in dem wenigstens eine Einlage
aus elastischem Material angeordnet ist, deren Elastizität
entsprechend dem Sollwert der Elastizität des Sattels im
Sitzbereich unabhängig von der Elastizität der
Posterlage wählbar ist.
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Der
Erfindung liegt die Erkenntnis zu Grunde, dass durch Verwendung
von einer oder mehreren Einlage(n) als Dämpfungs-/Polstermaterial
unterhalb der Polsterlage, die sich über den Sitzbereich
und den Sattelnasenbereich erstreckt, die Möglichkeiten der
Optimierung des Sitzkomforts erheblich vergrößert
werden. Nunmehr ist es beispielsweise möglich, je nach
Bedarf unterschiedlich elastische Einlagen zu verwenden, abgestimmt
auf die Anforderungen an die Polsterung, Stützung, Dämpfung.
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Nach
einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist ein Zweiradsattel
dadurch gekennzeichnet, dass an der Unterseite der Sattelschale
in dem Sitzbereich zwei Behälter in Querrichtung des Sitzbereichs
nebeneinander angeformt sind, in denen je wenigstens eine Einlage
aus elastischem Material angeordnet ist. Hierdurch ergibt sich eine
symmetrische Anordnung der beiden Behälter, die zur Abfederung
bzw. Dämpfung des Sitzberei ches vorgesehen sind, so dass
der Sitzkomfort verbessert wird, in dem die zusätzliche
von den Einlagen in den Behältern gelieferte Elastizität
jeweils seitlich an dem Sitzbereich wirksam ist, während
zwischen den beiden Dämpfungsbereichen/Behältern
ein etwas festerer Bereich der Polsterlage vorhanden ist, was das
Sicherheitsgefühlt des Sattels bei dem Benutzer erhöht.
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Nach
einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist ein Zweiradsattel
dadurch gekennzeichnet, dass der oder die Behälter zwei
oder mehrere, übereinander liegende Abschnitte mit unterschiedlichem
Durchmesser aufweisen, wobei die Durchmesser von dem am weitesten
von der Polsterlage entfernt liegenden Abschnitt zu dem an nächsten
bei der Polsterlage legenden Abschnitt hin zunehmen. Durch die unterschiedlichen
Durchmesser der verschiedenen Abschnitte des Behälters
kann die Elastizität der Einlagen nicht nur durch die Elastizität
des Materials, sondern auch durch die radiale Erstreckung der Einlagen
variiert werden, so dass sich ein weiterer Freiheitsgrad bei der
Gestaltung der Elastizität in dem Bereich des Behälters
ergibt.
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Nach
einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist ein Zweiradsattel
dadurch gekennzeichnet, dass die Einlagen als separate Kunststoffkörper ausgebildet
sind. Durch diese Ausgestaltung kann die Herstellung erheblich vereinfacht
werden, weil die einzelnen Einlagen separat hergestellt und je nach dem
erwünschten Soll-Elastizitätswert übereinander gelegt
werden können, bevor die Polsterlage auf der Sattelschale
und der an sie angrenzenden Einlage aufgebracht bzw. aufgeschäumt
wird.
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Nach
einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist ein Zweiradsattel
dadurch gekennzeichnet, dass die Einlagen mit jeweils unterschiedlicher Elastizität
ausgebildet sind, wobei die Elastizität in einem weiten
Bereich auf einfache Weise eingestellt werden kann.
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Nach
einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist ein Zweiradsattel
dadurch gekennzeichnet, dass die Einlagen die jeweiligen Abschnitte
des oder der Behälter ausfüllen, wobei sichergestellt
ist, dass die einzelnen Einlagen sicher aufeinander gestapelt sind
und durch die zwischen den Abschnitten des Behälters gebildeten
Stufen gehalten werden.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform ist ein Zweiradsattel dadurch
gekennzeichnet, dass eine oder mehrere Einlagen als Tasche(n) mit
einer Füllung aus einem Fluid ausgebildet sind. Die Flexibilität
der Tasche gewährleistet, dass die durch die zweite Füllung
möglichen Anpassungen auf diese übertragen werden.
Durch das Fluid sind Polster- und Dämpfungseigenschaften
möglich, wie diese von Wasserbetten bekannt sind.
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Vorzugsweise
besteht das Fluid überwiegend aus Wasser. Dabei kann das
Fluid beispielsweise aus über 90% Wasser bestehen und die
restlichen 10% überwiegend Bindemittel umfassen. Je nach Konzentration
des Bindemittels wird das Fluid mehr oder weniger dickflüssig.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform ist ein Zweiradsattel dadurch
gekennzeichnet, dass die Tasche(n) aus einem druckfesten, flexiblen
Material besteht/bestehen.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform ist ein Zweiradsattel dadurch
gekennzeichnet, dass die Tasche zwei Lagen umfasst, welche am Rand miteinander
verbunden sind, insbesondere miteinander verschweißt sind,
wodurch eine sichere Tasche für das Fluid erzielt werden
kann.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform ist ein Zweiradsattel dadurch
gekennzeichnet, dass die Tasche aus einem Kunststoffmaterial besteht,
insbesondere aus Polyurethan oder Tetrapolyurethan, was sich besonders
geeignet für diesen Zweck erwiesen hat.
