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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Anbringung von Klebstoffen, die eine genaue und saubere Dosierung auch von kleinen Mengen des verwendeten Klebemittels ermöglicht.
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Es ist Aufgabe der Erfindung eine Vorrichtung zu schaffen, mit der man punktgenau und richtig dosiert Klebstoff auftragen kann – ohne dass die Ausbringung des Klebstoffes dadurch erschwert oder verhindert wird, dass die Spritzdüse (Auslaß) des Behältnisses bei wiederholtem Gebrauch durch getrocknete Klebesubstanz verstopft. Dabei sollte diese Vorrichtung leicht handhabbar und einfach transportierbar sein. Bei handelsübliche Klebstoffflaschen oder Tuben besteht das Problem, dass nach einer Benutzung, Klebstoff in der Spritzdüse verbleibt und dort trocknet. Die Spritzdüse ist dann nicht selten beim nächsten Gebrauch verstopft und muss mit Hilfsmitteln geöffnet werden. Ganz besonders besteht dieses Problem bei hochwirksamen Klebemitteln – etwa den sog. „Sekundenklebern”. Selbst wenn die Öffnung in der beschriebenen Weise bereinigt wurde kommt es häufig zu Restrückständen in der Spritzdüse oder in dem vorgelagerten Spritzkanal, so dass eine optimale Ausbringung bzw. eine genaue Dosierung nicht mehr gewährleistet wird. Nicht selten werden dann wenig benutzte und noch reichlich gefüllte Kleberbehältnisse entsorgt, was zu einer nicht geringen Umweltbeeinträchtigung führt.
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Gleichzeitig sind die bekannten Klebstoffflaschen oder Tuben regelmäßig nur schwer zu dosieren – insbesondere wenn das Klebemittel eine geringe Viskosität aufweist. So wird der Druck häufig direkt über Daumen oder Finger des Benutzers auf Flasche oder Tube um den Klebstoff auszubringen. Eine genaue Dosierung ist so nicht möglich, weil die Mantelwände dieser Gefäße unterschiedlich und kaum konstant auf solche Art Druckausübung reagieren – zumeist ist der aufgewandte Druck auf den Behälter zu groß. Eine genaue punktuelle Ausbringung des Klebstoffes auf eine kleine Fläche ist so regelmäßig sehr schwer möglich.
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Bereits aus
DE 21 2008 000 002 U1 2009.01.08 ist eine Dosiervorrichtung bekannt, die insbesondere für längliche zylindrische Behälter geeignet ist. Diese ist dafür ausgelegt auf Behältnisse aufgesetzt zu werden um dann die Ausbringung durch Einsatz eines manuellen Hebels zu variieren bzw. zu dosieren. Die dort gezeigte Konstruktion ist mehrteilig und erfordert zuvor eine Anbringung an ein geeignetes Behältnis. Zudem ist die Kraftentfaltung auf den Hebel bereits relativ weit von der Auslassöffnung entfernt und erfordert eine nicht ganz unerhebliche Kraftaufbringung. Bereits deshalb erscheint diese Erfindung für eine Verwendung von kleinteiligen Klebe-Patronen innerhalb einer in sich geschlossenen Vorrichtung nicht geeignet. Die beschriebene Erfindung ist auch nur in der Lage eine Kraftentfaltung vom Ende des Behälters auf den Gesamtkörper zu entwickeln – die Druckausübung (lediglich) im vorderen Teil einer Vorrichtung – vorbei an etwa 2/3 der Länge des Behälters kann hierdurch nicht erreicht werden.
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Hiernach besteht die Aufgabe der Erfindung darin, eine wiederverwertbare Vorrichtung zur Ausbringung von Klebstoff zu schaffen, die auch bei wiederholter Verwendung und trotz der üblichen Verhärtung der Klebesubstanz im Auslaufkanal und/oder der Auslass weiter verwendet werden kann und weder manuell gereinigt nocht fortgeworfen werden muss. Und dadurch eine gleich hohe Durchlässigkeit und mithin eine exakte und gut dosierbare Klebstoffausbringung gewährleistet. Gleichzeitig muss die Klebstoffausbringung von außen von außen manuell exakt dosiert werden können und dabei sollten die Nachteile der beschriebenen Vorerfindung gemieden werden.
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Gelöst wird diese Aufgabe gemäß der Erfindung der Vorrichtung zur Ausbringung von Klebemitteln mit den aus den Schutzansprüchen ersichtlichen Merkmalen und Ausgestaltungen.
