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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Faltschachtel aus einem Zuschnitt, insbesondere zum Verpacken flüssiger oder rieselfähiger Schüttgüter, mit mindestens einer Seitenwand, die eine erste äußere und eine zweite innere Lasche aufweist, wobei die beiden Laschen teilweise übereinander liegen, einer in der Seitenwand vorgesehenen, um eine Rilllinie nach außen ausklappbaren Schütte, wobei die Schütte einen Teil der ersten Lasche bildet und Perforationslinien oder Schnittlinien aufweist, so dass die Schütte aus der ersten Lasche herausgebrochen oder herausgeklappt werden kann, wobei die zweite Lasche eine mit der Schütte korrespondierende herausbrechbare Fensterlasche aufweist.
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Derartige Faltschachteln sind beispielsweise aus der Druckschrift
DE 100 61 422 A1 bekannt. Die in dieser Druckschrift gezeigte Faltschachtel besitzt eine ausklappbare Schütte, die auch als Dosierspout bezeichnet wird, die beim Öffnen ein Fenster in der dahinterliegenden Lasche freigibt. Zum Schließen der Faltschachtel wird die Schütte wieder zurückgeklappt, so dass das Fenster geschlossen wird.
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Ein Nachteil dieser bekannten Faltschachtel ist darin zu sehen, dass die Schütte zwar zurück in ihre Ursprungsposition gebracht werden kann, um die Öffnung zu schließen, diese Position aber nicht sicher beibehalten wird. Ein Wiederverschließen ist folglich bei dieser Faltschachtel nicht sicher möglich.
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Vor diesem Hintergrund besteht die Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, die eingangs genannte Faltschachtel so weiterzubilden, dass sie wiederverschließbar ist.
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Diese Aufgabe wird bei der genannten Faltschachtel dadurch gelöst, dass die Fensterlasche zumindest einen Abschnitt aufweist, der über einen äußeren Rand der Schütte hinausragt und – im verschlossenen Zustand der Schütte – mit der ersten Lasche haltend zusammenwirkt.
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Das heißt mit anderen Worten, dass die Schütte zumindest teilweise zweilagig aufgebaut ist, wobei die äußere erste Lage Teil der ersten Lasche und die innere zweite Lage Teil der zweiten Lasche ist. Die die zweite Lage bildende Fensterlasche ragt etwas über den Rand der äußeren Lage hinaus, so dass dieser Abschnitt beim Öffnen und Schließen der Schütte an der Lasche ”hängen bleibt”. Im geschlossenen Zustand liegt dieser Abschnitt hinter der äußeren Lasche und wirkt somit als Halte- bzw. Verriegelungselement. Um die Schütte zu öffnen, muss der Benutzer eine gewisse Kraft aufwenden, um den überstehenden Abschnitt an der Fensterlasche über den Rand der Öffnung in der ersten äußeren Lasche zu führen.
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Die erfindungsgemäße Lösung stellt folglich sicher, dass die Schütte einerseits geschlossen werden kann und andererseits in dieser Position verbleibt.
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Bei einer bevorzugten Weiterbildung sind zumindest zwei zueinander beabstandete Abschnitte an der Fensterlasche vorgesehen. Insbesondere liegen die zumindest zwei Abschnitte im seitlichen Randbereich der Fensterlasche.
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Diese Maßnahme hat den Vorteil, dass die Schütte sicher in ihrer geschlossenen Position gehalten wird.
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Bei einer bevorzugten Weiterbildung ist der zumindest eine Abschnitt an dem der Rilllinie der Schütte gegenüberliegenden Ende der Fensterlasche vorgesehen.
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Diese Maßnahme hat den Vorteil, dass das Wiederverschließen der Schütte besser funktioniert als beispielsweise bei einer Anordnung des Abschnitts an einer seitlichen Kante der Fensterlasche.
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Bei einer bevorzugten Weiterbildung ist die Fensterlasche um eine Rilllinie nach außen ausklappbar an der zweiten Lasche vorgesehen.