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Die
Erfindung wird im Folgenden anhand den in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispielen näher beschrieben. In der
Beschreibung, in den Patentansprüchen und in der Zeichnung
werden die in der hinten angeführten Liste der Bezugszeichen verwendeten
Begriffe und zugeordneten Bezugszeichen verwendet. In der Zeichnung
bedeutet:
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1 eine
Schnittdarstellung eines Zweiradsattels nach einem ersten Ausführungsbeispiel
der Erfindung nach der Schnittlinie A-A von 2;
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2 eine
schematische Draufsicht aus den Zweiradsattel nach 1,
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3 eine
Schnittdarstellung eines Zweiradsattels nach der Erfindung nach
der Schnittlinie B-B von 2;
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4 eine
Explosionsdarstellung des Zweiradsattels nach einem weiteren Ausführungsbeispiel der
Erfindung.
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Der
Zweiradsattel 10 weist eine Sattelschale 12 auf,
welche mit einem Sattelgestell 14 verbunden ist, das seinerseits
mit einer Fahrradstütze verbunden ist, was bekannt und
daher im Einzelnen hier nicht dargestellt ist. Über der
Sattelschale 12 ist eine Polsterlage 16 aus elastischem
Material angeordnet, die einen Sitzbereich 18 und einen
Sattelnasenbereich 20 bildet. Die Oberfläche der
Polsterlage kann als geschlossene glatte Fläche ausgebildet
sein oder von einer Satteldecke überdeckt sein.
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An
der Unterseite der Sattelschale 12 ist in dem Sitzbereich 18 ein
Behälter 22 angeformt, in dem mehrere Einlagen 24, 26, 28,
aus elastischem Material angeordnet sind. Die Elastizität
der Einlagen 24 bis 28 kann entsprechend dem Sollwert
der Elastizität des Sattels im Sitzbereich 18 unabhängig
von der Elastizität der Polsterlage 16 gewählt
werden.
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Wie
aus der Zusammenschau der 2 und 3 zu
erkennen ist, sind an der Unterseite der Sattelschale 12 in
dem Sitzbereich 18 zwei Behälter 22, 22' in
Querrichtung des Sitzbereichs nebeneinander angeformt, in denen
jeweils Einlagen 24, 26, 28; 24', 26', 28' aus
elastischem Material angeordnet sind.
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Wie
in 1 gezeigt ist, hat der Behälter 22 zwei
oder mehrere, übereinander liegende Abschnitte 30, 32, 34 mit
unterschiedlichem Durchmesser, wobei die Durchmesser der Durchschnitte
von dem am Weitesten von der Polsterlage 16 entfernt liegenden
Abschnitt 34 zu dem am Nächsten bei der Polsterlage 16 liegenden
Abschnitt 30 hin zunimmt.
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Die
Einlagen 24, 26, 28 sind jeweils als
separate Kunststoffkörper ausgebildet, wobei sie unterschiedliche
Elastizitätswerte haben können. Die Einlagen 24, 26, 28 füllen
ferner die jeweiligen Abschnitte 30, 32, 34 des
Behälters 22 aus.
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4 zeigt
eine Explosionsdarstellung eines abgewandelten Ausführungsbeispieles
der vorliegenden Erfindung. Der Zweiradsattel besteht wiederum aus
einer Sattelschale 40 mit geformten Behältern 42, 44,
in denen jeweils Einlagen 46, 48, 50 bzw. 46', 48', 50' angeordnet
sind. Über der Sattelschale 40 ist eine Posterlage 52 wie
bei dem ersten Ausführungsbeispiel angeordnet. Die Sattelschale 40 wird über
das Sattelgestell 54 befestigt, wie oben beschrieben wurde.
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In
dem Ausführungsbeispiel nach 4 sind die
Einlagen 46, 48, 50 bzw. 46', 48', 50' als
Taschen mit einer Füllung aus einem Fluid ausgebildet,
das überwiegend aus Wasser besteht, beispielsweise aus
90% Wasser und restlichen 10% überwiegend Bindemittel.
Die Taschen der Einlagen bestehen aus einem druckfesten, flexiblen
Material, wodurch einerseits das Ausfließen des Fluids
verhindert und andererseits eine Beeinträchtigung der Elastizität
der Einlage nicht beeinträchtigt wird. Zur Verein fachung
der Herstellung umfassen die Taschen der Einlagen zwei Materiallagen,
welche am Rand miteinander verbunden sind, insbesondere miteinander
verschweißt sind. Vorzugsweise bestehen die Taschen aus
einem Kunststoffmaterial, insbesondere aus Polyurethan oder Tetrapolyurethan.
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Die
Erfindung ist nicht auf die beschriebenen Ausführungsbeispiele
beschränkt. Beispielsweise können Ausführungsbeispiele
gestellt werden, bei denen sowohl Einlagen aus Schaumstoff als auch Einlagen
aus mit Fluid gefüllten Taschen verwendet werden.
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Die
Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass sich zum einen durch die
individuelle Dämpfungs- und Polstermöglichkeiten
einstellen lassen. Es können auch stark fließende
Fluide zur Polsterung verwendet werden. Zum anderen vereinfacht
sich auch der Herstellungsprozess, da lediglich die Einlagen vorgefertigt
und als Ganzes in die Werkzeugschale eingelegt werden.
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- 10
- Zweiradsattel
- 12
- Sattelschale
- 14
- Sattelgestell
- 16
- Polsterlage
- 18
- Sitzbereich
- 22
- Behälter
- 22'
- Behälter
- 24
- Einlage
- 24'
- Einlage
- 26
- Einlage
- 26'
- Einlage
- 28
- Einlage
- 28'
- Einlage
- 30
- Abschnitt
- 32
- Abschnitt
- 34
- Abschnitt
- 40
- Sattelschale
- 42
- angeformter
Behälter
- 44
- angeformter
Behälte
- 46
- Einlage
- 46'
- Einlage
- 48
- Einlage
- 48'
- Einlage
- 50
- Einlage
- 50'
- Einlage
- 52
- Polsterlage
- 54
- Sattelgestell
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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