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Die
Erfindung betrifft einen Mehrzweck-Fräsbrecher, insbesondere
für den Straßenbau und die Bodenstabilisierung,
mit einer mit Meißeln bestückten Fräswalze
und einer mit der Fräswalze zusammenwirkenden Brechereinrichtung.
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Fräsbrecher
dieser Art sind z. B. aus
DE
100 50 398 C2 bekannt. Dabei ist die Brechereinrichtung eine über
die gesamte Länge der Fräswalze reichende Brecherleiste,
die mehr oder weniger dicht an die Fräswalze angestellt
werden kann. Diese einteilige Brecherleiste kann nicht spezifisch
auf über die Walzenlänge unterschiedliche Materialkorngröße
und -härte einwirken. Ein zu brechendes grobes Korn an einer
Stelle der Brecherleiste kann bewirken, daß an anderer
Stelle der Leiste Material kleinerer Korngröße
ungebrochen passieren kann. Da zudem die durchgehende Brecherleiste
im allgemeinen einem über die Länge ungleichmäßigem
Verschleiß unterliegt, bestimmt die am schnellsten verschleißende Stelle
die Standzeit der gesamten Brecherleiste.
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Aufgabe
der Erfindung ist die Schaffung eines Mehrzweck-Fräsbrechers
der eingangs genannten Art, bei dem bei Verschleiß der
Brecherleiste der Material- und Arbeitsaufwand für ihre
Wiederherstellung reduziert ist. Ferner soll beim Einsatz von Fräswalzen
verschiedener Länge der brecherseitige Werkzeugaufwand
verringert werden. Weiter soll bei ungleichmäßigem
Verschleiß der Brecherleiste die am schnellsten verschleißende
Stelle nicht für die Standzeit der ganzen Leiste entscheidend
sein. Insbesondere soll die neue Brechereinrichtung selektiv auf
die Eigenschaften des zu brechenden Materials reagieren können.
Es soll vermieden werden können, daß grobkörniges
Material an einer Stelle der Brecherleiste den Spalt so offen hält,
daß feinerkörniges Material an anderer Stelle
ungebrochen passieren kann. Weitere Vorteile der Erfindung ergeben
sich aus der folgenden Beschreibung.
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Diese
Aufgabe wird bei dem eingangs genannten Mehrzweck-Fräsbrecher
erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die
Brechereinrichtung mehrere in Walzenlängsrichtung nebeneinander
angeordnete Brecherplatten umfaßt und jede Brecherplatte
an einem eigenen Halter austauschbar angebracht ist. Durch die Unterteilung
der Brecherleiste in einzelne aneinander gereihte Brecherplatten
brauchen bei stellenweisem Verschleiß jeweils nur die verschlissnen
Brecherplatten gegen neue ausgewechselt zu werden. Der Arbeits-
und Materialaufwand für die Instandhaltung der Brechereinrichtung
wird dadurch verringert.
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Nach
der bevorzugten Ausführungsform des Fräsbrechers
ist die mit der Fräswalze zusammenwirkende Seite der Brecherplatten
oberflächenstrukturiert. Durch die Strukturierung wird
erreicht, daß unterschiedliche Korngrößen
und erfassungsresistente Kornformen erfaßt und gebrochen
werden können. Es wird auch erreicht, daß die
Materialstücke unter Brecherkraft nicht quer oder radial
(zwischen die Meißel) ausweichen.
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Vorzugsweise
ist die Oberflächenstruktur oder/und die mit der Fräswalze
zusammenwirkende Seite der Brecherplatte quer zur Reihung der Brecherplatten
gewölbt. Durch die Wölbung kann bei Verstellung
der Spaltbreite der Einzugswinkel für das zu brechende
Material im wesentlichen gleich gehalten werden. Die Wölbung
erhöht auch die Standzeit der einzelnen Brecherplatte.
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Nach
der bevorzugten Ausführungsform des Fräsbrechers
ist jede Brecherplatte in einer prismatischen Ausnehmung ihres Halters
mittels einer Klemmleiste gehalten. Durch die mit dem Halter verschraubte
Klemmleiste ist der Austausch der Brecherplatten und ein Nachstellen
der Klemmleiste leicht möglich. Die Klemmleiste ist zweckmäßig
auf der Anströmseite des Brecherspalts angeordnet.
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Zweckmäßigerweise
sind alle Halter auf einem Träger beweglich gelagert. Die
Brecherplatten können daher begrenzt individuell auf die
auf sie einwirkenden Brechkräfte reagieren, indem sie z.
B. auf ein härteres oder größeres zu
brechendes Materialstück etwas nachgiebiger reagieren, während
weicheres und/oder kleinerkörniges Material an anderen Brecherplatten
gemäß Spalteinstellung gebrochen wird. Zweckmäßig
ist jeder Halter an eine eigene Feder gekoppelt. Dabei ist die Härte
jeder Feder einstellbar. Hierdurch ist eine Anpassung an unterschiedliche
Härten des zu brechenden Materials möglich.