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Diese Maßnahme hat den Vorteil, dass die Schütte und insbesondere die gelenkige Verbindung deutlich an Stabilität hinzugewinnt.
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Alternativ kann die Fensterlasche jedoch auch aus der zweiten Lasche vollständig herausbrechbar ausgebildet sein, so dass dann keine Verbindung mehr zwischen der Fensterlasche und der zweiten Lasche besteht. In diesem Fall ist die Schütte nur an der ersten äußeren Lasche gelenkig angebracht.
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Bei einer bevorzugten Weiterbildung ist die Fensterlasche mit der Schütte flächig verbunden, vorzugsweise verklebt.
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Die flächige Verbindung zwischen Fensterlasche und Schütte gewährleistet, dass auch bei häufigerem Öffnen und Schließen die Verbindung zwischen Fensterlasche und Schütte erhalten bleibt.
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Bei einer bevorzugten Weiterbildung weist die Schütte an dem der Rilllinie gegenüberliegenden Bereich einen halbkreisförmigen Abschnitt auf, der über eine Rilllinie nach außen umklappbar ist und als Anfasslasche dient.
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Diese Maßnahme hat den Vorteil, dass das Öffnen der Schütte für den Benutzer erleichtert wird, da er mit Hilfe dieser Anfasslasche die Schütte leichter greifen kann.
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Bei einer bevorzugten Weiterbildung besteht die Faltschachtel aus Karton mit einer ausreichend hohen Biegesteifigkeit, so dass der zumindest eine Abschnitt der Fensterlasche einerseits beim Öffnen der Schütte nachgibt und andererseits eine ausreichende Haltekraft im geschlossenen Zustand der Schütte bereitstellt.
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Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird auch von einem Zuschnitt zur Bildung einer solchen erfindungsgemäßen Faltschachtel gelöst.
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Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Weitere Vorteile und Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung und der beiliegenden Zeichnung. Dabei zeigen:
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1 eine perspektivische Darstellung einer erfindungsgemäßen Faltschachtel mit geschlossener und geöffneter Schütte; und
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2 eine Darstellung des Zuschnitts zur Herstellung einer Faltschachtel gemäß 1.
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In 1 ist eine Faltschachtel in perspektivischer Darstellung gezeigt und mit dem Bezugszeichen 10 gekennzeichnet. Diese Faltschachtel 10 dient als Behälter 11 für Schüttgüter, wie beispielsweise Tierfutter, Waschmittel, etc. Die Faltschachtel 10 hat eine Quaderform und besitzt folglich mehrere Seitenwände 14, von denen eine als Stirnwand 16 und eine andere als Rückwand 18 bezeichnet werden, sowie eine Decke 20 und einen Boden 22. Der Aufbau einer solchen quaderförmigen Faltschachtel 10 ist allgemein bekannt, so dass darauf nachfolgend nicht weiter im Detail eingegangen werden muss.
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Die Faltschachtel 10 umfasst eine Schütte 30, die in der Stirnwand 16 vorgesehen ist. Die Schütte 30 dient dazu, eine Öffnung in den Innenraum der Faltschachtel 10 freizugeben, um damit das in der Faltschachtel 10 vorhandene Schüttgut ausschütten zu können. Der Aufbau dieser Schütte 30 wird nachfolgend im Detail erläutert.
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Die Schütte 30 hat eine Rechteckform, die durch gerade Kanten 32, 34 und 35 begrenzt ist. Die Kante 32 ist als Rilllinie ausgebildet, während die Kanten 34 und 35 als Schnittlinien vorgesehen sind, so dass die Schütte 30 um die Rilllinie 32 nach außen geschwenkt bzw. geklappt werden kann, wie dies in der rechten Darstellung von 1 zu sehen ist.
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Die Schütte 30 besitzt an ihrem oberen Ende einen halbkreisförmigen Abschnitt, der durch eine Perforationslinie 38 abgegrenzt ist und als Anfasslasche dient. Diese Anfasslasche 36 kann gegenüber dem rechteckigen Bereich der Schütte 30 geklappt werden, so dass sie das Herausklappen der Schütte 30 erleichtert. Dies ist in der rechten Darstellung von 1 gut zu erkennen.