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Die angemeldete Vorrichtung verfügt über die Möglichkeit, separat portionierte Klebstoff-Patronen in verschiedenen Größen aufzunehmen. Diese sind mit einem eigenen Auslass versehen und können durch einen Feststellmechanismus im Innern der Vorrichtung so eingelegt werden, dass dieser Auslass in ein Führungselement der Vorrichtung gesetzt wird und erst nach dem Einlegen geöffnet werden kann. Das Klebemittel wird sodann nur noch durch den Auslass der Patrone befördert und berührt die Vorrichtung selbst gar nicht mehr. Es besteht zwar die Option, die Öffnung der Patronen wiederverschliessbar zu gestalten, sodass ein ungewolltes Auslaufen und Austrocknen des Auslasses eher vermieden wird. Sollte es aber trotzdem zu einem üblichen Trocknen der Klebemittel im Auslass kommen, welche die Ausbringung erschwert, so kann die Patrone ausgetauscht werden – ohne das damit größere Mengen Klebstoff oder gar das gesamte Behältnis ebenfalls entsorgt werden müssen. Da die Patronen nur eine geringe Füllmenge haben, kommt es so nicht zu einer unerwünschten Verschwendung von Klebmitteln. Die sodann eingeführte und geöffnete – neue – Patrone garantiert einen unverklebten Auslass und so eine exakte Ausbringung der Klebesubstanz. Die Vorrichtung selbst ist von Verunreinigungen regelmäßig nicht betroffen und kann beliebig oft wiederverwendet werden. Dadurch wird die Umweltbelastung durch entsorgte Kleberbehältnisse nicht unwesentlich reduziert. Entsorgt werden dann nur noch die kleineren Patronen und ggf. die sich darin befindlichen kleinen Restmengen an Klebstoff.
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Der Feststellmechanismus im vorderen Teil der Vorrichtung ermöglicht es auch Patronen verschiedener Größe und Ausfertigungen zu befestigen. Je nach Bedarf können somit verschiedenen Mengen und verschiedene Klebstoffvarianten eingesetzt werden ohne die Vorrichtung zu wechseln – es Bedarf nur des Austausches der Patronen.
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Um eine exakte Dosierung bzw. Ausbringung zu erreichen, wird von Außen Druck auf die flexiblen Mantelwände der Patronen ausgeübt. Hierdurch wird der Ausstoß der darin befindlichen Substanz durch den Auslass befördert. Um auch eine besonders feine Dosierung auf besonders kleinen Flächen zu ermöglichen, ist der Druck- oder Hebelmechanismus für die Dosierung ganz vorne in der Vorrichtung angebracht. So kann man den Druck von Außen idealer weise mit dem Zeigefinger applizieren – welche am ehesten geeignet ist Kraft besonders genau zu dosieren. Außerdem sind so der Austritt bzw. die Klebefläche und der Druckmechanismus nahe bei einander, was für die Auge-Hand-Koordination vorteilhaft ist eine besonders sensible Abstimmung ermöglicht.
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Während im inneren vorderen Teil der Vorrichtung die jeweils aktive Patrone bei der Auslass-Öffnung aufbewahrt und der eigentliche Klebevorgang vorgenommen wird, befindet sich im hinteren Teil im Inneren ein Aufnahmebehältnis im Gehäuse. Dieses ist so ausgestaltet, dass es eine Vielzahl von Patronen verschiedenen Ausmaße aufnehmen kann – sei es als Einzelpatrone oder als miteinander verbundener Patronen-Streifen oder als Magazin zum Nachladen. Auf diese Weise können die Klebstoff-Patronen sicher aufbewahrt und jederzeit mitgeführt werden um ggf. in den vorderen Teil an die Auslass-Öffnung eingesetzt zu werden. Zum Befüllen und zur Entnahme dieser Reserve-Patronen hat das Gehäuse mindestens eine wiederverschließbare Öffnung.
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Eine vorteilhafte Ausgestaltung ist die in Anspruch 4 beschriebene Möglichkeit, das Gehäuse und die Oberfläche der Patronen so auszugestalten, dass sie von Außen beschriftet werden können und so eine Zuordnung zum Hersteller erlauben. Gleichzeitig kann der Verbraucher auf verschiedene Ausführungsformen hingewiesen werden, insbesondere auf verschiedene Klebstoffvarianten, die sich in den jeweiligen Patronen befinden.
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Es kann auf ästhetische Belange der jeweiligen Zielgruppe Rücksicht genommen werden. Da insbesondere re das Gehäuse vielfach verwendbar ist, hat es auch eine höhere Lebens- und Verweildauer. Deswegen ist es vorteilhaft, dass man ihm eine individuelle Attraktivität zubilligt. So können bestimmte Motive die Akzeptanz bei Kindern verschiednen Alters besonders erhöhen. Es kann auch nützlich sein, wenn an den Gehäusen Werbebotschaften angebracht werden können. Auf diese Weise kann die Vorrichtung als Werbegeschenk fungieren und/oder ist es für Werbende eine attraktive Werbeplattform. Man kann dadurch die Vorrichtung von Werbenden subventioniert und verbilligt bzw. kostenlos erhalten.