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Weiter
ist vorgesehen, daß der Träger mit der Gesamtheit
der Brecherplatten schwenkbar gelagert ist und die Schwenklagen
hydraulisch einstellbar und feststellbar sind. Durch die Schwenkbewegung des
Trägers kann die Spaltbreite der Brechereinrichtung und
damit die Korngröße des gebrochenen Materials
eingestellt werden. Andererseits kann auch die Gesamtheit der Brecherplatten
von der Fräswalze weggeschwenkt werden, wenn die Brechereinrichtung
nicht benötigt wird, beispielsweise bei der Bodenstabilisierung
oder Holzzerkleinerung.
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Die
Brecherplatten sind vorzugsweise gehärtete Gußstahlkörper,
die sich vorteilhaft mit der gewünschten Oberflächenstrukturierung
herstellen lassen.
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Die
Erfindung wird nachfolgend an Hand der Zeichnung näher
beschrieben. Es zeigen
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1 die
Aufsicht einer Ausführungsform einer in einen Halter eingesetzten
Brecherplatte,
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2 einen
Schnitt nach der Linie II-II der 1 und
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3 eine
Gesamtdarstellung der Brechereinrichtung zusammen mit der Fräswalze.
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Nach
den 1 und 2 ist die Brecherplatte 3 mit
mit ihren beiden Fußleisten 3a in
die prismenförmige Ausnehmung 6 eines Halters 4 eingesetzt.
Durch die mittels Schrauben 10 an dem Halter 4 befestigte
Klemmleiste 7 ist die Brecherplatte in der Ausnehmung 6 festgelegt.
Der Halter 4 mit seiner Brecherplatte 3 ist auf
einem Träger um das Gelenk 11 schwenkbar angebracht.
Wie aus 1 ersichtlich ist, hat die Brecherplatte auf der
mit dem zu brechenden Material in Eingriff kommenden Seite eine Oberflächenstrukturierung 5.
Bei der dargestellten Ausführungsform besteht die Oberflächenstrukturierung
aus abwechselnd in entgegengesetzte Richtungen konvergierenden,
langgestreckten Erhöhungen und zwischen diesen Erhöhungen
angeordneten ovalen Erhöhungen. Die Oberseite der länglichen und
ovalen Erhöhungen ist quer zur Längsrichtung der
Platte 3 gewölbt. 2 zeigt diese
Wölbung an einer langgestreckten Erhöhung. Außerhalb
der Erhöhungen ist die Außenseite der Brecherplatte 3 eben.
Die Oberflächenstrukturierung kann auch von anderer Art
sein. Die Erfindung ist nicht auf die dargestellte Form beschränkt.
Die Erhöhungen haben im allgemeinen in der Passagerichtung
des zu brechenden Materials eine längere Erstreckung als
quer dazu.
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Nach 3 ist
der Halter 4 mit der Brecherplatte 3 auf einem
Träger 8 um das Gelenk 11 schwenkbar.
Eine an dem Träger 8 angebrachte Feder 9 ist
mit dem Halter 4 verbunden, so daß die Schwenkbewegung
der Brecherplatte 3 nur gegen die Härte der Feder 9 erfolgen
kann. Die Einrichtungen 4 und 9 sind für
jede Brecherplatte 3 separat vorhanden, so daß die
Brecherplatten selektiv reagieren können. Die Unterteilung
der Brecherleiste in einzelne Brecherplatten 3 hat voneinander
unabhängige minimale Bewegungen der Brecherplatten 3 entsprechend
ihrer momentanen Belastung durch den Brechvorgang zur Folge. Der
Träger 8 mit allen Haltern 4 und Brecherplatten 3 ist
um eine Welle 12 schwenkbar. Hierdurch ist die Spaltbreite
x des Brechers einstellbar. Der Träger mit den Brecherplatten 8 kann
auch ganz aus dem Brecherbereich herausgeschwenkt werden, wenn keine
Brechung des abgefrästen Materials gewünscht wird,
wie z. B. bei der Bodenstabilisierung. Die Schwenkung des Aggregats 3–11 und
die Welle 12 kann mittels Hydraulikzylindern erfolgen,
die mit einem Klemmkopf 13 zusammenwirken, um die Reihe
der Brecherplatten 3 bei einer gewünschten Spaltbreite
x festzustellen.
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Der
Fräsbrecher der Erfindung hat anstelle der durchgehenden
Brecherleiste eine Reihe dicht nebeneinander angeordneter Brecherplatten.
Bei Einsatz von Fräswalzen unterschiedlicher Längen
ist es nur erforderlich, die Brecherplattenreihe durch An- oder
Abbau von mit Brecherplatten bestückten Haltern an den
Enden der Halterreihe zu verlängern bzw. zu verkürzen.
Es müssen nicht wie bisher Brecherleisten verschiedener
Längen auf Vorrat gehalten werden, wenn ein Fräsbrecher
wahlweise mit Fräswalzen verschiedener Längen
betrieben werden soll.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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