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Die Stirnwand 16 ist zumindest im Bereich der Schütte 30 zweilagig aufgebaut, da eine äußere erste Lasche 40 und eine innere zweite Lasche 42 übereinander liegen. Dies ist in der rechten Darstellung von 1 zu erkennen. Die beschriebene Schütte 30 ist Teil der äußeren Lasche 40, und die Anfasslasche 36 ist über die Perforation aus der äußeren Lasche 40 herausbrechbar.
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An der inneren Lasche 42 ist im Bereich der Schütte 30 eine Fensterlasche 46 vorgesehen, die ebenfalls im Wesentlichen rechteckförmig ausgebildet ist, aber eine geringere Breite besitzt als die Schütte 30. In 1 ist der seitliche Umriss dieser Fensterlasche 46 gestrichelt dargestellt. Diese Fensterlasche 46 ist über drei Schnittlinien und eine Rilllinie oder Perforationslinie gegenüber der inneren Lasche 42 herausklappbar, so dass eine Öffnung 44 freigegeben werden kann.
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Die Fensterlasche 46 besitzt, wie in der rechten Darstellung von 1 zu erkennen ist, zwei Abschnitte 48, die – wie später noch erläutert werden wird – als Haltenasen 49 dienen. Diese Abschnitte 48 sind links und rechts von der Anfasslasche 36 angeordnet und stehen gegenüber der Schütte 30 etwas hervor. Das bedeutet, dass diese Abschnitte 48 beim Öffnen und Schließen der Schütte 30 an der einen Rand bildenden Schnittlinie 35 der äußeren Lasche 40 hängenbleiben. Da die Faltschachtel 10 aus einem nachgiebigen Material, insbesondere einem Karton, hergestellt ist, lässt sich die Fensterlasche 46 mit den beiden Abschnitten 48 jedoch über diesen Rand gegen einen bestimmten Widerstand hinwegbewegen.
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Im geschlossenen Zustand der Schütte 30 liegen dann die beiden Abschnitte 48 – von außen gesehen – hinter der äußeren Lasche 40, hinterschneiden sozusagen die äußere Lasche 40 und dienen somit als Haltenasen 49, die ein ungewolltes Öffnen der Schütte 30 verhindern.
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Die Schütte 30 und die Fensterlasche 46 sind üblicherweise miteinander verklebt, so dass ein zweilagiges Element entsteht. Alternativ kann jedoch auf diese Verklebung auch verzichtet werden, wobei in diesem Fall dann die Freigabe der Öffnung 44 durch Herausklappen der Fensterlasche 46 durch das Schüttgut im Behälter 11 erfolgt und nicht durch Aufziehen der Schütte 30. Geschlossen wird die Öffnung 44 jedoch durch Zudrücken der Schütte 30.
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In 2 ist nun der Zuschnitt zur Herstellung der in 1 gezeigten Faltschachtel 10 dargestellt.
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Der mit dem Bezugszeichen 70 gekennzeichnete Zuschnitt wird aus einem Karton ausgestanzt und erhält die noch zu erläuternden Schnitt-, Rill- und Perforationslinien.
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Der in 2 gezeigte Zuschnitt 70 umfasst in Richtung der Längsachse L gesehen einen ersten Längsabschnitt, der die Lasche 40 bildet, einen zweiten Längsabschnitt, der die Seitenwand 14 bildet, einen dritten Längsabschnitt, der die Rückwand 18 bildet, einen vierten Längsabschnitt, der eine weitere Seitenwand 14 bildet, und einen fünften Längsabschnitt, der die zweite innere Lasche 42 bildet. Die aufeinanderfolgenden Längsabschnitte sind jeweils über Rilllinien voneinander getrennt, so dass der Zuschnitt entlang dieser Linien gefaltet werden kann.