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In 1 ist die Vorrichtung in einem axialen Längsschnitt zu sehen. Beispielhaft hat das Gehäuse (1) in den Darstellungen die zylindrische Form eines Stiftes.
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In 2 ist die Vorrichtung in einer Draufsicht zu sehen und zwar mit geöffnetem Gehäuse (1), wodurch der Blick auf die Feststellkonstruktion (8) und die fixierte Klebstoff-Patrone (5) freigegeben wird.
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In 3 ist der vordere Teil der Vorrichtung abgebildet – mit geöffnetem Gehäuse und mit der – aus der Feststellkonstruktion (8) entnommenen – Klebstoff-Patrone (5).
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In 1 ist zu erkennen, wie im hinteren Teil des Gehäuses mehrere Klebstoff-Patronen (5) im Aufnahmebehältnis (2) im Innern des Gehäuses (1) aufbewahrt werden können. Im gewählten Ausführungsbeispiel sind die Patronen hintereinander und einzeln angeordnet. Je nach Form und Größe des Aufnahmebehältnisses (2) und der Patronen (5) können diese aber auch neben- oder übereinander angeordnet werden. Denkbar ist auch miteinander verbundene Patronen in Form eines Patronen-Streifens im Innern zu lagern. Im gewählten Ausführungsbeispiel ist die wiederverschliessbare Öffnung (3) zur Bestückung und/oder Entnahme der Patronen am hinteren Ende des Gehäuses (1) angebracht.
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Ebenfalls in 1 und in 3 ist zu erkennen, dass eine Patrone im vorderen Teil des Gehäuses – an der Auslass-Öffnung (4) – eingesetzt und befestigt werden kann. Dabei wird der Auslass der Patrone (7) in die Auslass-Öffnung (4) eingeführt und in einen Feststeil- oder Arretiermechanismus (8/9) eingesetzt. Diese eingesetzte Patrone erfährt durch die Betätigung eines Hebel– oder eines Druckmechanismus (10) durch den Benutzer einen von außen auf die Mantelwände wirkenden Druck, der das Patronen-Gehäuse deformiert und so die darin befindliche Substanz ausbringt. In der gewählten Darstellungsform wird der Druck auf die Patrone durch ein hinter der Patrone befindlichen Teils des Arretiermechanismus (9) ausgeübt – vorstellbar ist auch ein Einwirken auf die Seite der Patrone. In der für die Darstellung gewählten Ausführungsform wird diese Ausbringung durch die Betätigung eines Druckmechanismus (10) erreicht, mittels eines an der Außenseite befindlichen Druckknopfes, der wie in 1 deutlich gemacht, auch über einen darüber gestülpten Hebel (10) betätigt werden kann.
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In 1–3 ist gut zu sehen, dass der Auslass-Hals (7) der Patrone (5) verschlossen bzw. verschliessbar ist. Im für die Darstellung gewählten Ausführungsbeispiel ist es ein abdrehbarer Flügelverschluss (11). Wünschenswert ist aber eine Verschluss-Methode, die ein Wiederverschließen erlaubt und so die Klebesubstanz vor Einwirkung durch Sauerstoff und somit einer Erhärtung bewahrt. Die Länge des Auslass-Halses (7) der Patrone (5) verhält sich zum Maß und zur Form der Auslass-Öffnung (4) des Gehäuses (1) so, dass die ausgebrachten Klebemittel keinen Kontakt zum Gehäuse (1) oder der Auslass-Öffnung (4) haben. Wo kein Kontakt mit solchen Substanzen ist, kann das Gehäuse auch nicht verschmutzen und dementsprechend beliebig oft wieder verwendet werden. Dabei ist der Umstand, dass die Patrone (5) mit noch verschlossenem Auslass-Hals (7) in Auslass-Öffnung (4) und die Feststellkonstruktion (8/9) eingesetzt und erst nach dem Verschließen des Gehäuses (1) – von außen – geöffnet werden kann besonders hilfreich. Auch das optionale Wiederverschließen der Patrone kann vorgenommen werden ohne, dass das Gehäuse geöffnet werden muss.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Gehäuse
- 2
- Aufnahmebehältnis im Innern des Gehäuses
- 3
- Wiederverschließbare Öffnung im Gehäuse
- 4
- Auslass-Öffnung im Gehäuse
- 5
- Klebstoff-Patrone
- 6
- Mantelwände der Klebstoff-Patrone
- 7
- Auslass der Klebstoff-Patrone
- 8
- Feststellkonstruktion
- 9
- Arretiermechanismus
- 10
- Hebel- und Druckmechanismus
- 11
- Verschluß der Klebstoff-Patrone
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 212008000002 U1 [0004]