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Die Decke sowie der Boden der Faltschachtel 10 werden durch jeweils zwei Decklaschen 54, 56 bzw. zwei Bodenlaschen 58, 60 gebildet. Die beiden Decklaschen 54, 56 sind am oberen Ende der die Seitenwände 14 bildenden Längsabschnitte über eine Rilllinie verbunden, während die beiden Bodenlaschen 58, 60 an den unteren Enden über Rilllinien verbunden sind.
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An dem ersten und dem dritten Längsabschnitt, die die erste Lasche 40 bzw. die Rückwand 18 bilden, sind Staublaschen 62, 64 vorgesehen, die über Rilllinien gegenüber den Längsabschnitten faltbar sind und bei der Faltschachtel 10 Teil des Bodens bzw. der Decke sind.
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In der äußeren Lasche 40 ist in der oberen Hälfte die Schütte 30 vorgesehen, die über Schnittlinien 34, 35 gegenüber der Lasche 40 freigeschnitten ist und mit dieser über die Rilllinie 32 verbunden bleibt. Im Bereich der Schnittlinie 35 umfasst – wie bereits erläutert – die Schütte 30 einen halbkreisförmigen Abschnitt, der die Anfasslasche 36 bildet. Um zu verhindern, dass die Schütte 30 ungewollt im Zuschnitt geklappt wird, bleibt eine Verbindung im Bereich der Anfasslasche 36 mit der Lasche 40 über eine Perforationslinie bestehen. Bei der ersten Verwendung kann der Benutzer dann diese Anfasslasche 36 aus der Lasche 40 herausbrechen, ohne jedoch die Verbindung zwischen Anfasslasche 36 und Schütte 30 zu verlieren.
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Die am anderen Längsende des Zuschnitts 70 liegende Lasche 42 besitzt einen oberen Abschnitt, der eine Breite (Erstreckung in Längsrichtung) besitzt, die etwa der Breite der ersten Lasche 40 entspricht. Der andere Teil der Lasche 42 besitzt eine geringere Breite, so dass dieser Teil die Lasche 40 nicht vollständig abdeckt.
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An dieser Stelle sei jedoch angemerkt, dass die Lasche 42 auch mit einer konstanten Breite wie im oberen Bereich ausgebildet sein kann.
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In der Lasche 42 ist im oberen Bereich die Fensterlasche 46 vorgesehen, deren Position zu der Position der Schütte 30 korrespondiert. Eine Rilllinie oder Perforationslinie 52, die die Verbindung zwischen der Fensterlasche 46 und der Lasche 42 herstellt, liegt auf einer Linie mit der Rilllinie 32 der Schütte 30.
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Die Fensterlasche 46 besitzt ebenfalls eine im Wesentlichen rechteckige Form, wobei die Breite jedoch etwas geringer gewählt ist als die Breite der Schütte 30. Allerdings besitzt die Fensterlasche 46 die beiden bereits erwähnten Abschnitte 48, die im oberen Bereich vorgesehen sind und bezüglich der Rilllinie 52 (bzw. der Längsachse L) weiter entfernt liegen als die Schnittlinie 35 der Schütte 30.
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Die beiden Abschnitte 48 werden dadurch ausgebildet, dass eine Zunge 66 freigeschnitten wird, die etwas in den Bereich der Fensterlasche 46 hineinragt und im oberen Bereich mit der Lasche 42 verbunden bleibt.
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Die Fensterlasche 46 kann folglich um die Rill- oder Perforationslinie 52 nach außen geklappt werden, wobei die Zunge 66 dabei jedoch stehenbleibt und folglich in die Öffnung 44 der Lasche 42 hineinragt.
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Dieser Zuschnitt lässt sich in einer so genannten Aufrichtmaschine zu der in 1 gezeigten Faltschachtel 10 aufrichten. Bei Bedarf werden Boden- oder Decklaschen bzw. äußere und innere Lasche miteinander verklebt. Darüber hinaus kann auch die Schütte 30 mit der Fensterlasche 46 verklebt werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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